Dieses Wechselspiel ist eine Kostenoptimierungsaufgabe, die bei "Premium-PKWs" deutlich leichter zu lösen ist. Bei den Wegwerfautos bei denen es als normal gilt, dass sie bei 200 TKm kaputt sind, wird halt billig konstruiert, weil eine vernünftige Lösung kein Erstkäufer bezahlen will. Es wird geliefert was bestellt wird.
Audi hat nicht ohne Grund seine Dieselforschung eingestellt.
Es gibt bei der Dieselabgasreinigung eine ganze Reihe von Zielkonflikten, die der Hersteller des Autos zulasten der Motorleistung, der Ölverschmutzung, Motorverschleiß, DPF-Verschleiß, absolute und Langzeit-Qualität der Abgasreinigung usw. versucht zu lösen.
Gut wären:
1. innermotorische AGR. Zu teuer. Konstruktiv für den Diesel zu aufwendig. Macht keiner. Die billigere außermotorische AGR ist eine der Hauptquellen für zig negative Folgeerscheinungen mit steigendem KM Stand.
2. Eine separate Dieselleitung zum und separate Einspritzdüse im DPF, die den DPF regelmäßig freibrennt. Viele Hersteller machen es innermotorisch, weil es billiger ist einfach nur per Software das Gemisch anzufetten. Gefahr --> Ölverdünnung mit zig negativen Folgewirkungen
3. SCR Kat mit AdBlue Einspritzung. Die AdBlue Einspritzung ist schon ein sehr bedeutsamer Schritt in Richtung Abgasreinigung und zugleich Motorschonung gewesen. Das ganze muss dann natürlich auch so eingestellt werden, dass auch AbBlue in den Mengen verbraucht wird, die es erfordert, um wirksam zu sein. Herstellerüberlegungen zu Komfort und technisch komplett unbedarften Autofahrern sind hier völlig deplatziert.
(Mit diesen Überlegungen und den nach Diesel-Gate folgenden Vertuschungsversuchen hatte ein Hersteller diese einst weltweit führende deutsche Spitzentechnologie ohne Not fahrlässig in den Boden gerammt, einen in Jahrzehnten erarbeiteten Wettbewerbsvorteil verspielt und die gesamte deutsche Automobilindustrie mit Millionen Arbeitsplätzen in Gefahr gebracht.)
Heisst das, dass man dann trotzdem noch hohe AGR Raten fährt?
Ich weiß nicht, ob es bereits so etwas wie legales "Öko-Tuning" für die noch recht neuen AdBlue Modelle gibt. Ich würde einen "möglichst hohen" AdBlue Verbrauch vorgeben und dementsprechend die Abgasrückführung reduzieren. Alles natürlich auf dem Abgastester feinjustiert, um die Grenzwerte einzuhalten.
Die Hersteller basteln ja auch nicht freiwillig immer weitere und neue Teile in den Abgasstrang. Ohne AdBlue und zugleich AGR schafft kaum ein PKW die die immer strenger werdenden Abgasnormen, derzeit aktuell ist Euro 6d Temp.
An Euro 7 wird derzeit bereits gebastelt. Spätestens ab Euro 8 ist der Diesel für Normalos tod. Dann braucht man schon entsprechende jährliche Fahrleistungen, damit sich die Diesel PKW Anschaffung amortisiert.