Unsere Reifenpannen

Gott sei Dank kein Personenschaden! Mir ist auch ein Reifen geplatzt, hinten links, bei BAB 120 km/h. Montagefehler! Es waren nagelneue Sommerreifen 195/50/R16 V. Der Reifen war von innen komplette gerissen. Der Hersteller wollte den zur Begutachtung. Die Werkstatt diskutierte mit mir rum. Unterstellte mir sofort unsachgemäßer Umgang (Bordsteinkante bla bla). Man muss anscheinend stets hartnäckig bleiben um kostenlosen Ersatz zu bekommen

Goodyear hatte schon mehrere vorfälle in den USA, wo sich das Profil während der fahrt in der Stadt gelöst hat.

Hatte Goodyear auch für Winter. Ziemlich unschlagbar aber das ist schon heftig was bei dir passiert ist.

Ich denk an meine Zeit wo ich die Dunlop stark runtergefahren bin, Gedriftet habe, Reifen durchgedreht, konstant 210 kmh und war nie was passiert.

Und dann sowas ist schon heftig!

Was war der Montagefehler?

Zitat von Zeitreisender

ist der Reifen wohl wie eine Bombe hochgegangen

kann auch gut sein, dass Teile vom Reifen als große Stücke da gegen gepeitscht sind. Bei der Dichte von dem Material und den Geschwindigkeiten kann da alles mögliche passieren.

Kann man viel darüber philosphieren.

Das esp wird wohl aufgrund der umfangsdifferenz eines Rades ausgestiegen sein.

Das system kann die Daten sicher garnicht deuten

Stahlhobelspan

Ich lese ja gerade gegenteilige Berichte auch z.B. mit einem Mercedes W212:

Reifenplatzer bei 200 auf der BAB.

Da scheint das ESP ausgezeichnet funktioniert zu haben.

janjan Vielleicht sollte man bei der Reparatur ein Auge auf das ESP werfen, ob es danach korrekt funktioniert.

Der Reifen bei MT, sieht der aus, als wäre er bei 200 geplatzt????

Der hat wohl nur Luft verloren

Ein schlagartiger Druckverlust kann schon fast wie ein Platzen sein.

Die Frage ist wann steigt das ESP aus?

Und warum sollte das ESP komplett ausfallen, wenn nur an einem Rad ein unplausibles Signal ist sollten die restlichen 3 Räder weiter funktionieren.

So kenne ich das zumindest von defekten Raddrehzahlsensoren. Da macht das ESP oder ABS zwar Probleme funktioniert aber noch rudimentär.

Hat das vielleicht schonmal jemand mit einem Schrottauto getestet was bei einem richtigen Reifenplatzer mit dem ESP passiert?

Ich kann dir nur berichten, dass da einige Systeme aussteigen, wenn Werte unplausibel sind. Man sollte auch unterscheiden zwischen "kein Wert" oder guter Wert und plötzlich mistiger Wert.

Hatte mal eine Autohälfte auf Schnee und die andere auf geräumter Straße, da ist mir ACC z. B. auch komplett ausgestiegen. Kein Bock mehr gehabt weil die Werte unplausibel waren (Auto wurde auch abgebremst auf der Seite mit viel Schnee einfach wegen dem Widerstand).

Und an sich finde ich gut, dass ESP da aussteigt. Stell dir vor er erkennt, dass du dich in die falsche Richtung bewegst und versucht das kurvenäußere Rad abzubremsen. Zufällig ist es genau das mit dem Platten (hast ja immer Schlenker und Gegenbewegung). Dann dürfte es dich aber ordentlich drehen.

Ist wie beim ABS z. B. das steigt unter 10 km/h (weiß nicht mehr genau wie viel es war) auch komplett aus. Somit gibt es immer wieder Ausstiegspunkte für zu regelnde Systeme.

Einen Reifenplatzer zu erkennen ist sicher schwierig aber ich finde dazu sollten die Systeme heutzutage in der Lage sein. So fortschrittlich wie die heutzutage sind nicht nur als Sicherheitsnetz sondern auch zur Verbesserung der Fahrdynamik.

Das Muster dass der Raddrehzahlsensor erfasst sollte bei einem Reifenplatzer auch immer ungefähr gleich sein. Und wenn man dann wie üblich noch andere Dinge wie Lenkwinkel, Gaspedalstellung, Bremspedalstellung, Beschleunigungssensoren mit rein nimmt sollte man es recht zuverlässig erkennen.

