Winter-, Sommer-, & Ganzjahresreifen

  • boerni Ja natürlich! Ich bin ja von meiner Ausbildung, Fortbildung und Tätigkeit nicht im KFZ Handwerk tätig.
    Daher maße ich mir nicht mehr als Laienhaftigkeit an in diesem Bereich an.

    Geschichten aus dem oil-club1:
    Eine Partynacht mit PAOla und ESTER


    Rechtlicher Hinweis - Haftunsausschluß: Ich übernehme für diesen obigen Forumsbeitrag keine Haftung. Meine Forumsbeiträge sind in bezug auf §645Abs.2 BGB (bzw. analoge gesetzl. Bestimmungen im Rest der Welt) als laienhafte Ratschläge bzw.laienhafte Empfehlungen anzusehen. Anwendung dieser erfolgt auf eigene Gefahr. Es entsteht kein Vertragsverhältnis mit mir. Gilt auch für Vorsatz, arglistige Täuschung und grobe Fahrlässigkeit.

  • Da kann ich tatsächlich etwas Erfahrung teilen und hab da eine sehr klare Meinung zu, die in erster Linie aus meine Erfahrung damit stammt.

    Bei kleinen Unterschieden mag das ok sein, die besseren Reifen vorn zu haben. Ich hab im Rahmen meines Jobs und Studiums tatsächlich mal bei der Dekra vor einigen Jahren ein paar versuche gefahren, weil ich mal in einer Fachrunde den Satz rausgehauen hab, etwas Heck ausbrechen hat man ja im Griff und Bremsweg und anfahren sind mir wichtiger. Daraufhin haben mich der mein damaliger Professor aus einem Fahrdynamik-Modul an der Uni und der Testfahrer von der Dekra grinsend angeschaut und meinten, das hätten ihnen schon viele gesagt. „Wollen Sie es probieren?“

    Also haben wir kurzerhand einen Wagenheber geschnappt und Reifen rotiert. Meine vier Jahre alten Pirellis hinten drauf und meine nagelneuen Vredestein nach vorn. Die Reifen hinten waren keinesfalls schlecht, sie waren halt einfach „abgefahren“, also bei ca. 4mm restprofil. Der Wagen (mein alter A4) war immer gutmütig mit leichter Tendenz zum untersteuern und ich hatte nie Angst, es mal zu übertreiben, da man ihn immer im Griff hatte.

    Mit dieser Reifen Kombination war der wagen viel, viel schwerer zu beherrschen. Bei kleinsten Spurkorrekturen während des Bremsens kam das Heck und bei Nässe in der Kurve hat er sich sofort einfach rumgedreht. Es war von jetzt auf gleich ein anderes Auto. Wer gern driften will, für den ist das die richtige Kombination und ja, man bekommt das bei niedrigen Geschwindigkeiten gefangen. Bei 130 in einer Autobahnkurve schafft das auch ein geübter Fahrer mit Sicherheit nicht.

    Ich bin weiterhin bei den Versuchen in die Situation gekommen, dass ich in der Kurve nicht mehr die Bremse durchgetreten habe das darf halt einfach nicht passieren. Dann sind wir beim Nummer 1 Fehler, den Menschen hinter dem Steuer in Gefahrensituation machen: sie treten bei der gefahrenbremsung nicht durch aus Angst, die Kontrolle zu verlieren. Wir sind an dem Tag Dutzende versuche gefahren in denen ich versucht habe, bei Nässe in der Kurve bessere Bremswege zu schaffen, als vorher mit den besseren Reifen hinten. Ich hab es nie geschafft. Entweder hab ich die Kontrolle verloren oder ich hab nicht stark genug gebremst. Den Vorteil der besseren Reifen vorn wurde also komplett aufgefressen und ließ sich nur auf trockener, gerader Strecke reproduzieren.

    Beide Experten vor Ort meinten, das haben sie schon tausendmal gesehen. Bei moderneren Fahrzeugen mit ESP ist das weniger problematisch, da diese einfach hart eingreifen. Aber auch das funktioniert nicht immer so, wie man das erwartet.

