Radbolzen / Radmuttern - Räder Montage
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Die Schraube bzw. das Gewinde wurde etwas unsauber gerollt oder aber hat auf den Logistikwegen viele Schläge in den Transportboxen von anderen Schrauben weg bekommen. Risse konnte ich jetzt keine erkennen, oder hab ich mich verkuckt?
Die Beschichtung sieht mir aus wie eine Dacrometbeschichtung - wird bei höherfesten Schrauben gern genommen, weil bei Schrauben ab Festigkeit 10.9 und galvanischer Verzinkung die Gefahr der Wasserstoffversprödung während des Galvanikbades besteht. Radschrauben sind meist höherfest (10.9 aufwärts).
Die Dacrometbeschichtung sieht gern etwas grau-scheckig aus, was als "schmutzig" empfunden wird im Vergleich zu einer glänzenden Galvanik. Das tut aber der Schutzwirkung (Salzsprühnebeltest) keinen Abbruch.
Im Gegenteil, solch beschichtete Schrauben haben meist einen besseren Korrosionsschutz. Erst wenn mit Schlag-Werkzeugen gearbeitet wird, kann die Beschichtung beschädigt werden und der Schraubenkopf beginnt zu korrodieren.
Achso, ich denke, Don Fipsi meint die dunkelgrauen/schwarzen Pfade am Konus als Risse.
Da die Dacrometbeschichtung flüssig durch tauchen oder spritzen aufgetragen wird und dann eingebrannt wird, sind die dunkelgrauen/schwarzen Pfade die Begrenzung der Farbläufer der flüssigen Beschichtung.
Ist also Prozessbedingt.
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Hm, also ich habe regelmäßig mit Radschrauben/Bolzen unterschiedlicher Fabrikate zu tun, die Dacrometbeschichteten sehen aber nicht so "verranzt" aus bzw. sind gleichmäßiger von der "Scheckung". Kann aber auch sein das es jetzt auf den Fotos extremer rüberkommt mit der Auflösung. Rein optisch sehen die für mich jetzt einfach nicht so "sauber" aus wie ich es gewohnt bin.
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Ich stimme da D-K voll und ganz zu. Die Ausbrüche entstehen produktions-, transport- und lagerungsbedingt zwangsläufig. Die einen mehr, die anderen weniger.
Wir verwenden Schrauben von 10.9 bis 14.9 in mind. genauso sicherheitsrelevanten Bereichen wie Radschrauben und diese erfüllen stets alle Anforderungen vollumfänglich.
Insgesamt maximal unbedenklich. Solange sich die Gewinde normal reindrehen lassen! (Sollte jedem Schrauber aber sowieso klar sein).
Ansonsten würde ich da überhaupt nichts reklamieren.
Erst recht die Dinger von Eibach sehen immer so "ranzig" aus.
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Grüß dich Venum
Ja, die sehen je nach Charge unterschiedlich aus. Die können mal ebenmäßig gräulich sein und ein anderes mal unsauber grau-melliert.
Ich verarbeite solche Schrauben im Sonderfahrzeugbau und je nach Lieferant sieht die Beschichtung anders aus. Das macht aber nichts, solange diese nach Norm gefertigt sind.
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Meinst du dass 10 g weniger vielleicht auch bedeuten könnte, dass es ein minderwertiger Guss ist?
Schrauben werden doch nicht gegossen !?
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Das hatte ich geschrieben, weil ich es nicht weiß. Wenn sie ebenfalls geschmiedet sind und aus diesem Superstahl heraus gedreht, wüsste ich erst recht nicht wo 10 g verbleiben sollen.
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Ja das ist eine sehr gute Frage.... Was wiegt denn so eine Schraube? Wäre interessant, wie viel es Prozentual ist.
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Man macht einfach den Sechskant teilweise hohl. Wenn das nicht zu tief geht, hat es keinen Einfluss auf die Festigkeit. Ist halt nur ein zusätzilicher Produktionsschritt und kostet ein wenig.
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Danke für eure Antworten. Die Schrauben waren einzeln in Plastiktüten verpackt, dann aber in einen zu großen Karton gepackt worden. Dadurch hat beim Transport wohl das eine oder andere Gewinde gelitten. Am Bild war es schon einer der extremeren Fälle. Den Stress mit dem zurück schicken und ewig warten bis Ersatz kommt, tue ich mir nicht an. Mein positives Bild von Eibach ist jetzt jedoch stark eingetrübt. Ich werde die wie sie sind verwenden und beobachten. Wenn mir etwas negatives auffällt, kommen nächste Saison wieder die alten rein.
Zum Gewichtsvergleich muss ich sagen, dass der Schrauben Kopf/Sechskant bei den Eibach Schrauben kürzer ausfällt, als bei den originalen.
