ERC Nano 10-9 Motoröladditiv

  • Hallo Oil-Club,

    zum Feiertag habe ich mal die Werkstatt etwas aufgeräumt und mir sind 3 Sachen in die Hände gefallen, über die ich mich diebisch gefreut habe:

    • Restflasche von ERC Nano 10-9 aus einer Abfüllung von 2022
    • 2x Oelcheck Set weiß

    Deshalb habe ich kurzerhand eine Probe abgefüllt, die ich gern analysieren und mit Euch teilen möchte.

    Warum das ERC Nano 10-9?

    • ein Motoröladditiv ohne Feststoffe, sondern ausschließlich mit öllöslichen Bestandteilen
      • dadurch volle Lösung im Motoröl und kein Absetzen nach längerer Standzeit (persönlich mag ich voll in Lösung gehende Additive lieber)
    • wahrscheinlich eine Formulierung mit ZDDP und einem Molybdänkomplex als Reibungs- und Verschleißoptimierer
      • also je nach Konzentration besonders interessant für hochbelastete Ottomotoren ohne OPF
    • Preis und Leistung stehen in einem guten Verhältnis (250ml für ~15€, ausreichend für 8l MÖL)

    Technische Daten vom Hersteller:

    Kalt sehr hochviskos und die Optik ist sehr dunkel, fast wie Gebrauchtöl:

    Gern möchte ich auch noch ein paar Beiträge aus dem Forum hier mit aufgreifen, da das Nano 10-9 schon ein paar mal thematisiert wurde:

    oil-club.de/index.php?thread/&postID=301597#post301597
    XandrMB
    31. Januar 2019 um 07:38

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  • Hallo D-K,

    den Aufwand kannst Du Dir sparen. Ölcheck hat mir vor einigen Monaten bzgl. Untersuchung von Additiven mitgeteilt:

    Du kannst das Additiv in üblicher Konzentration in Motoröl verdünnt einsenden, was aber nur sinnvoll ist, wenn Du die FÖA beider Proben als Ascii-Datei hast, denn dann kannst Du Dir die FÖA vom Additiv inkl. Diagramm zur Absorption berechnen.

    Gruß

    Steuerkette_007

  • Wirkstoffe dürften Amine und ZDDP sein, zumindest laut meiner damaligen Recherche.

    Rechtlicher Hinweis - Haftunsausschluß: Ich übernehme für obiges keine Haftung. Meine Beiträge sind in bezug auf §645Abs.2 BGB (bzw. analoge gesetzl. Regelungen im Rest der Welt) als laienhafte Ratschläge / Empfehlungen anzusehen. Anwendung auf eigene Gefahr. Es entsteht kein Vertragsverhältnis. Gilt ebenso für grobe Fahrlässigkeit.

    Also im Diesel tanke ich HVO100. Der Umwelt zuliebe - 90% CO2 Einsparung und damit besser als ein E-Automobil! :check: Und was machst Du? Gönn Dir doch auch diesen Energy-Drink für Deinen Motor und schone damit auch die Umwelt! HVO100 der Supersaft verleiht Deinem Motor Flügel ...

  • Steuerkette_007

    Alles klar, dann mische ich das Additiv am Wochenende mit Mannol 15W-50 an, welches ich noch von einer Analyse übrig habe.

    Das Mannol war mir damals nichts für Klassikermotoren, eventuell kann es mit dem ERC aufgewertet werden.

    Vom Mannol Favorit 15W-50 als FÖA habe ich hier schon mal machen lassen: Mannol Favorit 15W-50 - 15w-50 - Ölanalysen und Ölanalytik für Motor und Getriebe (oil-club.de)

    Der Rest lässt sich dann zurück rechnen.

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  • Kurze Rückmeldung zur Additivanalyse:

    • den Fakt, dass Oelcheck keine reinen Additive mehr im Labor untersucht, hatten wir schon besprochen
    • neben der Additivanmischung mit Motorenöl fordert Oelcheck auch ein aktuelles Sicherheitsdatenblatt des Additivs an, um dort den Analysedurchlauf vorher zu prüfen (wahrscheinlich um etwaige Probleme bei den Messungen vorab bewerten zu können)

    Daher hat sich die aktuelle Analyse etwas verspätet. Ich habe alle Dokumente nachgereicht und das OK für den Analysedurchlauf erhalten. Am Montag läuft die Probe durchs Labor und wir sind am Montag Abend wahrscheinlich schlauer.

