RAVENOL RUP Racing Ultra Performance SAE 5W-40

  • Mich freuts, dass du ein Öl mal sooo lange in so einem Auto dein gelassen hast. :lach3:

    Kann mir vorstellen, dass das Ergebnis gut ausfallen wird, denn es ist ein Benziner und das passende Nutzungsprofil.

    Gruß Andreas
    Benz C220d OM651 (125kW): Kroon PolyTech 5W-30, RUP 5W-40 (+AR9100)
    NewBeetle Cabrio 1.8T (110kW): Total 7000 10W-40, RUP 5W-40 (+WS2 +Rektol Keramik Verschleißschutz +Rektol Super 2T)
    Honda F360 (Gartenfräse 3kW): Castrol Supercar 10W-60 +WS2 (+AR6900)
    Zipper Zi-RPE60 (Rüttelplatte, 4kW): Castrol Supercar 10W-60 +WS2 (+2T Öl)

  • „Das gute alte RUP“ ist nur eine Redewendung von Giacomo Agostini gewesen! Das sagt man so, wenn es etwas schon länger gibt und man die Wertigkeit bzw. seine eigene Wertschätzung zum Ausdruck bringen möchte.

    Exakt. Das RUP ist ja seit 2017 auf dem Markt wenn ich nicht irre und wird seither wirklich sehr gerne von OClern verwendet. Statt das "gute alte" RUP könnte man in diesem Fall auch das "sehr bewährte" RUP sagen. Falls sich jemand an dem Wort "alt" stört. :flitz:

    Rechtlicher Hinweis - Haftunsausschluß: Ich übernehme keine Haftung. Meine Beiträge sind in bezug auf §645Abs.2 BGB (bzw. analoge Gesetze im Rest der Welt) als laienhafte Ratschläge / Empfehlungen anzusehen. Anwendung auf eigene Gefahr. Es entsteht kein Vertragsverhältnis. Gilt auch für grobe Fahrlässigkeit.

  • Mir hat das "bewährt" ein wenig aufgestoßen, weshalb ich der Sache mal auf den Grund gehen wollte.

    Disclaimer

    Das hier ist kein RUP-Bashing, sondern der Versuch sich der Thematik zu nähern; sachlich und ergebnisoffen kann gerne darüber diskutiert werden.

    Ich bin selber ein NDT- sowie Motorradöl-Fan und sehe auch durchaus die Grundlage für die Anwendung und Empfehlung zahlreicher anderer Ravenol-Öle gegeben. Die sind hier aber nun kein Thema. Das RUP bietet sich nahezu an, mal genauer hinzusehen, da die Datenlage sehr groß ist. Zudem bewegt sich die Preisgestaltung im oberen Bereich, sodass in meinen Augen auch die Leistung passen muss.

    Nochmal: Es ist ein Versuch, nicht der Weisheit letzter Schluss. Dennoch habe ich mir ein wenig Mühe gegeben.

    1. Wir haben hier fast 70 Analysen mit Beteiligung des RUP, die sich über die Suche gut finden lassen. Ob noch irgendwo was versteckt ist - keine Ahnung.

    2. Davon ist ein Großteil eine "Erstanalyse" ohne Vergleich, sodass eine gute Performance des Öls überhaupt nicht nachgewiesen werden kann.

    3. Ich bin nicht so tief eingestiegen und habe noch Fahrprofil, Zeitraum, etc. der Analysen verglichen. Das war nur was auf die Schnelle - mit Optimierungspotential.

    4. Analysen mit Additiven oder Mischungen wurden nicht eingezogen (außer im legitimen Fall RUP vs. RUP + AR9100). Fand ich interessant (s. Nr. 25).

    5. Übrig blieben mir 29 Stück, die doch ganz gute Vergleiche zulassen mit plausiblen Rückschlüssen.

    Methodik: Die wesentlichen Verschleißmetalle der jeweiligen Analyse werden addiert und durch die Intervalllänge geteilt und auf 1000 km bezogen.

