Aral 102er Sprit wird für Motorschäden bei Tourenwagenlegenden-Rennen verantwortlich gemacht. Was ist dran?

  • Wikipedia sagt:

    Zitat


    Die Differenz zwischen ROZ und MOZ wird als „Empfindlichkeit“ (sensitivity) bezeichnet und bringt die Temperaturabhängigkeit der Oktanzahl zum Ausdruck. Eine hohe Empfindlichkeit bedeutet, der Kraftstoff reagiert empfindlich auf höhere thermische Belastung.

    In dieser Laboranalyse war ROZ und MOZ 11 Punkte auseinander (91,4 MOZ 102,4 ROZ), obwohl es sonst immer 10 Punkte sind. Heißt wohl dass der Kraftstoff aus dieser Analyse empfindlicher auf höhere thermische Belastung reagierte. Vielleicht hat der schon etwas abgebaut?

    Derzeit gibts jedenfalls kein klopffesterer Benzin, nur mit Flugbenzin kommst Du noch höher (der ist aber im Straßenverkehr verboten weil bleihaltig).

    Das stimmt wohl für Benzin.

    Autogas LPG ist wesentlich höher. Von den Oktanzahlen träumen Benzinkraftstoffe.

    Ich frage mich schon immer warum man nicht für besonders leistungsfähige Fahrzeuge LPG verwendet, mit den entsprechenden Additivsystemen sind auch die Auslassventile unter hoher Belastung kein Problem.

  • Ich glaube die die MOZ 88 Angabe von Wikipedia ist von der DIN EN 228 abgeleitet. MOZ 88 ist der Mindestwert für alle Super Plus (nachfolgend S+) Kraftstoffe.

    Soweit ich das ergoogled habe werden Ultimate 102 (und die anderen S+ Benzine höher 98 ROZ) nicht extra darin aufgeführt und der Mindestwert vom "gewöhnlichen" S+ mit ROZ 98 wurde übernommen.

    Audi S3 8L 1.8T BAM 2002 - :rav: RCS 5W40 + :potrn: MTC
    VW Golf 5 R32 BUB 2008 - :adi: Super Light 5W40 + :osy: Release Tech Longlife Cleaner
    Audi Coupe quattro Typ89Q 2.3 NG 1992 - :kroon: Polytech 5W40 (2,75l) + :row2: Synth RS 5W40 (1l) + Nanotech-Europe Tungsten Nano Coating

  • Die Differenz sind nicht immer 10 Punkte. Die Werte ROZ und MOZ werden entsprechend am Prüfmotor unanbhängig voneinander ermittelt. 10 Punkte Differenz sind ein grober Anhaltspunkt, es kann aber auch mehr oder weniger sein. Vorsicht wenn man hier die Daten von Wikipedia übernimmt (Normvorgaben, Herstellerangaben und tatsächliche Prüfergebnisse sind nicht das gleiche!).

    Rechtlicher Hinweis - Haftunsausschluß: Ich übernehme keine Haftung. Meine Beiträge sind in bezug auf §645Abs.2 BGB (bzw. analoge Gesetze im Rest der Welt) als laienhafte Ratschläge / Empfehlungen anzusehen. Anwendung auf eigene Gefahr. Es entsteht kein Vertragsverhältnis. Gilt auch für grobe Fahrlässigkeit.

  • Korrekt. So gesehen gibt es keine DIN für 102 oder 100 Oktan.

    Die DIN an welche sich die Kraftstoffe mindestens halten müssen ist die für 98 Oktan. Alles was darüber geht ist in gewisser Weise Sache des Produzenten/ Anbieters, solang sie die Mindestanforderungen einhalten

  • Ich frage mich dann aber warum Aral nicht mit einer besonders hohen MOZ wirbt.

    Bei den Bioanteilen sind sie ja sehr mitteilungsfreudig, dass der Anteil besonders niedrig sein soll und der DIN Aufkleber an der Zapfsäule da steht wegen den Normen. Warum klärt man dann nicht über die MOZ auch auf?

  • Der 98 Oktan Aufkleber mit 5% Bioanteil steht auch so beim VPower, selbst wenn da, wie beim Ultimate, der Ersatzstoff enthalten ist.

    Ist halt eine gesetzliche Vorgabe


    Was ROZ und MOZ angeht, so denke ich, ist es wie mit KW und PS. Kaum einer kann was mit KW anfangen. Mit PS schon.

    Das hat sich wohl so in der Gesellschaft durchgesetzt

  • ASG - eins der Prüflabore - gibt die Toleranzen bei ROZ Messung genau an:

    ROZToleranz
    90 - 1000,7
    1011,0
    1021,4

    Noch ein interessanter Wert aus dem Netz:

    e10 Aral 96,8 ROZ bei schmalen 85,4 MOZ

    Eine hohe MOZ ist schwieriger zu erreichen als eine ROZ, umso höher beide Zahlen desto weiter auseinander liegen sie bei den meisten Mischungen und Stoffen, schaut euch mal die ROZ von E100 an, die ist der Wahnsinn, wenn man dann die MOZ sieht, kommt die Ernüchterung.

    :red: Euro Series 5w40

    :aroi: AR 9100

    :she: V-Power

    :rav:MTF3+VSG 70/30

  • Vielleicht werden die folgenden Analysen zeigen, dass einige Bestandteile sich verändert haben. Aber das wird dann auch nix mehr dran ändern, dass die angegebene Oktanzahl erreicht wird.

    Dass ein Hersteller die Rezeptur ändert kommt doch überall vor, aber wenn die Qualität stimmt kann man das kaum anprangern?