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  • Hallo D-K,

    die Rechnung ist richtig, vorausgesetzt es finden keine chemischen Reaktionen o.ä. statt, wovon man bei der geringen Konzentration des Additivs ausgehen kann. Du hast ja letztendlich das Massenwirkungsgesetz angewandt.

    Gruß

    Steuerkette_007

  • Vielen Dank für deinen Aufwand und das Aufarbeiten! Mir ist erst der hohe Schwefelanteil aufgefallen, aber das ist ja schon beim puren Mannol so...

    Bei Mischung in [ml] und Elementaranalyse in [mg/kg] müssten wir aber noch die Dichten von Additiv und Frischöl mit einbeziehen, sofern sie nicht gleich sind.

  • Toemel

    Mannol hat immer recht hohe Schwefel-Gehalte- > dürfte dem "dort verfügbaren Grundöl" geschuldet sein

    aber Schwefel bringt auch ein anderes auf Aminen basierendes Additiv mit, auch wenn dieses keine weiteren "Teile" mitbringt

    auch dürfte bei fertigen Additiven mitunter das "Trägeröl" den Schwefel mitbringen

    D-K

    vielen Dank, dass Additiv ist sehr interessant

    vorsichtig sollten jedoch Anwender mit LSPI Gefährdung sein (wegen Kalzium)

  • Die Dichte des Additivs ist leider nicht im SDS angegeben - ich müsste es ermitteln. Ich bin einfach unter der Annahme gestartet, das beide Stoffe eine Dichte von ca. 0,88 g/ml aufweisen - damit würden sich die Dichtewerte in den Gleichungen dann auch irgendwann herauskürzen wenn man sie mit einbezogen hätte. Ich glaube, so weit sind die Dichtewerte nicht auseinander. Zumindest kennen wir jetzt die Additive (zumindest die, welche sich mittels Elementanalyse ermitteln lassen) und die Größenordnung derer im Trägeröl des Additivs.

    Ich finde öllösliches Molybdän für Motoren mit Steuerkette immer interessant, weil es den Motoren in diesen Bereichen wirklich hilft. Nur Bor oder Molybdän sind in der Lage, an der Steuerkette ordentliche Tribofilme aufzubauen. ZDDP ist aufgrund der Temperatur und Flächen/Druckverhältnisse im Bereich der Steuerkette wirkungslos. Das althergebrachte MOS2 wäre hier vielleicht noch hilfreich, aber persönlich lehne ich nicht öllösliche Additive ab. Mit dem ERC Nano ergibt sich ein 100% homogenes Stoffgemisch. Das ist viel wert.

    Zusammenfassend würde ich mit den Anregungen der letzten Beiträge folgendes Fazit ziehen:

    AdditivelementKonzentration [mg/kg]Bewertung
    Calcium [Ca]3340-> Aufgabe: Motorsauberkeit, Detergents
    -> überdurchschnittliche Konzentration für z.B. ACEA C2/C3 (low- und mid-SAPS) Öle und/oder API SN+ und SP Öle
    -> hebt daher in besagten Ölen den Ca Gehalt an
    -> Ca begünstigt LSPI Events (wichtig für API SN+ und API SP)
    -> Ca bildet bei der Verbrennung von MÖL ebenfalls Aschen, die das Abgasnachbehandlungssystem belasten können
    -> daher das Additiv bei Motoren entsprechender Anforderung mit Augenmaß verwenden
    -> in Full-SAPS Ölen (ACEA A3/B4, API bis SN) eine übliche bis üppige Additivmenge
    -> magert entsprechende Additivpakete nicht ab und ergänzt sinnvoll
    Bor [B]210-> Aufgabe: Verschleißschutz, Oxidationsstabilisierung
    -> unterdurchschnittliche Konzentration
    -> hebt in üblicher Konzentration den Bor-Gehalt nur unwesentlich an
    -> Wirkung eher untergeordnet
    Zink [Zn]1555-> Aufgabe: Verschleißschutz
    -> überdurchschnittliche Konzentration für z.B. ACEA C2/C3 (low- und mid-SAPS) Öle und/oder API SN+ und SP Öle
    -> hebt daher in besagten Ölen den Zn Gehalt an
    -> für API SN+ und API SP in üblicher Konzentration eher unbedenklich
    -> für ACEA C2/C3: Zn bildet bei der Verbrennung von MÖL ebenfalls Aschen, die das Abgasnachbehandlungssystem belasten können
    -> daher das Additiv bei Motoren entsprechender Anforderung mit Augenmaß verwenden
    -> in Full-SAPS Ölen (ACEA A3/B4, API bis SN) eine übliche bis üppige Additivmenge
    -> magert entsprechende Additivpakete nicht ab und ergänzt sinnvoll
    Phosphor [P]1260-> siehe ↑
    Molybdän [Mo]3734-> Aufgabe: Verschleißschutz
    -> überdurchschnittliche Konzentration für alle Motorenöle
    -> hebt den Mo-Gehalt in empfohlener/üblicher Dosierung merklich an
    -> in üblicher Konzentration unbedenklich für alle Öl-Spezifikationen
    -> in höherer Konzentration und bei thermisch hoch belastete Motoren (besonders Turbomotoren) Gefahr von Ablagerungen

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    Einmal editiert, zuletzt von D-K (19. Oktober 2023 um 19:17)

  • Jabba

    Ja, hatte ich. Ich war Anfangs gar nicht so erschrocken, weil ich schon beim Mischen gemerkt habe, dass es dickflüssig ist und ca. 70...80°C braucht, damit man es sinnvoll und ohne viel Restmenge aus der Dose bekommt.

    Es ist bei 20°C Raumtemperatur definitiv dickflüssiger als das 15W-50.

    Kurz durch den Meguin-Rechner gejagt:

    Das ist schon ganz schön dick und hat fast den Anschein, als solle das ERC Nano auch ein bisschen "Visco-Stabil" sein, also eine ähnliche Wirkung haben wie das gleichnamige Produkt von Liqui Moly (LM 2502) oder Lucas Synthetic Oil Stabilizer.

    Was man aber sagen muss: mit dieser Viskositätseinstellung weicht es stark vom SDS ab, dort ist als Grenzwert 20,5cSt angegeben für die KV40. Das ist ja mal sehr weit daneben - das kann sich nur um einen Datenfehler/Druckfehler handeln.

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  • Das kannst du dir mit einem Dreisatz aus dem Mischungsverhältnis und den Werten aus der FÖA rausrechnen: ERC Nano 10-9 Motoröladditiv.

    z.B. für Phosphor: P(Mischung) = 1 * P(Öl) + 0,03125 * P(Additiv) = 734 + 0,03125 * 1260 = 773.

  • Ich hab da leider keine Statistik, den Verbrauch protokolliere ich nicht mehr. Ich finde, es ist im Alltag leichter, unter die 6,0 in den mittleren 5l Bereich zu kommen (Blue HDI 2.0 180, DS5). Und ich finde den Calzium-Anteil gut, bei Alltagskisten mit vielen km auf der Uhr finde ich das sehr sinnvoll. Habs beim Euro 5 als auch 6 Franzosen-Diesel drin, die Additiv-Suppe zusammen mit einem Total LKW-Öl 5w30 (Euro6 Freigabe) hat bislang nicht geschadet. Beide Motoren haben um die 200k km runter.

  • Also das ist ja hier nen Meinungsaustausch .

    Ich persönlich finde das erc Additiv sehr gut. Mein 320d e90 ist merklich leiser nach ca. 300km fahrleistung nach zugabe des additivs. Zudem sehr günstig. Motor wird leiser, Verbrauch geht leicht zurück ca 0,3 Liter bei Verwendung ll04 Öl Fuchs gt1 pro C3 5w30.

    Vmax nicht schneller und beschleunigen ist gefühlt auch nicht besser. Ist nur schneller warm von der Heizung her.