Die Frage ist nur ob das überhaupt in der Entwicklung berücksichtigt wurde oder nicht.

Der Punkt ist doch, ist es ein Reifenplatzer oder hat sich ein Sensor verabschiedet? Du kannst nicht Anhand von ein paar Messpunkten auf die Ursache schließen. Die Ursachen sind vielfältig und bevor man da etwas falsches hinein interpretiert lässt man es lieber sein. Für mich klingt das alles logisch.

Aetvyn Wie ich schon erwähnt habe verlässt man sich nicht nur auf einen Sensor. Da werden mehrere Parameter berücksichtigt, und mit entsprechenden Plausibilitätschecks kann man schnell erkennen ob der Sensor unplausible Werte weitergibt oder es wirklich eine Extremsituation ist. Das gehört ja zum Grundbetrieb. Man kann nicht einfach jedes Mal die Systeme komplett ausschalten wenn irgendwo ein unplausibles Signal auftaucht.

Meine persönliche Meinung dabei ist ja dass man sich hauptsächlich auf Fahrdynamik bei "sportlichen Fahrzeugen" und andere Assistenzsysteme konzentriert und man bei sicherheitsrelevanten ESP Dingen einfach denkt das ist "fertig".

Sieht man auch schön bei diversen ESP Tests von ADAC, Auto Motor Sport, diverse TV Beiträge, etc. Da schneiden viele moderne Fahrzeuge gar nicht mal so gut ab, nicht selten schlechter als die Vorgängermodelle.

Ob das jetzt an höherem Gewicht, schlechteren Spritsparreifen oder schlechter Abstimmung liegt sei dahingestellt.

Das die Berichte unterschiedlich sind, liegt daran, dass die Fälle unterschiedlich sind.

Es gibt einen Riesenunterschied zwischen Reifen hat keine Luft mehr ist aber im großen und ganzen noch ganz, und der Reifen ist in mehrere Teile geflogen.

In letzterem Fall fährt man quasi auf der Felge; Metall auf Asphalt rutscht die ganze zeit, blockiert beim bremsen sofort; das Rad hat einen sehr großen Drehzahlunterschied zu den Anderen.

(Theroetisch kann ein platter Reifen sogar besser Bremsen, weil die Aufstandsfläche größer ist; vielleicht rutscht er aber auf der Felge.)

Beim Heckantrieb ist die Situation nochmal schwieriger, vergleichbar mit Eis- und Schneefahrten.

Das kann also sehr gut sein, dass ESP/ABS etc. sich da zurück halten. Ich wüsste auch nicht, was die Systeme in dem Fall hätten machen können. Das Defekte Rad weniger bremsen und alle anderen dafür mehr? viel helfen tut das nicht.

Ein LSDifferential und/oder gutes Allradsystem könnte etwas helfen. Aber die philosophiesitzung brauchen wir nicht anfangen...

kurz: ein platter Reifen ist viel leichter zu kontrollieren, als kein Reifen.

Daniel0, hinten links liefert der Drehzahlsensor murks, also filterst du den raus. Dann würde ESP nur noch in Rechtskurven funktionieren, da kurveninneres Rad abgebremst wird. Ausschalten ist da aus Sicherheitsgründen korrekt, da du sonst mit dem regeln ggfs. Dinge schlimmer machst. Will nur sagen, ich kann das Verhalte nachvollziehen und würde es genau so machen. Ich wüsste nicht, was so ein ESP noch regeln sollte, wenn irgendetwas kaputt ist. Wenn es Zweifel an der Entscheidungsgrundlage gibt, dann darf man nicht entscheiden. Sowohl menschlich als auch technisch.

LordJunk, ESP bremst soweit ich weiß niemals zwei Reifen auf einer Achse gleichzeitig ab, sondern immer kurveninnere Räder und an sich eigentlich die hinteren Räder.

Es gibt ja auch ein Hinterachsdiff, wenn man in dem Fall beschleunigen würde, müsste doch das Rad ohne Gummi durchdrehen und es dürfte keinen Vortrieb geben. Ist ja kein Sperrdiff.

Nur zum besseren Verständnis:

Das ESP weiß doch, dass aufgrund der Geschwindigkeit und des Lenkwinkels Kurvenfahrt unplausibel ist.

