Bremsscheiben & Bremsbeläge

  • Die Zimmermann Scheiben sind rundum beschichtet. Das ist so ähnlich wie eine Sprühfolie, kann man mit dem Fingernagel abkratzen und wird auf den Bremsflächen des Reibrings problemlos weggebremst. Hintergrund ist hier eigentlich nur die Vermeidung von ölbasierten Beschichtungen für die Zeit der Lagerung und die daran anschließende Säuberung mit Bremsenreiniger. Entsprechend nützt die verbleibende Beschichtung an den anderen Flächen rein gar nix. Rostet wie ohne Beschichtung.
    Bei mir sind geradt Brembo coatet im Zulauf, wenn sie da sind werde ich berichten.

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    Einmal editiert, zuletzt von isaucheinname (20. März 2020 um 12:16)

  • Habe die Brembo Coated seit ca. 2 Jahren auf dem 1er BMW meiner Frau (und auf ettlichen anderen Autos) verbaut und da ist Rost kein Thema. Bin in jeglichen Belangen von den Scheiben überzeugt. Preis, Bremsleistung, Qualität, alles TipTop :check:

    Edit:

    Ups... sind nun doch schon fast 4 Jahre verbaut. Wie die Zeit vergeht 8o

  • Hab gestern auch die Brembo Coated Discs bei mir verbaut, da kann man sagen, dass die echt edel daherkommen, die kann man sich als Deko an die Wand hängen :D Hab leider vergessen ein Bild zu machen.
    Ganz anders die Ferodo DS 2500 Beläge, der Lack war furchtbar, alles voll mit Pickeln/Einschlüsseln, hab ich komplett abgeschliffen, vllt. ist das ein Grund warum die oft mit Quietschen in Verbindung gebracht werden.

    Die originalen VW Scheiben sahen am Topf noch super aus, direkt neben der Reibfläche ist aber auf Grund von extrem viel Rennstrecke der Lack verbrannt und die Scheiben haben dort Rost angesetzt. Eine Scheibe fiel bei der Demontage des Bremssattelhalters (Schlagschrauber-Vibs) schon ab die andere brauchte ein paar sanfte Gummihammerschläge.

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  • Die haben auch keine gedämpfte Rückenplatte. Na ja, Sportbremsbeläge "müssen" quietschen. DS2500 sind Track Beläge mit Straßeneignung, nicht umgekehrt.

    Ferodo Premier dagegen habe eine Platte zur Dämpfung, sind trotzdem super direkt. Das sind halt die Straßenbeläge. Trotzdem sehr sportlich abgestimmt.

    Mazda RX8 ロータリーエンジン - Rōtarīenjin

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  • Die kosten das drei- bis vierfache als die normalen Premier, da hätte ich was anderes erwartet. Das schleifen kostete 10 minuten Zeit - wenn es die waren - danach waren die samtig weich, wenn sie funktionieren wie gedacht ist mir das völlig wurscht, auch wenn sie quietschen sollten, Alternativen gibt es kaum auf dem Markt.

    Für mich sind das keine Trackbeläge, ist halt ne Mischung die beides ganz gut kann aber bei einem echten Trackauto taugen die allenfalls hinten. Will sagen, im Alltag muss man nur auf wenige µ verzichten, bekommt dafür aber schon ein gutes Stück mehr Sporteignung. Ich muss natürlich noch was probieren aber man merkt kalt kaum einen Unterschied, außer natürlich, dass weniger Pedalweg nötig ist. Die werden nach dutzenden Km Autobahn ohne Bremsung - also sehr kalt - nicht so viel Biss haben wie ein guter Serienbelag aber ich wage zu behaupten, dass man davon nicht viel mitbekommt.

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  • Die kosten das drei- bis vierfache als die normalen Premier, da hätte ich was anderes erwartet. [...] nicht so viel Biss haben wie ein guter Serienbelag aber ich wage zu behaupten, dass man davon nicht viel mitbekommt.

    Dann frage ich mich, warum dann das x-fache für die Ferodo 2500 bezahlt wird. Richtig lohnend zu sein scheint es ja nicht! Nur Haltbarkeit bei Trackeinsatz? Deine weiteren Ausführungen überzeugen mich in der Richtung nicht. Aber du willst ja anscheinend weiter testen...

  • Seit 06/2016 und über 70tkm fahre ich die Brembo-Coated.....da ist nix mit Rost.
    Tadellose Verarbeitung und die vier Scheiben habe ich für rd. 135€ geschossen. :D

    BMW E39 530i M54B30 07/2001 LPG Prins V2

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    Zündkerzen: Denso IK20TT

  • @oilbuyer
    Das verhält sich ähnlich wie bei einem Semislick, sie funktionieren kalt gut aber erst wenn sie warm sind zeigen sie was wirklich in ihnen steckt. Ein richtiger Trackbelag bremst kalt nicht sonderlich, ein Serienbelag dagegen muss kalt kräftig zulangen können, ist aber ähnlich wie ein normaler Sommerreifen schnell überfordert, wenn es heiß zur Sache geht.

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  • Mit dem Fabia RS das Penser Joch bei entsprechenden Verkehrsbedingungen bergauf (!) mit der Serienbremse. Da musste ich im oberen Viertel wieder langsam tun, weil das Bremspedal (zwar bei anhaltend ausreichender Bremsleistung) schon sehr nah am Bodenblech war.

