Ölzusätze - Zusatzadditive zur Motorschmierung

  • Genau das ist der Punkt: Öl und Zusatz müssen sinnvoll abgestimmt sein.

    Einfach ein Zusatz-Additiv ins Öl kippen ohne zu wissen was man da eigentlich macht, ist wenig bis 0 gewinnbringend und kann bei völliger Übertreibung auch negativ wirken.

    Gerade was ZDDP angeht, gilt es da ein Auge auf die Mischung bzw. entstehende Menge ppm zu haben. Denn das metall-organische Zink bildet beim Schichtaufbau eine sehr harte Verbindung, und wenn diese Schicht durch eine zu große Dicke ab platzt, ist das nicht mehr so schön.

  • ich wäre auch gerade bei hoher bzw. erhöhter ZDDP Konzentration mit dem Einsatz weiterer Additive, die ggf. ebenfalls aufbauen könnten bzw. auf den Oberflächen ins Konkurrenz stehen könnten, SEHR vorsichtig!

    angenommen Wolfram ist im Spiel und schafft es vor dem ZDDP die Oberfläche zu besetzten und dort ggf. sogar zu glätten

    fürs ZDDP gäbe es keine Fläche zum gewünschten Schichtaufbau mehr und es verbleibt dann einfach im Öl

    mal abgesehen davon, dass es rausgeschmissenes Geld ist, ich kann mir bisweilen nicht vorstellen, dass eine erhöhte ZDDP Konzentration einen positiven Effekt hat, so es nicht "verarbeitet" werden kann

    bin da wieder bei den Dispersanten im Öl, die ja Schmutz und vermutlich auch Feststoffe/Additive "umhüllen"....wenn ich nun das Öl und die Dispersanten schon von Beginn an sättige, bleibt nichts mehr für den Schmutz und die Verschleißpartikel über und der gewünschte positive Effekt würde sich sogar ins Negative umkehren;

    dazu das Problem, dass ich mit den uns zur Verfügung stehenden GÖA die negativen Auswirkungen, sprich Verschleiß vermutlich gar nicht in der Form erfasse und im schlimmsten Fall sogar falsche Schlüsse ziehe.

    und vermutlich hat es einen tieferen Sinn, dass moderne Öle und auch Motoren, mit immer weniger ZDDP auskommen bzw. genau auf diese geringen Konzentrationen hin konstruiert bzw. abgemischt sind

  • Nochmals: Feststoffadditive (in Pulverform z.B. von Aliexpress) werden vom Motoröl bzw. dessen Additiven NICHT in Schwebe gehalten. Man kann hier sehr einfach einen Selbstversuch machen.

    Fertigadditive mit Festschmierstoffen (AR, LM etc.) enthalten selbst Dispergiermittel, welche diese Feststoffe in Schwebe halten.

    Also die Dispersanten des Öls werden NICHT gesättigt, da sie die Feststoffadditive weder umhüllen noch in Schwebe halten können bzw. Fertigadditivmischungen solche Dispersanten (das sind aber ganz spezielle) selbst enthalten.

    Der ZDDP-Gehalt wurde übrigens vor allem wegen der Abgasreinigungssysteme reduziert aber nicht wegen der Verschleißminderungseigenschaften des ZDDP. Diese sind nach wie vor ganz hervorragend.

    Rechtlicher Hinweis - Haftunsausschluß: Ich übernehme für obiges keine Haftung. Meine Beiträge sind in bezug auf §645Abs.2 BGB (bzw. analoge gesetzl. Regelungen im Rest der Welt) als laienhafte Ratschläge / Empfehlungen anzusehen. Anwendung auf eigene Gefahr. Es entsteht kein Vertragsverhältnis. Gilt ebenso für grobe Fahrlässigkeit.

    Also im Diesel tanke ich HVO100. Der Umwelt zuliebe - 90% CO2 Einsparung und damit besser als ein E-Automobil! :check: Und was machst Du? Gönn Dir doch auch diesen Energy-Drink für Deinen Motor und schone damit auch die Umwelt! HVO100 der Supersaft verleiht Deinem Motor Flügel ...

