Kraftstoffe: Reinigung und Leistung - Ultimate 102, V-Power, Super+, E5, E10, E85 und weitere

  • Tequila, danke für den Link. Diesen super Beitrag von Hartmut habe ich schon gelesen; meine Frage wird über diese Zusammenfassung allerdings nicht beantwortet. Meine Frage ist in diesem Thread doch nicht falsch, oder? Denn hier geht es um den Leistungsaspekt von Kraftstoff und wenn dieser nach einem halben Jahr vielleicht bereits einige Oktan – oder andere diesbezügliche Stoffe – verlieren kann, hat das doch einen direkten Bezug, zumal das bereits zuvor hier im Thema angesprochen wurde.

  • Und jetzt eine Frage an alle und auch an @hartmut:
    Mein BMW E30 M3 mit S14 Motor mit Tuning knallt gerne mehrfach aus der Abgasanlage, wenn der Motor hochgedreht wird und man dann schlagartig und komplett vom Gas geht. Vor der Abstellung im Winter tanke ich randvoll mit Aral Ultimate 102 Oktan, um den Wagen dann nach 6-8 Monaten wiederzubeleben. Jetzt knallt der Wagen allerdings nicht mehr aus der Abgasanlage. Das Phänomen folgt erst wieder, wenn der Wagen frisch betankt wurde (abermals Ultimate).
    Woran liegt das? Baut das Benzin bzw. die Oktanzahl innerhalb 6-8 Monaten insoweit ab, als dass es sich nicht mehr selbst entzündet? Oder ist der Grund ein ganz anderer?

    Vorweg gesagt: Du verwechselst da etwas ! Die Oktanzahlen haben nichts mit den von dir beobachteten Entflammungseigenschaften im Auspuff zu tun! Sie verringert sich üblicherweise auch nicht bei langen Verweilzeiten im Tank, im Gegensatz zu den leichtflüchtigen Bestandteilen des Kraftstoffes, die auch für das veränderte "Patschverhalten" im Auspuff bei der spontanen Gaswegnahme verantwortlich sein dürften.
    Dein S14 Motor hat eine Saugrohreinspritzung, bei dem der Kraftstoff in der Volllast vorgelagert wird. Bei schlagartiger Gaswegnahme überfettet das Gemisch durch den abdampfenden Wandfilm im Saugrohr und verbrennt nicht oder nur deutlich verzögert und unvollständig im Zylinder, so dass unverbrannter Kraftstoff noch durch den Katalysator in den Auspufftrakt gelangt. Kommt dann nach der Gaswegnahme (z. B. durch die einsetzende Schubabschaltung) Sauerstoff dazu, dann kommt es dort zu Nachverbrennungen (-explosionen). Das funktioniert umso besser, je mehr leichtflüchtige (gasförmige) Kraftstoffbestandteile dort vorhanden sind. Die Verbrennungen im Auspuff sind immer fremdgezündet, entweder durch noch brennendes nachströmendes Abgas oder aber durch umherwirbelnde glühende Rußpartikel. Die Oktanzahl beschreibt aber nur die Selbtsentzündungsfähigkeit.
    Es ist eher das Gegenteil der Fall, denn durch das Ausdampfen der leichtflüchtigen Bestandteile steigt zumindest die Front-Oktanzahl sogar deutlich an. Diese ist aber hauptsächlich nur bei Motoren mit Vergaser oder Zentraleinspritzung von Interesse. Stichwort: Beschleunigungklingeln !

    Zum Thema der klassischen Motoren und höhere Oktanzahlen:

    Wenn ein "alter Motor" ohne Klopfregelung statt ursprünglich mit 91/81 Oktan nun mit 98/88 er Kraftstoff betrieben werden soll, kann man entweder die Verdichtung erhöhen oder die Vorzündung vergrößern.
    Dabei gilt erfahrungsgemäß grob folgender Zusammenhang:
    Pro 1 Oktan MOZ kann die Verdichtung um 0,15 Einheiten angehoben werden oder aber die Zündung um 1, 5 Grad nach früh verstellt werden.
    Die ROZ taugt nicht als Bezugsgröße, da sie nicht für das gefährlichere Hochgeschwindigkeitsklopfen relevant ist, sondern eben die MOZ.
    Beispiel : Übergang vom alten Normalbenzin (91/82,5 Oktan) auf das heutige Super Plus (98/88 Oktan ) erlauben eine um 0,8 erhöhte Verdichtung oder 8 Grad mehr Vorzündung.