    Auswertung:

    • Auf den ersten Blick sieht es für das RUP wirklich gut aus. Verbesserungen von bis zu 70% sind keine Seltenheit. Mehr als die Hälfte der betrachteten Analysen sind mit RUP besser.
    • Der Dreh und Angelpunkt ist der Erklärungsansatz für das jeweilige Ergebnis.
    • Wir empfehlen meist nicht nur ein Öl, sondern optimieren auch das Intervall. Wenn dadurch allein der Rußgehalt um Faktor 2,4 oder 5 sinkt, ist eine Verbesserung nicht einzig und allein dem Öl zuzuschreiben. Dadurch entfällt bereits mehr als die Hälfte der "besseren" Ergebnisse. (Analog auch bspw. kürzeres Intervall = geringerer Spriteintrag). -> Kurz: Kürzeres Intervall i.d.R. besser - ölunabhängig.
    • Wenn ein entsprechender Einfahrverschleiß in der vorherigen Analyse vorhanden ist, ist eine Verbesserung im Folgeintervall mit Nichten einer bestimmten Ölwahl zuzuschreiben.
    • Wenn die Analyse eines wesentlichen Ölwechsels dazwischen fehlt, kann keine Verbesserung (auch nicht indirekt) abgeleitet werden (s. Nr. 5).
    • Wenn das gesamte Verschleißniveau mit dem RUP nicht signifikant besser ist, sind positive Rückschlüsse auf das Öl nicht zielführend.
    • Besonders die Nr. 2 zeigt, wie unterschiedlich allein der Vergleich RUP vs. RUP ausfallen kann -> diverse weitere Abhängigkeiten auf das Verschleißverhalten und nicht allg. auf ein Öl zu beziehen
    • In 3 von 29 Fällen kann ich guten Gewissens sagen: Gute Leistung RUP. Inwiefern die Viskositätsänderung zusätzlich ins Gewicht fällt mal außen vor. Verschleißreduzierung ist bei ähnlichen Bedingungen bis über 20% möglich.
    • In 6 von 29 Fällen tritt bei Verwendung des RUP eine signifikante Verschlechterung auf.
    • Der Rest lässt nicht ansatzweise die Behauptung zu, das RUP wäre maßgeblich und einzig und allein für die Verbesserung verantwortlich. Die Ergebnisse sind somit durchaus "mit Vorsicht zu genießen".
    • Das REP schneidet im direkten Vergleich häufig besser ab.

    Ergebnis:

    Ich sehe hier definitiv kein "bewährtes" Öl. Zahlreiche "neutrale" Faktoren lassen diesen Rückschluss schlichtweg nicht zu. Ich finde das sollte berücksichtigt werden.

    Wenn ich das, wie so gerne, mit dem Preis ins Verhältnis setze, sehe ich überhaupt keinen nennenswerten Vorteil mehr. Aus verschleißtechnischer Sicht wohlgemerkt! Laufruhe, Spritverbrauch, Motorsauberkeit etc. alles außen vor.

    Ihr seid alle herzlich eingeladen eine entsprechende Gegendarstellung (mit Argumenten versehen) zu erstellen. Damit kommen wir vielleicht raus aus subjektiven Eindrücken hin zu objektiven Bewertungsansätzen.

  • Für mich ist dieses RUP ein Öl wie viele andere auch. Nichts schlechtes aber auch nichts besonderes. Weit weg von bewährt.

    Auch das „Racing“ im Name ist für mich eher Marketing als Realität. Ultra Strong viscosity Oil wurde mehrfach bei GÖA quasi widerlegt. Genau das sollte ja das besondere „bessere“ bei diesen Ölen, wozu auch das RUP 5W40 zählt, sein.

    Bei dieser Marke liefern eher die niederviskosen Öle gute Performance ( zumindest bei GÖA ) .

    Porsche Panamera GTS 4.0 :mobi1: ESP X3 0W40 :mobi1: Mobilube PTX 75W90 :aral: Ultimate 102

    Porsche 992 GT3 :motu: 300V 10W60 :motu: Gear 300 :aral: Ultimate 102

    Mercedes C63 ( only Racetrack ) :rowe: Hightec Racing 10W60 :rowe: Hightec Racing 75W90 :she: V-Power Racing

  • entschuldigt die Ausdrucksweise, aber absolut geile Analysearbeit Jabba

    das ist statitisch-analytisch nicht angreifbar, weil in sich schlüssig

    ich hatte mal im Kopf, alle Analysen aus dem Forum in eine Art Excel DatenTabelle zu packen und dann via Matrix -> pivot auswertbar zu machen:

    - Visko

    - Intervall

    - Verschleiss

    - Kraftstoff

    sowas halt

    gerade Verschleiß ist ja sehr schwierig, weil zig Daten und jetzt kommst du und interpolierst auf diese Weise….. Daumen hoch

    meinst du, wir können die Tabelle so modifizieren und dann ggf online weiter pflegen, so dass wir auch noch andere Öle mit rein bekommen?

