Mobil 1 ESP LV 0W-30 - BMW 520d LCI B47D20 - 6.000 km

  • Hallo zusammen !

    Nachdem ich 7 Ölwechsel (dazu 5 Laborberichte) mit Shell Helix Ultra Professional AM-L 5W-30 gemacht habe, habe ich nun zu Mobil 1 ESP LV 0W-30 gewechselt und es folgen 2 Laborberichte nach jeweils 6.000 km Fahrleistung.

    Die Threads zum Shell Helix Ultra Professional AM-L 5W-30 sind hier

    Die ersten 4 Laborberichte sind hier:

    Laborbericht20220831.pdf

    Und nun die beiden Laborberichte mit dem Mobil 1 ESP LV 0W-30:

    Laborbericht20230630.pdf

    Laborbericht20230711.pdf

    Die Unterschiede der letzten beiden Analysen bezüglich Eisen und Rußgehalt könnten daher rühren, dass ich bei den zweiten 6000 km die Hälfte mit Wohnwagen gefahren bin. Also 3000 km mit Wohnwagen und doppeltem Spritverbrauch, daher wohl auch 50 % mehr Verschleiß und Ruß.

    Und hier eine PDF-Datei mit einer Gesamtübersicht über alle 7 Laboruntersuchungen:

    Laborberichte.pdf

    Zum Thema Spritersparnis:

    Ich fahre häufig eine bestimmte Strecke von 8 km morgens mit kaltem Motor. Mit dem Shell 5W-30 bin ich nie unter 5,2 l/100km gekommen, mit dem Mobil 0W30 auf Anhieb auf 4,5 l/100km. Der Vergleich auf einer Strecke von 1600 km ergab 0,2 l/100km Ersparnis beim Mobil 0W-30. Das sind auf 6000 km (Ölwechselintervall) immerhin 12 Liter Diesel entsprechend 18 €. Kostenmäßig gibt man diese Ersparnis in etwa für das teurere Öl aus.

    Und hier nun noch eine Tabelle mit allen wesentlichen Vorkommnissen:

    km-Stand Datum Text
    191.350 30.09.2021 Kauf des Fahrzeugs
    200.033 15.03.2022 1. Gebrauchtölanalyse (Labornummer 4937031) vom alten Öl des Vorbesitzers
    " 15.03.2022 5l Shell Helix Ultra Professional AM-L 5W-30, 1. Ölwechsel nach 8.683 km seit Kauf des Fahrzeugs
    206.033 14.05.2022 2. Gebrauchtölanalyse (Labornummer 4937032) nach 6.000 km
    212.033 06.06.2022 3. Gebrauchtölanalyse (Labornummer 4937033) nach 12.000 km
    216.341 01.07.2022 5l Shell Helix Ultra Professional AM-L 5W-30, 2. Ölwechsel nach 16.308 km
    222.341 28.08.2022 4. Gebrauchtölanalyse (Labornummer 4937034) nach 6.000 km
    222.701 15.09.2022 500 ml Liqui Moly 5156 System-Reiniger + Volltanken
    224.681 27.09.2022 5l Shell Helix Ultra Professional AM-L 5W-30, 3. Ölwechsel nach 8.340 km
    230.681 16.12.2022 5. Gebrauchtölanalyse (Labornummer 4937035) nach 6.000 km
    231.813 01.01.2023 500 ml Liqui Moly 5156 System-Reiniger + Volltanken + 250 ml Rowe Engine Cleaner
    232.509 18.01.2023 4,9l Shell Helix Ultra Professional AM-L 5W-30, 4. Ölwechsel nach 7.828 km + 250 ml Rowe Engine Cleaner
    233.500 24.02.2023 5,0l Shell Helix Ultra Professional AM-L 5W-30, 5. Ölwechsel nach 991 km (1. Reinigungsintervall)
    234.479 24.03.2023 4,9l Mobil 1 ESP LV 0W-30, 6. Ölwechsel nach 979 km (2. Reinigungsintervall)
    240.479 05.06.2023 6. Gebrauchtölanalyse (Labornummer 5023649) nach 6.000 km
    240.877 05.06.2023 5,0 l Mobil 1 ESP LV 0W-30, 7. Ölwechsel nach 6.398 km
    246.877 07.07.2023 7. Gebrauchtölanalyse (Labornummer 5023650) nach 6.000 km
    246.941 07.07.2023 5,0l Shell Helix Ultra Professional AM-L 5W-30, 8. Ölwechsel nach 6.064 km

    Ich freue mich über alle Kommentare !

