Shell Helix Ultra 5W-40 - Mercedes-Benz E500 Coupe M273 - 4.002km

  • Hallo oil-club,

    wie Ihr der Laufleistung dieser Analyse entnehmen könnt, ist bei mir (leider) die Nutzung des Coupés etwas vernachlässigt wurden.

    Ca. 1 Jahr und 9 Monate nach dem Wechsel vom Rowe Synth RS 5W-40 auf das Shell Helix Ultra 5W-40 wollte ich jetzt wissen, wie es um das Shell-Öl im Dicken steht. Spüren/hören tue ich keinen Unterschied, auch mit dem Shell kein Ölverbrauch. Der Wagen wurde ähnlich bewegt wie mit dem Rowe, nur eben seltener.

    Hier das Ergebnis, links das Shell, rechts Rowe:

    Mein Fazit:

    Auch des Shell ist nicht schlecht, aber dem V8 bekommt das dickflüssigere Rowe besser (Eisen-Eintrag mit Shell geringfügig höher nach kürzerer Laufstrecke).

    Seht Ihr das auch so?

    Was hat es mit dem Oxidationswert auf sich?

  • Fünf Euro in die "OC-ichhabs´schonimmergewusst-Kasse" !

    hier ein oldschool Vertreter, dort ein hochgelobtes, mit allen Additven (Bor, Mo etc.) gewaschenes modernes Bürschchen...

    Das Ergebnis ist leider sehr deutlich...

    Danke für die Analyse !

  • Schöner als dummydoc kann man das kaum formulieren. Das Shell hat jetzt nicht schlecht performed, für den Motor ist ein dickes vollsynthetisches Öl mit hohem HTHS aber offensichtlich besser geeignet.

    Rowe SRS: 0,669 Fe/1000km

    SHU: 1,75 Fe/1000km

    Das ist einfach mal über das zweieinhalbfache! Krass!

    Der Oxidationswert ist total okay. Das Öl war ja auch bedeutend länger drin.

  • Ich grätsche mal rein… ich finde deutlich, dass mit dem Shell pro 1000 km der Fe-Wert 2,6 mal so hoch ist. Oder findest Du, das geht in der Streuung unter, Jabba?

  • Ich versuche es mal und möchte gleich zu Beginn darauf hinweisen, dass wir uns hier auf einem extrem geringen Verschleißniveau befinden.

    Absolut und auf den ersten Blick gesehen magst du mit deiner Berechnung hier auch recht haben, DinoMaus

    Wenn man zwei Schritte weiter denkt, gestaltet sich das jedoch ein wenig anders und keineswegs mehr so "deutlich".

    Wir befinden uns im unteren Bereich der Messgrenzen und habe ganzzahlige Angaben im Ergebnis. Was ist, wenn der Wert links eigentlich 6,51 und der rechts 5,49 ist?

    Mit welcher Genauigkeit messen wir überhaupt? (+/- 1?) Könnte der Eisenwert links dann 6 sein und rechts auch 6?

    Dann haben wir noch die Kilometer, okay. Nutze ich auch gerne als Vergleichsmaßstab! Dennoch bleibt eine Restunsicherheit, weil stellenweise eben von einer Badewannenkurve ausgegangen wird. Wie hätte diese Probe bei 7500 km ausgesehen? Besser? Schlechter? Waren die Belastungen außerdem übers gesamte Intervall hinweg identisch oder zumindest vergleichbar?

    Wenn wir uns jetzt noch die FÖA vom Shell HU hier ansehen, sehen wir 3 ppm Eisen und 1 ppm Aluminium. Waren die hier zu Beginn auch drin? Waren es vielleicht sogar 4 ppm Fe oder 5?

    Plötzlich komme ich schon auf 0,75 vs. 0,88 ppm/1000km. Und das soll jetzt hier deutlich sein?

    Ein deutliches Ergebnis gegen das Shell wären hier 10-fache Werte gewesen, wo die Fehler sich im Verhältnis nur gering auswirken. Und das ist der springende Punkt. All die Punkte, die ich aufgezählt habe, fallen in einer anderen Größenordnung deutlich weniger ins Gewicht. Und dabei habe ich etliche Dinge noch gar nicht berücksichtigt.

    Zu allem Überfluss haben wir links ein defacto 5W30 und rechts ein 5W40, was den direkten Vergleich des Shell mit dem Rowe unzulässig macht.

    Also Vergleichen kann man, was man möchte, aber eine schlechtere Performance lässt sich hier in meinen Augen mitnichten feststellen.

