Allgemeiner KFZ-Thread

Mein SQ5 hat seit kurzem Kühlwasserverlust, aber kein weißer Rauch oder Druck im Kühlsystem. Bei der ersten Motorraumbesichtigung habe ich verspritztes Kühlwasser zwischen Motor vorne, Längsträgern und Kühler entdeckt, konnte aber keine Leckstelle sehen oder finden. Also Motorabdeckung und Unterfahrschutz demontiert, alles mit Hochdruckreiniger gereinigt und mit Pressluft getrocknet. Motor laufen gelassen, nichts zu sehen. Kurze Fahrt zu einem Bekannten in seine Werkstätte, um Kühlsystemabdrückwerkzeug auszuborgen, inkl. Kaffee trinken und bisschen Fachgespräche.

Auf der Rückfahrt auf der Landstraße versucht einen PKW zu überholen, genau wie ich neben dem zu überholenden Fahrzeug war gab es einen Ruck, Motor aus, jede Menge Lämpchen am KI, dann ausrollen zum Straßenrand. Wenn'st Pech hast geht so etwas richtig blöd aus....

Motor versucht zu starten, kein Erfolg. Also meinen Bekannten angerufen, der gerade am Heimweg in gleiche Richtung war, zur moralisch-technischen Unterstützung oder schlimmstenfalls als mein Taxi. Nochmals versucht Motor zu starten, ist angesprungen, sehr unruhiger Motorlauf, aber ohne metallische Geräusche. Erst haben wir überlegt einen Hänger zu holen um das Auto in meine Hobbywerkstätte zubringen, dann habe ich vorsichtig versucht zu fahren. Motor im Notlauf, max. 3 Gang, max. 40km/h. So bin ich in meine Werkstätte gerollt, das "Taxi" hinter mir....

In meiner Halle mit Carport Fahrzeug ausgelesen. Jede Menge Fehler Motorsteuerung/Einspritzsystem, alles abgespeichert, dann Fehler gelöscht. Der Fehler Einspritzsystem Bank "A" (Zylinder 1 -3) blieb. Nach weiterer Fehlersuche mit Abstecken der Injektoren, starten, Fehler löschen etc., Fehler gefunden - Injektor Zyl. 3 elektrisch defekt. Der defekte Injektor schaltet im ersten Moment zur Sicherung des Motorsteuergerätes komplette Injektoransteuerung, also beide Bänke aus - das war beim Überholen. Motorneustart nicht möglich, nach Zündung aus, warten, wieder ein, konnte ich starten und bin mit Bank "B" auf 3 Zyl. heimgerollt.

Mit abgestecktem Injektor 3 und löschen der Fehler läuft der Motor jetzt auf 5 Zylindern (5 Zyl. war bei Audi früher legendär ), natürlich fahre ich nicht. Die ausgelesenen Injektorkennwerte deuten auf eine leichte Verkokung der Injektoren hin (alle Werte im positiven Bereich bis max. 20ms), darum habe ich mich entschlossen gleich alle Injektoren zu tauschen. Bei Ebay um vernünftigen Preis 6 BOSCH-generalüberholte Injektoren mit BOSCH-Prüfprotokoll gekauft, außerdem Injektorschachtreinigungswerkzeug. Sollte diese Woche noch geliefert werden, da könnte sich der Austausch noch vor den Feiertagen ausgehen.

Bei der Gelegenheit wegen dem Kühlwasserverlust das Netz bemüht und fündig geworden. In Motortalk berichtet ein Audi-Werkstatt-Mitarbeiter, dass er wöchentlich ca. zwei 3.0TDI Motoren mit Kühlwasserverlust wegen einem undichten Kunststoff-Ventil und Flansch vorm Ölkühler repariert. Häufiger Fehler bei allen 3.0TDI Motoren egal welche Leistung, die betreffenden Teile wurden bereits 2x verbessert, Materialkosten ca. 120€. User berichten von Werkstättenkosten zwischen 1.800 und 2.500€. Zur Diagnose mit Taschenlampe in die Spalte neben der Ansaugbrücke ins V am hinteren Ende des Motors sehen. Wenn man rosa Kühlflüssigkeit sieht, ist das zu 95% dieser Fehler. Was habe ich gesehen - ROSA !