  • wenn ich aber nun "wahrlos" Fertigadditive mische, kann hier niemand sicherstellen, dass die jeweils eingesetzten Dispergiermitteln harmonieren.

    anders gesagt, dass Dispergiermittel, dass ZDDP in der Schwebe halten soll aus Produkt XY, kann durch Zugabe eines Fertigadditivs YZ mit Wolfram und entsprechendem Dispergiermittel wiederum aus dem "Gleichgewicht" gebracht werden, so dass es nicht mehr wirkt.

    und es geht ja nicht nur um die Dispersanten, auch die Grundöle der jeweiligen Fertigadditive spielen da ggf. mit rein, so die einen z.B. auf Gruppe 4/5 aufbauen und dann wiederum welche sogar "nur" auf 1/2.

    zudem kennen wir mittlerweile etliche Fertigadditive, die sich trotz allem von selbst absetzen, wo doch alles in der Schwebe gehalten werden soll;

    insb. die mit HBN blieben mir da im Kopf

    und wenn die Dispergiermittel der Fertigadditive so toll sind, dann frage ich mich, warum man bei vielen schon beim "Ausgangsprodukt" ein deutliches absetzen erkennen kann

    also irgendwas ist da nicht wirklich konsistent, auch und ja, das sagte ich selbst, Dispergiermittel moderner Öle in der Lage sein sollen, alles Mögliche in der Schwebe zu halten;

    da ist irgendwo ein Haken, eine Stellschraube, die ich zumindest nicht greifen kann.

    vielleicht Polarität oder sowas

  • ZDDP muß nicht durch ein Schmiermittel in Schwebe gehalten werden weil es sowieso öllöslich ist.

    Zu den Dispergiermitteln siehe meinen Beitrag auf der vorigen Seite:

    .... In Fertigmischungen der Additivhersteller sind aber meistens (nicht immer!) diese speziellen Dispergiermittel enthalten, um ein Absetzen zu vermeiden, zu verringern oder zumindest zu verzögern.

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  • Ja, hatte auch im Hinterkopf, dass ZDDP eigentlich an sich öllöslich wäre musste dann aber schmunzeln, dass in der Auflistung dann "ZDDP öllöslich" stand. :flitz:

    Aber dacht mir nur: "Geeh, ich kenne das nur nicht gescheit". :lach3:

    Sammeln wir mal lieber Fakten und betonen Gemeinsamkeiten:

    • Oberflächenadditive brauchen Oberfläche, je mehr mit dieser konkurrieren, desto unvorhersehbarer wird es für uns
    • Öl-Zusatzadditive beimischen wird von den meisten Auto-Herstellern "verboten" man macht dies auf eigene Gefahr
    • Das Hinzufügen von etwas beeinflusst prinzipiell das vom Öl-Hersteller verwendete oder konstruierte Rezept
    • Mehrere Additive zu mischen erfordert einen Schuss :döba:

    Nun kommt noch mein Ansatz:

    Selbst wenn das nichts bringt und in den GÖAs man nichts sieht, wenn sich das für mich geil anfühlt, dann werde ich das definitiv weiter mischen. :grins3:

    Auch wenn es nur ein Placebo ist, das ist ok, damit kann ich umgehen.

    Was für mich noch ein bisschen unter gegangen ist: MoS2 benötigt doch warmes Öl und danach eine Fahrt mit dem Auto. Somit würde das auch eher für öllösliches MoDTC sprechen.

    Gruß Edwin

    ---

    BMW F31 LCI 320dA (2015) [B47D20] 1207839.png

    Motoröl: :fu: Titan GT1 PRO 2290 5W-30 + 6 Additive :döba: = >20 % Additive | Getriebeöl: :fu: Titan ATF 6008 | Sprit: EN-590 Diesel + :maol: 9930 Diesel Ester

    Opel Speedster Turbo (2001/2003) [Z20LET] 1207841.png

    Motoröl: :rav: RHV Racing High Viscosity 20W-60 | Sprit: :aral: Ultimate 102

    Smart #1 Brabus

  • In der Auflistung gings mir vor allem auch um die Unterscheidung öllöslich / nicht öllöslich. ZDDP ist nunmal öllöslich (weiß ja nicht unbedingt jeder).