Wenn du Drehzahl an dem einen Rad Null dazu passt, würde ich schon erwarten, dass es dafür eine Regelantwort hat?

Ein Horror so ein Vorfall! Und schön, dass es beim Sachschaden geblieben ist.

Die Ursache wird wohl, wenn überhaupt, nur ein Sachverständiger ermitteln können.

Jedoch, was moderne Systeme im Fahrzeug zu leisten im Stande sind ist enorm. Das kann man sich ohne es erfahren oder gesehen zu haben nicht vorstellen. Um davon eine Vorstellung zu bekommen kann ich ein Fahrsicherheitstraining mit Dynamikplatte empfehlen. Dabei wird dir bei niedriger Geschwindigkeit die Hinterachse auf einer hydraulisch betätigten Platte seitlich versetzt. Auf der anschließenden Gleitfläche darf man das Heck dann wieder einfangen. Mit aktiviertem ESP ist das eine relativ leichte Übung, wenn die Reflexe einigermaßen da sind und beide Hände korrekt am Lenkrad. Ohne ESP ist das eine ganz ganz andere Nummer und überaus schwierig. Der Unterschied ist so enorm. Und der Vorteil eines Sicherheitstrainings ist, man weiß wann was passieren wird. Den Vorteil hat man draußen auf der Straße nicht. Trotzdem kann ich solche Trainings nur wärmstens empfehlen, nicht nur weil sie Spaß bringen.

Ich kann mir schon vorstellen, dass ESP in dieser kritischen Situation was mitgeholfen hat. Möglicherweise wurde das System aber durch den zerfetzenden Reifen zerstört und ab dann außer Betrieb. Das führte zu einer schlechteren Kontrollierbarkeit bei schon verringerter Geschwindigkeit. Außerdem greift das ESP beim Übersteuern über Bremseingriffe auf der Vorderachse ein. Regeleingriffe auf die Hinterachse hauptsächlich beim Untersteuern. Aber, alles nur Spekulation und Hauptsache nur Sachschaden!

janjan Danke, dass du diese schreckliche Erfahrung hier geteilt hast.

@ Hornet Der Montagefehler wurde zweifelsfrei vom Reifen-Monteur verursacht. Beim Aufziehen auf die Felge (Felge bereits auf der Maschine) hatte er mit dem Werkzeug (Montageeisen) die Innenseite verletzt! Abnutzung/Verschleiß des Werkzeuges und damit einen messerscharfen Grat.... . So die Kurzversion.

Der ganze Vorfall zeigt doch, wie schnell man auf der Autobahn in eine Situation kommen kann, die man nicht mehr beherrschen kann. Auf Assistenzsysteme kann man sich dann auch nicht mehr verlassen. Es ist auch egal, wie hoch die Wahrscheinlichkeit für einen Reifenplatzer ist, wenn man tatsächlich einen hat. Das hier nicht mehr passiert ist, war einfach nur reines Glück. Insgesamt ist der Vorfall damit ein Argument für ein allgemeines Tempolimit.

Es war klar das gleich das Tempolimit mit rein geworfen wird . . .

Wenn du alles im Leben Sicher haben willst weil Wahrscheinlich irgendetwas passieren kann dann ist das Beste du wirst erst gar nicht geboren. Denn die Geburt alleine ist schon ein Risiko.

Dann dürfte ich jetzt nicht mal meinen Segelflugschein und darauf folgend meinen PPL (Private Pilot Licence) machen, weil ich Wahrscheinlich mit einem Flugzeug Zusammenkrachen kann. Ist pech und selten, aber laut deiner Aussage wahrscheinlich, also am besten streiche ich das mit dem Segelflugschein und bleibe auf dem Boden.

Wie bei meiner Freundin im Beruf: Es passiert zu 99,99% gar nichts und dann wenn was passiert bauschen das die Medien so dermaßen auf, dass es einem vorkommt als würde das deutlich öfter passieren und schon fast ganz normal. Einfach lächerlich.

Und bevor du weiter so Tempolimit Parolen raus haust solltest du mal seinen Text lesen:

Je niedriger die Geschwindigkeit war ,desto schwieriger , unbeherrschbar war das Auto .

Ab da stand das Auto ständig quer zur Fahrbahn .