Die Teile liegen leider unter der Ansaugbrücke im V, Ansaugbrücke, AGR und Ölkühler müssen raus, um ranzukommen.

Mir wird also Ostern sicher nicht langweilig. Der geplante Ölwechsel an den Differentialen und die Automatik-Getriebeölspülung müssen leider noch ein wenig warten, aber das Fahrzeug wird ja eh nicht bewegt...

Der Kühlmittelverlust ist wirklich der Klassiker bei dem Motor.
Geht hierbei ja meist um das Regelventil wie beschrieben.

Ich verliere ca 200ml pro Jahr und es ist nichts auffindbar, Audi meint es sei die Standheizung, was ich zwar so nicht akzeptiere, aber irgendwie doch toleriere.
Wie Senjb bereits geschrieben hat sind bei dem Motor die Injektoren ziemlich Robust, die Kupferdichtungen jedoch einfach nur Müll.
Audi hat hierbei nachgebessert, doch sind es weiterhin Millionen von Fahrzeugen mit dem verbauten Scheißdreck.
Werde bei mir wohl auch im Sommer die neuen Ringe mitsamt den Pratzen einbauen. Die Verkorkung hätte ich eher beseitig mit Additiven (Ulltimate, Archoil6400,...) oder sogar mit einem Ultraschallbad.
Von diesen Generalüberholten halte ich ehrlich gesagt eher weniger.
Wenn du viel rumschraubst würde sich im übrigen Meiner Meinung nach VCDS absolut rentieren, auch wenn es nur ein Klon ist.
Solltest du Teilenummern brauchen kannst dich btw. an mich wenden.
Reparaturanleitungen habe ich für den A6 4G alle da, sind ja ohnehin dieselben Motoren wie im Q5.

Liebe Grüße

Danke für die angebotene Unterstützung, komme ev. gerne darauf zurück.

Ich verwende schon seit Jahren die Carport-Diagnose Software. War früher günstig, aber eher unkomfortabel, ist durch laufende Updates immer besser geworden. Funktionalität ist wie bei VDCS, der Bedienungskomfort kommt nicht ganz an VDCS heran. Für Einsteiger im semiprofessionellen Einsatz ist Carport um komplett 200 € preislich schon attraktiv.

Zu dem SQ5 bin ich eher ungewollt gekommen, um einen Freund zu unterstützen habe ich das Fahrzeug aus dessen Firma herausgekauft. Wollte eigentlich nie einen SUV und hab auch noch andere fahrbare Untersätze....

Der SQ5 wurde vom Vorbesitzer von 0 bis 150Tkm bei Audi gewartet. Longlife Service ca. alle 30Tkm, hat immer Mannol Energy Combi LL 5W-30 selbst mitgebracht. Fahrprofil war ca. 10/70/20% Kurz/Mittel/Langstrecke. Seit 160Tkm fahre ich damit, bisher ca. 5Tkm.

Ich habe bisher 2 x Ölwechsel mit LM Proline Motorspülung durchgeführt, Diesel Systemreiniger verwendet und fahre mit 1:200 Zweitaktöl + Mannol Ester Diesel Additiv. Jetzt wäre eigentlich wieder Ölwechsel, Automatik- Getriebeölspülung und Ölwechsel bei den Differentialen geplant gewesen, aber das Auto entwickelt sich zur Dauerbaustelle.

