Richtig Warmfahren - Wie haltet Ihr es ?

Früher war ich auch mal ein penibler Warmfahrer, mittlerweile orientiere ich mich immer an der Wassertemperatur.

Bis 50°C halbe Last und Drehzahl, dann Steigerung bis 90°C. Überholen oder Vollgasorgien auf der Autobahn natürlich erst bei 90°C.

Tendenziell vermeide ich es das Pedal beim Warmfahren nur ganz leicht zu treten, Motoren laufen so länger "klapprig" wie ich finde. Lieber gezielt etwas mehr Last/Drehzahl als nötig.

Bei Hybridfahrzeugen oder Modernen Dieseln ist Warmfahren des Öls ohnehin nicht mehr möglich bzw. höchstwahrscheinlich auch nicht vom Hersteller beabsichtigt, außer man fährt wirklich jedes mal 20-30km mit Halbgas. In der Realität macht das (fast) niemand, die Hersteller geben bei den meisten Autos sicherlich nicht ohne Grund die Wassertemperatur als einzigen Indikator ob der Motor warm ist.

Laut Ölherstellern und was ich hier im Forum gelesen habe ist Öl ab 50-60°C durchaus voll belastbar, die sind bei 90°C Wasser erreicht.

Bei meinen Fahrzeugen ist der Unterschied Kühlwassertemperatur zu Motoröltemperatur maximal 20Grad! Ich belaste also bei 80Grad Wassertemperatur schon voll. Das muß der Motor und das Öl können!

Zitat von capitano117

Laut Ölherstellern und was ich hier im Forum gelesen habe ist Öl ab 50-60°C durchaus voll belastbar

Die meisten hier wollen den Motor schonen, nicht das Öl

Die Öltemperatur liegt je nach Motor warm zwischen 80 und 120°C.

Wichtig ist, dass Block, Kopf und Kolben erwärmt sind, damit die Maße passen und sich nichts durch starke Temperaturunterschiede verspannt.

Was beim Öl interessiert: Niedrige Temperaturen bedeutet je nach Öl noch eine sehr hohe Viskosität. Das Druckbegrenzungsventil öffnet früher/weiter, der Volumenstrom ist wesentlich geringer als bei Öl auf Betriebstemperatur. So kann Mangelschmierung entstehen.

Ist mit einem 0W20 weitaus weniger kritisch, als mit einem 15W50.

Wasser- und Öltemperaturen können durchaus sehr unterschiedlich sein.

Wenn ich am Saab 9-5 85°C Wasser erreiche hat sich die VDO-Anzeige quasi noch nichtmal bewegt. Öltemperatur ist auf jeden Fall zu dem Zeitpunkt noch sehr weit vom Skalenanfang (50°C) entfernt.

80°C Öl erreiche ich in Kilometer bis Kühlwasser warm * 3

Mein erster 901 hatte Zusatzinstrumente. Es brauchte grob die doppelte Fahrtstrecke bis zum Öffnen des Thermostats (konnte man an der ungedämpften Anzeige gut sehen) bis auch das Öl warm war. Warm war dann 80-85 Grad. Wärmer wurde es bei gemütlichem Landstraßengleiten nicht. Bei Autobahndauerfeuer ging es aber auch schonmal jenseits der 130...

Kalt vollgas ist nicht nur für Öl/Motor schlecht. Das stresst auch den Krümmer sehr.

Kalt das Gas nur zu streicheln halte ich aber auch für suboptimal. Der Motor läuft sowieso schon mit Gemischanfettung etc... warum nicht die Energie Sinnvoll nutze und "normal"/"entspannt" fahren. Als netter Nebeneffekt wird es schneller warm.

Wirklich unschön ist, kalt im Verkehr rumstehen zu müssen.

Zitat von Leon96

Wasser- und Öltemperaturen können durchaus sehr unterschiedlich sein.

Wenn ein Öl-Kühlwasser-Wärmetauscher vorhanden ist, dann sind die Temperaturunterschiede überschaubar. Ich habe bei unterschiedlichsten Fahrzeugen hier nie mehr als 20°C Differenz gemessen. Ist das Kühlwasser wärmer, wird das Öl durch den Wärmetauscher aufgeheizt vice versa. Es können sich also gar keine allzugroßen Temperaturunterschiede ergeben.

