Winter-, Sommer-, & Ganzjahresreifen

Zitat von D-K

Es kostet wirklich kein Vermögen, aber genaue Preise möchte ich nicht nennen.

Du brauchst uns doch nur mal den Preis für Deine 4 Räder nennen, damit man überhaupt ein Basislevel kennt wenn es gut läuft.

Hauen Reifen und Felgen weniger hin, so erhöht es sich dann natürlich, völlig normal.

Im Video fand ich interessant, dass er die Meldungen vom Auswucht-PC zwar wahrgenommen hat, aber es brachte am Ende nichts, weil ja trotzdem einfach mit Gewichten nachgeholfen wurde. Er druckste dann immer rum, weil ja nur so wenig, und beim zweiten Mal war es dann schon über dem Limit, aber es wird wegen Logistik trotzdem gelassen und dann nur noch virtuell am Bildschirm rumgespielt was noch möglich wäre.

Konkrete Frage:

Was bringt mir diese Form der DIN-gerechten Auswuchtung samt Fehler-Erkennung, wenn bei fehlerhaften Reifen wegen zu hohem Aufwand trotzdem nicht reklamiert wird?

Ich weiß dann einfach nur, dass es dieses und jenes "Problem" gibt, aber es findet keine reale Anwendung der Beseitigung statt. Dann will ich es doch lieber gar nicht erst wissen...

er hat nicht reklamiert, weil es grenzwärtig war und es nicht wirtschaftlich gewesen zu reklamieren und zu warten bis ein neuer Reifen kommt. Ab 80 fangen spürbare Vibrationen an und es war bei 85.

DS3 was für Dunkelheit? Was für Sahne? geht es da wirklich um Reifen?

Naja, wir sind hier ja in DE und eine DIN ist ein DIN.

Wenn also 85 statt 80 anliegen, dann ist das eben 5 darüber. Oder etwa nicht?

Worauf ich mit der gewissen Spitzfindigkeit hinaus möchte, ist, was es einem bringen soll, die Räder zwar nach DIN überprüfen zu lassen, am Ende aber alles beim alten bleibt?

Denn wenn es zur Reklamation erst solch grobe Fehler benötigt, diese man mit dem bloßen Auge erkennen kann, benötige ich diese Genauigkeit nicht.

Ich bin mal gespannt wie sich das zukünftig so entwickeln wird mit diesen Voll-PC-Auswuchtern und wie die Hersteller darauf reagieren. Zudem bleibt ja auch immer die Möglichkeit, dass am PC geschummelt werden kann.

Die 80N sind eine Werkseinstellung von Hunter, die kann man in einem Untermenü herauf oder herabsetzen. Da kommt es dann auf die Vorgabe des (Automobil) Herstellers an. Die halten sich dahingehend aber recht bedeckt was Informationen darüber angeht. Gerade neuere Fahrzeuge mit entsprechend "empfindlichen" Fahrwerken und Bereifung haben wohl von Werk aus eine niedrigere Toleranz.

Zitat von D-K

Hier mal ein paar Vergleichswerte für radiale Kraftschwankung:

• Grenzwert laut Reifenmaschinenhersteller Hunter: 80N
• Grenzwert für Mercedes Benz Original Equipment: 65N
• Industrierichtwert in der Reifenherstellung : 100N

Somit dann weit über MB-Wert.

Welchen Richtwert hat Tesla denn so als Maximum?

Und vor allem, ab wann kann ich eine Reklamation geltend machen? Halten sich alle Reifenhersteller an die 100?

Zitat von AndiG

An den zwei Rädern, wo die Gewichte teilweise fehlten, hat er dann Luft abgelassen, den Reifen etwas gedreht und dann weniger Gewicht verklebt.

