Zahnriemen im Ölbad - was gilt es zu beachten?

Die dünnen Öle können schon funktionieren in den EcoBoost Motoren:

https://www.bobistheoilguy.com/forums/ubbthreads.php/topics/4687847/15’_Focus_1.0_EcoBoost._M1_AFE

Ich würde es persönlich aber nicht einfüllen.

Bei den Zahnriemen im Öl habe ich auf einer Stellungnahme von Continental gelesen, dass hauptsächlich Säuren für die Schäden verantwortlich sind. Lange Intervalle und eine Übersäuerung des Öls sind mMn die Ursache.

Tja, Castrol umgeht gekonnt die Frage nach der Verträglichkeit des Zahnriemen mit anderen Ölen, und ob da überhaupt etwas spezielles im Öl enthalten ist.

Ein langer Marketing-Text ohne Aussagekraft.

Ja, leider nur Marketinggeblubber.

Ja eine konkrete antwort zum zahnriemen habe ich nicht wirklich bekommen.

Weiter hieß es nur das ausser dem 5w20 ford öl an diesem motor keine weitere öle getestet wurden so das es schwierig ist diese frage zu beantworten ob z.b ein anderes öl schaden könnte am zahnriemen, Habe nochmal nachgehackt mal schauen was er sagt.

Gerade die email bekommen Naja also schwierig zum sagen ob andere öle den zahnriemen auch angreift oder nicht, wahrscheinlich einige ja und andere nicht.

Sehr geehrter Herr ......

vielen Dank für Ihre Rückfrage.

In der Spezifikation Ford WSS-M2C948-B ist hinterlegt, dass dieses Öl mit sämtlichen Motorkomponenten verträglich sein muss, was selbstverständlich auch den Schutz des im Motorölbad laufenden Zahnriemen mit einschließt.

Ob der Zahnriemen von Ölen angegriffen werden kann, welche nicht freigegeben sind, können wir nicht seriös beantworten, da unsererseits solche Tests nicht gefahren werden. Eine diesbezügliche Sicherheit gewährleistet ausschließlich die Verwendung eines nach Ford WSS-M2C948-B freigegebenen Produkts.

Wir hoffen, Ihnen mit diesen Informationen weitergeholfen zu haben. Für Rückfragen stehen wir Ihnen auch weiterhin gerne zur Verfügung!

Mit freundlichen Grüßen,

........ .........

BP Europa SE

Geschäftsbereich Castrol Schmierstoffe

Internet Service Center

Also im Ford-Forum gibt es einen Nutzer, der anscheinend ein Mech Oder gar Werksangehöriger Von Ford ist, er ist da sehr schweigsam und er hat auch schon vor dem Autodoc Video über häufiger mal zersetzte Zahnriemen berichtet. Auf meine Nachfrage ob es da Zusammenhänge zwischen den Fällen gab, nannte er entweder stark überzogene Intervalle oder extreme Kurzstrecke. Mit 5w-30 käme das Problem jedoch eher.
Mutmaßlich sind die verwendeten 5w-30 dann eher mal midsaps mit einer niedrigeren TBN

Zitat von Autoverrueckter

Mit 5w-30 käme das Problem jedoch eher.
Mutmaßlich sind die verwendeten 5w-30 dann eher mal midsaps mit einer niedrigeren TBN

Bezieht sich das jetzt auf die "falsche" Viskosität oder auf die nicht vorhandene Ford Freigabe?

D.h. wäre demnach jedes 5W-20 brauchbar?

Es kann unmöglich an der Viskosität an sich liegen.

Es kann nur am verwendeten Basisöl und dem Additivpaket liegen. Es gibt wahrscheinlich einfach kein 5W30 mit Ford Freigabe.

Entweder ist extra was drin im Öl was den Gummi pflegt (bezeifel ich) oder es sind eben extra ausgesuchte Grundöle und ein Additivpaket was Elastomerverträglich ist. Da es bei Kurzstrecken und überzogenen Intervallen vermehrt auftritt tippe ich einfach darauf das wenn das Öl übersäuert auch der Riemen stärker angegriffen wird. Auch hoher Kraftstoffeintrag ist sicher nicht gut für Elastomere.