Ich hätte allerdings vermutet, dass der Turbo, der bei ihm ja nur öl- und nicht wassergekühlt ist, sich auch auswirken würde, scheint aber nicht so zu sein.

Guentherguenther Bei mir ist zwar kein Sensor verbaut, die Abgastemperatur, die die ECU ausgibt ist demnach errechnet aber es macht einen enormen Unterschied ob da Last vorliegt oder nicht. Habs jetzt nicht genau im Kopf aber es sollten bis zu 400°C Unterschied ausmachen. Wie gesagt, man merkt auch einfach, dass wenn man dann mal Last abruft es auch gleich die Temperaturen in Schwung bringt.

Zudem lässt Schleichfahrt die Temperaturen genauso sinken wie, Rollenlassen im Leerlauf oder Schubbetrieb.

Zitat von Giacomo Agostini

Wenn ein Öl-Kühlwasser-Wärmetauscher vorhanden ist, dann sind die Temperaturunterschiede überschaubar. Ich habe bei unterschiedlichsten Fahrzeugen hier nie mehr als 20°C Differenz gemessen. Ist das Kühlwasser wärmer, wird das Öl durch den Wärmetauscher aufgeheizt vice versa. Es können sich also gar keine allzugroßen Temperaturunterschiede ergeben.

Definitiv eine sinnvolle Sache, hat aber bei Weitem nicht jedes Fahrzeug.

turboseize:

Moderne Autos (also etwa ab BJ 2010) haben das durchweg, denn so ein Ölwasserwärmetauscher ist nicht nur gut für das schnelle und gleichmäßige Ölaufheizen, sondern er hilft dadurch gleichzeitig auch Benzin (im damaligen MVEG Test) zu sparen. Das war seit Einführung der Besteuerung nach dem CO2 Ausstoß damals somit nahezu ein Muss .

Dann ist mein M135i BJ 2016 wohl unmodern, der hat nämlich keinen Öl/Wasser Wärmetauscher, wie auch die meisten echten M-Modelle aus diesem und den nachfolgenden BJ.

Hat der B58 einen? Mir ist aufgefallen dass es beides sehr zügig warm wird

Ja, hat er.

Fahre den Diesel (N57) schön gemächlich warm , also 2000U/min und wenig Last .

Ab 90 grad Wassertemperatur etwas mehr last .

So 10 Minuten später dann erst Vollgas wenn gewünscht.

Hallo,

Zitat von Fireballdemon

[...] Ab 90 grad Wassertemperatur [...]

Hatte der F3x als LCI eine Wassertemperaturanzeige? Die haben doch eigentlich nur Öltemperatur, oder?

moin

ich fahre sehr lange warm, weil das getriebeöl ewigst immer brauht bis es mal warm ist... motoröltechnisch gebe ich normal ab 80 grad last, wenn es sein muss.

lg

Zitat von Guentherguenther

Hallo,

Hatte der F3x als LCI eine Wassertemperaturanzeige? Die haben doch eigentlich nur Öltemperatur, oder?

Bei meinem F31 LCI (mit B47 Motor) hat die "Temperatur-Anzeige" im Armaturenbrett nix mit der via App ausgelesen Ölwannentemperatur gemeinsam.

Moin. Ist der Motor kalt, gib ihm sechseinhalb !

Im Ernst: ab 80 °C Öltemperatur kann es etwas mehr „zur Sache“ gehen. Deswegen habe ich jetzt einen EQA 300 4matic bestellt, weil meine Frau nur Kurzstrecken fährt, die Heizung sofort aufreißt und sehr „flott“ anfährt. Nicht gesund. Ich wechsele deshalb beim W168 zweimalig im Jahr das Motoröl. So alle 2.500 km. Vier Liter rein, bis zu sechs Liter raus. Kurzstrecke ist gruselig. Immer mit Fuchs Titan Supersyn 5W-50.

Der 350 BlueTec 4 nativ bekommt Fuchs GTX 5W-30. 229.51 und .52.

Zitat von Qwert

Bei meinem F31 LCI (mit B47 Motor) hat die "Temperatur-Anzeige" im Armaturenbrett nix mit der via App ausgelesen Ölwannentemperatur gemeinsam.

Vergleiche die analoge Anzeige mal mit der Motoröltemperatur, die aus dem EGS abgefragt werden kann.