Automatikgetriebe spülen - welche Möglichkeiten? - Tim-Eckart-Methode

  • Moin,

    von einer Automatikgetriebeölspülung sollten man in der Regel keine große Wunder erwarten. Damit wird leider kein mechanische Defekt oder Verschleiß behoben. Wenn man regelmäßig das Öl nach "Öl Richtlinien" wechselt, kommt es erst gar nicht dazu, dass das öl sich mit Schlamm und Kondensat zusetzt, so dass es nicht mehr schmiert und Druckverluste verursacht.

    ABER ein Spülung ist immer dort empfehlenswert, wo man das Öl nicht komplett rausbekommt! Ich spüle grundsätzlich alle Wandlerautomate mit vorgesehenem öl ohne Reiniger . Unabhängig davon ob Wandlerablasschrauben vorhanden ist oder nicht. Bei schwerwiegenden Problemen demontiere ich sogar den Schieberkasten um Drehzahlfühler und Ventile händisch zu reinigen, da die Sensoren magnetisch sind, sammeln die natürlich gerne Abrieb und verhindern damit die Messbarkeit der Drehzahlen, was das Schaltrucken verursachen könnte.

    Sowas wie DSG(DoppelkupplungsSchaltGetriebe), mach es nicht wirklich sinn zu spülen. :check:

  • Wenn das Getriebe ziemlich versifft ist, macht es auch Sinn, ein Reinigungsintervall zu fahren (einige tausend km). Das frische Öl hat dann etwas Zeit, alte Verschmutzungen zu lösen und aufzunehmen. Z.B. wenn man sich einen älteren Gebrauchten kauft.

    Rechtlicher Hinweis - Haftunsausschluß: Ich übernehme für obiges keine Haftung. Meine Beiträge sind in bezug auf §645Abs.2 BGB (bzw. analoge gesetzl. Regelungen im Rest der Welt) als laienhafte Ratschläge / Empfehlungen anzusehen. Anwendung auf eigene Gefahr. Es entsteht kein Vertragsverhältnis. Gilt ebenso für grobe Fahrlässigkeit.

    Also im Diesel tanke ich HVO100. Der Umwelt zuliebe - 90% CO2 Einsparung und damit besser als ein E-Automobil! :check: Und was machst Du? Gönn Dir doch auch diesen Energy-Drink für Deinen Motor und schone damit auch die Umwelt! HVO100 der Supersaft verleiht Deinem Motor Flügel ...

  • DSG(DoppelkupplungsSchaltGetriebe), mach es nicht wirklich sinn zu spülen.

    Bei laufendem Motor und durchschalten der Gänge, je nach DKG, 2 bis 3 Liter aus dem geöffneten Rücklauf auslaufen lassen, spült das Restöl aus der Mechatronik und aus dem Wärmetauscher. Ist einfach Oil-Club Style. :lach3:

    Bei einigen Getrieben geht das sehr einfach über das geöffnete Inlinefiltergehäuse (inkl. Sauerei, wenn man sich nichts zum Ablaufen bastelt)....

  • Bezugnehmend auf den Post im allgemeinen Getriebethread und der Problematik mit dem Strebenkreuz (X-Träger) beim Wechsel der Getriebeölwanne mit Filter.

    Fahrzeug: Audi SQ5 TDi Mildhybride mit 347PS und 80.000km Laufleistung

    Motorcode: DEWB

    Getriebecode: 0D5 / TVB sprich Tiptronic ZF 8HP65A HIS

    20L Kanister original ZF LF8 ATF für 304€ (ca. 14L tatsächlich mit Spülung gebraucht)

    Getriebeölwanne mit Filter von ZF 1103.298.012 für 205€(Hersteller von der neuen Ölwanne ist Hengst, alte Ölwanne war von Filtran)

    Getriebeölwechsel mit Spülung in 4 Std. (gemütlich) durchgeführt :screw: .

    Für die Spülung habe ich ein 12mm Gegenstück Schnellverschluss für den Getriebeölkühler besorgt und etwas bearbeitet, damit dieser einrasten kann. Dazu einen durchsichtigen Schlauch bei Hornbach besorgt. Zum Befüllen haben wir einen Standard Getriebeölbefüllungsbehälter mit Druckluft verwendet, was am Schlauch adaptiert werden musste.