    Mehrere Additive zu mischen erfordert einen Schuss

    Da stimme ich zu 100% überein. Darum machen es ja so viele OCler ... :flitz:

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  • Giacomo Agostini

    würdest du sagen, dass MoDTC in Analysen nahezu "unsichtbar" ist?

    bzw wie steht es um MoS2 und andere Feststoffe, weil je nach Größe der Partikel sehen wir doch nicht die vollständige Menge, oder?

    Wenn du dir das Meguin Megol SL 5W-40, REKTOL Racing (Die Zusammensetzung des 5W-40 wurde vom GF öffentlich gemacht) oder auch das REKTOL United Ultra Plus 0W-40 ansiehst, kannst du ja selbst entscheiden wie sehr du darauf vertraust, dass das MoDTC-3 erkannt wird

  • genau Giacomo

    Feststoffadditive werden sich immer irgendwann absetzen,

    Kommt auf die Chemie, und die Zeit an,

    Bestes Beispiel, seht euch den Dosenboden vom Mannol Ceramo an

    Skoda Yeti 1,2 Tsi 2015 Motor:Addinol Super Light api SP/

    Schaltgetriebe: Liqui Moly 75W90 mit MOS2

    Dacia Duster 1,5 DCI 2010 Motor: Repsol Leader C3 5W40 mit Wynns Engine Treatment Gold/ Schaltgetriebe: Elf Tranself NFJ 75w80

  • Eben das Mannol Ceramo enthält meiner Meinung nach kein Dispergiermittel. Für hBN gibts generell sehr wenige geeignete Dispergiermittel.

    Die Dispergiermittel für MoS2 funktionieren dagegen sehr gut. Ich hatte vor einigen Jahren mal eine alte Molykote A Dose (MoS2 Festschmierstoff) in meiner Werkstatt aus den 1980er-Jahren gefunden. Nach öffnen der Blechdose zeigte sich, daß sich nur sehr weinig abgesetzt hatte und ein wesentlicher Teil des MoS2 noch in Schwebe war!

    Rechtlicher Hinweis - Haftunsausschluß: Ich übernehme für obiges keine Haftung. Meine Beiträge sind in bezug auf §645Abs.2 BGB (bzw. analoge gesetzl. Regelungen im Rest der Welt) als laienhafte Ratschläge / Empfehlungen anzusehen. Anwendung auf eigene Gefahr. Es entsteht kein Vertragsverhältnis. Gilt ebenso für grobe Fahrlässigkeit.

    Also im Diesel tanke ich HVO100. Der Umwelt zuliebe - 90% CO2 Einsparung und damit besser als ein E-Automobil! :check: Und was machst Du? Gönn Dir doch auch diesen Energy-Drink für Deinen Motor und schone damit auch die Umwelt! HVO100 der Supersaft verleiht Deinem Motor Flügel ...

  • Gibt es eigtl. eine Obergrenze (als Hausnummer reicht mir völlig) bei den einzelnen friction modifieren? z.B. Moly 1000 ppm?, Bor 800 ppm? ZDDP 2000 ppm? usw.? Bitte - Danke! :verlegen:

    Edit:

    Giacomo Agostini und wie siehts mit Wolfram aus? Auch 1000 ppm oder eher 500 ppm?

              

    Einmal editiert, zuletzt von Zoomi (16. November 2022 um 20:23)

  • Du hast eh schon gute Werte genannt ... für Rennfahrzeuge ...

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    Also im Diesel tanke ich HVO100. Der Umwelt zuliebe - 90% CO2 Einsparung und damit besser als ein E-Automobil! :check: Und was machst Du? Gönn Dir doch auch diesen Energy-Drink für Deinen Motor und schone damit auch die Umwelt! HVO100 der Supersaft verleiht Deinem Motor Flügel ...