  • Zuerst möchte ich mich für die umfangreichen Analysen bedanken, die du hier mit uns teilst!

    Ich sehe den Verschleiß weiterhin stark an den Rußgehalt gekoppelt und weniger an Viskosität oder bestimmte Additive.

    Daher revidiere ich zum Teil meine Aussage und würde dir zumindest ein Intervall (vielleicht 10.000 km?) mit dem Ravenol NDT vorschlagen.

    Gerade eben nicht wegen SAE40, sondern insbesondere wegen des Rußeintrags. Ich analysiere da gerade einiges und zumindest der Verdacht eines Zusammenhangs erhärtet sich.

    Oder hast du das für dich kategorisch ausgeschlossen? Ich vermute dadurch keinen drastischen Anstieg des Kraftstoffverbrauchs bei dir.

    Das mit dem Ruß ist gerade bei diesem Motor ein besonderes Problem, welches nicht selten zu Motorschäden führt. (Bei 30.000 km Longlife wohlgemerkt!).

    Du scheinst zudem noch ein entsprechend förderndes Fahrprofil zu haben. Falls sich daran nichts ändert, werden zwangsläufig kurze Intervalle das Mittel der Wahl sein.

  • Jabba: Die Frage ist halt, ob der Rußgehalt die Ursache für den Verschleiß ist, oder ob Rußgehalt und Verschleiß eine gemeinsame Ursache haben. Mit Wohnwagen brauche ich ungefähr doppelt so viel Diesel (8,5 l statt 4,2 l pro 100 km). Mehr Sprit bedeutet mehr Ruß und mehr Leistung. Und mehr Leistung bedeutet mehr Verschleiß. Ob der Ruß für den Verschleiß verantwortlich ist, weiß ich erst, wenn ich mal AGR abschalte.

    Was bewirkt das Ravenol NDT genau in Bezug auf den Rußgehalt?

    Mein Fahrprofil ist im Moment so: Ich fahre fast nur Autobahn oder im Ausland auch Landstraße. Selten über 100 km/h. Bremsen vermeide ich. Daher mein Schnitt von zur Zeit 4,3 l/100 km. Ich erfreue mich daran, dass ich mit einer Tankfüllung von Stockholm nach Hause komme und dass mich das nur 100 € Sprit kostet.

    LordJunk: Die ersten 5 Ölwechsel dienten ja der Motorreinigung. Wie gut sich das Mobil 1 im Verhältnis zum Shell Ultra schlägt, wird man erst jetzt sehen können, wo ich wieder Shell eingefüllt habe. Die spannende Frage ist, wo ich jetzt beim Shell ohne Wohnwagen mit dem Verschleiß lande.

    Einmal editiert, zuletzt von JuergenS (13. Juli 2023 um 07:48)

  • Danke für diese Analysereihe.

    Die Werte sind für die Strapazen und den Rußgehalt gar nicht übel :)

    Ich sehe allerdings kein 0/30 oder 5/30 bei so einem Einsatz! Jabbas Idee mit NDT ist top!!

    ENDLESS :relax: PAGID :relax: FERODO

  • Mehr Sprit bedeutet nicht zwingend mehr Ruß. In manchen Fällen ist sogar exakt das Gegenteil der Fall. In deinem hier leider nicht.

    Nichtsdestotrotz bin ich durchaus davon überzeugt, dass der Rußanteil deinen Verschleiß maßgeblich begünstigt. Das lässt sich aus deinen Analysen sogar sehr gut ableiten.

    Ob er hauptverantwortlich ist, vermag ich nicht zu beurteilen. Natürlich sind zusätzliche Belastungen nicht zu vernachlässigen.

    Das NDT empfehle ich dir, weil es in Richtung NFZ ausgelegt ist.

    Gerade Nutzfahrzeuge unterliegen in diesem Bereich erhöhten Belastungen, sodass die dafür vorgesehenen Öle durchaus besser performen können als das entsprechende PKW-Pendant.

    Wie gesagt, die Auswertung mehrerer Analysen zeigt eine eindeutige Tendenz und bestätigt meinen Verdacht.

    Zur Reduzierung des Rußgehalts wirst du um eine Optimierung nicht drum herum kommen. Gerade dein Fahrprofil ist sehr rußfreundlich. Ein kleiner Zielkonflikt, wenn man den Verschleiß optimieren möchte.