    Mit Stahlflex, ATE Typ 200 und Ferodo DS Performance ist das nie wieder vorgekommen.

    Es gab auch Leute, die die 288er Bremse gegen eine 320er oder noch größer mit 6-Kolbensattel eines namhaften Herestellers gewechselt hatten. Das bremst zwar auch gut, hat aber nach dem ersten Winter "ausgesehen wie ein Scheunenfund".

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  • Eine Serienbremse, irgendwelche leichten Supersportwagen, GT3 & Co. mal ausgenommen, bekommst du immer klein, in 10min bekomme ich die zum Totalversagen, dafür brauche ich nicht mal eine Autobahn, eine kurvige Landstraße und ein Fahrstil außerhalb der STVO reichen da schon aus. Klar fährt man in der Regel nicht so, aber auf der Rennstrecke (Nordschleife geht da sogar noch, wenn man ordentlich fährt und den Speed auch mit nimmt, die unerfahrenen bremsen aber viel zu viel, spätestens der Hockenheimring tötet jede Serienbremse).

    Der Belag ist aber auch nicht das Allheilmittel. Klar kann man mit einem Rennbelag das Fading und das reine Versagen des Belags deutlich nach oben verschieben, das die Gefahr ist das man sich so den Rest der Bremse kaputt fährt. Beim Serienbelag sollte man beim ersten Fading einfach aufhören, dann hat die Anlage es idR noch überlebt und maximal der Belag, hin und wieder die Scheibe (ungleichmäßige Ablagerungen) ist hinüber. Mit dem Rennbelag merkt man das nicht, da funktioniert der ja gerade perfekt, teilweise bis zu 800°C. Aber wo soll die Hitze hin? Ohne Belüftung direkt in die Belüftung der Scheibe schmelzen einem die Kolbendichtungen weg, der Lack vom Sattel wechselt seine Farbe in braun, im schlimmsten Fall kocht die Bremsflüssigkeit und man tritt ins leere. Radlager finden das auch weniger lustig bei Fahrzeugen mit einteiligen Bremsscheiben, die Compoundscheibe minimiert das zumindest etwas.

    Ein organischer Sportbelag (mit leichtem Metallanteil) ist ne gute Wahl um das Niveau der Bremse zu erhöhen, das reicht bei sportlichen Fahrzeugen dann für die Nordschleife und angepasstem Bremsstil aus, aber die Temperatur/Belüftung sollte man im Blick haben. Aber auch hier muss man meistens schon hin und wieder mit dem Geräuschniveau eines Güterzuges leben (meistens im Alltag ohne Temperatur und ganz leichten Bremsungen an die Ampel etc.).

    Die modernen Oberklasse Fahrzeuge und "normalen" Sportwagen lösen das einfach mit überdimensionalen Bremsanlagen mit Scheiben wie ne Pizza und Belägen so groß wie Milchpackungen. Geht bis zu einem gewissen Maß, ist dafür aber sackschwer. Ne gute Rennbremse mit Belüftung bremst ein 1250kg Fahrzeug mit 400-500PS locker stundenlang immer wieder runter bei halber Größe.

    Gruß

    Karsten

  • Genau so @53Fatman sagt, mal übertragen auf meinen Wagen:
    Bisher war bei mir der Belag praktisch eine Sollbruch-/schwach-/stelle. Der ATE Belag war so zahm, die original VW Scheibe lachte darüber, die Bremsleistung des Belags nahm schon bei so niedrigen Temperaturen ab, dass man die Scheibe nicht in die Knie zwingen konnte, andererseits nahm einem der Belag das auch nicht sonderlich übel, wenn die Bremsleistung nachlässt ein bisschen schonender fahren und weiter gings. Der jeweils innere Belag ist nicht perfekt abgelaufen aber ohne zu Übertreiben, die wurden mindestens 100 mal ins Fading gebremst, meist natürlich nicht ins endlose.

    Mangels Leistung und im vgl. dazu sehr großer 345mm Bremse und verbesserter Belüftung (Brembo PVT Innenbelüftung + RS3 Luftführung) hoffe ich, dass ich auf meinen Strecken, also Bergpässe und Nordschleife gar nicht mehr an die Grenzen des Materials komme, bzw. ich früh genug merke wann die Bremsleistung nachlässt. Der DS2500 hat zwar keine Zulassung aber es ist der zahmste von allen Ferodo Racing Belägen und bspw. bei der Einbremsanleitung wird er unter den Straßenbelägen gelistet.
    Hier sieht man schön, warum der Belag mMn. keine wärmebehandelten, hochtemperaturstabilen Scheiben voraussetzt:

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  • Also wenn es einen "dicke Eier" Award geben würde, Autoverrückter hätte ihn sich nach alternativen Kraftstoffen, DSMO und 35€ Bremsen ( 8| ) redlich verdient :flitz:

    Und ich wäre wohl auf der Liste der größten Schisser ganz weit oben :whistling:

  • Also mit den meisten "besser motorisierten" Autos die ich kenne/gefahren habe schafft man es relativ easy die Serienbremse zu überlasten (klarerweise ist der Fahrstil dann nicht ganz STVO-konform).
    Mit nem 500 Abarth reicht z.B eine Fahrt ins Schnalstal, also taleinwärts.
    Das oben erwähnte Penser Joch ist natürlich sehr hart zur Bremse, da war sogar die 380er Brembo-Anlage mit gelben Pagid-Belägen an meinem RS4 am Limit :huh: