Hallo ihr,
ich wusste jetzt nicht wo ich das Ganze sonst unterbringen sollte. Es gibt zwar einen Thread mit Urlaubszielen, aber ich hab keinen gefunden (oder bin wie üblich blind/blöd) über die Geschichten wie es dort war. Falls ichs doch übersehen hab, oder es woanders passt, bitte verschieben .
Ansonsten fange ich einfach mal an:
TEIL 1:
Wie ja schon zwischenzeitlich immer mal angemerkt, waren wir (endlich!) mal in Schweden...
Falls jemand keinen Bock hat mein Gelaber durchzulesen: Die technischen Sachen stehen schon am Ende vom Teil 1.
Los ging's sonntags am 28.8. gegen 16:30 Uhr mit viel Pufferzeit bei uns im Westerwald mit dem Ziel Travemünde. Hier nochmal vor Ort an der Aral für 1,92€ den Tank mit Diesel + PTFC vollgeballert, und los gings.
Ab auf die A45 - durch die verkackte Umleitung in Lüdenscheid - A1, A2, und ab in den Norden mit Tempomat 110.
Kurz vor Hamburg auf einem Autohof nochmal nachgetankt, ein bisschen Futter beim Mäkkes reingefahren, und wieder zurück auf die Bahn.
Kurz vor halb 1 war es dann soweit!
Travemünde erreicht, und erstmal total falsch zu dem Gebäude der Fährgesellschaft gefahren
Die Leute im Büro waren das aber schon gewohnt, und haben uns freundlich erklärt wie es weiter geht. Da wir noch genug Puffer hatten, sind wir erstmal ein bisschen dort rumgelaufen und haben uns das geschäftige Treiben angeschaut. Anschließend ging es dann wieder zum Auto. Einchecken, und dahin fahren, wo es zur Fähre geht - und der Kai ist ziemlich riesig und unübersichtlich, zumindest wenn man das erste Mal da ist.
Dort standen schon einige Fahrzeuge (u.A. eine schöne alte 300Der G-Klasse mit Campinganhänger passend zum Fahrzeug lackiert, aus Österreich), also eine Spur ausgesucht, und angestellt.
Kurz später kam dann einer von den Container-Staplern angefahren, und der Kerl rief irgendwas ausm Führerhaus. Kurz das Fenster runter, und nochmal nachgefragt: "IHR STEHT FALSCHRUM!"
Also alle Karren einmal rum, und auf die andere Seite der Wartespuren.
Und von da an hieß es warten, warten, warten... bis kurz vor zwei in Etwa (geplante Abfahrt war 3 Uhr am Montagmorgen). Und dann isse eingelaufen...
Zwischenzeitlich hatte sich meine Holde mit dem Mädel vor uns, die alleine mit Hund unterwegs war, ein wenig angefreundet und wir haben ein bisschen gequatscht.
Nach einiger Zeit - Fähre entladen und vermutlich mal kurz durchwischen - konnten wir dann alle eingeladen werden. Die Jungs und Mädels an Einweisern waren echt der Hammer. Da wurde jede Karre - egal ob groß oder klein - bis auf den letzten Millimeter zusammengepfercht.... Vorwärts, Rückwärts, manche quer... Echt klasse!
Dann ging's rauf auf die oberen Decks, erstmal die gebuchte Kabine samt Kojen begutachten. Echt ganz gut und lohnenswert, wenn man die 8-9 Stunden auf See nicht auf einem Sessel verbringen will (bei den Nachtfähren muss entweder ein Sessel oder ne Kabine gebucht werden). Nach dem Ablegen sind wir dann natürlich nochmal raus und haben uns angeschaut wie der Kahn durch den Hafen manövriert. Und dabei noch ein "Schwesterschiff" der Pamir zu sehen bekommen.
Anschließend ging es dann in die Koje zur Nachtruhe. Am nächsten Tag sollte es frisch weiter gehen.
Am Montagmorgen hieß es dann relativ früh wieder "Aufstehen!", und es ging zum Bordrestaurant wo es ein ganz gutes Frühstück bei schönstem Wetter und wunderbarem Meerblick gab.
Gegen 12 Uhr mittags ging es dann wieder von Bord, und wir waren in Schweden!
Es gab zwar eine Zollkontrolle, aber wir wurden von dem netten Beamten durchgewungen. Anschließend das Navi auf unser erstes Ziel eingestellt: Ystad.
Dort ist Ales Stenar zu bewundern - eine Schiffsetzung. Und zeitgleich das erste Durchatmen an der schwedischen Küste. Also ganz entspannt alles angeschaut, uns die Füße vertreten, und festgestellt, das es an einer Art "Mini-Hafen" eine kleine Fressmeile mit Fisch gab. Also gab's erstmal eine Portion Backfisch zur Stärkung - es wollten noch viele Kilometer gefahren werden.
Und dann ging es auf die erste Etappe von Ystad aus bis ungefähr zur Mitte des Westufers des Vättern wo wir unser erstes Nachtlager aufschlugen.
Auf dem Weg auf dorthin wurden die von (wenn ich mich recht entsinne) turboseize 's Reisebericht im Saab-Forum erwähnten "Asphaltornamente" mehr und mehr Die Schweden sind einfach klasse!
Auch interessant sind die Epa-Traktoren, die die Jungendlichen dort fahren dürfen. Auto's jeder Art... Alte Volvo's (oft zum Pickup umgebaut), aber auch modernere Fahrzeuge wie ein E46-Coupé, W211, V70-III waren zu sehen. Teils aufwändig - und teuer - getunt und lackiert. Tiefer, breiter, langsamer. Denn die Epa-Traktoren dürfen nur 30 fahren. Oft wird einfach mit lauter Musik durch den Ort gecruist.
Generell sind die Schweden einfach "Gas-Krank" Großvolumige Ami-V8 sieht man fast überall... Sowie alte Mercedes der Baureihen W201 und W124. Ältere BMW oder Audi hingegen waren eher rar gesäht... 1x einen E32 gesehen, und vielleicht zwei Audi's der C4-Baureihe (100/A6 Avant). Selbst alte Saab's waren Mangelware! Zwei, Drei 9000er, und das gleiche an 900-Ier'n (letzere alle als Sedan, die in Deutschland mittlerweile echt selten sind! - Meinen Turbo-Sedan hab ich leider vor Jahren schon verkauft... )
Nun gut, weiter im Text!
Am nächsten Tag dann erstmal die Sachen alle wieder zusammengepackt und verladen, und es ging weiter zu meinem neuen Lieblingsladen - dem Biltema!
Anschließend dann zu einer Sightseeing-Tour nach Örebro wo wir bei sonnigen 25°C den Tag verbracht haben. Danach ging es dann wieder auf die Straße auf der Suche nach dem nächsten Nachtlager.
Dort angekommen musste erstmal der frisch erworbene Blaubeer-Pflücker ausprobiert werden.
Zelt aufgestellt, lecker gekocht und gegessen, und ab ging es in den kuscheligen Doppelschlafsack. Der war auch bitter nötig - da musste ich mich durchsetzen um einen mit relativ niedriger Komforttemperatur (10°C) zu kaufen. Denn schon in dieser Nacht fiel die Temperatur auf 6°C. Ohne den, und ne dickere selbstaufblasende Matratze, hätten wir uns den Allerwertesten abgefroren.
Am nächsten Tag ging es von dort aus nach Nora - einer Holzstadt mit historischem Bahnhof - wo wir ein wenig flanierten, um anschließend durchzustarten in Richtung Mora.
Kurz vorm Ziel war das Wetter einfach zu gut, und es ging dann auf einen Campingplatz zum duschen, und im See schwimmen. Einfach mal Ausspannen.
Morgens den Diesel wieder angefeuert, auf die Straße, Tempomat rein und weiter gehts!
