Richtig Warmfahren - Wie haltet Ihr es ?

  • ich weis, dass ab EU4 nach 30 s die Vorkats arbeiten. das ist die Zeit, wie die Sekundärluft läuft und dann wird im Test die Fahrstufe eingelegt und losgefahren. Diese 30 s entscheiden darüber, ob der Emissions Test bestanden wird, oder auch nicht.

    meine persönliche Erfahrung ist auch, dass ältere Autos ab und zu Leistung ( DrehmomentxDrehzahl ) brauchen, damit der "Rotz" hinausfliegt. Erstaunlicherweise ist der Verbrauch bei "Knallgas" ( kurz und heftig beschleunigen ) moderat.

    Deine Frage bezieht sich auf einen Quereinbau, wo ein Kat im Fahrtwind steht ? Ja - ist schon plausibel, dass dieser Kat kälter bleibt.

  • Ich denke, dass sich auf dem vorderen Kat eher Ablagerungen bilden können (Ruß, schwere Kohlenwasserstoffe), die im Kurzstreckenbetrieb nicht so schnell abgebrannt werden können. Tendenziell ist Bank 2 bei meinem Motor auch einen Tick fetter, wenn ich die Daten richtig deute. Kein dramatischer Unterschied allerdings, die Endrohre sehen mittlerweile auch gleich wenig berußt aus.

    Werde die Restzeit bis zum Verkauf (ist wohl bald soweit) lieber nur noch Premiumsprit tanken, das derzeitige Motoröl mit niedrigem NOACK hilft sicher auch mit, dass das System sauberer bleibt.

    Opel Corsa E 1.4 Turbo (2016) | Kia ceed Sportswagon 1.5 T-GDI (2023)

    Motoröle: GM Dexos 1 Gen 2 | Kia Werksbefüllung

  • Erstaunlicherweise ist der Verbrauch bei "Knallgas" ( kurz und heftig beschleunigen ) moderat.

    Was ist daran erstaunlich?

    [Blockierte Grafik: https://www.researchgate.net/publication/316530475/figure/fig4/AS:495842618089478@1495229500689/BSFC-map-of-the-engine-7-BSFC-brake-specific-fuel-consumption-rpm-r-min-Max-maximum.png]

    Wenn der Motor nach einem Ölwechsel besser klingt, war er zu spät.

  • Ich hab die Diskussion zuletzt hier nicht mitgelesen, deshalb wird das hier wohl ein kurzer Themenwechsel.

    Aber ich hab heute mal etwas getrackt mit meinem Volvo (Diesel, 120 kW, 5-Zylinder D5204T2). Außentemperatur lag beim Start bei 23 Grad und der Wagen wurde zirka 17 Stunden vorher warm abgestellt.

    Ich bin immer wieder beeindruckt, wie schnell der Motor warm wird. Bereits nach 9 km und nicht mal 10 Minuten war das Motoröl auf 90 Grad.

    Gefahren bin Ich im aufgezeichneten Bereich ganz normal Landstraße. Also ein paar hundert Meter mit Tempo 40-50 im 3. Gang, dann auf der Landstraße ein paar Kilometer mit 70-80, dann abbiegen und dann im 6. Gang bei 1500 U/min mit Tempo 100. Die Gänge wurden natürlich kalt nicht hochgezogen, etwa bei 2000 hab ich geschaltet. Gaspedalstellung war stets unter 50%.

    Im weiteren Verlauf pendelt die Wassertemperatur zwischen 84 und 90 grad und das Öl je nach Belastung zwischen 90 und 105 Grad.

  • Also <= 15K Delta zwischen Wasser und Öl deutet für mich auf das Vorhandensein eines Wärmetauschers hin?
    Gibts für die Öltemperatur nen Sensor oder wird sie berechnet?

    Wenn der Motor nach einem Ölwechsel besser klingt, war er zu spät.