Original Schraube: 79g
Eibach Schraube: 68g
Also 11g leichter. Macht bei 20 Schrauben 220g weniger ungefederte Masse
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Original Schraube: 79g
Eibach Schraube: 68g
Ah, danke fürs Nachwiegen
Ist prozentual relativ viel: ca. 14% weniger
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Kleines Update: Ich war bei den Bildern der Dacrometbeschichteten Radschrauben/Bolzen ja auch etwas skeptisch bzw. hatte die so in der Form noch nicht gesehen (also so unsauber grau-melliert). Wir haben gestern eine Lieferung solcher Schrauben von einem deutschen Fahrzeughersteller bekommen (also OE). Diese sehen genau so "unsauber" aus wie auf den hier gezeigten Fotos. Hatte ich so wie gesagt bisher noch nicht, würde ich den Thread hier nicht kennen hätte ich mich schon gewundert.
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Osterzeit - Räderwechselzeit. Und wieder einmal habe ich mich über die Stahlfelgen auf dem Seat Leon aufgeregt. Mal wieder waren die Felgen auf der Vorderachse so fest, dass nur noch brachiale Methoden geholfen haben die Felgen zu lösen. Als Bonus gab es nach dem Wechsel noch ein paar Fehlermeldungen, welche aber noch einer kurzen Fahrt von selbst wieder verschwunden waren. Und einen feuchten Stoßdämpfer habe ich bei der Gelegenheit auch noch entdeckt. Aber nach knapp 200.000km darf das auch mal sein.
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Gegen das Festrosten der Felgen habe ich immer die Zentrierbohrung der Stahlfelgen mit einem Lamellenschleifaufsatz
Blank geschliffen,
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Sauber machen und dann Liqui Moly Radnabenpaste drauf Funktioniert super.
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Auch wenn manche dagegen sind fette ich die Auflagefläche der Felge sehr dünn und die Felgenzentrierung an der Nabe etwas dicker ein. Beim Wechsel auf die Sommerreifen wird alles abgewischt und frisch gefettet. Seit Jahren keine Probleme mit festsitzenden Felgen.
Die Auflageflächen von Felge und Nabe sind bei mir immer top sauber, ein Schleifteller mit Schleifvlies wirkt hier Wunder. Wenn man die Räder genau wuchtet, müssen auch die Auflageflächen sauber sein, bei Unebenheiten von einigen Zehntel Millimetern hilft dann kein noch so tolles Auswuchten...
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Die Felgenzentrierung kann man, z.B. mit der LM-Paste, dünn einpinseln. Auf die Auflagefläche gehören keine reibwertmindernden Stoffe. Die Radbolzen pressen die Felge auf die Nabe, die Reibungwiderstände übertragen die Kräfte. Desto weniger Reibung, desto mehr müssen die Radbolzen arbeiten und dafür sind Sie nicht gedacht.
Ich säubere ebenfalls beide Seiten mit Schliefvlies und Teller und anschließend sauber Wischen mit einem Lappen und einem Hauch Bremsenreiniger. So hat man max. Auflagefläche bei max. Haftung. Vor dem Einlagern einen Hauch WD40, hinterlässt keine Rückstände, Schützt vor Korrosion und mit Bremsenreiniger einfach zu entfernen ohne Rückstände oder irgendwelchen Knubbelwülsten.
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Bei mir wird auch die Nabe bei jedem De-/Montieren frisch mit Keramikpaste eingeschmiert - immer alles tutti.
Was mir aber aufn Senkel geht, sind die Radschrauben beim XC. Die sollen mit 140Nm angebrummt werden, und gehen selbst bei weniger (anfangs hatte ich nur 120, weil ich das mit den 140 nicht wusste) sitzen die bombenfest, trotz nem Schuss Sprühöl aufs Gewinde vor der Montage.
Muss immer die fette Ratsche holen zum Lösen, Gewinde ist frei und leichtgängig.
Kann das damit zusammenhängen, dass der diese Radbolzen mit dem "losen" Konus hat?
Hatte vorher nie so welche...
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Ist es sinnvoll, ein wenig Kupferpaste vor dem Montieren auf die Radschrauben zu geben?
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Würde ich keinesfalls machen. Die angegebenen Anzugsmomente sind bei einem gewissen Reibwert ermittelt worden.
Gibst du jetzt Schmiermittel drauf, ist die Vorspannkraft bei gleichem Anzugsmoment viel höher, da die Reibung im Gewinde geringer ist.
Kann sein dass die Schraube reißt, weil der Querschnitt nicht dafür bemessen wurde.
Sprich:
100 Nm mit fett, entsprechen 200 Nm trocken.
Sind nur beispielwerte.
Hier noch eine Ergänzung:
https://www.sfs.ch/images/hf9/ha9/9888710393886.pdf
In dem Dokument sieht man bei Versuch 1 und 2, wie stark sich das benötigte Anzugsdrehmoment für die entsprechende Vorspannkraft unterscheidet!
Damit ist die Vorspannkraft bei gleichem Drehmoment mit fett deutlich höher!
Ich hoffe damit wird jedem bewusst, dass das schmieren der Radbolzen bzw.. Gewinden, bei denen es nicht vorgesehen ist, echt gefährlich sein kann…
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