    Da ist das beste Öl schnell hilflos.

  • ich sehe auch das "Problem" beim Ruß

    das zeigt die Analysereihe sehr deutlich

    bei gleichem Intervall / Öl ist der Verschleiß bei Eisen/Kupfer/Alu in den letzten drei Analysen "kongruent" zum Ruß

    die Analysen davor zeigen eindrucksvoll, wie lange es braucht, um den Verschleiß aus vorherigen (Longlife-)Intervallen wieder los zu werden

  • So ich hab das nochmal in meine Matrix eingehakt. Der Zusammenhang zum Ruß besteht in jedem Fall.

    Das "dünne" Öl hingegen stört gar nicht.

    An sich ist dein B47 auf einem "normalen" Verschleißniveau und sehr gut vergleichbar mit anderen Fahrzeugen.

    Wenn du es schaffst den Rußanteil auf 0,2 - 0,3 % zu begrenzen, dann kommst du auch in erträgliche Verschleißbereiche.

    Deine penible Vorarbeit zahlt sich dabei auch aus. Wenn du jetzt die beiden Punkte (Ruß und Öl) in den Griff bekommst, fährst du entspannte 10.000 km Intervalle und hast in meinen Augen alles erreicht.

  • Zunächst mal sollte man die letzte Analyse unter Vorbehalt betrachten: Ich bin 3.000 km in Norwegen mit dem Wohnwagen die Pässe hoch und runter gefahren. Das ist eine ganz schöne Belastung, da braucht man keinen Ruß um Verschleiß zu bekommen.

    Was das Verhältnis Ruß - Verschleiß anbetrifft, muss man zwischen Korrelation und Kausalität unterscheiden. Wenn Ruß und Verschleiß korrelieren heißt das noch lange nicht, dass der Ruß die Ursache für den Verschleiß ist.

    Und solange die AGR ständig in Betrieb ist wie bei meiner Fahrweise dürfte der Rußgehalt proportional zum Spritverbrauch sein. Der Ruß ist Produkt eines chemischen Prozesses und bei doppelt soviel Sprit entsteht doppelt so viel Ruß, das geht gar nicht anders. Und das doppelt so viel Ruß sich auch proportional im Öl wieder findet ist zwar nicht zwingend aber zumindest plausibel. Nicht plausibel ist es, dass mehr Spritverbrauch und damit mehr Ruß zu weniger Ruß im Öl führt, es sei denn die AGR wird abgeschaltet.

    Das Ravenol NDT probiere ich gerne aus, mich würde aber interessieren, was das Alleinstellungsmerkmal dieses Öls ist bzw. ob es nicht andere Öle z.B. auch 0W-30 und 5W-30 mit den Eigenschaften des NDT gibt.

    Die vorletzte Analyse mit 15 mg Eisen und 0,4 % Ruß finde ich recht ordentlich. Ob noch mehr drin ist, werden wir sehen.

    Ich verlinke hier mal eine Dissertation zum Thema Ruß und Verschleiß:

    https://d-nb.info/1000641341/34

    Das ganze Thema ist sehr umstritten.

  • Es gibt auch etliche 5W-30 Truck Öle, mit welchen wir aber noch nicht so viel Erfahrung haben. Bei mir im Keller steht das Ravenol EDT 5W-30 parat für eine Folgeanalyse nach 3x NDT im wenig belasteten EA288. NDT hingegen ist vollsynthetisch, die meisten 5W-30er nicht. Hier habe ich mal eine Übersicht erstellt, vielleicht findest du für dich etwas passendes: Nutzfahrzeugöle im Vergleich - Erfahrungen und Gegenüberstellungen.

  • LordJunk Deutlich besser? Sehe ich nicht ganz so. Die Jüngste Shell Analyse mit der aktuellen Mobil verglichen, praktisch kein Unterschied beim Verschleiß aber das Shell hatte mit mehr Ruß und mehr Diesel zu kämpfen...

    Hier hat das Fahrprofil den meisten Einfluss.

    Man sieht auch wirklich gut den dauerhaft fallenden Verschleiß und wie Verschleißelemente wie z.B. Nickel komplett "verschwinden"!

    Sehr interessante Analysereihe, danke dafür!