    Wie bereits geschrieben, muss das Strebenkreuz (X-Träger)nicht demontiert/abgesenkt werden, um die Getriebeölwanne zu wechseln, wie es in der Erwin Reparaturanleitung steht, was zudem mMn sehr aufwändig wäre. Wir haben das Getriebe mit einer Baustütze (Sprieße) zuerst abgestützt (passende Holzbretter zugesägt und mit Spanngurt fixiert) und den hinteren Getriebehalter demontiert (vorher die Auspuffhalter li+re abgeschraubt und entfernt). Die Position vom Getriebehalter mit Stift vorher markiert. Getriebeöl abgelassen und anschließend neu befüllt. Dann mit einem Adapter mit durchsichtigem Schlauch am Getriebeölkühler einen Bypass gesteckt und bei laufenden Motor das alter Öl durch die Getriebeölpumpe abgelassen und das frische Öl mit einem Druckluftbefüllungsgerät gleichzeitig befüllt, bis durch den Schlauch frisches Öl sichtbar war. Somit den Wandler und Ölkühler durchgespült. Die Ölleitung mit dem Schnellverschluss am Getriebeölkühler ist mit einer Schraube befestigt und diese muss vorher entfernt werden, sonst kann man dazwischen keinen Bypass stecken.

    Um die alte Getriebeölwanne mit Filter abzubauen, haben wir das Getriebe mit einem langen Kantholz und hydraulischem Wagenheber ca. 5-7 cm angehoben und mit der Baustütze zusätzlich fixiert/erhöht. An zwei Schrauben der Getriebeölwanne oberhalb des X-Trägers kommt man dadurch zwar bescheiden dran, ist aber mit etwas Mühe problemlos machbar. Ölwanne ab und die Auflagefläche penibel sauber machen (fusselfreier Lappen + Bremsenreiniger). Die zwei runden Dichtungen vom neuen Filter einölen und die Getriebeölwanne mit neuen Schrauben handfest anbauen. Dann nach ZF Plan nacheinander die neuen Schrauben mit Drehmoment festziehen, die 2 Schrauben oberhalb des X-Trägers haben wir nach Gefühl angezogen, da man dort mit dem Drehmomentschlüssen nicht hinkommt. Alle Verbindungen und die Getriebestütze wieder anbauen und Getriebe mit frischem Öl befüllen, Motor kurz starten um auf den Ölstand bringen. Einfüllöffnung verschließen und den Motor starten und alle Gänge für min. 10Sek halten, Drehzahl auf max. 2000rpm erhöhen, um die Öltemperatur (Diagnosegerät) nach ZF Plan zu bringen. Danach bei laufendem Motor die Öleinfüllschraube öffnen und das Öl abfließen lassen, damit der Ölstand passt. Nun den Unterfahrschutz wieder montieren und Fahrzeug von der Bühne ablassen und alle Fehler im Fehlerspeicher löschen (sind einige Fehler im beim Motor laufen lassen auf der Hebebühne aufgeploppt).

    Nach dem Getriebeölwechsel schaltet das Getriebe deutlich spürbar wieder butterweich.

    Der Wechsel hat mich mit den Adaptern und Schlauch ca. 520€ gekostet.

  • Der Wandler selbst wird bei keiner der Methoden richtig gespült, da es vom Automaten über eine Hohlwelle nur einen Haupteingang zum Wandler gibt, und das ATF im Wandler einen "unendlichen" Kreislauf durchläuft. Über Leckleitungen fließt ein geringer Teil wieder zurück zum Automaten, sodass es ziemlich lange dauert, bis das Ölvolumen komplett "ausgetauscht" wurde. Im Wandler darf der Öldruck vom Pumpenrad über Turbinenrad zum Leitrad nicht verloren gehen. Daher gibt es dort zum Eingang keinen Ausgang, und der Wandler ist quasi als "Sackgasse" zu betrachten.

    Was ist denn die Lehre daraus, wenn man das Öl möglichst komplett wechseln will? Läuft der Wandler immer leer ohne Öldruck im Getriebe? Wie langsam läuft das Öl durch die Leckölleitung zurück ins Getriebe, reden wir hier von ein paar Minuten Leerlauf oder hunderte Kilometer Fahrt?

    Ich möchte bei meinem 6hp19a das Öl 2x Wechseln (je 6.5L) und mich interessiert, wie ich zwischen den Wechseln das Altöl möglichst gleichmäßig mit dem Frischöl vermische. Optimalerweise natürlich so, dass die komplette Prozedur an einem Tag stattfinden kann.

  • ich möchte Tequila widersprechen weil:

    bei offener Wandlerüberbrückungskupplung wird sehr viel Leistung eingebracht. Das Öl würde - wenn nicht genug Austausch stattfindet - ziemlich schnell kochen.

    immerhin gibt es am 6HP19a einen Getriebeölkühler - auch das würde keinen Sinn ergeben wenn die Hitze im Wandler gefangen wäre !

    also muß ein Austausch von Öl durch den Wandler in größerem Umfang stattfinden.

    Zum Ölwechsel: fahr ein kurzes Stück.

    Allerdings ist die korrekte Befüllung an eine Temperaturobergrenze gebunden - die wirst Du auf diese Weise überschreiten ! Der Motor läuft und Getriebe sinnvoll "P oder N", dann möglichst schnell das Öl von unten einfüllen ( muß hochgepumpt werden )

    wenn es in größerer Menge herausläuft, die Verschlußschraube ( linke Seite oder unten hinten ) verschließen.

