Korrosionsschutz - Rostbehandlung - Mittel & Methoden

  • Mach dir nix draus, wenn der Gammel erstmal tief drin sitzt....

    Aktuell von heute:

    Hinterachse am Meriva.

    Das ganzflächig angerostete Gussteil wurde grob gebürstet, Owatrol gesättigt, Innotec Hi Temp Wax drauf.

    Aufm Mittelteil der Achse teilweise Owatrol + Paintrepair + Innotec.

    Hab ich Ende Mai 22 gemacht. Gefällt mir bisher sehr gut. Nicht übers Spritzblech der Bremsscheibe wundern. Da hab ich nix dran gemacht, das wäre bei jedweder Bearbeitung in kleine Brösel zerfallen.

    Hinterachse am Gammelcorsa.

    Hier hatte ich genadelt wie der Weltmeister, ebenfalls Owatrol getränkt, Innotec Hi Temp Wax drauf.

    Mittelteil und Dämpfer mit Kline Roststop gestrichen, Innotec drauf.

    Oktober 22 gemacht und der Gammel kommt schon wieder überall durch. Auf Felgen und Sattelträger is sichtbar nix drauf. Immerhin die Spritzbleche sind da recht neu. :zwinker2:

    Unrelevantes Mitglied

  • Der Rost hat viel Sauerstoff und Feuchtigkeit in den Poren "gespeichert". Der arbeitet weiter.

    Ich würde folgendes probieren:

    Rost möglichst gut bearbeiten. Anschließend den Träger per Heißluftfön gut erwärmen und Mike Sanders auftragen. Eventuell sogar die harte Mischung, das hält länger. Nach 4-5 Monaten das Fett nochmals erwärmen und richtig "einkochen".

    Gruß Julian

  • Vorne hatte ich im letzten Frühjahr Seilfett drauf gemacht (allerdings nicht so dick), das ist jetzt grifffest. Sieht aber (wohl wegen der Rostpolierung) irgendwie nicht so überzeugend aus, dass ich das wieder abnehmen werde. Das fällt hinten also auch aus.

    Von den Schwierigkeiten mit dem Umgang von Mike Sanders Produkten sehe/lese ich überall. Insbesondere habe ich keine Druckluft und die Erwärmmöglichkeiten sind in meiner "Werkstatt" auch nur eingeschränkt.

    Ich nutze nur Pinsel/Sprayflaschen. Die sind zwar die teuerste Art des UBS, aber billiger als jede Werkstatt :)

  • Wenn ich Rost abschleife (meist Negerkeks, aber auch Zopfbürste), dann nehme ich danach IMMER entweder Säure, scharfen Felgenreiniger wie Aluteufel rot oder, noch besser, Felgen Beast von Sonax. Beim Sonax entfällt danach die leichte Anrostung (eher ein rötlich-brauner Schimmer nach der Behandlung, wenn man nicht sofort mit alkalischem Fettreiniger zum Neutralisieren drüber geht. Das habe ich 2004 im Wasserkasten vom /8er ausprobiert, die Falze waren alle angerostet. Damit geht nicht nur Dreck sondern porentief der Rost weg. Die Stellen waren danach metallisch blank. Ist trotz Alltagseinsatz immer noch alles schick.

    Da es ein Gel ist bleibt es einigermaßen dort wo es sein soll. Scharfes WC Reiniger Gel geht auch, ist letztendlich Salzsäure in Gelform. Da hilft aber nur die ganz saure Markenware, mit dem vom Discounter geht es nicht so gut. Mit dem ganzen Zeug lässt sich auch stärkerer Rost entfernen, ich nehme es bevorzugt um Restrost zu beseitigen.

  • Zitronensäurepulver funktioniert auch sehr gut und hat den Vorteil, dass man die Konzentration im Säurebad selbst auf einen pH-Wert zwischen 3 und 4 einstellen kann.

    Rührt man dann Maisgries ein, dann hat man einen Pams, der auch an senkrechten Flächen hält und nicht abfließt. Anschließend halt neutralisieren mit Waschpulver in wässriger Lösung. Das funktioniert auch mit dicken Rostschichten, dauert dann nur länger. Restrost ist dagegen meist über Nacht entfernt.

    Einmal editiert, zuletzt von Loeffelbaer (5. Januar 2023 um 10:29)

  • Wie wäre es, wenn man die abgeschliffene Stelle mit Phosphorsäure benetzt, wartet bis sich das Salz gebildet hat, dieses dann wieder abschleift und danach versiegelt/wachst/einbalsamiert?

    Edit: Ganz vergessen, könnten saure Felgenreiniger, wie von shadowflo erwähnt, Phosphorsäure enthalten?