    Diese Werte sind Richtwerte aus der Praxis und ich übernehme natürlich keinerlei Gewährleistung für eventuelle Motorschäden. Insbesondere wenn die Motor noch anderweitig modifiziert wurden, kann es zu abweichenden
    Klopfsensibilitäten kommen.
    Keinesfalls darf man sich an den Verdichtungen heutiger Motoren orientieren, denn durch ausgeklügelte Brennraumformen, 4-Ventiltechnik, der Direkteinspritzung und natürlich auch den Klopfregelungen können heute wesentlich höhere Verdichtungen gefahren werden, als beispielsweise mit alten Vergasermotoren, bei denen Gemischstreuungen unter den Zylindern von bis zu 20 % keine Ausnahme waren.

  • Danke für deine Erklärung. Es gibt also Bestandteile im Kraftstoff (leichtflüchtige), die nicht oder nicht direkt mit der Oktanzahl zusammenhängen und die in meinem Fall nach ca. einem halben Jahr Standzeit so nicht mehr bestehen. Diese sind dann dafür verantwortlich, dass der Kraftstoff sich zuvor noch innerhalb der Abgasanlage entzünden konnte und es somit zu den Knalleffekten kam, nicht aber mehr nach einer langen Winterpause.

  • Bin jetzt mit CO2 neutralen e100 in Brasilien unterwegs 0,66 Cent der Liter
    Greta kann stolz sein :thumbup:
    Gebührenpflichtig parken an der Straße hier nur noch per App
    Keine Automaten kein Papiermüll mehr
    Ab Januar beim Bäcker in Deutschland endlich mit Quittung

    J-P

  • Mazda empfiehlt weiterhin mindestens 95 ROZ beim Skyactiv-X trotz extrem hoher verdichtung. Gegenüber den normalen benziner gab es keine änderung der Oktanzahl

    Mazda 3 BN SKYACTIV G-120 2.0 Benziner (2017)

    Motor: RAVENOL REP 5W-30
    Schaltgetriebe: Addinol MTF 75W-80

  • formel1 meint wohl dieses Video

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    Da wurde der skyactive und e10 angesprochen.

  • Ne, das meinte ich nicht.....
    Das Verbrennungsprinzig des Skyactiv-X ist ausgelegt für E10 :)

    Genau bei Minute 9:44

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    oilkn3

  • Das hört sich aber so an wie das E10 möglich ist und es keine Nachteile dadurch gibt.
    Bringe das jetzt nicht in Verbindung mit E10 ist bessere wie E5 für diesen Motor.
    Ich denke die sagen das auch weil es der günstige Sprit ist.

  • ...der meistverkaufte und günstigste Sprit. Lachhaft diese Werbeaussage. Typisch Hersteller Video. Morgen kommt dann, longlife ist das beste für Motor, Geldbeutel und die Umwelt.

    :aral: Ultimate 102 :she: V-power Racing 100 :red: 10W50
    :milloil: [color=#000000]CRX LS 75W90 NT+

  • Und wer kann sachlich für moderne Motoren darlegen, wo Vor- und Nachteile liegen?
    Also für Sauger und (Turbo-)Direkteinspritzer?
    Man liest ja auch von sauberer Verbrennung bei E10, wenns wirklich E10 ist, was da durch die Zapfpistole kommt.

  • ...der meistverkaufte und günstigste Sprit. Lachhaft diese Werbeaussage.

    Anlässlich dazu kleiner Faktencheck:


    Quelle: https://www.bdbe.de/daten/marktdaten-deutschlandi

    Hier wird auch behauptet:

    Zudem haben vom BDBe am Jahresbeginn 2019 veranlasste Vergleichstests gezeigt, dass die Nutzung der Benzinsorte Super E10 nicht nur CO2-Emissionen, sondern auch den Stickoxid- und Feinstaubausstoß von Benzinern deutlich reduziert. Dies ergaben Rollenprüfstandtests für fünf Autos aus verschiedenen Fahrzeugklassen, die abwechselnd mit Super E10 und Super (E5) erfolgten. Der bei der Einführung von Super E10 von vielen Seiten befürchtete Mehrverbrauch gegenüber Super (E5) aufgrund des geringeren Heizwertes von Bioethanol gegenüber Mineralöl wurde durch die aufwändigen Tests nach dem neuen WLTP-Messverfahren nicht bestätigt.

    Genaue Zahlen hier.