    Achtung ! bevor die M10x1 Ablaufschraube geöffnet wird, erst eine von den Befüllschrauben aufmachen ! Die große hat bei mir irgendwo 200+ Nm gebraucht !

    Ohne Öl fährt da nix mehr !

  • Ich hab beim Spülen vom 8HP55 ca. 17 - 18 l Öl benötigt, inkl. Neufüllung. Bei offener Ölkühlerrücklaufleitung ist bei laufendem Motor nach ca. 8 - 9 l vollkommen sauberes Öl angekommen, natürlich unter ständigem Nachfüllen von Frischöl mit einer Pumpe. Für mich das Zeichen, dass die 3 - 4 l Altöl im Wandler und in der Mechatronik ausgespült wurden.

    M M.n. ist Spülen besser als zweimaliger Ölwechsel, was wiederum besser ist als nur ein Ölwechsel, was allemal besser ist als Lifetimefüllung....

  • Rennkuh5

    Danke für den Bericht über die Getriebeölspülung. Was ich nicht verstanden habe ist, warum ihr erst nach dem Spülen von Wandler und Ölkühler die Ölwanne mit dem Filter gewechselt habt.

    M.M.n. liegt der Vorteil, wenn man zuerst das Altöl abläßt, alles reinigt und den Filter wechselt darin, dass bei der anschließend durchgeführten Spülung beim Durchschalten der Fahrstufen auch die Mechatronik durchgespült wird. Es wird das gesamte Altöl aus Ölkühler, Wandler und Mechatronic ausgespült und das frische Öl gelangt durch einen neuen, sauberen Filter in das Getriebe bzw. die Mechatronik.

    Beim 8HP55 im 8R SQ5 habe ich ca. 17 - 18 l Öl benötigt, es kam aber beim Spülen reinstes Frischöl am Ende des Spülvorgangs aus der Ölkühlerrücklaufleitung. Das Frischöl wurde über die Einfüllöffnung in das Getriebe gepumpt, daher brauchte ich keinen Adapter und der Füllstand muss ohnehin über die Einfüllöffnung kontrolliert werden.

  • du, keine Ahnung. Habe da auf meinen Kumpel vertraut. Wir haben aber beim Spülen auch die Fahrstufen durchgeschaltet, somit wurden doch die Kanäle der Mechatronik auch durchgespült, oder?

    Wie geschrieben, haben ca. 14L gereicht für den Spülvorgang und es kam reines, grünliches Frischöl am Bypass raus. Die Herausvorderung war, die Getriebeölwanne zu wechseln, ohne das Strebenkreuz zu demontiere/abzusenken.

    Gibt es vielleicht ein Schema vom Ölkreislauf, damit man sehen kann, wie das Getriebeöl zirkuliert?

    Ich bin nicht vom Fach, lerne aber gerne dazu.

    Übrigens, wenn unter der Getriebeölwanne eine Leitung liegt, braucht man das teuere Kit mit der Nummer ZF 1103.298.012 (oder ZF 1103.298.092). Wenn keine Leitung unter der Getriebeölwanne verlegt ist, dann braucht man das günstigere Kit mit der Nummer ZF 1103.298.006. Meiner Meinung nach ist es eine Abzocke seites ZF, da der Unterschied nur an diesem Schnorchel am Ölfilter liegt und dafür statt 70€ verlangt ZF 205€ (270€) für das Ölwechselkit. Das ist der Unterschied zwischen 8HP65A und 8HP65A HIS.

  • OK....das ist wohl vom Profi dann..... hätte ich jetzt nicht vermutet.

    Danke für den Link N55

    Geschichten aus dem oil-club1:
    Eine Partynacht mit PAOla und ESTER


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  • EdinSeferovic

    Weiß du ob bei deinem Modell Motoröl und Getriebe im selben Kühlwasserkreislauf sind od. wird das Getriebe vlt. noch mit Ölkühler zusätzlich gekühlt?

    Ich vermute das beim x3 e83 alles im selben Strang mitgekühlt wird über den Wärmetauscher

    BMW

    Wärmetauscher

    Artikel Nr.: 10116122

    Hersteller Nr.: 17227505826


    vlt gibt es hier Spezialisten die sich da auskennen?

    Wenn das so ist dann ist die Motortemepratur, Motoröl und Getriebeöl immer im selben Level?

    :lesen: oil-club1 serv

  • Hallo Ihr lieben,

    Würde gerne bei meinem F11 gerne demnächst das Getrriebeöl tauschen.

    Erst dachte ich an einen ganz normalen Wechsel. Mein Gedanke war, wenn man das zwei drei mal macht, ist ja auch das meiste Öl getauscht.

    Nun stellt sich mir die Frage, ob es für den PPrivatschrauber auch eine Möglichkeit gibt, das System zu spülen. Z.B. mit einer Pumpe,bei der man den Druck gut justieren kann.

    Liebe Grüße