    Gruß Marcus

    ------

    BMW N54B30

    Motor: :fu: Titan Race Pro S 10W50, Letzte Analyse KLICK

    Getriebe: :fu: Titan Race Synchro 75W90

    Diffs: :rav: SLS 75W-140 + :aroi: 9100 (12:1)

    Das ist der Weg 56742-yoc-png

  • JuergenS Damit hast du schon recht, nur beachtest du nicht, dass bei hoher Last das AGR zu oder recht weit geschlossen ist. Außerdem dichten die Kolbenringe bei hohem Verbrennungsdruck besser ab. Daher kann die Rußbelastung vom Motoröl bei hoher Last auch durchaus geringer sein.

  • Nicht plausibel ist es, dass mehr Spritverbrauch und damit mehr Ruß zu weniger Ruß im Öl führt, es sei denn die AGR wird abgeschaltet.

    Oder eben wie Qwert richtig erläutert hat.

    Fahre ich hohe Lasten, verbrauche ich viel Kraftstoff bei einem geringen Rußeintrag.

    Die Dissertation ist durchaus bekannt. Hier ein Thread dazu, falls du ihn nicht kennst: Auswirkungen von Ruß im Schmieröl von DI-Dieselmotoren auf das tribologische Verhalten und Tribomutationen von hochbelasteten Motorkomponenten

    Ebenfalls hier relevant: Verschleiß Steuerkette

    Das "Alleinstellungsmerkmal" des NDT besteht eben darin, dass es hier zahlreiche Analysen gibt, die nach umfangreicher Auswertung durchaus den Schluss eines besseren Schutzes ggü. anderen Motorölen insb. in Verbindung mit erhöhten Rußbelastungen zulassen. Das lässt sich über andere Ölen in der Form nicht aussagen.

    Auf die Gefahr hin mich zu wiederholen: Momentan fährst du (die letzten drei Analysen) auf einem völlig akzeptablen Verschleißniveau.

    Zu den 3000 km mit Wohnwagen: Wie bist du in der Lage zu beurteilen, in welchen Betriebszuständen dein Motor welchen Belastungen unterliegt und wie genau sich diese Belastungen dann im Verschleißbild darstellen?

  • Dass eine höhere Belastung mit mehr Verschleiß verbunden ist, ist eine offenkundige Tatsache. Was die AGR anbetrifft habe ich gehört, dass die unter 100 km/h ohnehin offen ist, lasse mich aber gerne eines besseren belehren.

  • Eine höhere Belastung ja, das ist richtig.

    Und du bist in der Lage genau zu bestimmen, wie sich welche Belastung im Detail auf deinen Verschleiß auswirkt?

    Welchen Anteil ein einzelner Kaltstart im Gesamtbild ausmacht und wie der Fahranteil zw. 20 und 100 Grad Öltemperatur im Vergleich zur 3000 km Passfahrt bei Betriebstemperatur einzuordnen ist.

    Aber der Rußanteil hat sicher keinen Einfluss?

  • Aber der Rußanteil hat sicher keinen Einfluss?

    Das behaupte ich doch gar nicht. Man kann es nur nicht durch eine Korrelation beweisen.

    Ich sage, dass ich doppelt so viel Ruß bekomme, wenn ich doppelt so viel Diesel verbrenne, weil diese Stoffe in einem stöchiometrischen Verhältnis zueinander stehen. Daraus ergibt sich die plausible Hypothese, dass aus diesem Grund doppelt so viel Ruß (auf 3.000 km) im Öl ist. Wenn Du nun behauptest, die AGR-Rate hätte sich mit Wohnwagen maßgeblich geändert, dann musst Du noch gleichzeitig einen weiteren Effekt finden oder erfinden, der das kompensiert. Denn das mehr an Ruß wird nicht nur qualitativ, sondern auch quantitativ durch den Dieselmehrverbrauch erklärt.

    Ob der Ruß den Verschleiß in meinem Motor beeinflusst könnte man nur feststellen, wenn man AGR auf off stellt und alle anderen Parameter u.a. Fahrstil und Fahrstrecke unverändert lässt.

  • Tolle Auflistung und Darstellung Deiner Analysen - genau mein Ding. Die Laufleistung pro Monat finde ich beeindruckend. Zu den Analysen und Ölen wurde ja bereits Einiges gesagt. Der Dieseleintrag ist meiner Meinung im Vergleich zu anderen Fahrzeugen (wie meine :-() eher im unteren Bereich. Es wäre sicher interessant zu sehen wie sich Deine Analysen was auch den Ruß betrifft mit anderen Kraftstoffen sich ändern würde. Also 100% HVO als extremes Beispiel.