Winter-, Sommer-, & Ganzjahresreifen

Ich lese immer mit Interesse Testberichte zu Reifen, weil mich das halt eben interessiert, aber was mich immer sehr oft irritiert ist, dass fast ausschließlich die großen Reifenhersteller mit den teureren Produkten gewinnen.

Egal bei welchem Test (nicht nur Reifen) gewinnt ab und zu mal aus versehen auch ein Underdog.

Deshalb dachte ich mir folgendes.

Wenn ihr die Wahl hättet zwischen:

• Dunlop Sport Maxx 225/45 ZR18 95Y DOT 11/17 (ca. 1-2 mm über Verschleißgrenze)
• Fulda Sport Control 225/45 R18 95Y DOT 51/17 (an der Verschleißgrenze)

Für welchen würde ihr euch entscheiden?

Wenn du im Alltag Unterschiede zwischen den Reifen feststellen könntest, dann wäre der schlechtere von beiden in einem "richtigen Test" komplett durchgefallen.

Im normalen tagtäglichen* gebraucht funktionieren (fast) alle Reifen. In einer Notsituation oder im Grenzbereich sieht es anders aus - und genau da finden Reifentests statt. Das macht dann eben den Unterschied ob man vor einem Hindernis noch zum stehen kommt oder nicht.

* sportliches Fahren hier mal etwas ausgeklammert, da geht es auch noch im Lenkpräzision, Rückmeldung, etc. Aber 99% aller Fahrer auf unseren Straßen merken da sowieso keinen Unterschied.

Sehe ich nicht ganz so, denn wenn der Grenzbereich entscheidend wäre, dann würde man den Reifen nehmen der dort am Besten ist, aber man hat doch noch andere Vorlieben, somit kann das Argument doch nicht wirklich als das "Argument" schlechthin ansehen. Was aber sehr oft gemacht wird.

Zudem sollte man auch betrachten wie oft der Grenzbereich denn statistisch gesehen vorkommt. Oft kommt das Sicherheitsempfinden hoch und man argumentiert auch hier: Ja, aber wenn es einmal passieren sollte, dann habe ich da lieber den besten Reifen laut Test für XYZ.

Wenn reifen fast abgefahren sind, würde ich mich immer und nur für die Michelins entscheiden.

bestes Beispiel der GJR.

Da habe ich lieber einen der im Sommer schwächer ist,

Weil bei gutem Wetter hat er trotzdem noch am meisten Gripp,

Mir ist Nasshaftung und Schnee wichtiger.

Auch beim SR ist Nasshaftung wichtig

Verschleiß und Verbrauch kommen im Alltag noch mit dazu. Das macht dann auch einen teuren Michelin schnell wieder preiswert. Wie oft etwas beinah passiert hängt doch auch sehr stark vom Fahrer ab. Kann man Verkehrssituationen mit viel Erfahrung gut einschätzen, dann kann man manche Dinge schon vorhersehen und die Situation schon entschärfen bevor sie passiert.

Interessant wäre mal eine Statistik die darstellt mit welchen Reifen an Unfällen beteiligte Fahrzeuge unterwegs waren. Wäre die Verteilung so wie die verkauften Stückzahlen oder gäbe es Abweichungen?

Wäre wirklich mal interessant, dazu aber auch gleich komplette Reifenbezeichnung (Größe, Speed-, Lastindex-, DOT) inkl. gefahrenem Luftdruck.

Deshalb hier auch immer wieder der Aufruf und die Bitte, wenn ihr über einen Reifen berichtet, gebt diese Daten mit an. Weil ein Reifen der super ist in einem Test, kann sich ganz anders verhalten bei einer anderen Größe, mit einem anderen Last- und Geschwindigkeitsindex und dann wiederum mit welchem Reifenluftdruck.

Ich finde das was wir beim Öl machen ist nicht perfekt, aber wesentlich besser als das was man sonst so findet. Das gleiche wäre bei Reifen auch wünschenswert. Und feuchte Augen würde ich bekommen, wenn man noch dazu schreiben würde zu dem Reifen: habe ich genommen, weil mir XY wichtig ist. Dann kann man das viel besser beurteilen.

Beispiel:

"Wenn reifen fast abgefahren sind, würde ich mich immer und nur für die Michelins entscheiden."

Kann ich gar nicht bestätigen. Die fahren sich super die Reifen, hatte nie den Eindruck, dass ich im Grenzbereich wäre.

Anderes Beispiel:

"Auch beim SR ist Nasshaftung wichtig"

Ist mir Null wichtig, also nicht unwichtig, aber es würde bei mir nie die Trockeneigenschaften überstimmen. Wenn ich fahre ist es oft trocken bei den SR, wenn es regnet muss er performen, aber das reicht mir Durchschnitt. Wenn es ums Aquaplaning geht, dann ist mir das sogar sowas von egal, denn wenn es mal tatsächlich soweit ist, dann gibt es meistens immer einen anderen Verkehrsteilnehmer, der offensichtlich noch viel schlechtere Reifen hat als meine und somit werde ich eh von anderen ausgebremst, als dass ich an den Grenzbereich des Reifens komme.