  • AndiG

    Eine super Idee, dann könnte man eine gute Gegenüberstellung der Öle betrachten und bewerten.

    Porsche Panamera GTS 4.0 :mobi1: ESP X3 0W40 :mobi1: Mobilube PTX 75W90 :aral: Ultimate 102

    Porsche 992 GT3 :motu: 300V 10W60 :motu: Gear 300 :aral: Ultimate 102

    Mercedes C63 ( only Racetrack ) :rowe: Hightec Racing 10W60 :rowe: Hightec Racing 75W90 :she: V-Power Racing

    Einmal editiert, zuletzt von Waalter (10. Juli 2023 um 23:50) aus folgendem Grund: Verlinkter user korrigiert

  • Ein user hier hatte seit der Umstellung zum RUP keine Ablagerungen mehr am AGR ventil in einem diesel im Vergleich zu einem Vorgänger öl eines anderen Hersteller, denke kann auch als ein Vorteil gelten. Vielleicht durch den niedrigen noack/sulfatasche?

    Mazda 3 BN SKYACTIV G-120 2.0 Benziner (2017)

    Motor: RAVENOL REP 5W-30
    Schaltgetriebe: Addinol MTF 75W-80

  • Waalter

    du meinst mich, nicht den „Chef“ oder?

    nur falls der sich wundert….🙈😂

    wie gesagt, ich hatte es für meine eigenen Analysen angefangen, aber die Datentabelle war aufgrund der Nennung aller Werte aus den analysen auch in der pivot-Analyse schlichtweg zu unübersichtlich, ein Diagramm war unlesbar

    ich will auch Jabba arbeit hier jetzt nicht torpdieren, im Gegenteil, aber seine herangehensweise war bzw ist evtl die Lösung, um alle daten in eine auswertbare matrix zu bekommen

    ich skizziere mal meine Idee:

    - man trägt auf einer Rohdatentabelle ganz plump alle Verschleiss-Werte ein, dazu Kraftstoff, Ruß, km, meintwegen auch durchschnittsgeschwindigkeit & stunden

    - zweite tabelle errechnet dann den interpolierten verschleiß pro 1000km

    - dann pivot analyse der zweiten tabelle und je nach einstellung kannst du auch mittelwerte aller analysen eines öls anzeigen lassen

    - die pivot geht dann sogar als interaktives diagramm

    - für konkrete infos diebzur begründung herangezogen werden können, kann man wieder in die felder der rohdaten wie ruß etc

  • Jabba

    Wow, mega Arbeit, krasser Aufwand!

    Sollte man nicht noch die Elemente mit der Ölmenge multiplizieren, damit man den Faktor Ölmenge noch raus bekommt?

    Macht ja ein Unterschied ob ich 100ppm Verschleiß bei 9l Ölmenge habe oder bei 3l...

    Gruß Marcus

    ------

    BMW N54B30

    Motor: :fu: Titan Race Pro S 10W50, Letzte Analyse KLICK

    Getriebe: :fu: Titan Race Synchro 75W90

    Diffs: :rav: SLS 75W-140 + :aroi: 9100 (12:1)

    Das ist der Weg 56742-yoc-png

  • ppm ist doch bereits in ein rechnerisches Verhältnis gesetzt, die absolute Ölmenge dürfte da egal sein, oder?

    evtl war es gut von Waalter den Andy zu verlinken, weil er oder Aetvyn können vielleicht kopieren, nicht verschieben (!), weil dann kann hier weiter über RUP und woanders über die mögliche Erweiterung der Daten-Tabelle diskutiert werden

  • Nein es ist nicht egal.

    ppm bedeutet mg/kg (Öl).

    Jetzt kommt es darauf an ob ich 9L oder 3L im System habe, denn dann sind es 3 mal so viel Verschleiß im gesamten System!