    Unrelevantes Mitglied

  • Naja die mindestens 102 ROZ werden erreicht, aber wie der Teaser im Video verrät scheint es wohl so zu sein dass die Motoren auf alten besseren Ultimate 102 abgestimmt waren und der aktuelle an Qualität verloren hat.

    Würde zumindest Sinn ergeben warum der Herr Zimmer eine alte Analyse aufgetrieben hat und mehr nachforscht.

    Es wird ja trotz korrekter ROZ weiter der Kraftstoff als Ursache vermutet.

    Nicht dass es für Fahrzeuge mit Klopfsensor relevant wäre. Auch finanziell interessant da trotz viel höherer Kraftstoffpreise heute die Qualität vielleicht schlechter geworden ist.

    Abwarten was da noch rauskommt.

  • Sicher gibts bei Benzin noch mehr Qualitätskriterien, aber die Oktanzahl (in diesem speziellen Fall von Rennfahrzeugen die MOZ) ist schon von entscheidender Bedeutung. Kann mir nicht vorstellen, daß der Kraftstoff andere festgelegte Mindestspezifikationen (Norm EN 228) nicht einhält bzw. auch im Fall von (geringfügigen) Grenzwertüber- oder unterschreitungen dürfte das nicht zum sofortigen Motor-Exodus führen.

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  • Dann bleibt am wahrscheinlichsten, dass das 102er bei den Temperaturen nicht ideal nutzbar war.

    Der Kraftstoff fließt immerhin in den Motorraum, wird dort warhscheinlich >50°c warm und dann wieder zurück zum Tank.

    Wäre schon spannend, zu wissen, welchen Temperarturen der Kraftstoff in der Summer ausgesetzt ist.

  • Die Temperatur wird bei der Messung der MOZ berücksichtigt. Vorwärmung des Kraftstoff-Gemisches auf 150°C. Daher ist dieser Wert, der die Temperaturbeständigkeit berücksichtigt, auch so aussagekräftig.

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  • Zitat von Nicki-Nitro

    Scheinbar haben die Benzinproben von Tankstellen genommen aber nicht aus den Tanks der betroffenen Autos. Warum?🤔

    nicki-nitro , wo würde das erwähnt bzw. woher stammt die Info? Damit wäre die Analyse ja nicht wirklich brauchbar.

  • ***

    Das wurde bei uns in der Gruppe so diskutiert. Aber ich habe das Video selbst nicht gesehen. Muss ich Mal tun.

    *** ModEdit by Aetvyn: Direkte Antwort auf einen Beitrag benötigt an sich kein Teil- oder Vollzitat. Stört den Lesefluss. Bitte darauf achten. Dankeschön.

    Gruss
    Ronald

  • Herr Zimmer ist doch ein Pfiffiges Kerlchen, der wird die Probe wohl direkt aus dem Fahrzeug entnommen haben, welches den Motorschaden hatte,

    Niemand kommt in so einem Fall darauf, loszufahren, und die Probe bei einer Tankstelle zu ziehen

    Skoda Yeti 1,2 Tsi 2015 Motor:Addinol Super Light api SP/

    Schaltgetriebe: Liqui Moly 75W90 mit MOS2

    Dacia Duster 1,5 DCI 2010 Motor: Repsol Leader C3 5W40 mit Wynns Engine Treatment Gold/ Schaltgetriebe: Elf Tranself NFJ 75w80

  • Na ja, der Kraftstoff wird auf 149°C gebracht und gelangt dann in den genormten Prüfmotor. Die Verdichtung wird dann erhöht, bis Klopfen einsetzt. Dann erfolgt ein Vergleich mit anderen exakt festgelegten Krafstoff-Proben (bei denen der MOZ bekannt ist und die ebenfalls auf 149°C vorgewärmt werden). In Summe ein recht aufwändiges Verfahren. Mit der Vorwärmung sollen praktisch die Bedingungen in einem heißen Motorraum nachgestellt werden.

    Rechtlicher Hinweis - Haftunsausschluß: Ich übernehme keine Haftung. Meine Beiträge sind in bezug auf §645Abs.2 BGB (bzw. analoge Gesetze im Rest der Welt) als laienhafte Ratschläge / Empfehlungen anzusehen. Anwendung auf eigene Gefahr. Es entsteht kein Vertragsverhältnis. Gilt auch für grobe Fahrlässigkeit.

  • Es wird also ein 1 zu 1 Vergleich gemacht, mit einem Vergleichskraftstoff, der zurecht gemischt wird, wo man weiß wie viel Oktan es haben müsste. Also man tastet sich Schrittweise ran und vergleicht mit 100 Oktan, 101 Oktan etc... Je nachdem wie genau man es wissen will.

    Klingt irgendwie unnötig aufwendig.

    Ich hätte gedacht, dass man einen Motor nehmen kann, dann genau die richtige Menge Luft (mit genau dem richtigen Werten(Sauerstoff, CO2, Temperatur, etc...) und dann den Motor immer weiter an die Klopfgrenze ran tastet....

    Nichts desto trotz. Mich würde interessieren, ob es dem Krafstoff schadet, wenn es länger wärmeren Temperaturen ausgesetzt ist.

    Bei solch einem Rennen, bei den Temperaturen, kann ich mir gut Vorstellen, dass ein Krafstoff, der sich evtl. nicht lange lagern lässt, abbaut.

    Quasi das, was im Winter nach 5 Monaten abgestanden ist, könnte bei so einem Rennen, wo sich der Tank >50° heizt vielleicht schon nach 1 Stunde "abstehen" (zersetzen?).

    Denke schon dass der Tank wärmer wird, da der Kraftstoff vom Motorraum zurück in den Tank fließt. Gibt ja eine Rücklaufleitung.