Winter-, Sommer-, & Ganzjahresreifen

Manche Leute glauben das halt wirklich

Dazu kommt ja noch, dass nicht mehr 100% intakte Gelenke, abgenutzte/verglaste Bremsbeläge, alte Stoßdämpfer etc. ja genauso zu einem längeren Bremsweg beitragen, wenn vielleicht auch nicht so offensichtlich. Aber wenn es um das Optimum geht, müsste ich die Reifen laut ADAC nach 4 Jahren schon tauschen und mal unter uns gesagt: wer macht das denn wirklich? Dann müsste ich ja zu den Reifen pro forma sämtliche Fahrwerksteile und Bremsenteile mit tauschen, um immer den besten Bremsweg zu haben.

Den Reifendruck und dessen Einfluss mal ganz außen vorgelassen.

Ist sicher richtig, aber gerade bei Nässe macht halt doch schon ein nicht unbedeutender Teil der Gummi aus.

Ich höre es lieber wenn sowas wie hier zu mir gesagt wird.
Ab Minute 1:23

Ich denke auch, dass man sich manchmal und bei vielen Sachen etwas selbst schön redet, weil man einfach gesagt...
...bis jetzt einfach nur Glück hatte.

Alles spielt eine Rolle, und daher sollte auch auf alles geachtet werden!
Nur weil die Bremsen auch abgefahren werden, darf der Gummi alt und hart werden?
Da fällt mir als Vergleich so ein bisschen das Petzen ein

Herr Inspektor: Sie sind 10km/h zu schnell gefahren.
Gestrafter: Aber der vor mir ist doch mind. 20km/h zu schnell gefahren. Warum strafen Sie nicht den, und lassen mich weiterfahren?
Die fehlende Logik fällt euch auf, oder?

Und das gleiche mit Alkolenker!
(Es soll sich bitte niemand angesprochen fühlen, das sind nur Beispiele)
Die meisten, die sich noch ins Auto setzen, sind der festen Überzeugung, dieses noch optimalst beherrschen zu können.

Die 3 Krügerl machen sicher nix - immerhin hab ich mir beim Trinken Zeit gelassen.
Ich fahr auch nicht weit - nur 5km.

...

Ihr wisst, worauf ich hinaus will.

Meine Vorredner haben es auch schon erwähnt, dass nicht jeder regelmäßig sein Fahrzeug in Extremsituationen "testet".
Und selbst wenn man weiß, dass die Gummis nicht mehr die Besten sind, und "vorsichtiger" fährt, kann trotzdem irgendwo
eine nasse Stelle vom Ackerberegner,
verlorenes Ladegut (Stroh, Kies, ...)
ein Ölfleck,
Blitzeis oder
ganz normales Eis oder
ein Alkolenker der unverhofft vor euch noch über die schon rote Ampel rast,
... sein,
oder ein Kind, dass zwischen den parkenden Autos hervorhuscht
wo man es gerade überhaupt nicht erwartet - selbst in der Kurve die man schon 1.000x mit der doppelten Geschwindigkeit wie alle anderen (selbst mit den schlechten Reifen) genommen hat, kann einem irgendetwas mal doch überraschen.

Und ich denke - ohne Panik machen zu wollen - in einer solchen oder vergleichbaren Situation würden wohl jeder gern den unverbrauchtesten Reifen zwischen seinem Ar... und dem Asp... haben. Damit man auch morgen noch kraftvoll ins Pedal steigen kann

Einfach kein leicht vermeidbares Riskio unnötig eingehen, das ist alles was ich sagen wollte.

MfG

Ich finde es halt schon interessant wie kompromissbereit (um es positiv zu formulieren) hier teilweise mit dem Thema Reifen umgegangen wird.

Auf der anderen Seite werden dann bei Ölen Werte bis zur zweiten Nachkommastelle verglichen und maximalste Reserven eingeplant...

Zitat von roomcurve

Schön wie man sich ein Defizit mit einem anderen schön redet, als ob sich die Defizite nicht akkumulieren. ...

Das hat nix mit Schönreden zu tun, ich hab einfach dargestellt, wie es im Alltag praktiziert wird. Dass das der Theorie nach anders gemacht werden sollte, ist mir doch vollkommen klar. Und natürlich akkumulieren sich die einzelnen Probleme, deswegen habe ich die einzelnen Faktoren angebracht. Und ich bin schon der Meinung, dass sich Alter bzw. Verschleiß der Fahrwerks- und Bremsenteile auf den Bremsweg auswirken, gerade bei Fahrzeugen die wenig bewegt werden: wie z.B. klemmende Bremsbeläge, verrostete Bremsscheiben. Was ich damit aber sagen will, ist, dass das alles mehr oder weniger unbekannte Faktoren sind, die sich nicht exakt bestimmen lassen, genau wie das Verhalten eines 5 Jahre alten Reifens, weil Nutzungsbedingungen, Witterungseinflüsse, Fahrstil, Lagerung etc. an Fahrzeug A ganz anders gewirkt haben, wie an Fahrzeug B.