    Denn selbst da hab ich mit einem Mercedes SLC und einer C-Klasse (w205) in einem Versuch fragwürdige Erfahrung gemacht. Beide hatten AMG-Fahrwerk und Mischbereifung. Die Reifen waren alle MO-Reifen, jeweils vorn und hinten identisches DOT (wenige Jahre alt) und identisches Fabrikat (SLC mit Conti Sport contact, den anderen weiß ich nicht mehr). Die Reifen waren also nur unterschiedlich weit abgefahren und auf Nässe war der SLC fast nicht fahrbar. Auf der Rutschfläche vom ADAC (leicht abschüssig in Fahrtrichtung) hat sich der Wagen beim geradeaus Bremsen einfach gedreht. Die C-Klasse war beherrschbarer, aber auch da kam beim leichten ausweichen sofort das Heck und auch mit aktiviertem ESP war es schwer, den Wagen überhaupt auf der Piste zu halten, geschweige denn in der Spur. Ja, das ist ein extrem-Test, mit Sommerreifen auf einer relativ glatten Fläche. Aber alle anderen Fahrzeuge, die wir probieren konnten, blieben in der Spur. Selbst die Leute vom ADAC waren sprachlos und hatten keine Antwort.

    Die Videos davon hab ich später meinem Professor sowie meinem früheren Chef (KFZ-Sachverständiger) gezeigt, die waren auch überrascht und haben es auf die Kombination aus schlechterem Breitreifen hinten und Fahrwerksgeometrie beim AMG-Sportfahrwerk geschoben. Alle, die an dem Tag da waren, wollten es probieren, keiner hat es so richtig souverän hinbekommen - auch zwei Fahrtrainer aus dem Motorsport nicht. Der SLC gehörte einem Verwandten von mir und ist danach zur Achsvermessung, da war alles normal. Also hat er direkt hinten neue Reifen drauf machen lassen und ist den Wagen danach nicht mehr im Schnee gefahren. Die C-Klasse (Firmenwagen) wurde beim nächsten Service vorsorglich rundum neu bereift.

    Deshalb würd ich ganz klar sagen: bei deutlichen Unterschieden im Profil generell die besseren Reifen nach hinten. In meiner Erfahrung macht das bisschen Bremsweg-Ersparung in der Geraden den die Beherrschbarkeit nicht wett.

    Mir ist trotzdem klar, dass es für so ein Fahrverhalten wie von den Mercedes mehrere Gründe geben muss und ich sehe da auch einen Grund in der Fahrwerksauslegung und dem kurzen Radstand beim SLC. Warum die C-Klasse so reagiert hat? Keine Ahnung. Der Prof. war mal Entwicklungsingenieur bei einem anderen Hersteller und meinte, solche Probleme hätten sie in dem Ausmaß nie gehabt.

  • Also am besten wär es dann immer 1 Paar neue Pneus und die Hinterräder nach vorne Montieren und hinten halt die neuen drauf.

    P.s. aber das Durchmischen von asymetrischen Rädern wär beim 4matic egal oder? Ob Kreuz oder v. nach hinten?

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    gutes Video (MICHELIN) darüber, warum die besten Reifen hinten sein sollten

    2 Mal editiert, zuletzt von oiladditive (6. Februar 2024 um 21:58)

  • Ich fahre einen Frontriebler, mein Auto hat (nur durch aufwendige Kunstgriffe abschaltbares) ESP. Die stehende Wasserpfütze wird zuerst von den Vorderreifen durchfahren, während die Hinterreifen meist nur das kümmerliche nicht verdrängte Restchen abbekommen.

    Natürlich kommen die besseren Reifen nach vorne!!

    Die Argumentation von DinoMaus ist natürlich an sich vollkommen richtig....aber ich habe halt das ESP.