    Ist aber nur relevant, wenn man Motorübergreifend vergleichen will.

    Gruß Marcus

    ------

    BMW N54B30

    Motor: :fu: Titan Race Pro S 10W50, Letzte Analyse KLICK

    Getriebe: :fu: Titan Race Synchro 75W90

    Diffs: :rav: SLS 75W-140 + :aroi: 9100 (12:1)

    Das ist der Weg 56742-yoc-png

  • Und ich dachte ich wäre ein Nerd was Daten sammeln und analysieren betrifft :yes:. Jabba : Danke für die Zusammenstellung und vermutlich würden ähnliche Ergebnisse auch bei anderen Ölen herauskommen (z.B. was deren Stabilität über die Laufzeit betrifft).
    Für die Vergleichbarkeit fehlt noch das verwendete Fahrzeug bzw. der Motor, denn auch da gibt es sicher größere Unterschiede. Die VAG Motoren der T5/T6 Modelle setzen dem Öl sicher mehr zu als z.B. unsere Volvo Motoren (zumindest haben wir nicht so hohe Öltemperaturen). Ölcheck oder Oiltest24 sollte uns einfach für die am meisten verwendeten Öle die Daten als CSV Datei zukommen lassen und wir Nerds werten sie dann so objektiv als möglich aus.

  • Hast du zufällig notiert bei welchem Fall es sich um Otto- oder Dieselmotoren gehandelt hat?

    Ich persönlich sehe das RUP eher als Öl für sportliche Anwendungen bei Ottomotoren mit OPF (daher LL04).

    Die LL04 wird ja auch auf Benzinmotoren getestet und nicht auf Dieselmotoren.

    Vielen Dank für die Arbeit :check:

  • Autoro24.de exakt diesen Einsatzbereich, den Du empfiehlst, sehe ich für das RUP auch! Gerade für Diesel gibts sowieso oftmals besser geeignete Öle (motor- und fahrprofilabhängig).

    Rechtlicher Hinweis - Haftunsausschluß: Ich übernehme keine Haftung. Meine Beiträge sind in bezug auf §645Abs.2 BGB (bzw. analoge Gesetze im Rest der Welt) als laienhafte Ratschläge / Empfehlungen anzusehen. Anwendung auf eigene Gefahr. Es entsteht kein Vertragsverhältnis. Gilt auch für grobe Fahrlässigkeit.

  • Jetzt kommt es darauf an ob ich 9L oder 3L im System habe, denn dann sind es 3 mal so viel Verschleiß im gesamten System!

    Ist aus meiner Sicht richtig. Allerdings müßte man dann auch die Motorleistung berücksichtigen, d.h. Ölmenge pro Leistung (l / kW) wäre der aussagekräftige Wert. Macht einen Unterschied, ob ich 6l Ölmenge bei 100kW oder bei 300kW Leistung habe.

    Rechtlicher Hinweis - Haftunsausschluß: Ich übernehme keine Haftung. Meine Beiträge sind in bezug auf §645Abs.2 BGB (bzw. analoge Gesetze im Rest der Welt) als laienhafte Ratschläge / Empfehlungen anzusehen. Anwendung auf eigene Gefahr. Es entsteht kein Vertragsverhältnis. Gilt auch für grobe Fahrlässigkeit.

  • nach Fahrzeugmarke und Diesel/Benzin würde ich auch noch unterscheiden, meinetwegen noch, ob das Öl "freigegeben" ist, aber verkomplizieren und sich in Gebiete bewegen, wo wir nicht mehr in der Lage sind, die Ergebnisse zu interpretieren, NEIN!

    gerade daher finde ich den recht einfachen Ansatz von Jabbathahutt so gut

    Nein es ist nicht egal.

    ppm bedeutet mg/kg (Öl).

    Jetzt kommt es darauf an ob ich 9L oder 3L im System habe, denn dann sind es 3 mal so viel Verschleiß im gesamten System!

    Ist aber nur relevant, wenn man Motorübergreifend vergleichen will.

    das Labor bekommt eine Probe von einigen ml / Gramm und rechnet doch dann den Verschleiß auf mg/kg hoch

    ich verstehe es immer so, dass PPM hergenommen wird, eben weil es "relativiert" ist, dazu ISO 4406/4407