Ok, daß hat er dann aber nach Gefühl/Erfahrung gemacht wenn ich es richtig verstehe? Ich kenne "normales" Matchen so, daß der Reifen auf der Felge um 90 grad gedreht wird und dann die Position genommen wird wo es am wenigsten Gewicht benötigt. Das ist dann Pi x Daumen. Bei der Hunter hat man den Vorteil das die Maschine einem exakt den optimalen Punkt anzeigt, auf welchen der Reifen auf der Felge gedreht werden soll. Damit kann man schon einiges herausholen. Ich habe auf einer Hunter schon Räder für einen Kollegen gewuchtet, der bei Werkstätten vom Hof geschickt wurde mit der Aussage die könnte man nicht gescheit auswuchten. Der ist dann Jahrelang ohne Probleme damit gefahren.

Daniel0

In der Regel werden die Felgen innen krum und die ProTrack werden ab einer gewissen Breite mittels Flow Forming auch bekannt als Flow Forging hergestellt. Die Felge ist praktisch nur etwa halb so breit wie das Endergebnis und dann wird von der Außenseite nach innen das Material rübergezogen.

Normalerweise ist ja auf einer Rennstrecke kein Schlaglöchlein, da werden Felgen im Alltag viel schneller krum.

Also bzgl. Wuchten ist meine Erfahrung - es hängt viel vom Monteur ab... Tochter war ja zuletzt bei ATU bzgl. den CC2 und sie nach wie vor total begeistert von denen. Beide Jungs (die Monteure) haben jeweils nen Zwanni bekommen, völlig irritiert und ungläubig geguckt und waren zügig fertig. Auch das Drehmoment (ich konnte es nicht sein lassen - Papssafteykidsräderkontrolle musste sein) war wunderbar bei exakt allen Rädern bei 110 NM

Zitat von Tequila009

Konkrete Frage:

Was bringt mir diese Form der DIN-gerechten Auswuchtung samt Fehler-Erkennung, wenn bei fehlerhaften Reifen wegen zu hohem Aufwand trotzdem nicht reklamiert wird?

Ich weiß dann einfach nur, dass es dieses und jenes "Problem" gibt, aber es findet keine reale Anwendung der Beseitigung statt. Dann will ich es doch lieber gar nicht erst wissen...

Gerne eine konkrete Antwort darauf (schwarz das wichtige, grau die Geschichte drumherum):

Die Maschinen heißen nicht ohne Grund Diagnosewuchtmaschinen. Sie können das Messmittel zur Erkenntnis sein, wenn ein Problem (Schwingungen/Vibrationen/Wummern) diagnostiziert werden soll.

Ich habe/hatte zwei Sorgenkinder im Fuhrpark: einen Opel Zafira B (mit IDS+ Sportfahrwerk) und meinen aktuellen Insignia A (mit Flexride Fahrwerk). Beide leiden am gleichen Problem: zunehmende Vibrationen in Lenkung und Karosserie ab 110km/h ansteigend bis 140km/h und dann abnehmend bis 160km/h. Ab 160 war wieder recht erträglich. Alle Rad-Reifen-Sätze waren auf normalen Wuchtmaschinen in mehreren Werkstätten auf 0 gewuchtet wurden. Problem änderte sich nur marginal.

Alle Werkstätten, die ich bisher kennen gelernt habe (mit diesen beiden Autos), tun sich bei Schwingungsproblemen am Fahrzeug extrem schwer, weil in den meisten Fällen unzureichend mit Messmitteln und Aufklärung bzgl. Maschinendynamik ausgestattet - und nicht zu unterschätzen meistens nicht viel Zeit für eine tiefgehende Analyse haben, weil man mit diesen Problemen das Tagesgeschäft sprengt.

Also ging die Odysse über alle aber wirklich alle Bauteile des Antriebes (Antriebswellen, Radlager, Fahrwerksbuchsen, Bremsscheiben und Beläge bis hin zu neuen Felgensätzen und Reifen). Mit dem Ergebnis, dass man sich alles auch hätte sparen können - der Bock schüttelt sich immer noch.