Dass der Reifen in Sachen Haftung die Achillesferse ist, streitet ja gar keiner ab.

Abgesehen von wirklich gefährlichen Situationen für die eigene Gesundheit und die von anderen, bemerkt man spätestens am Straßenrand ob der Reifen noch gut war.
Im Sommer immer wieder schön zu beobachten.

Ich steh voll auf dem Schlauch...was meinst du damit?
Geplatzte Reifen? Bordsteinrempler?

Geplatzter Reifen durch erhöhte Temperaturen.

Das Platzen von Reifen ist am ehesten eine Sache des Reifendrucks oder durch Vorschädigungen bedingt (z.B. Bordsteinrempler oder mal ne Zeit lang zu wenig Druck gehabt,...).

Der durchschnittliche deutsche Autofaher müsste einfach mal eine Runde auf einem Motorrad mitfahren.
Sagen wir mal, normale kurvige Landstrasse, mit 200 Km/h +X, wenn der Fahrer probiert das Knie an den Boden zu bringen.
DANN würde ihm evtl. mal klarwerden WIE wichtig gute Reifen sind und das es bei Reifen kein "Das passt schon, die gehen noch.." gibt.

Wobei es natürlich bei Reifen immer ein Kompromiss ist.
Es ist mehr als verständlich wenn man nicht alle 2 Saisons neue Reifen kaufen will.

Nur den gesunden Kompromiss zu treffen.
Genau das ist dann der Punkt.

Und ich meine wenn man es selbst wirklich klar spürt ist es schon viel zu spät.

Und auch die Altersangaben sind leider nur bedingt tauglich um danach zu agieren.

Vielleicht sehe ich das aber auch zu eng.
Aber ich habe deswegen schon fast ein Auto weggeworfen.

Und ja, auch Dämpfer und Fahrwerkskomponenten sind ein Kompromiss wo es hier angeführt wurde.
Aber das ist wohl als eine getrennte Baustelle zu betrachten.

Am Ende muss jeder für sich das selbst entscheiden.

Zitat von RtRensen

Geplatzter Reifen durch erhöhte Temperaturen.

Zitat von ethanoly

Das Platzen von Reifen ist am ehesten eine Sache des Reifendrucks oder durch Vorschädigungen bedingt (z.B. Bordsteinrempler oder mal ne Zeit lang zu wenig Druck gehabt,...).

• Diese beiden Beiträge gehören zusammen, zu niedriger Luftdruck ist eine Ursache, die zum überhitzen der Reifen und infolge dessen zu Reifenschäden führen kann.

In einem anderen Forum ist vor kurzem einer in der Leitplanke gelandet mit seinen 11 Jahre alten Hart-Gummiklötzen. Mit einem Honda-Youngtimer.
*Ironie* Da gibt es Ersatzteile günstig an jeder Ecke. *ironie aus*
Stellt sich halt jetzt die Frage was billiger gekommen wäre. Und wie oft so etwas noch passieren muss.
Er hat es aber eingesehen, zugegeben das er es unterschätzt hat und mit anderen im Forum geteilt. Sowas ist sehr selten.

Faustregeln "nach X Jahren muss der Reifen runter" gibt es nicht.
Aber sobald ich merke "Hoppla, der Reifen fühlt sich nicht mehr so gut an..." und er ist schon älter kommt er doch runter, ganz einfach.

Ich möchte garnicht so lange warten,bis ich einen Unterschied merke,dann kanns womöglich schon zu spät sein.
Nach sechs Jahren kommen die Reifen runter und fertig,Profil ist dann noch bei 60% oder mehr.

6 Jahre sind ein akzeptabler Wert. Bisher hat bei mir kein Reifen so lange gehalten. Meine Mutter zum Beispiel fährt sehr wenig, und schafft es, die Reifen in der Zeit wenigstens auf 3-4mm abzufahren.

Ohne Witz, man merkt den Unterschied zwischen einem neuen und einem alten Reifen bei Nässe deutlich, vor allem bei kälteren Temperaturen. Das ist dann nur noch Niveau von billig Reifen.

In Zahlen ausgedrückt: Kostet ein Satz Reifen 400€, sind das bei 6 Jahren 67€ pro Jahr für die Reifen. Bei acht Jahren wären es 50€.
Möchte wer für eine Ersparnis von 17€ im Jahr zwei Jahre lang mit nur noch ausreichender Haftung unterwegs sein?

Selbst wenn nichts passiert, die Traktion ist mies, das Verhalten bei Aquaplaning auch (wenn man bis zur Verschleißgrenze fährt), von Fahrspaß kann man bei Nässe nicht mehr reden. Also weg damit, egal wie viel Restprofil. Die Gummis haben sich nach 6 Jahren bezahlt gemacht, und werden durch neue ersetzt.

Zitat von Maddin

In Zahlen ausgedrückt: Kostet ein Satz Reifen 400€

Und 400 ist schon teuer

Reifen am Saab mit Geschwindigkeitsindex bis 300km/h sind bei 63€ der Reifen