    Ich selber habe es nur einmal am Anfang meiner Nutzungszeit erlebt, daß die damals noch draufmontierten abgefahrenen und 9 Jahre alten Hinterreifen völlig überraschend wegwischten....aber das ESP und ich regelten das kurz. Ich halte die Gefahr, daß ich mit den schlechteren Reifen vorne in irgendeiner Pfütze aufschwimme und das nicht mehr geregelt bekomme, für deutlich größer.

    Bei Regen bin ich mit 215ern auf einem Kleinwagen generell einfach smoother unterwegs....da muß ich keine Rekorde aufstellen.

    Aber wenn es das Pordoijoch in Südtirol oder den Zuflucht im Schwarzwald hochgeht....dann will ich vorne volle Performance!

    Opel Corsa D 1.4 Color Edition

    Öl: :maol: Diesel Turbo 5W-40

  • Natürlich kommen die besseren Reifen nach vorne!!

    Finde es spannend, dass anscheinend tatsächlich eine Diskussion daraus wird, denn es ist doch fachlicher Konsens, dass die besseren Reifen nach hinten kommen. Ich glaube mir hat noch nie ein Fachmann, der sich mit Fahrdynamik auskennt, im Bezug auf den öffentlichen Straßenverkehr etwas anderes gesagt und nach den oben geschilderten Versuchen haben wir wirklich angefangen nachzufragen. Die meisten Leute waren zwar vom Ausmaß der Instabilität überrascht, denn bei den üblichen Klein- und Mittelklassewagen ist der Effekt wohl nicht so stark, wie bei Sportwagen. Aber alle waren sich einig, dass mit den schlechteren Reifen hinten kein sicheres Fahrverhalten gewährleistet sein kann.

    Aber so ist das halt. Irgendwer hat immer irgendwo mal irgendwas gehört oder irgendeine Erfahrung mit irgendeinem Auto gemacht und weiß es deshalb jetzt besser, als die Leute die Jahre und Jahrzehnte Erfahrung auf dem Fachgebiet haben.

    Ist nicht böse gemeint, VoLTEer. Aber wenn ich das schon lese:

    während die Hinterreifen meist nur das kümmerliche nicht verdrängte Restchen abbekommen

    Die Hinterräder laufen in einer anderen Spur nach, als die Vorderräder und es lässt sich nicht zuverlässig vorhersagen, wie die Benetzung der Fahrbahnoberfläche da ist. Es kann durchaus sein, dass durch das zur Seite verdrängte Wasser der Vorderräder die Hinterräder durch noch tieferes Wasser müssen.

    Lies Dir gern meinen Beitrag oben noch einmal durch, da steht eigentlich alles drin. Sowohl der SLC als auch der 205er hatten ESP und ich habe keine Sekunde erwartet, dass Fahrzeuge aus dem Baujahr so unberechenbar sein können. ESP ist und bleibt eine Ergänzung, für die die Basis stimmen muss.

    Wer es ganz genau machen will: regelmäßig rotieren und Profiltiefen im Blick halten. Ich klinke mich damit mal aus der Diskussion aus und argumentiere nicht weiter. Ich hab denke alles gesagt :yes:

  • Ein Heckausbruch, auch wenn das mal gerne angeführt wird, ist für mich persönlich mehr unwahrscheinlich wie das ich bei nasser Fahrbahn maximalen Bremskraft- und Lenkübertragung brauche.

    So dachte ich auch. Bis ich bei nasser Fahrbahn in einer Kurve mit Tempolimit 70 und mit Geschwindigkeit 70 (gemütlich, keine scharfe Kurve) wegen Spurrillen fast einen Abflug gemacht hätte. Aquaplaning hinten.

    Zum Glück war ich in dem Moment konzentriert mit beiden Händen am Steuer unterwegs. Reflexartig gegengelenkt, so habe ich das Fahrzeug eingefangen und gerade noch die Spur halten können. Danach war der Puls auf 180, das wäre fast Schrott oder schlimmeres geworden.

    Ich wechsle jedes Jahr VA und HA, so ist das Profil kaum unterschiedlich, und am Ende kommen alle 4 gleichzeitig neu.

    Mazda RX8 ロータリーエンジン - Rōtarīenjin

    Motor: :ams: XL 10W-40
    Getriebe: :rav: VSG 75W-90
    Achsgetriebe: :ams: Severe Gear 75W-90

  • DinoMaus Somit ist für mich das Thema für die Praxis im Straßenverkehr gegessen und irrelevant. Du führst hier Extremfahrmanöver auf. Sowohl von Fahrlehrerseite (je nachdem welcher), als auch Fahrsicherheitstraining beim Hersteller heißt es gute Reifen nach vorne. Wenn die Lenkung wegen Aquaplaning ausfällt ist es vorbei, wenn dein Heck etwas kommt kannst du es abfangen.

    Und ja, beide Hände gehören ans Lenkrad. Auto fahren erfordert Konzentration. Jemand der erzählt 10h Auto fahren zu können und das entspannend findet und auch entspannt ans Ziel kommt, ist mindestens die Hälfte im Blindflug durchgerauscht.

    Leute die wie die Irren bei schlechten Straßenverhältnissen und Wetterverhältnissen die Grenzen bei Verkehr „auskosten“, haben sich so oder so für dir Teilnahme am öffentlichen Straßenverkehr disqualifiziert.

    Im Idealfall wechselt man rechtzeitig, sodass man eine möglichst gleichmäßige Abnutzung erreicht.

    VoLTEer Ja genau, die besseren Reifen kommen nach vorne! Wir sind nicht auf der Rennstrecke und wenn deine Lenkung flöten geht dann du auch. Wir leben nicht mehr vor den 2000er und viele Fahrzeuge haben minimum ABS und immer mehr ESP.

    Ich hab mal meine Freundin mit ihrem Auto und Reifen in die Werkstatt geschickt und ihr gesagt, die sollen die Räder mit viel Profil vorne montieren. Wollten Sie überzeugen die guten nach hinten zu machen und hat mit dem was ich ihr erklärt habe geantwortet. Antwort von der Werkstatt war: Ja dann viel Spaß wenn Sie gegen die Leitplanke donnern und sterben . . .

    Mein Vater als ehemaliger Fahrlehrer machts, die Fahrsicherheitstrainer verschiedener OEM machens und ich auch. Gestorben sind wir nicht, aber die eine Werkstatt wünscht uns viel Spaß :lach3:

    Audi A3 1.9 TDI 2017-2019 und trauere ich immernoch nach :trau3:, Opel Ampera-e 2018-2019, Golf 7 2.0 TDI 2019-2023

    Golf 8 GTI Clubsport 2024-

    Renault ZOE 2021-2024

    Spritmonitor.de

    BMW F11 530d Touring LCI 2019-? Spritmonitor.de Hochgeschwindigkeitsselbstzünder :flitz:

    Und ich halte schon nach dem nächsten Wagen Ausschau :grins3:

    :motu: :row2: :castr:

    Seit Juli 2022 am GTL Diesel oder HVO100 verdichten

  • Beim Micra und meiner Fahrweise ist es ganz einfach. Die vorderen Reifen nutzen sich nur minimal schneller ab, als die hinteren Reifen. Demnach habe ich die etwas bessere Reifen immer hinten, denn - ich wechsel nie von vorne nach hinten und kaufe immer 4 neue Reifen, wenn mir die alten Reifen nicht mehr gefallen. Genauso mache ich es auch mit Stoßdämpfern.

    Als ich noch in der Werkstatt gearbeitet habe, haben wir und die Dekra immer folgendes empfohlen:

    Bei Langstrecken- bzw. Autobahn-/Landstraßen- Autos sollten die besseren Reifen nach hinten.

    Bei Kurzstrecken- bzw. Stadt- Autos sollten die besseren Reifen nach vorne.

    Aber man sieht ja wunderbar, dass es meinungsmäßig zwei Lager gibt.

  • Hiet Passt das eigentlich ganz gut rein.

    Ich fahre einen Golf IV 1.4 16v als Winterauto gekauft mit 1 Jahr Resttüv und neuen Reifen und fast neuer Bremse hat sogar auf Anhieb den TÜV bestanden.

    Das Problem war die neuen Reifen waren Runderneuerte Ganzjahresreifen King Meiler AS1 195/65/15. Ich bin da erst mal Neutral drangegangen "wie schlimm könne die schon sein" dachte ich.

    Im Trockenen bei normaler Gangart noch okay fangen sie bei auch nur leicht forcierter Gangart sofort das Untersteuern an.

    Im Regen Grenzwertig man sollte Piano machen ansonsten schiebt er über alle 4 Räder.

    Im Schneematsch kann ich nur sagen besser als ein Sommerreifen. Gerade so. Er findet beim Anfahren kaum Gripp und auch beim Fahren schleicht man über die Straße. Bei festgefahren Schnee ist es besser aber allhöchstens ausreichend.

    Auch die Sekundären EigenschafteN sind Mangelhaft.

    Er rollt sehr Laut ab lauter als alle Winterreifen die ich bisher gefahren bin.

    Zum Rollwiderstand kann ich nichts sagenda ich noch keine Vergleichsmöglichleit hatte.

    Das Beste kam beim TÜV als er mich ansprach das die Vorderreifen bald fällig sind und sie waren es auch. In knapp 10000km haben sich die Vorderreifen von 7 auf 3.5mm abgefahren während das Heck bei noch 6.5mm ist.

    Damit kommen wir zum Thema zurück was machen, da ich versuche beim Winterauto zu sparen (funktioniert ehrlich nur so Semi) sind die Hinterreifen über Kreuz nach vorne gewandert durch die besseren Reifen vorne ist das Verhalten bei Nässe wieder besser geworden aber ich werde DinoMaus nicht widersprechen er hat jetzt dafür am Heck die Tendenz leicht mit zu lenken(was das Fahren doch etwas fahraktiver macht )aber auch bei Provokation ist bisher nichts passiert.

    Fazit: Lasst die Finger von billigen Reifen den Günstig sind sie nicht und die guten Reifen gehören nach Hinten für ein einschätzbares Fahrverhalten.

    PS: Ich habe weder Burnouts gemacht noch übermäßig gebremst. Warum ich es erst so spät bemerkt habe? Zu Anfang der Saison waren sie noch neu und gleich und bisher hat bei jeden auto das ich kenne der Wechsel zur nächsten Saison gereicht.

    Einmal editiert, zuletzt von TheBear1517 (5. Februar 2024 um 20:30)

  • Hallo,

    ich bin hier neu und habe dieses für mich interessante Thema entdeckt. Kurz zu mir, ich bin Mitte 50 und habe bereits mehrere Fahrsicherheitstrainings mitgemacht. Es war vieles dabei, das übliche Training beim ADAC, bei anderen Anbieteren und auch Fahrsicherheitstrainigs auf Strecken mit höheren Geschwindigkeiten, also bis 150Km/h, welche nach meiner Kenntnis, häufig bei bestimmten Herstellern angeboten werden. Insgesamt denke ich, dass ich bisher geschätzt bereits 15 Trainingseinheiten mitgemacht habe. Mögen einige für übertrieben halten, aber das ist eine andere Sache.

    Eines habe ich dort jedoch noch nie zu hören bekommen, dass die besseren Reifen vorne montiert werden. Weder früher bei den Fahrzeugen ohne ESP, noch heute bei den moderneren Fahrzeugen mit ESP. Egal ob Front- oder Heckantrieb. Daher ist es mir schleierhaft, welche Fahrtrainer so etwas empfehlen. Bei üblichen Geschwindigkeiten auf der Autobahn z. Bsp., da rede ich jetzt von 120 - 160 Km/h ist bei richtigem Aquaplaning an der Hinterachse nichts mehr zu machen. Da geht es unfreiwillig in den „Kreisel“ und man kann die Bremse eigentlich nur noch zu machen und hoffen, dass man nirgendwo einschlägt. Und wenn hier einige schreiben, dass sie das einfangen, dann reden sie wahrscheinlich von einem kurzfristigen Aufschwimmen der Räder, also deutlich unter einer Sekunde, wahrscheinlich eher unter einer halben Sekunde. Wenn hinten jedoch einmal die Räder richtig ins schwimmen geraten, dann fängt man da nichts mehr ein bei höheren Geschwindigkeiten. Da dreht sich der Wagen und ESP versucht vergebens zu regulieren. Funktioniert jedoch nicht, da die Überschreitung der physikalischen Grenzen zu hoch ist.

    Nur meine Meinung, welche ich aus den ganzen Trainings mitgenommen habe. Wenn zwischen hinten und vorne nur 1mm Differenz ist, würde mich das auch nicht stören. Alles darüber würde ich tauschen. Also, entweder von vorne nach hinten oder hinten neue Reifen. Oder man zwingt sich dazu, was eigentlich sowieso der Fall sein sollte, seine Geschwindigkeit bei Nässe anzupassen. Hat auch den Vorteil, dass man bei einer Notbremsung/Vollbremsung eher zum stehen kommt. Auf nasser Fahrbahn 150 oder schneller fahren geht mit sehr guten Reifen, jedoch machen sich wahrscheinlich viele keine Gedanken über den dann anfallenden Bremsweg im Ernstfall auf nasser Fahrbahn.

    • Mazda CX-3
    • Kizoku Intense
    • Bj. 2018
    • 2.0, 120PS
  • Also ich fahre ebenfalls IMMER die besseren vorne …. und finde es grade bei Regen top!

    Man muss schon bedenken, dass die VA das Wasser weitestgehend verdrängt… also das Wasser nicht so schnell in die Spur zurücklaufen kann, bevor der Hinterreifen „ankommt“.

    Was nutzt der Grip hinten, wenn ich vorne weggeschwommen bin?

    So oder so muss man bei Regen im öff. Straßenverkehr umsichtig und vorsichtig fahren.

    ENDLESS :relax: PAGID :relax: FERODO

  • Das mit dem „Wasser vorne wegdrängen“ und hinten kommt weniger an ist nun mal leider nicht immer so. Wenn ich vorne mal weniger Gripp habe, dann ist das komisch, da man nicht lenken kann. Macht jedoch auf gerader Strecke nicht viel aus. Jedoch, wenn hinten der Gripp verloren geht, gerät das Gahrzeug auch auf gerader Strecke in eine Drehbewegung. Und die fangen viele dann nicht wieder ein. Keiner kann mir erzählen, wenn er seit drei Stunden am Lenkrad sitzt, dass er dann immer schön konzentriert und mit beiden Händen in der Idealposition dahinter sitzt. Man nimmt in der Regel eine gemütliche Sitzposition ein. Soll kann Vorwurf sein, dass ist halt normal/menschlich. Machen ich und auch langjährige Fahrtrainer so.

    Und, vorne nicht lenken können ist halt eine psychologische Sache und viele verbinden damit keine Kontrolle über das Fahrzeug, was auch im gewissen Maß stimmt. Jedoch hinten keine Kontrolle haben bedeutet eben eine Drehbewegung des Fahrzeugs und einige glauben, da ich vorne noch lenken kann, wird es nicht so schlimm oder ich fange es halt einfach wieder ein. Und da unterschätzen die meisten die Situation, welche da auf sie zu kommt. Wir sind alle keine Rennfahrer, die regelmäßig ihr „Popometer“ trainieren und die feinsten Drehbewegungen sofort wahrnehmen. Das ist eher Wunschgedanke als Tatsache. Heißt, wir reagieren in den meisten Fällen zu spät. Und dann fehlt noch die regelmäßige Übung und Erfahrung mit dem Einfangen eines Fahrzeugs.