    Dass ein dickeres Öl in diesem Motor besser funktionieren kann, möchte ich gar nicht in Abrede stellen. Darum geht es hier aber auch nicht!

    Aber aus der Additivzusammensetzung Schlüsse zu ziehen, bei einer erkennbaren Viskositätsabweichung bietet sich auch nicht gerade an.

    Darum meine Frage, was genau aus dieser Analyse hier ersichtlich wird? Welche Schlüsse können gezogen werden?

    Meine persönliche Wahl wäre es auch, hier eine höhere KV100 anzustreben. Wie eben durch den bekannten Shell 10W60 Zusatz. Wer weiß, wie das dann ausgesehen hätte.

  • Habe mir gedacht, dass du darauf hinaus willst und ich geb dir da auch recht. Es kann durchaus sein, dass der Unterschied kleiner ist, als er hier erscheint. Vielleicht sogar deutlich kleiner. Genauso gut könnte es aber eben auch sein, dass er noch größer ist. Wir haben aber halt nur die eine Messung.

    Der Vergleich zwischen dem quasi 5W-30 und dem 5W-40 ist aber, finde ich, trotzdem nicht verkehrt. Beide Öle werden als 5W-40 mit 229.5 vermarktet. Haben also aus Kundensicht den gleichen Anwendungsfall und sind theoretisch gleichermaßen für den Motor geeignet. Und da hat das Rowe hier wahrscheinlich besser performed.

    Trotzdem ist mir klar, dass das zwei sehr verschiedene Öle sind und es gibt sehr viele Anwendungsfälle, in denen ich das SHU dem Rowe gegenüber bevorzugen würde. Aber wie Du schon sagst: in dem Motor ist das dickere Rowe ein besseres Match.

    Meine Lehre für den M273 daraus wäre auch:

    - dicker ist besser

    - SHU mit kv100 <13 funktioniert

    - trotzdem lieber „andicken“

    Vielleicht wäre es ein spannender Vergleich, das SHU mal mit dem entsprechenden 10W-60 „anzudicken“, dass man bei der kv100 vom Rowe landet. Dann können wir schauen, was das ausmacht.

  • Danke Jabba für die Erläuterung Deiner Sichtweise, mich freut die offene Diskussion.

    Meine Entscheidung für das Rowe in diesem speziellen Fall (Schönwetter-Fzg, überwiegend bei wärmeren Temperaturen, keine Kurzstrecke) mache ich also eher an dessen höheren Viskosität fest, die "gefühlt" besser zu diesem Anwendungsfall passt. Ohne eindeutige Hinweise darauf, dass das Shell hier schlechte Arbeit geleistet habe.

    Abgesehen von den technischen Aspekten ist auf der Kostenseite das Shell deutlich vorne.

  • ich fand es sehr spannend, dass wir hier einen sauberen Beitrag zu Diskussion

    "kann ein modernes Additvpaket niedrige Viskosität (die aus RC-Gründen scheinbar sein muss) kompensieren ?"

    Ich persönliches hätte es dem Shell gewünscht, aber es konnte in diesem Vergleich keinen deutlichen Vorteil für sich gewinnen. Das war das deutliche, was ich gesehn habe.

    Manche von Deinen Argumenten sehe ich leider anders. Einen Eisengehalt aus der FÖA hier einzubeziehen, ist nicht fair. Das kann nur ein Fehler, der aus der Voranalyse in diesem Gerät stammen muss. Dann zu relativieren, dass es eigentlich ein 5W-30 sei, ist auch nicht fair, denn es ist ja jedem hier bekannt.

    VG + Danke für Deine Meinung !

  • Damit das Shell hier deutlich besser performen könnte, hätte der Motor verschleißfrei laufen müssen.

    Wieso ist die Berücksichtigung der FÖA nicht fair? Da wurden Verschleißelemente festgestellt. Wurde das sicher geklärt, dass es nur ein Fehler aus Voranalyse des Geräts sein kann?

    Dann stellt sich die Frage, welches Öl dieses Gerät vor der Probe hier untersucht hat.

    Bevor das falsch rüberkommt: Ich bin hier nicht im Auftrag von Shell unterwegs und ich mag beide Öle sehr. Tue mich dennoch schwer damit verwertbare Ergebnisse abzuleiten.