Im Janner erst war wegen einem defekten Abgastemperatursensor (zeigte dem Motorsteuergerät falsche Werte an, es wurde aber kein Fehler gemeldet) der Partikelfilter nicht mehr regenerierbar, weil über alle Grenzwerte voll. Hab den DPF ausgebaut und selbst gereinigt (Jugend forscht , nach Anleitung von Steven B. Tuner auf YT ). Hat aber perfekt funktioniert,

Nun also Kühlwasserverlust und Injektoren. Eine leichte Undichtheit wird man hier außer über das Nachfüllen nicht bemerken, da die Leckmenge am Motorblock verdunstet. In meinem Fall allerdings bereits ca. 1l auf 200 km Wasserverlust, da besteht Handlungsbedarf.

Die ausgelesenen Injektorwerte sind alle leicht im positiven Bereich, lässt auf laufleistungsbedingte Verkokung schließen. Die Düsen haben auch sicher eine mechanische laufleistungsbedingte Abnutzung. Ich bin von der Ultraschallreinigung nicht überzeugt, da lieber gleich neue Düse und Nadel mit Prüfstandtest und Dokumentation. Die neuen geänderten Kupferdichtungen sind auch dabei. Durch das Austauschen aller Injektionen erhoffe ich mir auch einen besseren, ruhigeren Leerlauf. Im Vergleich zu unserem anderen 3.0TDI läuft die Kiste vorallem im kalten Zustand schon sehr rau.

Morgen kommen noch Teile, dann geht's los. Ich werde berichten....

Danke für die Angebote und die "moralische" Unterstützung!

Injektoren anlernen ist mir bekannt, der Tip mit der Vorförderpumpe ist gut, kannte ich noch nicht, das geht alles auch mit Carport.

Ich hab Drehmomentschlüssel von Stahlwille und da kann ich Gabelschlüsseleinsätze oder Ratscheneinsatz verwenden. Offene Stecknüsse von BGS hab ich auch, damit bekomm ich schon irgendwie das richtige Anzugsmoment auf die HD-Leitungen.

Es nervt halt im Moment, weil ich hätte gerne andere Arbeiten an meinem Fuhrpark erledigt, aber es kommt öfter anders als man denkt...

Habe bei der letzten GÖA ein "POS" in der Spalte von Glykol stehen.

Verwirrung stiftet die Grüne Hinterlegung (passt nicht 100%ig zusammen).

Der Ansprechpartner bei Archoil Polska meint, es könnte sich in einem %-Bereich aufhalten, wo es noch nicht als kritisch angesehen wird. Die offizielle Antwort des Labors steht noch aus.

Nun meine Frage:

Wie kann ich mal selber, ohne viel Aufwand differenzialdiagnostisch testen, ob's da ein Problem gibt?

(Mein Mechaniker schreibt gerade sehr sporadisch zurück und ich möchte es ungern durch weiter fahren schlimmer machen.)

Bzgl. Zylinderkopfdichtung hab ich schon etwas bei den Autodoktoren gelernt.

Der Luftschlauch lässt sich nicht merklich schwerer zusammen drücken, als im kalten Zustand mit Motor aus.

Das Kühlmittel sieht nicht (mit Öl) verunreinigt aus. (ich weiß, das muss auch nicht unbedingt sein)

Der Kühlmittelstand ist noch in Ordnung. (wenn da schon merklich was fehlen würde, wär die Hinterlegung wohl nicht mehr grün)

Verminderte Leistung? Ich denke, das bild' ich mir in meiner Panik wohl nur ein.

Nach außen hin, sieht man nix - alles trocken.

Einen CO-Tester hab ich leider auch nicht bei der Hand.

Was - außer der Zylinderkopfdichtung - könnte sonst noch (langfristig) Probleme machen, wenn man's nicht frühzeitig erkennt und richtet?

Schön mal vielen Dank.

MfG

Am besten auch direkt die Analyse verlinken: Ravenol DXG 5W-30 - Mazda3 G120 - 9.900km - Kurzstrecke

Wenn die tatsächlich Glykol im Öl erkannt haben und das dann ohne Mengenangabe grün hinterlegen, finde ich das absolut verwirrend.