    • Mazda CX-3
    • Kizoku Intense
    • Bj. 2018
    • 2.0, 120PS
  • Also ich bin der Meinung, auch der Überzeugung und Wissenstand, letztes Fahrtraining 10/2023 bei ADAC und gute Reifen nach hinten, das man vllt wie beim Öl auch hier nicht den Moment annehmen kann sondern die ganze Strecke. Autos und Fahrwerke(untersteuern) sind so ausgelegt das ein Frontalaufprall immer besser ist als mit der Seite oder dem Heck. Deswegen lieber keine Lenkung, als kein Spur im Fall X. Strassenverkehr ist keine Rennstrecke.

    Thema Reifenintervall.

    Als Beispiel neue Reifen 8mm V/H im konstanten Intervall beim Fronttriebler.. nach einem Jahr 6/7, dann 4/6, 2/5 und damit Vorne am Ende. Die 5er jetzt wegwerfen oder nochmal mit 5/8 aufziehen und dann wieder mit 3/7 auf 7/8 wechseln weil sonst überleben die VR die Saison nicht? Mal hart nen cut gemacht.

    Dann im Wechsel... 6/7, dann 5/5, 3/4, 2/2.

    Man hatte also die besseren Reifen immer Vorne, aber die Differenz blieb über die Anwendung geringer und somit das Gripniveau auf beiden Achsen gleich(er).

    Man sollte vllt auch hier die Abnutzung individuell feststellen und danach ein Wechselintervall festlegen. Dann kann man auch, obwohl es eigentlich nicht richtig ist, die besseren Reifen doch nach vorne machen weil die Abnutzung den Rest ausgleicht.

    Bei unterschiedlichen Breiten, Allrad oder Heckantrieb muss man das wieder anders bewerten mit der Abnutzung.

    Im übrigen... beim AllradBMW hat man mir in der BMW-Werkstatt die Reifen hinten auch wieder Hinten aufgezogen weil "das sonst Geräusche macht". Freude im Gesicht der Werkstatt, VA 4,5mm HA 2mm... ja über 2mm Diff muss alles gewechselt werden. Hätte man mir die Reifen mit mehr Profil wie bekannte Hinten aufgezogen wärs gut ausgegangen, so wars Gewinnoptimierung. Bekam ich aber zu spät raus... was man eben nicht selber macht.

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    3 Mal editiert, zuletzt von TigerRC (6. Februar 2024 um 00:13)

  • TheBear1517

    Auf Kleinanzeigen gibt es immer wieder gute Reifen für wenig Geld, vorallem in gängigen Größen.

    Alternativ eben einen kompletten Radsatz auf Kleinanzeigen kaufen. Sollte für den Golf IV nicht das Problem sein einen zu finden.

    Der 1.4 darf auch die 14 Zoll Räder in 175/80R14 fahren. Einfach mal suchen was es gut und günstig gibt.

    Ansonsten Nexen, die sind gut und nicht teuer mit 47€ pro Stück, wobei ein Hankook mit 55€ pro Stück nicht sooo erheblich teurer ist.


    Ansonsten eben Kleinanzeigen.

  • Bei üblichen Geschwindigkeiten auf der Autobahn z. Bsp., da rede ich jetzt von 120 - 160 Km/h ist bei richtigem Aquaplaning an der Hinterachse nichts mehr zu machen. Da geht es unfreiwillig in den „Kreisel“ und man kann die Bremse eigentlich nur noch zu machen und hoffen, dass man nirgendwo einschlägt.

    Und genau darin besteht wieder der Fehler. Jemand der bei komplett regennasser Fahrbahn und offensichtlichen dicken Wasserschicht die nach Aquaplaning schreit mit 160 km/h drüber knallt will anscheinend einen extra NCAP test durchführen. Sowas von fernab der Realität und Derjenige der das trotzdem macht und voll in die Leitplanke oder sonst wo donnert ist selber schuld. Wir sind im Straßenverkehr nicht auf der Rennstrecke und auch nicht beim Fahrsicherheitstraining bei AMG.