  • Also ich war früher wo ich noch meine E Klasse gehabt habe ein penibler warmfahrer obwohl der Motor recht schnell warm geworden ist, hatte auch eine Öl Temperatur Anzeige und die war genau. Wenn die Angezeigt hat das das Öl 90 Grad hat dann hatte es, weil wenn ich nach 5-8km aussteige kam so eine hitzewelle unter dem schweller raus, hat man immer an den Beinen gemerkt haha. Ende 2019 habe ich das Auto verkauft weil es mir kein Spaß mehr gemacht hat. Habe noch viele andere Autos und alle mit 4 Zylindern die PS reichen von 69 PS bis 170 PS. Wo ich noch in der Stadt gewohnt habe war das mit Warmfahren bis 2000 Umdrehungen kein Problem obwohl bei Benziner mit dem 69ps immer bis 3000U/min gedreht oder mehr weil sonst nichts vorwärts geht. Beim Sprinter mit om651 wegen seiner Übersetzung immer bis 2400U/min gedrecht nur bei den ersten Meter sachte gefahren. Die Übersetzung war kurz weil nur mit der Übersetzung kriegt man die 3,5t anhängelast ab Werk. Das Auto war auch so schwer wegen seinem Aufbau.

    Seit Mitte 2020 wohne ich in einem Vorort und habe eine Steigung von 10%, seitdem habe ich das Warmfahren überdenken müssen. Seitdem werden die Autos bergauf nach gefühl gefahren, weil wenn ich mich an die 2000 Umdrehungen halte dröhnt und schüttelts ein wenig der Motor hört sich auch so an wie wenn es ihm kein Spaß macht. Die Steigung ist bei mir sofort wenn ich rausfahre geht so 700m bis Ortsende ab da ist 100er Zone Landstaße und da geht die steigung noch ein wenig wird aber flacher nach 10km ist dann die AB. Schalte jetzt immer bei den Dieselfahrzeugen bei 2500U/min beim Sprinter fahre ich oft mit dem Anhänger beladen kalt hoch da muss man gleich bei 3000-3200U/min schalten sonst geht es nicht und der hat 160 PS. Aber was soll ich sagen es wird viel gefahren bei allen Autos wird ungefähr 20-45tkm im Jahr gefahren und halt jeden Tag die Steigung hoch gleich auf 100kmh. Das einzige Präventive was ich mache ist so 30sek bis 1Minute laufen lassen vorm losfahren. Was soll ich sagen die Motoren halten keins der Motoren braucht Kühlwasser, Ölverbrauch ist gleich wie vor dem Umzug und trocken sind die Motoren auch bis auf den Sprinter der hatte schon vor dem Umzug probleme mit der Ventildeckeldichtung was ich aber behoben habe dieses Jahr, habe auch ein Bild von der Nockenwelle kann ich mal Posten in den entsprechenden Thread. Die anderen Fahrzeuge sind ein Hyundai und drei Fords wobei einer von den Fords ein Benziner mit Fiat Motor ist. Galaxy Bj. 2014 hat ein PSA Motor 2,0 HDI hat auch schon 250tkm die Automatik schaltet schmerzfrei den ersten gang in den zweiten bei 2500U/min schon seit Anbeginn außer man streichelt wirklich dann schon früher.

    Mein Fazit aus dem ganzen ist das große Motoren mit Leistung es sich einfach leichter tun mit weniger Gas, kann man auch wahrscheinlich mit wenig Umdrehungen fahren bei schwächeren Motoren oder halt 4 Zylinder muss man nach Gefühl fahren und nicht nur auf die Umdrehungen achten ist halt wie wenn man mit einem Fahrrad Bergauf fährt. Ich bin der Meinung wenn der Motor von Haus aus eine Fehlkonstruktion ist dann bringt das penible warmfahren auch nichts höchstens frühe Ölwechsel können es ein wenig verzögern. Was ich aber immer beibehalten werde ist den Ölwechsel in einem für mich vernünftigen entsprechend dem Fahrpofil durchzuführen.

