Schmierstoffe im Motorsport

  • Giacomo Agostini

    Moto2 und 3 sind stark reglementierte „Günstig-Klassen“ teilweise basierend auf Serienteilen. Das Öl ist vorgeben (5w-40)

    Ich spreche von Hochleistungssport, da würde Moto-GP eher passen.

    Sogar die Nascar setzt im Quali 20-er Öle ein, bei 5.7-Liter-V8 welche technischem Standard aus den 60er entsprechen.

  • Und wieso haben sie 5W-40 vorgegeben? (Schriftlicher) Fakt für die 2. und 3. höchste Rennsportklasse im Motorradstraßensport ist jedenfalls, daß dort diese Visko verwendet wird, sicher nicht aus dem Grund, weil diese Visko komplett ungeeignet ist. Und bezüglich MotoGP habe ich eine mündliche Aussage, daß dort ebenfalls dicke Öle verwendet werden.

    Auch bei der Moto-Cross Weltmeisterschaft setzt man auf dicke Öle:

    Wenn man an der Spitze mitfahren will, muss man sich darauf verlassen können, dass die Technik selbst unter extremer Belastung zuverlässig funktioniert – das gilt auch für das Öl“, erklärt Daniele Marchese, Manager des BETA-SDM CORSE MX TEAM. Deswegen kommt in ihre Bikes das LIQUI MOLY Motorbike 4T Synth 10W-50 Offroad Race, ein vollsynthetisches Öl eigens für den sportlichen Einsatz im Gelände."

    LIQUI MOLY an der Seite von Betamotor bei der Motocross-Weltmeisterschaft MXGP
    Offizieller Schmierstofflieferant des BETA-SDM CORSE MX TEAM
    www.liqui-moly.com

    Mir persönlich ist es im übrigen auch egal, was die im Rennsport verwenden, aber es ist nunmal so, daß die Stand heute eben dicke Öle bevorzugen. Ich konstatiere das nur.

    Der sportliche Motorradfahrer kann aber vielleicht daraus seine Rückschlüsse ziehen, wenn für ihn die Frage auftaucht, dick oder dünn. Rest in der individuellen Ölberatung.


    Das z.B. in der Moto3 keine Höchstleistungsmotoren zum Einsatz kommen, wage ich auch eher zu bezweifeln, aber bitte, jeder hat ja seine eigenen Standards;also ich würde gerne mal auf so einem Moped fahren:

    "Die Motoren sind Viertakt-Einzylinder mit maximal 250 Kubik und einem Drehzahlmaximum von 13.500 Touren. Bei dieser Drehzahl produzieren die Single gut 60 PS, die dann sehr leichtes Spiel habe mit den deutlich unter 100 Kilogramm schweren Maschinen und sie auf über 230 km/h bringen können.

    "https://www.motorradonline.de/szene-motorspo…o-faehrt-moto3/

    Rechtlicher Hinweis - Haftunsausschluß: Ich übernehme keine Haftung. Meine Beiträge sind in bezug auf §645Abs.2 BGB (bzw. analoge Gesetze im Rest der Welt) als laienhafte Ratschläge / Empfehlungen anzusehen. Anwendung auf eigene Gefahr. Es entsteht kein Vertragsverhältnis. Gilt auch für grobe Fahrlässigkeit.

    2 Mal editiert, zuletzt von Giacomo Agostini (31. Dezember 2022 um 13:20)

  • 5W40 ist für Bikes schon verdammt dünn und alles andere als eine klassische Bike Visko., wo konnte man das vor 10 Jahren schon einfüllen? Effizienz ist beim Spaßmobil Bike nun auch nicht so das Thema und dennoch gehts in Richtung dünner.

    :red: Euro Series 5w40

    :aroi: AR 9100

    :she: V-Power

    :rav:MTF3+VSG 70/30

  • xW-40 gibts schon sehr lange für Bikes, mindestens seit den 1980er Jahren ... (Was davor ist, kann ich meine Großeltern leider nicht mehr dazu befragen)

    Sieht jedenfalls so aus, als sei der Trend zu dünneren Ölen im Motorrad-Rennsport noch nicht wirklich angekommen.

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  • Ich glaube, es ist eher maximaler Schutz bei voller Leistung gemeint. Dass eine wesentlich dünnere Viskositätsklasse vielleicht zwei PS bringen kann, wissen wir ja. Ob man deshalb ein ganzes Rennen damit fahren möchte, ist wieder etwas anderes.

    ENDLESS :relax: PAGID :relax: FERODO

  • Das eine Höhere Heißviskosität genommen wird, dürfte einfach daran liegen, dass die Motoren heiß gefahren werden^^

    Gerade beim Motorrad kann ich mir sehr gut vorstellen, das man kein Platz (Aerodynamik) und Gewicht für Thermomanagment opfern will/kann.

  • Die Frage ist, was wird tatsächlich in der Rennpraxis (Motorrad) verwendet. Bislang habe ich keinen Beleg gefunden, daß dünne Öle von 30 abwärts verwendet werden aber von (inklusive) 40 aufwärts schon. Möglicherweise halten Motoren mit dünneren Öle kein ganzes Rennen durch. Ist meine Schlußfolgerung. Die Fakten sind jedenfalls da, jeder kann das interpretieren wie er möchte.

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  • Wir haben für MotoGP keine Belege, für Moto 2/3 gibt es für Öl keine Competition, da festgesetzt bzw. mit Serienmotoren (teilweise) gefahren wird.

    Von Ravenol haben wir über Tests von 0w-16 eine Bestätigung.