Auf nach Mora und Nusnäs ein Dalahäst kaufen, sowie ein paar Postkarten für die Familie schreiben
Von da aus war dann wieder kilometerfressen angesagt.
Ursprünglich war Östersund das nächste Ziel, aber wir hatten uns vorgenommen bis in denn Polarkreis zu fahren. Also ging es - mit Zwischenstopp - zuerst nach Arvidsjaur.
Den Zeltplatz auf dem dortigen Campingplatz hatten wir - für meine Holde - eher suboptimal ausgewählt. Erstens nicht sooo weit weg von Straße, und zweitens war dort der Ortsausgang.
Da Arvidsjaur einen Ortskern der Samen hat, waren wir dort und haben uns das ganze angeschaut. Anschließend noch kurz einkaufen und am See spazieren. Da war die ganze Jungend schon mit ihren Epa-Traktoren permanent die Hauptstraße am rauf- und runterfahren. Wo sollten die auch sonst hin? Mit 30km/h mal eben 40-50km in die nächste Stadt?! Also wird gecruist.
Zurück auf dem Campingplatz dann zu Abend gegessen, und irgendwann ins Bett. Schlafen hat sich - zumindest für meine Freundin - recht schwer gestaltet. Ich für meinen Teil hatte eigentlich eine sehr angenehme Geräuschkulisse.
Nachdem die ganzen Jugendlichen fertig waren mit Cruisen, sind nämlich die großen Jungs zum spielen rausgekommen, und die nächste Zeit waren gnadenlos aufgeladene Volvo-Triebwerke zu hören wo der Turbo am Ortsausgangsschild die Symphonie der Vernichtung anbließ (Hier wieder das Stichwort: Asphaltornamente)
Am nächsten Morgen war dann das erste und letzte Mal durchwachsenes Wetter angesagt. Also alles grob getrocknet, eingetütet, und es ging weiter in Richtung Jokkmokk.
Auf dem Weg durch Lappland rechnet man ja schon förmlich mit Rentieren auf der Straße - die es auch gab. Aber es begab sich auch etwas weitaus selteneres vor unsere Augen: Bären!
Zwei Kleine, die am Straßenrand spielten, und sich - als sie den Volvo bemerkten - flux auf die andere Straßenseite, und auf einen Baum flüchteten.
Habe kurz gehalten und gewartet, ob die Bärin noch kommt, aber da nix kam bin ich dann langsam weiter.
(Und genau DA hat meine Dashcam nichts aufgenommen, weil ich HORNOCHSE kurz vorher ein Video mit Rentieren runtergeladen, und die Verbindung nicht sauber beendet hab -> Dashcam hatte sich aufgehängt ).
...weitere Details über die Reise folgen dann im nächsten Teil. So langsam geht mir die Puste aus beim Tippen.
Wie versprochen, hier noch die technischen Daten der Reise:
Fahrzeug: 2007er XC90 D5
Gefahrene Kilometer: ~5600km
Durchschnittlicher Verbrauch: 8,19l / 100km
Kleinster Verbrauch: 6,95l / 100km
Größter Verbrauch: 9,11l / 100km
Durchschnittsgeschwindigkeit: 78 km/h
Regenerationsintervalle: >1000km
Ölverbrauch lt. Peilstab: Nahe 0
Genutztes Motor-Öl: 4l RZ800 0w-30 + 2l RZ800 0w40 + 0,2l AR9200
Genutztes Getriebe-Öl: Rowe ATF9000 + XADO
Genutztes Differential-Öl: Fuchs Titan Sintopoid 75W-85 FE
Genutztes Haldex-Öl: Ravenol AWD-H
Krafstoffadditiv: PTFC (bis die Flasche leer war nach ~4300km - vorher noch zwei Tankfüllungen gestreckt auf 1:2000 )
Genutzer Treibstoff: Deutschland: Aral, Schweden/Dänemark: Q8, Preem, und ne größere Tankstellenkette deren Namen ich vergessen hab - immer Standard-Diesel
So... bis später dann!