Hier sind Bilder (der Einlasskanäle) von vor ca. einem Jahr, als ich die Injektoren überprüfen lassen habe.
Schon dreckig, könnte man mal beigehen. Aber im Grunde für einen DI-Benziner mit damals 165tkm auch nicht ungewöhnich.
------------------------------
Ich habe mir weiter Gedanken gemacht.
Der A20NHT hat für einen Euro 5 Motor ein eher rudimentäres Thermomanagement. Ölpumpe und Wasserpumpe sind nicht bedarfsgesteuert, sondern fest übersetzt und auch das Kühlmittelthermostat hat feste Öffnungspunkte.
Vor ca. 3 Jahren musste ich das Thermostat wechseln, weil beim Bergabrollen die Temperatur zu stark abgesunken ist - das Thermostat hat nicht mehr richtig geschlossen.
Damals habe ich mich gewundert, warum es nur noch Thermostate mit Öffnungspunkt 82°C (+/- 2°C) gibt. Opel hat das im ETKA umgeschlüsselt, das alte Thermostat ist nml (Opel-Sprech "nicht mehr lieferbar").
- Thermostat "ALT" - GM 12615097
- Öffnungstemperatur 94°C
- Thermostat "NEU" - GM 12622410
- Öffnungstemperatur 82°C
- habe ein entsprechendes von Behr beschafft und eingebaut
Ich habe das mal wieder in den Fokus gerückt, weil das Motorenöl nur durch einen Öl-Wasser-Wärmetauscher am Ölfiltergehäuse gekühlt wird, die Ölwanne aus Alu besteht und unverkleidet (Verkleidung kam glaube ich erst ab MJ2012) im Fahrtwind steht. In meiner Gedankenwelt mündet das alles in kühlen Wassertemperaturen und damit auch kühlen Öltemperaturen in der Wanne und damit wiederum auch in einer Konstellation, die Kraftstoffreste lieber in der Wanne ansammelt als auszudampfen. In der Ölwanne hat Opel einen Kombi-Sensor Ölstand und Öltemperatur untergebracht.
Heute habe ich mit Torque Pro alle Temperaturen mitgeloggt und ausgewertet. Kurzum: Die Temperatur im Ölsumpf steht bei 75° wie angenagelt bei normaler Fahrweise innerhalb der StVO. Da kann man Kilometer schrubben wie man will. Es wird nicht wärmer.
Großer Denkanstoß für diese Untersuchung waren die Siedekurven für Kraftstoff, über die ich hier in einer Diskussion gestoßen bin.
RE: Kraftstoffeintrag Benzin & Diesel - Ursachen und Vermeidung
Des Weiteren wird das Thema hier auch an anderer Stelle bereits vertieft behandelt.
Dennoch: Der Siedebereich des Vielstoffgemisches Diesel liegt (je nach Quelle) irgendwo zw. 140 (160) und 460 (390) Grad Celsius.
Das sind Temperaturen, die in der Ölwanne oder über den Ventilen - den einzigen Orten wo nennenswert Diesel verdampfen könnte - nicht herrschen.
Die Erwähnung…
Das Ganze wird theoretisch und praktisch mit Prüfstandsläufen untermauert hier:
RE: Innermotorische Kühlung - Wassereinspritzung - Anfettung - Ölverdünnung durch Benzineintrag
https://core.ac.uk/download/pdf/51449266.pdf
------------------------------
Was nun?
Ich fahre nun mal auch viel Kurzstrecke unter 15km rund um den Kirchturm und auch insgesamt sehr vorausschauend und sparsam. Deshalb kann ich die Öltemperatur kaum mit meinem Gasfuß beeinflussen. Ich denke, es muss wieder eine höhere Wassertemperatur her, um auch dem Öl-Wasser-Wärmetauscher wieder ordentlich einzuheizen. Also wieder ein Thermostat mit mindestens 90°C Öffnungstemperatur wie ursprünglich.
Das Thermostat schließt ordentlich. An meinem "Testberg", wo es ca. 3km Bergab geht und ich in der Schubabschaltung mit ca. 80...100km/h rollen lassen kann, sinkt die Wassertemperatur nicht unter 79°C. Das ist ca. innerhalb der Toleranz vom Thermostat (82°C +/-2°C)