  • Ich handhabe das so: lieber mehr Drehzahl und weniger Gas als viel Gas und dafür wenig Drehzahl. Bis 3000ccm kalt wird der Motor dir nicht böse sein. Nach 2 Minuten tuckern lassen haben die meisten Motoren schon 30 Grad Öl was locker dafür reichen sollte.

    Wenn ich meine Mutter sehe die seit 10 Jahren früh mit gefühlt Vollgas in ihren 105 PS Fabia den Berg hoch rast wird mir auch ganz anders, aber der Wagen lebt immernoch und hat mittlerweile 130k runter

  • Überleben tun das die meisten Motoren, zumindest kurz- und mittelfristig.

    Ob Laufleistungen von 400.000 km und mehr auch möglich sind, wenn die Karren kalt getreten werden? Höchstens mit viel Ölverbrauch. ^^

    In meinem Bekanntenkreis habe ich einige solcher digitaler Fahrer. Die Motoren saufen alle Öl.

  • jedenfalls würde mich interessieren, wie lange es beim Benziner dauert, bis die Kats richtig arbeiten.

    Also wie lange ist schwer zu sagen, ich habe aber mal bei einer HU (Vaters Werkstatt) gesehen, dass die Kats regelrecht "anspringen". Also die machen im kalten/lauwarmen Zustand wenig und wenn die dann eine bestimmte Temperatur überschreiten, dann fangen die schlagartig das Arbeiten an. War ganz witzig zu sehen.

    Normalerweise motzt die Monitorsonde ja auch rum, wenn der Kat nicht mehr geht, aber ich gehe schwer davon aus, dass die Steuergeräte die Charakteristika schon kennen. Vermutlich auch mit einer gewissen Reserve, mein alter Volvo hatte 275tkm und nen lahmen Kat (oder Sonde) und da kam tatsächlich nie was an.

    Macht beim Spritverbrauch aber ja nichts aus, da ist die Regelsonde wichtig.

  • das gilt doch nicht !

    Wie viele D1 Autos sind noch im täglichen Gebrauch ?

    Heute gibt es Katheizen und sogar eine Lambdakorrektur in den ersten 30 Sekunden. Der größte Anteil der gemessenen Schadstoffe kommt aus diesen wenigen Sekunden nach dem Motor Start ! Während der Fahrt funktioniert das System und da kommen minimalst Schadstoffe dazu.

    by the way: selbst wenn der Test in den ersten Sekunden vergeigt wurde, fährt man den Test fertig weil durch den Betrieb über den ganzen Test wird der Kat "aktiviert"

    Selbst wenn der Kat wieder kalt ist, springt er nach einer kurzen Ruhephase schneller an.

  • In meinem letzten Post habe ich gezeigt, wie lange der D5 braucht, bis er auf Betriebstemperatur ist. Das Fahrprofil war dabei absolut optimal: ein paar Minuten bei Tempo 40, dann auf die Landstraße mit 70, nach einigen Minuten Tempo 100. Da glaubt mir jeder sofort: das geht verdammt schnell.

    Heute wurde der Elch in der Großstadt gestartet und kam erst nach 15 Minuten auf Geschwindigkeit. Bis dahin viel Stop-and-Go und nur Tempo 40-50.

    Man sieht, er wird trotzdem richtig schnell warm. Angelassen wurde er 11:02. Man sieht den Punkt genau an der Öltemperatur. Aufgrund der niedrigen Bordspannung im Startmoment sieht man bei der Öltemperatur immer einen kurzen Ausreißer.

    Wie sonst auch eilt das Kühlwasser voran und wird richtig schön warm, bis über 90 Grad. Sobald das Öl etwa 90 grad erreicht hat, fällt die Kühlwassertemperatur ein paar grad ab.

    Im zweiten Diagramm seht ihr die Aktivität des AGR (Seriensoftware) und der Glühkerzen. Erst ab einer Temperatur von 70 Grad macht er die Kerzen endgültig „aus“.

