Korrosionsschutz - Rostbehandlung - Mittel & Methoden

  • Hohlräume für besonderen Schutz bei vorhandenem Rost / bei Oldtimern:

    • Mike Sanders

    Am wichtigsten ist es, dass man den Aufbau und Zustand der Hohlräume kennt. Deshalb muss man Schweller usw. endoskopieren, dass man alle Bereiche optimal versiegelt.

    Bei Fahrzeugen, die auf Dauer erhaltenswert sind (BMW E36, E34, E39 usw. :flitz: ), bei Rost mit Fluid Film Liquid A vorbehandeln, dann ca. 4-5 Monate warten und anschließend mit Mike Sanders für den Langzeitschutz sorgen.

    Wer zu ungeduldig ist, dem wird das Mike Sanders von den noch öligen senkrechten Flächen ablaufen. Ich stelle die Fahrzeuge danach in eine Lackierkabine (ca. 60°), um auch die Unterbodengruppe richtig auf Temperatur zu bekommen. Rostempfindliche Falze oder z.B. den Radlauf hinten, den man über den Kofferraum versiegeln muss, kann man nochmals extra vorsichtig mit dem Heißluftfön o. Gebläse erwärmen. Wenn Mike Sanders aus diesen Falzen kriecht und die Blechüberlappungen von innen nach außen feucht werden, dann ist die Korrosion für sehr, sehr lange Zeit aufgehalten.

    Gruß Julian

  • Fluid Film "pur" würde ich nie ohne eine weitere "Schutzschicht" nach der "Trocknung", wie einem stabilen Wachs (innotec z.B.) oder Seilfett, auf exponierten Flächen anwenden, insb. im "Spritzbereich" wo Wasser und Steine etc auftreffen

    ...und wenn, dann dort nur, um dort Rost anzulösen und weiter zu behandeln oder halt wenn man es regelmäßig wieder auffrischt

    ich nutze das Fluid Film halt im Rahmen, in den Hohlräumen der Karosserie und Türen/Klappen,

    da es so kriechfähig ist, gelangt es bei höheren Außentemperaturen wirklich in jede erdenkliche Ritze.

    auch gut gewirkt hat es bei einigen Geräten, die überwintert werden mussten bzw. jeglichen beweglichen Teilen draußen.

  • ich hab mir aktuell eine Normdose Innotec Hi Temp Wax Pro geordert - man liest ja immer wieder, das es eines der besten, wenn nicht das beste Produkt sein soll.

    Nachdem ich im Alfa Forum positives über die Verwendung in Giulietta Schwellern gelesen habe - habe ich mir jetzt auch eine Dose bestellt. Ist zwar teuer - aber wenn es so gut ist wie beschrieben, dann ist es mir das Geld mehr als wert.

  • BMWE36 hast du schonmal Erfahrungen mit TimeMAX Paint repair und späterem überlackieren mit original Lack gesammelt?

    Szenario: kleine Roststelle im Radlauf. Man schleift den Rost so gut es geht ab, ist sich aber nicht 100% den ganzen Rost erwischt zu haben. Dann TimeMax paint repair drauf, um das weiter Rosten zu verhindern und vor neuem Rost zu schützen. Damit das ganze dann auch schön anzusehen ist, mit Standard Grundierung und Fahrzeug + Klarlack aus der Dose (1K) drüber. Meinst du, das hat Erfolgsaussichten als kleine quick and dirty Variante?

    Alfa Romeo 166 3.0 V6 :red: 10W50 + 10W60

    BMW E36 318i Cabrio (M43) :ams: Boosted XL 10W40

    BMW E91 325i (N52B25) :rav: RCS 5W40

  • Irgendwie kann ich das nicht richtig glauben. Dass der Hohlraum nach der Behandlung so aussieht

    Skoda Yeti 1,2 Tsi 2015 Motor:Addinol Super Light api SP/

    Schaltgetriebe: Liqui Moly 75W90 mit MOS2

    Dacia Duster 1,5 DCI 2010 Motor: Repsol Leader C3 5W40 mit Wynns Engine Treatment Gold/ Schaltgetriebe: Elf Tranself NFJ 75w80

  • Ich könnte es mir so erklären, dass sich der Rost mit FF Liquid A, durch seine sehr gute Penetrationseigenschaft, vollgesaugt hat (bis zum blanken Metall) und das danach der Verfasser womöglich die Hohlräume mitm Dampfstrahler gereinigt hat... :überleg:

              

  • Hallo zusammen,

    hat von euch schon Mal jemand Erfahrungen mit diesen Induktionsheizgeräten gesammelt? Ich würde sowas gerne Mal auf meine Muttern am Auspuffflansch ansetzen, die wie man sieht klassisch sehr stark korrodiert sind. Mir graut schon länger davor das Thema anzugehen 😌.