Seit dieser Erfahrung will ich niemanden mehr Teile tauschen sehen, sondern es soll gemessen werden.

Mit der Messuhr den Planschlag der Bremsscheibe und Radlager, mit einer GoPro an der Achse den Lauf der Antriebswellen beobachten, die Felge rotieren und optisch oder mit Messuhr den Rundlauf beurteilen und mit einer Hunter die lateralen und radialen Reaktionskräfte der Rad-Reifen-Kombination vermessen.

In beiden Fällen hat die Hunter die Sache auf den Punkt gebracht. Beim Insignia war zuletzt der komplette Antrieb inkl. Fahrwerksbuchsen neu (ohne wesentliche Besserung), die Hunter hat an zwei Reifen unzulässig hohe Kraftschwankungen messen können, obwohl top gewuchtet und von vorherigen Werkstätten durchgewunken. 1x 350N (hier war auch die Felge nicht ganz unschuldig) und 1x 160N (dem Komplettrad hat man aber nichts angesehen).

Was hilft da jetzt aber, wenn man das Rätsel aufgelöst hat? Ich habe Felgen und Reifen getauscht und bin auf OEM Qualität oder Premium gegangen. Bei 350N Radialkraft kannst du drehen wie du willst, das Rad bekommt man nie ruhig.

19" Original Opel Alufelgen und Pirelli P Zero Winter. Danach auf Hunter gegengeprüft: 3x war auf Anhieb unter 80N, 1x war erst 130N und nach dem Drehen des Reifen auf der Felge 45N.

Zitat

Dann will ich es doch lieber gar nicht erst wissen...

Da hast du absolut recht. Wenn man diese Probleme nicht hat, kann man sich glücklich schätzen einfach nur normal Wuchten zu müssen.

Zitat von Tequila009

Du brauchst uns doch nur mal den Preis für Deine 4 Räder nennen, damit man überhaupt ein Basislevel kennt wenn es gut läuft.

Da alles reibungslos geklappt hat (3x auf Anhieb alles OK, 1x mit kurzer Nacharbeit, keine Ventile dazu weil schon von mir montiert), habe ich 25€ pro Reifen / 100€ pro Satz bezahlt. Absolut fairer Preis.

Zitat von Tequila009

Und vor allem, ab wann kann ich eine Reklamation geltend machen? Halten sich alle Reifenhersteller an die 100?

Die Autobild hat 2018 getestet: DocHdl1OnPRINTREADYtmpTarget (hesselmann-wst.de)

Es Hersteller mit engen Toleranzen und niedrigen Kraftschwankungen und welche, die sich neu schon um die 100N einpendeln.

Aber wie du schon sagst, wenn ein Auto mit den Reifen keine Probleme macht, dann wird keiner nach der Kraftschwankung der Reifen fragen. Ich schätze mal das werden auch 90% der Autofahrer sein.

D-K, danke Dir für Deine ausführliche Antwort.

Da hast Du viele wichtige Fragen beantwortet soweit es Dir möglich war. Das schafft hier im Thread einen besseren Überblick und wir können uns nun jeder für sich ein besseres Bild der Sachlage machen.

Ich bleibe da weiterhin gespannt auf die Entwicklung dieser Computer-Auswertung im Bezug zu realen Umsetzungen bei Unstimmigkeiten.

Kein Problem und gern, für mich fallen solche Recherchen unter Hobby und auch unter berufliche Fortbildung. Es ist ja so, dass der oil-club es ja immer etwas genauer wissen möchte, das ist ja das Schöne.

Zitat von Tequila009

Naja, wir sind hier ja in DE und eine DIN ist ein DIN.

Wenn also 85 statt 80 anliegen, dann ist das eben 5 darüber. Oder etwa nicht?

Dazu noch kurz:

Den Herstellern werden die Industrienormen nicht aufgezwungen. Sie können danach arbeiten, müssen es aber nicht zwingend. Industrienormen sind eher Richtlinien.