    Info am Rande: von den fünf Glühkerzen funktionieren aktuell nur vier. Die von Zylinder zwei hat einen Fehler im Stromkreis und muss erneuert werden.

  • Moin Oil-Clubber,

    bei den modernen Ottomotoren mit aktueller Zulassung über WLTP-Prüfzyklus findet man ja bei jedem Kaltstart eine Warmlaufphase mit erhöhter Leerlaufdrehzahl, verändertem Zündzeitpunkt und wohl auch einer Gemischanfettung. Bei meinem Motor BMW N63B44TU3 dauert das, wenn man es nicht durch das Einkuppeln und Losfahren unterbricht, ca. 30-40 Sekunden, erst mit 1600 U/min, dann mit 1200 U/min. Soweit ich das verstanden habe, geht es da ja nur um eine möglichst schnelle Erwärmung des Vor-Kats auf die Betriebstemperatur, um die Abgaswerte für den WLTP-Zyklus möglichst gering zu halten. Bei dem alten Prüfzyklus wurde die Warmlaufphase wohl aus der Abgasmessung rausgehalten. Beim WLTP-Zyklus ist diese wohl enthalten.

    Ist es jetzt unter oil-club-Kriterien sinnvoll diese Warmlaufphase abzuwarte, diese durch Losfahren abzubrechen oder dieses Feature eventuell sogar rauszuprogrammiere (nur theortisch - ist ja sonst Steuerhinterziehung).

    Da es ja keinen Nachschub von richtigen Motoren mehr gibt, müssen die aktuellen ja möglichst lange halten - ist ja auch der ursprüngliche Sinn des oil-clubs.

    Bei mir flammen bei diesem Thema sofort folgende Fragen auf:

    1. Kommt es durch die Warmlaufphase zu einem erhöhten Kraftstoffeintrag in das Motoröl?

    2. Handelt es sich bei der Warmlaufphase auch um einen erweiterten Bauteilschutz (Vorkat, OPF, Hauptkat)?

    3. Ist die Warmlaufphase evl. sogar gut zur schonenden Durchölung des Motors?

    4. Kommt es durch die Warmlaufphase zu vermehrten Feststoff-Ablagerungen (Ansaugbrücke..., oder im Motoröl)?

    Soundtechnisch ist ja, bis auf die Nachbarschaftsbelastung, die Warlaufphase ganz nett.

    Die REP-GÖA von mir steht übrigens noch aus.

    Auf Eure Antworten bin ich schon gespannt.

    Beste Grüße, Eddy

  • Das Kat-Heizen hast du trotz allem nicht nur bei modernen Fahrzeugen sondern auch bei den meisten 20 Jahre alten Benzinern.

    Wie man mit dem Warmfahren umgeht ist gefühlt eine komplett eigene Religion. Fragst du 5 Leute hast du 8 Meinungen.

    Ich persönlich starte den Motor, schnalle mich dann an und fahre sofort los.

    Ein längerer Kaltlauf wird sicherlich nicht zu einem geringeren Kraftstoffeintrag führen und die Zeiten wo man auf Durchölung des Motors warten muss sind mit den modernen Ölen ja längst vorbei.

  • Bei den alten motoren war nur die drehzahl erhöht, bei vielen modernen motoren wird zusätzlich der zündzeitpunkt in Richtung spät verstellt das verursacht im abgaskrümmer ein rasselndes/knisterndes geräusch diese Technik heisst (Accelerated warmup system) es ermöglicht ein noch schnelleres aufwärmen des kat. Mein motor hat auch dieses system ich warte meistens bis der aufwärm Vorgang abgeschlossen ist dauert ca 20-30 sec.

    Mazda 3 BN SKYACTIV G-120 2.0 Benziner (2017)

    Motor: RAVENOL REP 5W-30
    Schaltgetriebe: Addinol MTF 75W-80