  • Induktionsheizgeräte sind sehr gut weil man gezielt aufheizen kann. Deine Mutter und Gewinde schauen aber nicht mehr so gut aus. Wenn du Glück hast dreht sich der Gewindebolzen raus ohne abzureissen

    BMW 335i N55, Audi A1 1,2l TFSI, Fiat 500, BMW 325 iX

    oil-club1 :rav:  :row2: :bopo: :ams: :red: :aroi:  Schraub1 :service:  :dri:

  • Das sind wahrscheinlich von der Rückseite eingepresste Bolzen. Ich habe bei mir die Mutter mit einer Linksausdrehnuss versucht zu öffnen, keine Chance alle abgerissen. Die Bolzen wollte ich aber nicht ausbohren (sind sicher 10.9er Schrauben) oder herausschlagen, weil in meinem Fall hätte ich da einiges an Kollateralschäden verursacht.

    Also habe ich ein wenig nachgedacht und die Bolzen mit einer hydraulischen Kabelschuhpresszange ausgepresst, ging super. Neue Maschinenschrauben und Kupfermutter, fertig...

    Bei Bedarf gerne weitere Info bzw. Bilder.

  • hydraulischen Kabelschuhpresszange ausgepresst,

    Das klingt spannend, sagt mir so gerade gar nichts. Da wäre ich für weitere Informationen sehr dankbar.

    Die Bolzen sind aus einer Edelstahl-Legierung. Zumindest wurde das als Analyseergebnis Mal in einem amerikanischen Forum veröffentlicht. Daher würde ich an diesen Bolzen nur ungerne dran rumbohren. Das Thema ist sehr bekannt bei dem Motor. Die Lösungen sieht da jeder bisschen anders.

    Da die Hitze bei den Induktionsheizgeräten örtlich begrenzt eingesetzt wird, erschien mir das als aussichtsreich.

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    betreut E65 740i, E90 325i, F11 530xd

  • So wie die Bolzen am Bild aussehen, wird sich da nichts mehr rühren, war bei mir in etwa gleich schlimm. Sobald ich zu Hause bin gibt´s Bilder. Die Zange kostet bei Ebay oder Amazon um die 45,- Euro...

  • Ich musste am RX8 für die Montage des Hitzeschutzblech zwei Muttern am Krümmer lösen. Graute mir auch davor. Seit 16 Jahren unangetastet, und entsprechend korrodiert. Aber hilft alles nix.

    Erster Schritt, unabdingbar: Mit einer feinen aber harten Drahtbürste das Gewinde ausgiebig reinigen. Sonst geht gar nix. Wenn die Schrauben Edelstahl sind (sowas waren sie bei mir auch) bekommt man den Rost tatsächlich weg und es bleibt ein maßhaltiges Gewinde übrig.

    Erst danach habe ich Rostlöser drauf gesprüht, und den Schlagschrauber angesetzt. Mit drei Verlängerungen und Gelenk, aber es kommt noch genug Power an - mit einem gescheiten Schauber und 1/2" Werkzeug.

    Eine Mutter kam einwandfrei lose. Bei der anderen kam der Bolzen mit raus.

    Den Bolzen mit Schonbacken im Schraubstock richtig fest geknallt. Jetzt nochmal etwas Kriechöl drauf und ein große Ratsche angesetzt. Dann erstmal ein Stück zu gedreht. Mit der Drahtbürste das freigelegte Gewinde gereinigt. Etwas auf gedreht. Hin und her, immer wieder schmieren. Am Ende hatte ich einen sauberen, fast neuwertigen Bolzen in der Hand (weil Edelstahl), und eine intakte Kupfer Mutter. :daumen:

  • Die Zange

    Ein Bild wäre echt hilfreich. Da gibt es ne Menge Auswahl.
    Die Bolzen sind meines Wissens von hinten eingepresst. Ob die nur in Motorrichtung rausgehen, kann ich nicht beantworten.
    Die Idee war mit dem Induktionsheizer die Mutter richtig heiß zu machen, abzudrehen und erstmal gegen ne Kupermutter zu ersetzen, falls das Gewinde das noch hergibt.
    Was ich bis jetzt so im Netz gefunden habe, sollte das gehen. Die Mutter ist noch einigermaßen als Sechskant zu erkennen. Bei nem Kumpel am E46 sieht das noch übler aus.
    Ich mache mir eher Gedanken, ob sich die Mutter über das Gewinde noch drehen lässt. Irgendwo müsste ich sogar noch Gewindeschneider haben, um das Gewinde bisschen nachzuschneiden.

    Schön ist das leider alles nicht :(.

    Wenn die Schrauben Edelstahl sind

    Soweit ich weiß sind die aus einer Edelstahllegierung. Die Bolzen werde ich am Wochenende mal mit einer Drahtbürste bearbeiten. Da die aus Edelstahl sind, dachte ich auch, dass das Gewinde unter dem Rost eigentlich noch da sein müsste.

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