Ich fahre z.B. alle meine Reifen auf dem BMW mit 2,8-3,0 VA und 3,0-3,2 HA. Egal ob beladen oder nicht.

Das heißt du hast die Dunlop und die Fulda auf dem Fahrzeug im Wechsel vorne/hinten?

Moderne Fahrzeuge gleichen vieles ja auch elektronisch aus und wenn ich mich recht entsinne, bist du mit dem BMW auch relativ weit vorne bei Spritmonitor. Daher wirst du einen sehr gleichmäßigen Fahrstil haben, der keinen Reifen in den Grenzbereich bringt.

Ansonsten merkt man schon auch im Alltag aus meiner Sicht zum Teil nennenswerte Unterschiede. Aber zumindest bei mir braucht es da ein mir bekanntes Fahrzeug und Strecken, die ich regelmäßig fahre. Und die größten Unterschiede merke ich vor allem bei Regen.

Korrekt.

Hättest da Beispiele von den Reifen (inkl. den Zusatzangaben) und was genau merkst du beim Regen? Weniger Grip, mehr rutschen?

nur als Randkommentar: Aquaplanning ist, wenn eine Pfütze das Rad ausbremst, wie wenn man gegen eine Wasserwand fahren würde. (Das Wasser schießt auch sehr hoch, über 1m)

Das Hat mit anderen Verkehrsteilnehmern nichts zu tun. Reicht, wenn man hohe Geschwindigkeiten fährt und dort eine schwer sichtbare Pfütze ist und das Auto fährt nur mit einem Rad drüber. Die Seite wird stark abgebremst, Lenkrad und Fahrzeugen ziehen in die Richtung.

Im schlimmsten Fall kommt man ins schleudern (vor allem bei Heckantrieb) und das Heck überholt einen.

Also es hat nichts mit den anderen Verkehrsteilnehmern zu tun, die zuerst rutschen oder so...

Auf den Mini z.B.:

Conti PremiumContact 5 195/55/16 87V 2,5 bar (damit habe ich den Wagen gekauft, Profil ca 5-6mm, Alter etwa 5 Jahre) vs

Michelin Primacy4 195/55/16 87V 2,5 bar.

Die Contis habe ich nach 1 Monat runter geworfen. Auf feuchten Laub drehten z.B. die Räder fast immer durch egal wie ich angefahren bin, die Michelin muss man es drauf anlegen. Und bei Regen schoben sie über die Vorderachse, in Situationen wo es der Michelin nicht macht.

Die Winterreifen z.B. sind mittlerweile ähnlich alt wie die Contis waren, allerdings eine andere Größe (175/65/ 15 84T, 2,4 bar) und fahren sich in den obigen Situationen besser.

Auf dem Qasqhai:

215/60/17 96 H Michelin CC2 vs

je ein Satz 215/60/17 96 H und in 96V Conti EcoContact

Luftdruck 2,6v/2,9h jeweils.

Bei feuchter Witterung oder starkem Regen fährt der Michelin sicher gerade aus, während die Contis in vergleichbaren Situationen/Geschwindigkeiten schon zum Aufschwimmen tendierten. Der erste Satz war bereits drauf beim Kauf, der Satz 96V kam bei mir neu und fuhr sich auch nicht besser.

Der QQ wird meistens in der Stadt bewegt. Anders als auf der Autobahn finde ich es hier schwieriger immer alles vorauszusehen. Kommt als schon mal vor, dass wer rauszieht, eine Tür aufgerissen wird oder ein plötzlicher Spurwechsel vor einem stattfindet. Bei den Contis konnte ich hier gelegentlich insbesondere bei Regen die ABS Lampe kurz leuchten sehen. Beim CC2 bislang noch nicht.

Wenn ich so drüber nachdenke. Ich habe vermutlich schon beinahe mehr Reifensätze von Conti verfahren wie Michelin, aber irgendwie waren die alle durch die Bank weg zwar okay, aber die Michelin einfach immer besser.

Wenn ich das immer so lese... Bin hin und her gerissen.

Überlege gerade die GJR vom Pug runter zu werfen, hinten rechts verliert er eh schleichend Luft und heute ist mir ein wubbeln von der HA aufgefallen.

Generell hab ich die Überlegung des Komforts wegen auf 17" umzusteigen, da ich eh checken will, ob die 18er gelitten haben (halt irgendwie neu kaufen).

Dabei lese ich hier ständig von den tollen Michelin.

Meine bisher schlechten Erfahrungen spielen da aber dauernd rein... Verdammt.

Beim Kauf waren da PS2 drauf meine ich.

Ich fand die holprig, hart, unangenehm.

Am Alter lag es nicht (1 Jahr).

Wie gesagt, bin hin und her gerissen...