    Ich habe auch schon mehrere Trainings hinter mir, auch mit Geschwindigkeiten über 200 km/h. Was da teilweise trainiert wird hat nichts, aber auch gar nichts mit dem Alltäglichen Straßenverkehr zu tun.

    Die Trainings beim ADAC zeigen auch Extremsituationen auf um einfach mal den Teilnehmern zu zeigen was es alles gibt und was die Systeme beim Fahrzeug können.

    Die Trainings beim Hersteller berechtigen Prototypen zu fahren und je nach Projekt Extremfahrmanöver. Die Strecken sind je nach Manöver für einen abgesperrt. Und davon gibt es welche die von zweistelligen angemeldeten Teilnehmern, je nachdem wie die es so drauf haben nur 1-2 Leute bestehen. Entweder du hast es drauf oder nicht.


    Man hatte also die besseren Reifen immer Vorne, aber die Differenz blieb über die Anwendung geringer und somit das Gripniveau auf beiden Achsen gleich(er).

    Man sollte vllt auch hier die Abnutzung individuell feststellen und danach ein Wechselintervall festlegen. Dann kann man auch, obwohl es eigentlich nicht richtig ist, die besseren Reifen doch nach vorne machen weil die Abnutzung den Rest ausgleicht.

    Bei unterschiedlichen Breiten, Allrad oder Heckantrieb muss man das wieder anders bewerten mit der Abnutzung.

    :check:

    Audi A3 1.9 TDI 2017-2019 und trauere ich immernoch nach :trau3:, Opel Ampera-e 2018-2019, Golf 7 2.0 TDI 2019-2023

    Golf 8 GTI Clubsport 2024-

    Renault ZOE 2021-2024

    Spritmonitor.de

    BMW F11 530d Touring LCI 2019-? Spritmonitor.de Hochgeschwindigkeitsselbstzünder :flitz:

    Und ich halte schon nach dem nächsten Wagen Ausschau :grins3:

    :motu: :row2: :castr:

    Seit Juli 2022 am GTL Diesel oder HVO100 verdichten

  • PatGhraR6 : Aber Schlussfolgerst du nicht aus genau solchen "extremen" Trainings auf deinen Reifenaufzug? Wenn solche Leute, die sowas extremes beherrschen, ner Oma Tipps geben, passt das doch dann nicht weil Oma einfach Oma ist. Der Tipp mit "besser hinten" ist für den wenigen Gedacht der Auto aus Zwang fährt, überspitzt gesagt.

    • Opel Astra J OPC (B20NFT/LHU) | :rav: - RUP 5W40 (5,45L) + :aroi: - AR9100 (195ml) + :nepr: (50ml) + smiley135.png - Ultimate 102 + :aroi: - AR6900-P (1:1000)
    • Opel Insignia B (B20DTH/LFS) | :rav: - NDT 5W40 (4,65L) + :aroi: - AR9200 (185ml) + :nepr: (50ml) + :motu: - Trans ATF VI (7,10L) + :she: - V-Power Diesel + :aroi: - AR6900-D (1:2000) + :rav: - OTC (2,75L+3,15(H²O)/-30°C) + :ams: - DCB (180ml)
    • Suzuki GSX-R 750-06/GSX-F 750-99/SV650-18 | :rav: - R4T 15W50 (2,5/3,5/2,75L) + :nepr: (15/20/15ml) + :lm: - MOA (35/50/40) + smiley135.png - Ultimate 102 + :aroi: - AR6900-P (1:1000)
    • MZ ETZ 251/TS 250 - Simson S51 | smiley156.png - 800 2T FLRR (1:75) + :rav: - VSG 75W90 + smiley135.png - Ultimate 102
    • Mercedes C280 S203 (LPG) | :rav: - RCS 5W40 (8,00L)