    Edit: ok ok Phosphorsäure, vergesst alles von mir

    Gruß Andreas
    Benz C220d OM651 (125kW): Kroon PolyTech 5W-30, RUP 5W-40 (+AR9100)
    NewBeetle Cabrio 1.8T (110kW): Total 7000 10W-40, RUP 5W-40 (+WS2 +Rektol Keramik Verschleißschutz +Rektol Super 2T)
    Honda F360 (Gartenfräse 3kW): Castrol Supercar 10W-60 +WS2 (+AR6900)
    Zipper Zi-RPE60 (Rüttelplatte, 4kW): Castrol Supercar 10W-60 +WS2 (+2T Öl)

  • Zu ergänzen wäre noch, dass man z.b. verrostete Halterungen auch in einem Kochtopf auf dem Herd mit Zitronensäure entrosten kann. Man muss dann nur für gute Belüftung sorgen. Die Teile sind dann meist nach 20 Minuten schon so weit, dass der Entrostungs-Prozess abgeschlossen ist. Bewährt hat sich dann abkühlen lassen und erst nach dem Abkühlen Waschpulver einrühren. Dann ein paar Stunden oder über Nacht stehen lassen und dann kann man auch schon mit entfetten für den Lackaufbau beginnen.

  • shadowflo

    Vorsicht, das heißt jetzt Neger:innenkeks :)

    @ all

    Ich habe auch noch 3 Entroster hier rumstehen, die aber alle eine schwer abbürstbare Salzschicht hinterlassen. Ist nicht so mein Fall, mit Wasser dann noch mal drauf rumzukratzen. Deswegen hatte ich mir Brunox geholt, und musste eben 3mal überpinseln, bis die Roststellen verschwanden. Scheint wohl doch nur oberflächlich funktioniert zu haben. Vielleicht bräuchte ich noch mal einen Grundkurs über die Entrostung mit verschiedenen Säurearten...

    Etwas abbauen ist nicht so mein Fall, da ich ein geachteter Kaputtreparierer bin, der dann hinterher noch mehr zum Heilemachen bringen muss. :)

  • oder StarkpigmentiertInnen-Gebäck... mir fällt dann nie ein, wie man die Dinger heutzutage korrekt nennt.

    Militaria-Sammler nehmen gerne Oxalsäure zum Entrosten, das geht auch gut gegen Rostflecken. Nimmt man u.a. zum Entgrauen von Holz.

    Zum Entkalken habe ich einen Eimer Amidosulfonsäure (ist in Durgol drin), das geht zum Entrosten auch, es braucht aber heißes (kochendes) Wasser.

    Ist halt vorhanden daher verwende ich es dafür, zum Entkalken sehr gut geeignet.

    Oxalsäure: https://www.hausjournal.net/entrosten-mit-oxalsaeure

    Wenn man das Bauteil in einen Eimer geben kann, ist Elektrolyse sicher am besten weil es das Eisen nicht angreift, Stichwort Wasserstoffversprödung.

  • Amidosulfonsäure (ist in Durgol drin), das geht zum Entrosten auch, es braucht aber heißes (kochendes) Wasser.

    Ich dache die Amidosulfonsäure braucht im Gegensatz zur Zitronensäure keine Temperatur (Durgol funktioniert ja auch kalt), darum setzt man sie auch zur Entkalkung von Trinkwassersystemen ein...

  • hat hier jemand Erfahrung mit Fertan?

    Also dem Rostumwandler?

    Meine Erfahrung ist damit bisher nicht doll,

    Es rostet trotzdem irgendwie weiter, da ist Owatrol besser

    Skoda Yeti 1,2 Tsi 2015 Motor:Addinol Super Light api SP/

    Schaltgetriebe: Liqui Moly 75W90 mit MOS2

    Dacia Duster 1,5 DCI 2010 Motor: Repsol Leader C3 5W40 mit Wynns Engine Treatment Gold/ Schaltgetriebe: Elf Tranself NFJ 75w80

  • Ganz tolles Mittel. NICHT!

    Ich würd auch so ein Produkt entwerfen was man nach dem Auftragen anschließend mit Wasser (!) behandeln muss damit die Grundierung/Lack/Fett/o.ä. aufgetragen werden kann.

    Da kommt der Rost ja schon während des Trocknens wieder hoch. Habe es 3x angewandt und wurde 3x enttäuscht. Furchtbares Zeug.

    BMW 328Ci E46: :kroon: Poly-Tech 5W-40 / Emperol 10W-60 (50:50 Mix)

    E55 AMG W211: :she: Helix Ultra 5W-40 / Advance 4T Ultra 15W-50 (30:70 Mix)

  • keine ahnung, ob es besser wäre, dass Fertan garnicht abzuwaschen, und für grobe Sachen, anschließend nur mit Seilfett überzuspritzen.