LordJunk, interessant, danke. Und genau das ist für mich nicht: Aquaplaning, denn das muss ein modernes Auto einfach abhaben können und wegbügeln durch die Regelsysteme und genau das macht der BMW auch. Solange das Auto noch die Möglichkeit hat zu regeln ist alles gut*. Ja, hier sollte man unterscheiden zwischen was das Auto alles an System dabei hat und was nicht. Absolut valider Punkt.

Aquaplaning ist, wenn alle vier Reifen den Kontakt verlieren und man Gefahr läuft das Auto nicht mehr steuern zu können. Das ist kritisch, aber wie gesagt, wenn es so weit wäre, dann gibt es immer jemand anderen der davor schon vorsichtiger fährt als ich es tue. Aber nur meine Meinung. Jeder hat da andere Toleranzschwellen.

* Erst bei einer Seite kompletter Gripunterschied wird es dann langsam spannend, aber auch da ist man nicht wirklich stark gefordert.

Klar, wenn alle Reifen aufschwimmen, ist es auch Aquaplanning.

Das Beispiel mit einer Seite kommt öfter in der Praxis vor, weil tiefe Pfützen immer am Straßenrand sich bilden.

Wenn alle Reifen aufschwimmen, ist natürlich schon zu spät. Dann hat man gar keinen Kontakt zur Fahrbahn. Mit Glück ist man aber auf einer Geraden und "schwimmt/rutscht" einfach in Fahrtrichtung.

Man will es einfach nicht drauf ankommen lassen. Ich bin gespannt wie du die deine neuen beurteilst, wenn es soweit ist.

Selbst moderne Sicherheitssysteme können die Physik nicht aushebeln

Dunlop und Fulda sind ja auch keine schlechten Reifen, erst Recht nicht deren jeweils bester. Da kommt der Chinese noch nicht ran. In dem Schwedentest belegen sie ja trotzdem den vorletzten Platz vor einem anderen Chinesen und davor ist nun auch nicht unbedingt die erste Garde der Premiumhersteller.

Da werden Eco und Touring Premium Reifen mit günstigen UHP verglichen, dies erklärt auch den Sieg des Maxxis, der ist ok.

Den Ansatz vorne und hinten zu wechseln um dann perfekt vergleichen zu können, kann ich nur unterschreiben, ich kaufe immer nur zwei Reifen.

Aquaplaning kenne ich nur von der Autobahn Spurrillen, Starkregen und zu hohe Geschwindigkeit, die Vorderachse surft übers Wasser, dann fährt man nur noch geradeaus egal wohin man lenkt oder was die Assistentinnen machen.

eltipo

Goodyear Eagle F1 Asy.

Den PS2 bin ich zwar selbst nicht gefahren allgemeinhin galt der aber immer als sehr sportlich.

Neue reifen in Trocken sind alle super, auch die China reifen. Im nässe und/oder mehr als 30% abgefahren, da sind die unterschiede Brutal!

Da ist sogar ein unterschied zwischen z.B. Nexen und Michelin schon extrem! Reifen sind das einzige Kontakt zwischen Auto und Fahrbahn und werden oft übersehen und unterschätzt, wie z.B. "ich brauche keine Premiumreifen, bin kein Rennfahrer, ich Fahre langsam" usw... Das ist alles quatsch als beim Notbremsen aus 100kmh im Nässe zwischen ein Michelin und eine Nexen 5m unterschied sein kann. Und das bedeutet vielmals leben oder Tod! Oder halt nur gebogenes blech...

Ich seh das wie Versace-Redisc.si

Das Vorsichtig fahren funktioniert auf der AB z.B nicht gut. Habe ich grösseren Abstand zum Vordermann /-frau (den ich ja mit schlechten Reifen brauche) drückt bestimmt einer rein…

So, der Conti SportContact 7 wurde heute montiert (Dot 0623) und danach fuhr ich ganz gemütlich die ersten Kilometer in Richtung Spessart.

Dann habe ich das ESP deaktiviert und bin bestimmungsgemäß sportlich auf doch sehr kaltem Asphalt die Landstraße mit vielen engen Kurven gefahren.

Mein Fazit und ersten Eindruck!

Der Reifen kommt sehr schnell auf Temperatur, hat super Grip auf der Hinterachse, die Vorderachse lenkt ohne Untersteuern perfekt ein und die Laufruhe ist auch sehr beeindruckend.

Ich bin mehr als begeistert und gebe ganz klar eine 1+ für diesen Reifen auf dem Z

Die weitere Beurteilung bei Nässe wird natürlich folgen

Hier noch ein paar Bilder!

Als Sommerreifen unseres 2er AT sind noch zwei Michelin Primacy 3 von der Auslieferung 2016 aufgezogen. Die beiden anderen hatte ich letzten Frühling ersetzt. Dieser "neue" Hankook hat nun über den letzten Sommer soviel Profil verloren, dass der Unterschied zu den beiden noch vorhandenen Michelins nur rund 1-1,5mm beträgt. Ich hatte direkt 4 neue gekauft und 2 eingelagert.

Bin nun unentschlossen, ob ich die Michelins (rund 5-5,5mm Rest, DOT 1016) nochmal eine weitere Saison fahren, oder tauschen lassen soll .