ZDDP und der Motor läuft wie geschmiert

  • Chromelch

    ZDDP besteht aus Zink, Phosphor, Schwefel und verschiedenen Alkylgruppen. Die Alkylgruppen werden oft verändert, um verschiedene Arten von ZDDP mit unterschiedlicher Wirksamkeit hinsichtlich des Verschleißschutzes und der Oxidationshemmung zu bilden. Es gibt 3 Haupttypen von Alkylgruppen, die als primär, sekundär und Aryl bezeichnet werden. Aryl-Typ ZDDP bietet die beste thermische Stabilität, hat jedoch einen geringeren Verschleißschutz und hydrolytische Stabilität. Der Sekundärtyp ZDDP hat den besten Verschleißschutz und die hydrolytische Stabilität, ist aber weniger thermisch stabil. Der primäre Typ ZDDP funktioniert besser als Antioxidans, ist aber weniger wirksam beim Verschleißschutz. Dieselöle bevorzugen tendenziell den Primärtyp ZDDP, um die Oxidationshemmung im schmutzigeren Dieselkurbelgehäuse zu unterstützen und die Lebensdauer des Öls zu verlängern. Der Primärtyp ZDDP ist auch weniger schädlich für Emissionsgeräte. Benzinöle neigen dazu, eine Mischung aus primärem und sekundärem ZDDP für ein Gleichgewicht zwischen Oxidationshemmung und Verschleißschutz zu bevorzugen. Bei API/ILSAC-Ölen und einigen Nicht-ILSAC-Ölen ist dies normalerweise eine 30-prozentige Primär- bis 70-prozentige Sekundärmischung. Spezielle Motorenöle für Einlauf- und Rennsportöle enthalten in der Regel sekundären Typ ZDDP, normalerweise kurzkettig, für maximalen Verschleißschutz. Aryl-Typ ZDDP wird aufgrund seiner langsamen Filmbildungsrate und ungleichmäßigen Filmdicke nicht in Motorölen verwendet. Viele primäre, sekundäre und gemischte primäre/sekundäre ZDDP-Typen erzeugen einen Schutzfilm in moderater Geschwindigkeit mit guter Langlebigkeit. Bestimmte sekundäre Typen von ZDDP produzieren Filme viel schneller, werden jedoch unter konstant hoher Temperatur und hohem Druck schnell erschöpft. Diese Art von ZDDP eignet sich hervorragend für Einlauföle, da sie die schnellstmögliche Bildung des Schutzfilms auf frischen Motorteilen fördert. Es ist auch eine gute Wahl für High-End-Rennöle, bei denen das Öl sehr oft, wenn nicht nach jedem Rennen, gewechselt wird.

    Bei der API ist es so das je neuer je besser der verschleissschutz z.b API SJ,SL lassen noch 120ppm eisen zu beim Ventiltriebverschleisstest, API SM,SN nur noch 90ppm. API SP wurde der ventiltriebverschleisstest noch anspruchsvoller und dauert auch länger und die testmethode ist anderst zusätzlich wird der verschleissschutz der steuerkette berücksichtigt. Und ZDDP ist auch nicht der einzige verschleissschutz additiv man muss das öl immer als ganzes betrachten.

    Mazda 3 BN SKYACTIV G-120 2.0 Benziner (2017)

    Motor: RAVENOL REP 5W-30
    Schaltgetriebe: Addinol MTF 75W-80

  • Hast eine Beratung offen? Dann würde ich das dort hin verschieben. Hier geht es um ZDDP allgemein und nicht um die Triebwerke in dem es läuft oder laufen kann.

    Gruß Edwin

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    BMW F31 LCI 320dA (2015) [B47D20] 1207839.png

    Motoröl: :fu: Titan GT1 PRO 2290 5W-30 + 6 Additive :döba: = >20 % Additive | Getriebeöl: :fu: Titan ATF 6008 | Sprit: EN-590 Diesel + :maol: 9930 Diesel Ester

    Opel Speedster Turbo (2001/2003) [Z20LET] 1207841.png

    Motoröl: :rav: RHV Racing High Viscosity 20W-60 | Sprit: :aral: Ultimate 102

    Smart #1 Brabus

  • Der Wert ist sehr hoch, allerdings ist der Wert in Verbindung mit anderen EP-AW-Additiven im Öl zu sehen, welche ZDDP verstärken bzw. negative Effekte verhindern.