Gruß

Karsten

https://www.continental-industry.com/en/Solutions/P…ELT-IN-OIL-(BIO)

hier ein wenig info zum Aufbau eines Riemens der in Oil läuft von Conti

https://www.rado.de/spezialitaeten/hnbr/

hier das verwendete Elastomer welches deutlich angepasst wurde durch hydrieren
Ölbeständige Elastomere werden bei Hydraulik Schläuchen und Dichtungen häufig bei Spritzgießmaschinen eingesetzt

J-P

Zitat von 53Fatman

Es kann unmöglich an der Viskosität an sich liegen.

So sehe ich das auch. Hier wird sich zu sehr auf die Ford Norm und 5W20 konzentriert.
VW EA189 und VW EA288 sind ebenfalls Motoren wo einen Zahnriemen im Ölbad haben und dort wird 5W30 vorgeschrieben.
Die Additive sehe Ich auch nicht als Grund dafür. Ich behaupte, das es viel mehr aus macht den Zahnriemen Ölbeständig zu machen, als das Öl Elastomer schonend.
Wenn man bedenkt, wie viele Öle die VW 505.00 Norm erfüllen, kann es kein Hexenwerk sein.

Sollte es so sein, dass Öle ohne die Freigabe den Zahnriemen beschädigen, müsste Ford in der Anleitung eine deutliche Warnung stehen haben, dass eine Verwendung von Ölen ohne Freigabe zum Motorschaden führen kann.

In Gelb die „Warnung“, für mich nicht deutlich genug wenn es um Motorschäden geht.
in Grün etwas was mir grade aufgefallen ist

Ich denke Kraftstoffeintrag und die daraus resultierende Basenzahl ist auch Gift für das Material, dennoch sind Herstelleranforderungen nicht ganz zu unterschätzen.

das Ford Öl hat wohl eine Frisch TBN von >10 während ein MidSaps 5w-30, was wohl eher mal in der Werkstatt vorrätig ist, eine TBN von 6 bis höchstens 8 hat und dadurch das Öl natürlich schneller sauer wird

Naja, ohne das Castrol schlechtreden zu wollen, aber deren VW-spezifisches 50400/50700 hat nach deren Angaben in der krachneuen Version nur eine TBN von 6-7,2.
Das dann auch noch vor dem Hintergrund, dass damit ja eigentlich Longlifeintervalle angedacht sind.
Das Low Emission 5W40 als C3-Öl ohne 50400/50700 hat laut Datenblatt 7,5 (sicher auch mit einer gewissen Streuung).
Vielleicht ists ja nicht nur die TBN.

Das ist mein Gedankengang dazu

Immer im Hinterkopf haben das die reine TBN ohne die Relation zur TAN keine 100% Aussagekraft hat. Wir haben FÖA Analysen mit TAN von knapp unter 1 bis zu fast 4. Auch das Additivpaket (Kalzium/Magnesium Verhältnis) hat Auswirkungen darauf wie schnell sich die basische Reserve je nach Einsatz (Benzin/Gas/Diesel) aufbraucht.

Ich denke wenn man jeweils ein Stück Steuerriemen in (jeweils das gleiche natürlich) Frischöl, gebrauchtes Öl mit TBN>TAN und einmal TAN>TBN einlegen würde, zeigt sich mittel/langfristig das der Riemen im gekippten Öl bedeutend schneller altert.

Gruß

Karsten

Das HNBR Elastomer ist sehr beständig auch gegen verdünnte Säuren und Basen, Bio Öl, Schmierölen usw
diese Elastomere sind schon seit 30 jähren im Einsatz und halten bis zu 150°C aus

HNBR – Beständigkeit bzw. chemische Stabilität

• Gegenüber Butan, Propan, Mineralölen und Benzin weist HNBR eine gute Quellbeständigkeit auf.
• Dies gilt ebenfalls für pflanzliche und tierische Öle sowie Fette.
• Schmieröle und Hydrauliköle der Gruppen H, H-L, H-LP und Fette auf Mineralölbasis.
• Schwerentflammbare Druckflüssigkeiten der Gruppen HFA, HFB und HFC.
• Leichtes Heizöl und Dieselkraftstoff sind Stoffe, gegenüber denen HNBR quellbeständig ist.
• Bei Superkraftstoffen ist eine mittlere Quellbeständigkeit zu verzeichnen.
• In aromatischen Kohlenwasserstoffen wie Benzol oder Trichlorethylen ist HNBR stark quellend.
• Dies gilt für Ester, Bremsflüssigkeiten auf der Basis von Glycolether und polare Lösungsmittel.

J-P