    Irgendwann finden wir das schon noch raus.

  • interessantes Thema :check:

    Weiss jemand was zu dem "speziellen" Shell Motoröl bei der Panigale V4R? Konnte selber noch nicht googeln.....

    Edit: auf die Schnelle konnte ich nur das finden:

    Ein gemeinsam mit Shell entwickeltes neues Performance-Öl reduziert die mechanische Reibung um 10 % und führt zu einer Steigerung der Maximalleistung um weitere 3,5 PS, im Bereich des Drehzahlbegrenzers sogar um 4,5 PS.

  • Der Hub ist bei F1 auch größer, die Kolbengeschwindigkeiten daher bei beiden an der absoluten Belastungsgrenze der Bauteile.

    (Interessant ist vielleicht, daß die MotoGP-Maschinen noch viel mehr leisten könnten, die müssen sogar fürs Rennen software-mäßig gedrosselt werden, damit sie mit der zulässigen Kraftstoffmenge auskommen. "Scharf" liegt die Höchstgeschwindigkeit bei über 400km/h. Fürs Rennen gedrosselte Leistung ist ca. 300PS)

    Die max Kolbengeschwindigkeit ist bei Lang- und Kurzhubern ziemlich gleich. Daher Kurzhuber höhere Drehzahl,bei Langhuber niedrigere Drehzahl.

    Zitat:Um die mechanische Belastung des Kurbeltriebs und die Anforderungen an die Schmierstoffe einschätzen zu können, errechnet man die mittlere Kolbengeschwindigkeit nach der folgenden Formel: Hub (in Millimetern) multipliziert mit der jeweiligen Drehzahl geteilt durch 30.000

  • Noch was in Punkto Öl bei Rennwagen.

    Wir waren heute vor dem NLS Rennen bei Walkenhorst Motorsport in der Box.

    An dieser Stelle mal ein Danke schön an die Jungs für die Auskunftfreudigkeit.

    Die fahren in ihren beiden BMW M4 das Ravenol SSL 0w-40.

  • Und die andere Seite würde das 0W40 als übertrieben Dick anzeigen und auf einem 0W20 mit modernen Öladditiven rumreiten.

    Das gesunde Mittel würde wohl mit einem 5W40 bis dünnes 5W50 anfangen und mal bis 5W30 testen. Dazu Proben und Daten sammeln und dann den besten Kompromiss auswählen.

    • Opel Astra J OPC (B20NFT/LHU) | :rav: - RUP 5W40 (5,45L) + :aroi: - AR9100 (195ml) + :nepr: (50ml) + smiley135.png - Ultimate 102 + :aroi: - AR6900-P (1:1000)
    • Opel Insignia B (B20DTH/LFS) | :rav: - NDT 5W40 (4,65L) + :aroi: - AR9200 (185ml) + :nepr: (50ml) + :motu: - Trans ATF VI (7,10L) + :she: - V-Power Diesel + :aroi: - AR6900-D (1:2000) + :rav: - OTC (2,75L+3,15(H²O)/-30°C) + :ams: - DCB (180ml)
    • Suzuki GSX-R 750-06/GSX-F 750-99/SV650-18 | :rav: - R4T 15W50 (2,5/3,5/2,75L) + :nepr: (15/20/15ml) + :lm: - MOA (35/50/40) + smiley135.png - Ultimate 102 + :aroi: - AR6900-P (1:1000)
    • MZ ETZ 251/TS 250 - Simson S51 | smiley156.png - 800 2T FLRR (1:75) + :rav: - VSG 75W90 + smiley135.png - Ultimate 102
    • Mercedes C280 S203 (LPG) | :rav: - RCS 5W40 (8,00L)
  • In einer Rennserie geht es auch immer um Effizienz. Was auf der einen Seite Sprit spart, bringt zwangsweise auf der anderen Seite auch Leistung. Vielleicht spüre ich das im Alltag nicht, aber bei der NLS machen 2km/h Topspeed auf der Döttinger Höhe oder 8,1 Runden pro Tankfüllung statt 7,9 einen deutlichen Unterschied :yes:. Im Alltag fahre ich vielleicht doch lieber ein 10W-50, weil ich ein etwas höheres Sicherheitsbedürfnis und weniger Kapital für Wartungen und Inspektionen habe.

    Vielen Dank für den Einblick Stefan 1968!

  • Die 0W Viskosität vermutlich deshalb, weil im hektischen Rennbetrieb oft zu wenig Zeit bleibt, die hochgezüchteten Motoren entsprechen warm zu fahren und man deshalb vom Start weg eine gute Durchölung braucht. Die ist beim SSL sicher perfekt. Diese Diskussion hatten wir aber schon öfters.

    Rechtlicher Hinweis - Haftunsausschluß: Ich übernehme keine Haftung. Meine Beiträge sind in bezug auf §645Abs.2 BGB (bzw. analoge Gesetze im Rest der Welt) als laienhafte Ratschläge / Empfehlungen anzusehen. Anwendung auf eigene Gefahr. Es entsteht kein Vertragsverhältnis. Gilt auch für grobe Fahrlässigkeit.

  • Die Motoren in der Klasse sind komplett Serie

    Und nein die werden warm gefahren, alleine weil die Bremsen auf Temperatur kommen müssen.

    Somit ist es völlig egal ob 0W oder 10W, der Effekt wäre in der Praxis der selbe

    Mercedes CLS 500 M278 :rav: 8,5 Liter VST 5W-40 + 200ml :aroi: 9200V2
    BMW M140i F20 nächster Ölwechsel in der Planung