    Hier gibts Lesestoff dazu (diese zwei Threads über ZDDP könnte man eigentlich zusammenführen, ist so eher unübersichtlich):

    Rechtlicher Hinweis - Haftunsausschluß: Ich übernehme keine Haftung. Meine Beiträge sind in bezug auf §645Abs.2 BGB (bzw. analoge Gesetze im Rest der Welt) als laienhafte Ratschläge / Empfehlungen anzusehen. Anwendung auf eigene Gefahr. Es entsteht kein Vertragsverhältnis. Gilt auch für grobe Fahrlässigkeit.

  • Der Kanal sollte Pflichtlektüre für jeden Oilclubber sein :check:

    MV Agusta Brutale 800 '16 - LM Racing Synth 4T 5W40
    Benelli Leoncino Trail 500 '20 - Motul 7100 10W50
    2x Honda XBR 500 '86 - Motul 5000 10W40
    Honda XL 250 R '82 - Procycle 15W50
    Yamaha RD 250 '76 - Motul Transoil 10W30

    Honda NSR 125 R '02 - Im Aufbau

  • Kurzversion:

    zu viel Zink (ZDDP) kann u.U. höheren Verschleiß zur Folge haben


    u.a. bei hohen Schichtaufbau; als Beispiel nennt er Farbauftrag: eine dünne Schicht Lack/Farbe bekommt man mit bspw. einem Spachtel schlecht vom Material, eine dicke Schicht hingegen lässt sich einfacher lösen


    zum Thema ZDDP noch ein Artikel in Verb. mit DLC Beschichtungen: https://nachrichten.idw-online.de/2021/08/17/zus…rte-kommt-es-an


    aus meiner Sicht in sich schlüssig

  • Schichtdicke, Reibung und Verschleiß sind die Parameter, die er zu einander in Bezug setzt. Eine gewisse Schichtdicke ist gut, um Verschleiß zu verringern. Die an den Reibpartnern aufgebaute Schicht an sich verursacht allerdings höhere Reibung.

  • Genau das habe ich alles auch so verstanden, aber welches Fazit ist das für uns in der Praxis?

    Ich fand es hochinteressant und glaube auch jedes Wort und es ist schlüssig und wie es scheint auch belegt, aber für uns bedeutet es eigentlich nur, dass wir uns an von Herstellern geprüfte und freigegebene Öle halten müssen. Und MISCHEN ist Glückssache.

    …. oder genügt es weiterhin, wenn der Verschleiß lt. GöA gut ausfällt?

    ENDLESS :relax: PAGID :relax: FERODO

  • im Grunde sagt er: die API muss zum Motor passen!

    und die API findet sich ja dann im Grunde auch in den Herstellerfreigaben bzw für die EU in den ACEA Leveln wieder


    wenn mit mischen Additivzugabe (ZDDP) gemeint ist, ja…

    allerdings kann man das im weiteren Sinne aufs gesamte Mischen beziehen, weil man die „Pakete“ im Detail nicht kennt und mögliche „Imbalance“ schafft


    GÖA müssen nicht zwingend die „Tribologie“ bestätigen und umgekehrt; wir haben hier im Forum ja das separate Thema zur „kritischen“ Beurteilung von Analysen und dort wurde schon oft darauf hingewiesen, dass es zur Zustandsbeurteilung nicht reicht, sich nur Verschleisselemente anzuschauen, vielmehr sollte das Gesamtsystem betrachtet werden z.B. insb. mit Blick „in“ den Ölfilter, dazu Fahrprofil & Intervall, Eigenarten der Motorkonstruktion - dazu auch noch mal der Hinweis, dass „zu kurze“ Analyseintervalle von Wechsel zu Wechsel nicht zielführend sind, es sei denn, es handelt sich um Verläufe innerhalb des Intervalls

  • Finde die Diskussion hier sehr intetessant. Für mich deckt sich aber das ein oder andere nicht mit den Erfahrungen hier im Forum. Das müsst ihr mir bitte näher erklären.

    Zuviel ZDDP ist nicht gut, wegen Schichtdicke und so. Warum performen dann aber, in Bezug auf Verschleißwerten, Öle mit viel ZDDP besser als jene mit weniger? Beispiel die oft empfohlenen LKW-Öle.

    Wie passt das dann zur API wo ZDDP immer weniger enthalten sein darf oder zu Herstellerfreigaben? Da höre ich immer nur das neueste Freigaben einen höheren Verschleißschutz haben. Das seh ich aber in den Ölanalysen so nicht. Für mich sehen da die Öle der neuesten Generation auch nicht besser aus als eines das schon 10 Jahre am Markt ist.

    Woran kann ich dann ein gutes Öl erkennen welches meinen Moto vor Verschleiß schützt wenn nicht an Ölanalysen und an Rückständen im Ölfilter?