    Und bevor das untergeht: Danke für das Teilen dieser Analyse! Dein Motor scheint es sehr gut bei dir zu haben. Du weißt nun, welches Öl du bedenkenlos verwenden kannst oder du experimentierst weiter rum :check:


    Edit, weil du früh abschickt: Die KV100 vom Shell ist klar. Aber du hast die Additivierung reingebracht. Daher meine Frage, ob das Rowe "besser" war, weil es dicker ist oder die traditionelle Additivzusammensetzung besitzt. Und das lässt sich sicher nicht eindeutig beantworten.

  • Ich lehne mich jetzt auch einfach mal etwas weiter aus dem Fenster heraus und sage einfach, daß bei diesen geringen Fahrleistungen und der recht kurzen Wechselintervalle beide Öle gut performt haben. Interessanter wäre natürlich noch das Fahrprofil. Fahre ich 40x 100km im Jahr oder eher 100x 40km?

    Egal wie wenig ich fahre: am Öl, Kraftstoff, Reifen und Bremsen spare ich nicht.

    Ja, auch ich rechne bei unseren Fahrzeugen die Ölanalysen einfach linear um und eigentlich müsste ich ein Fahrprofil über die gesamte Distanz erstellen.

    Einmal editiert, zuletzt von VolvoV90LU (31. Juli 2023 um 21:08) aus folgendem Grund: Schreibfehler korrigiert.

  • ich finde es sehr gut, dass wir respektvoll miteinander diskutieren. Jeder darf seine Meinung haben und wir versuchen uns gegenseitig Argumente zu liefern.

    So weit liegen wir aber nicht auseinander.

    Du schreibst:

    "ob das Rowe "besser" war, weil es dicker ist oder die traditionelle Additivzusammensetzung besitzt. Und das lässt sich sicher nicht eindeutig beantworten."

    genau so sehe ich es auch ! in diesem Vergleich "dick und traditionell" gegen "recht dünn und modern" in diesem Motor, konnte sich der zweite nicht deutlich durchsetzen. ok ?

  • VolvoV90LU Das Fahrprofil liegt in diesem Intervall sehr nah an den 40x 100km, davon 90% Landstrasse. Meine Lieblingsroute sind 100km kurvenreiche Landstrasse durch den Schwarzwald mit ner Stunde Pause auf halber Strecke, überwiegend gemütlich gefahren.

    Zu Beginn des Rowe-Intervalls lagen 2x 600km entspannte Autobahnfahrt am Stück, ansonsten sehr vergleichbar. Vielleicht 5% weniger gemütlich gefahren als mit jetzt dem Shell... :lach3: :dri2:

  • Bei der Beurteilung einer wie hier gezeigten Analyse sollte man immer die FÖA zu Rate ziehen. Die Öleinsatzzeit sowie die Elementkonzentrationen sind für mich zu gering um ein Urteil besser oder schlechter treffen zu können.

    Porsche Panamera GTS 4.0 :mobi1: ESP X3 0W40 :mobi1: Mobilube PTX 75W90 :aral: Ultimate 102

    Porsche 992 GT3 :motu: 300V 10W60 :motu: Gear 300 :aral: Ultimate 102

    Mercedes C63 ( only Racetrack ) :rowe: Hightec Racing 10W60 :rowe: Hightec Racing 75W90 :she: V-Power Racing

  • Teile die Ansicht von Jabba :check:

    Für den Nutzer und das Fahrzeug zwei sehr gute Analysen, für eine allgemeine Empfehlung aber für mich leider wenig Aussagekraft, da einfach zu wenig Einsatzzeitraum. Die Messtoleranz der Analysenwerte ist ebenfalls zu beachten.

    Mein Fazit ist, dass hier beide Öle sehr gut das Anforderungsprofil des Fahrzeugs erfüllt haben. Der ökonomische Sieger ist das Shell, das man mit Zugabe von Shell Racing 10W-60 (10 - 30%) noch etwas optimieren könnte....

  • ich kann jabba da schon folgen...

    insb. wegen der FÖA, die Eisen zeigt und auch was die Ausführung bei "Rundung" der Verschleißwerte angeht

    Einen Eisengehalt aus der FÖA hier einzubeziehen, ist nicht fair. Das kann nur ein Fehler, der aus der Voranalyse in diesem Gerät stammen muss.

    angenommen, das wäre so, wie gehen wir dann damit bei anderen GÖA um?

    wir wissen ja nicht, wie viel Verunreinigung im Gerät ist

    anders gesagt, kann ich mir bei keinen akkreditierten Labor eine solche "Fehlerquelle" vorstellen