Solange man sich in einem gesetzlich ungeregelten Bereich bewegt, steht es dem Hersteller erstmal frei, die Normen zu beachten.

Anders wird es, wenn der Gesetzgeber die Linien vorgibt (z.B. durch die ECE Regeln; bei PKW Reifen u.a. ECE R30, R117 ). Dann ist das für die Hersteller bindend und sie müssen entsprechend zertifizieren, damit ein Reifen die E-Kennzeichnung auf der Flanke für den europäischen Markt bekommt.

Meines Wissens ist die Kraftschwankung beim Abrollen in den ECE Regeln aber nicht mit erfasst. Auch einen konkreten Wert in den Industrienormen kann ich nicht zitieren, was ich bis jetzt gelesen habe bezieht sich alles mehr auf die Messmethoden, einzig der Artikel der Autobild gibt mit der MB-Vorgabe von 65N einen konkreten Wert und die DEKRA mit 100N einen Industrierichtwert. (Quelle: Montagefehler sowie Radialkraftschwankungen an Run Flat Reifen. Präsentation der Ergebnisse der Diplomarbeit - PDF Free Download (docplayer.org))

Und natürlich Hunter mit der 80N Empfehlung.

Dort scheiden sich dann die unternehmerischen Wege, was man noch für Zusatzaufwand betreibt für seine Produkte.

Zitat von Dirtyhands1.8

Daniel0

Normalerweise ist ja auf einer Rennstrecke kein Schlaglöchlein, da werden Felgen im Alltag viel schneller krum.

Unterschätze nicht die Curbs auf der Rennstrecke.

Zitat von D-K

100€ pro Satz bezahlt. Absolut fairer Preis.

Fair ist sogar noch untertrieben. Ich habe ~90 € bezahlt für einen ganz normalen Reifenwechsel. Wuchten und Gewichte kleben war zwar inklusive, aber da ich weiß wie viele Gewicht zuvor dran waren, würde ich behaupten, ja Gewichte drangeklebt und somit gewuchtet.

Also für den Preis würde ich das sofort machen.

Hoi, dachte ich schreib mal was zum Goodyear Eagle F1, hab ich seit dieser Woche auf der Vorderachse in 265/30-20.

Zuvor hatte ich Nankang

Mit den Goodyear kann ich jetzt bei Nässe im 3. Gang praktisch voll durchbeschleunigen, mit Nankang hatte ich nur Schlupf und ASRgeblinke.

Also größer kann der Unterschied eigentlich kaum sein.

Die Goodyear sind echt top, vor allem bei Nässe 1a. Never ever Nankang oder so'n Billigscheiss.

Gruß

Kommt auch immer auf den jeweiligen Einsatzzweck an.

Die Nankang AR-1 Semis sind sehr beliebt bei Trackdayfahrern und eine günstige Alternative zu Michelin und Pirelli.

Zitat von 3.0_CLAB

Hoi, dachte ich schreib mal was zum Goodyear Eagle F1

Asymmetric 5 oder 6?

Zitat von W123

Die Nankang AR-1 Semis sind sehr beliebt bei Trackdayfahrern und eine günstige Alternative zu Michelin und Pirelli.

Ja und Abrollgeräusche aus der Hölle.

Da gibt es auch andere "günstigere" Semis die nicht so laut sind.

Daniel0

Asymmetric 5

Wie haltet ihr das mit der Traglast?

In vielen Größen gibt es ja verschiedene Traglasten.

Meine Überlegungen:

- höhere Traglast - robuster

- höhere Traglast - härter, direkteres Handling

- kleinere Traglast - leichter

In meiner gewünschten Größe (215 45 17) gibt es 87 und 91.

Ob nun wirklich Unterschiede spürbar sind? 87 reicht locker fürs Citrönchen. 91 ist aber meist günstiger (wohl weiter verbreitet?)