  • Die Racingöle hab ich schon durch(studiert) und orientiere mich ja an denen, jedoch wäre es schön zu erfahren ob es eben "empfehlenswerte Obergrenzen" zu den einzelnen gibt.

    Individuell anpassen macht halt soooo Spaß :koch:

    Ich hab in der Vergangenheit mal Moly + Wolfram jeweils um 25% höher dosiert (in zwei verschiedenen Fahrzeugen) wie vom Hersteller empfohlen und Popometer hat es für gut "empfunden"...

    Frage mich halt ab wann es eben keinen Sinn mehr macht bzw. eher (wie bei ZDDP) dann womöglich in die andere Richtung (verschleißfördernd) geht...

    :lesen: :überleg:

              

  • Ich bin der Meinung wir hatten hier irgendwo einen Artikel verlinkt, wo es um ZDDP ging, wo genau das behandelt wurde.

    Ich hab es gelesen, erinnere mich aber nicht mehr an die einzelnen Werte.

    Kurz gefasst:

    Früher hat man einfach so viel zugesetzt, wie es nicht schadet. (Autos hatten keine Kats) Und jetzt tastet man sich immer näher an die untere Grenze, wie viel nötig ist.


    Du kannst es aber mit Reverse-Engineering probieren. Such dir die besten RacingÖle und guck wie viel da maximal drin ist 8o

  • Was glaubste wie ich auf die Werte komme :döba:

    Beim Moly sind z.B. einige japanische OEM Öle sehr hoch additiviert (teils sogar deutlich! höher als beim 300V :staunt: )

    Ansonsten halt die übliche Lektüre z.B. " As expected, Molybdenum performed very well in the HFRR tests. EU Oil 1 + 200 ppm Mo reduced the friction of the reference oil by approximately 40% after 60 minutes. EU Oil 1+ 400 ppm Molybdenum reduced the friction by approximately 70%.

    The most surprising result however was observed for a combination of 0.5% Perfad 3050 and 200 ppm Mo, achieving a performance level similar to that of EU Oil 1 + 400ppm Molybdenum, indicating that there may indeed be some synergies to be exploited through the use of polymeric friction modifiers and MoDTC. This observation requires much more detailed investigation but is an intriguing result nevertheless."

    Quelle:

    http://www.lube-media.com/wp-content/uploads/2017/11/Lube-Tech092-FrictionModifiersforNextGenerationEngineOils.pdf

              

  • Ohne Berücksichtigung eines Dispergiermittelzusatzes steigt die Absetzgeschwindigkeit eines dispergierten Feststoffes mit der Teilchengröße und dem Dichteunterschied zwischen Feststoff und umgebenden Medium. Molybdän und Wolfram sind ja nicht gerade leichte Metalle. Wir hatten als Hersteller schon Schwierigkeiten, Nano-Antimonpentoxid längere Zeit (d.h. über Monate) in der Schwebe zu halten. Dazu war eine Flüssigkeit mit einer Dichte > 1 g/cm3 erforderlich. Wenn man allerdings in den kolloiddispersen Bereich geht, setzt sich nichts mehr ab, da überwiegen die Abstoßungskräfte.

    Opel Corsa E 1.4 Turbo (2016) | Kia ceed Sportswagon 1.5 T-GDI (2023)

    Motoröle: GM Dexos 1 Gen 2 | Kia Werksbefüllung

  • Infineum hatte auch mal was zu moly berichtet, und da hies es das mehr auch nicht viel bringt in sachen FE , mit anderen FM additive mit weniger moly kann man die gleichen FE effekte erzielen wie mit hohem moly gehalt.

  • Wenn du dir das Meguin Megol SL 5W-40, REKTOL Racing (Die Zusammensetzung des 5W-40 wurde vom GF öffentlich gemacht) oder auch das REKTOL United Ultra Plus 0W-40 ansiehst, kannst du ja selbst entscheiden wie sehr du darauf vertraust, dass das MoDTC-3 erkannt wird

    das verstehe ich nicht, meinst Du jetzt, dass Mo in der Analyse erfasst wird oder nicht?