    Wie das Zeug im Oldtimer Test gut bewertet wurde, ist mir ein Rätsel.

    Skoda Yeti 1,2 Tsi 2015 Motor:Addinol Super Light api SP/

    Schaltgetriebe: Liqui Moly 75W90 mit MOS2

    Dacia Duster 1,5 DCI 2010 Motor: Repsol Leader C3 5W40 mit Wynns Engine Treatment Gold/ Schaltgetriebe: Elf Tranself NFJ 75w80

  • Mit Deox Gel bzw. Rostio hab ich auch schon einige Zeit verbracht.

    Bei meinem Corsa A hatte ich alles noch rettbare Blech -überall wo ich es erreichen und wieder abwaschen konnte- nach der mechanischen Entrostung mit Deox Gel porentief entrostet.

    Wenn der Rost tief sitzt macht man das aber immer mehrmals bis es wirklich hundertprozentig ist. Deox...bürsten....abwaschen....Deox...bürsten....

    Heidenarbeit, die es mir beim C wahrlich nicht wert war. Für eine Restaurierung ok.

    Einzelne Roststellen an der Karosserie mach ich sonst auch immer mit Deox, vor der Grundierung/Lack.

    Das nun aber bei zusammengebautem Auto großflächig am Unterboden, Achsen usw. anzuwenden halte ich für wenig praxistauglich.

    Unrelevantes Mitglied

    Einmal editiert, zuletzt von Corsa-Hias (5. Januar 2023 um 21:55)

  • Ich dache die Amidosulfonsäure braucht im Gegensatz zur Zitronensäure keine Temperatur (Durgol funktioniert ja auch kalt), darum setzt man sie auch zur Entkalkung von Trinkwassersystemen ein...

    ja dachte ich auch, zumindest bei einem alten DDR-Bolzenschneider hat sich mit lauwarmen Wasser nichts getan. Das Teil stand jahrzehntelang im Regen. Mit kochendem Wasser hat es schön geblubbert und es ging voran. Generell sind beim Entrosten mit Säuren höhere Temperaturen hilfreich. Ohne dauert es viel länger.

    Bei Fertan gehen die Meinungen arg auseinander, gefühlt würde ich sagen, die negativen überwiegen. Und man muss bei der Verarbeitung sehr gründlich und nach Vorschrift vorgehen. Habe es selber nie verwendet.

    Hab vorhin ein Teil mit Holzentgrauer vom Lidl entrostet funzt prima (war reduziert also mitgenommen, ist wohl Oxalsäure).
    Angeblich ist Oxalsäure schonender zum Eisen und geht primär auf den Rost. Nimmt man wohl zum Tankentrosten.

  • Für kleine Teile, die man tauchen kann, hab ich mir mal 1L Evaporust besorgt. Funzt - grundsätzlich. Man muss die Teile aber lange drin liegen lassen b.z.w. mehrfach anwenden mit abbürsten dazwischen. Getestet hab ichs mit M3-Schrauben von einem Modellmotor die ich anschließend neu brüniert hab. Dabei ist aufgefallen, dass die Schrauben trotz gründlicher Spülung nach dem Entrosten und ebenso gründlicher Spülung nach dem Brünieren nachgerostet haben. Identische Schrauben, die nicht mit Evaporust behandelt waren haben nicht nachgerostet. Das sah schon relativ merkwürdig aus: In dem Kästchen lagen ca. 50 solcher Schrauben frisch brüniert und mit Ballistol eingeölt. Da hab ich dann einen Satz von 11 St. mit Evaporust behandelten, frisch brünierten und ebenfalls gut mit Ballistol eingesprühten Schrauben oben drauf gelegt. Nach ein paar Tagen waren letztere fast trocken(!) und hatten Flugrost. Die anderen lagen schon Monate so drin und sahen schick aus.

    Aktuelle Fahrzeuge: Audi S1/2015, Suzuki DR 800/1997, Suzuki GSX 1400/2004, Suzuki RV200

  • Grundsätzlich empfiehlt es sich, den Säuren, die man zum Beizen verwendet, einen Korrosionsinhibitor, z.B. IBIT® | ASAHI Chemical (asahi-chem.co.jp) beizumischen, damit keine zusätzliche Korrosion bei der Auflösung der Oxide auftritt. Die Werkstoffe gut mit Wasser abspülen und Säurereste gegebenenfalls mit Natronlösung neutralisieren hilft natürlich auch.

    Fertige Rostlöser sollten solche Inhibitoren natürlich schon enthalten, aber bei selbstgestrickten Chemikalien muss man vorsichtig sein.

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