Grün heißt alles ok. Wenn, hätten die dann orange nehmen sollen, da Kühlwassereintrag grundlegend kritisch ist.

Schaue Dir mal Bilder vom Motorblock/Zylinderkopf an, wo und wie da die Kanäle verlaufen. Ich hatte das vor zig Jahren auch mal beim M102 gemacht um zu wissen, wo welche Risiken der ZKD liegen.

Motorkennung ist ganz allgemein mit PE angegeben.

Finde im Typenschein leider keine genauere Bezeichnung.

(Wikipedia spuckt PE-VPS aus https://en.wikipedia.org/wiki/SkyActiv#2.0_l )

2.0L Skyactiv Benzinmotor mit 88kW aus 2013-2016.

HSN 7118 TSN AGK

Oh man, vom Mazda SkyActive G-20 Motor ein brauchbares Foto des Zylinderkopfes zu finden, ist ja wie auf der Suche nach einem Foto des berühmten Einhorn.

Aber ich konnte paar Fotos vom Block finden und habe eine Bearbeitung vorgenommen.

Das hier ist der Block:

Und hier die Aufnahme mit und ohne Bearbeitung:

Wenn die 10 lila markierten Löcher für die Zylinderkopf-Bolzen sind, gibt es nur einen einzigen gefährdeten Punkt, sollte der gelb markierte Kanal ölfördernd sein. Alle anderen Löcher/Kanäle sind zu weit weg, um da ernsthaft bis zur Kühlwasser-Umschließung zu gelangen, ohne dass zuvor gewaltig mehr los ist.

Man könnte doch einfach mal fragen, was POS heißt? Grün ist meiner Meinung nach auch alles ok. Warum sollte der Wagen was am Kopf haben?

Gestern wurden die Injektoren geliefert, leider falsche Ausführung, anders als im Angebot und ohne Prüfprotokoll. Die Injektoren sehen auch nicht sehr vertrauenserweckend aus, die letzen drei Stellen der Teilenummer sind ausgeschliffen, es ist die alte Ausführung der Kupferdichtung dabei und der O-Ring im Schacht fehlt.

Ich hab mich auf die vielen positiven Bewertungen bei eBay verlassen (99,7%) und sogar die wenigen negativen nachgelesen. Gestern habe ich im Netz den Anbieter gegoogelt, leider wird in vielen Foren nichts Gutes über diese Firma berichtet.

Wieder etwas gelernt, ist mir so noch nie bei Online-Bestellungen passiert, die kostenlose Rückgabe Dank ebay-plus läuft schon. Bei der Netzrecherche in den Foren habe ich aber einige Anbieter gefunden, die dort oft empfohlen werden. Die neue Bestellung kommt nach Ostern, also erst einmal alles zerlegen und reinigen.

Tequila009 Darf ich die Lieferanten hier nennen?

Die anderen bestellten Sachen waren top - ein paar speziellere Werkzeuge und das Injektorschachtreinigungsset.

Ja, Du kannst den Shop natürlich mitteilen.

Zitat von Tequila009

Oh man, vom Mazda SkyActive G-20 Motor ein brauchbares Foto des Zylinderkopfes zu finden, ist ja wie auf der Suche nach einem Foto des berühmten Einhorn.

Danke für deine Bemühungen.

Bin aber froh, dass du zu einem ähnlichen Ergebnis wie ich gelangt bist.

Hab zwar auch ein paar Fotos gefunden, da war ich mir aber nie sicher, ob das wirklich "meiner" ist.

Zitat von Maddin

Man könnte doch einfach mal fragen, was POS heißt?

Hab ich bereits anfang der Woche gemacht. Siehe...

Zitat von bm-g120

Die offizielle Antwort des Labors steht noch aus.

Also ihr bleibt dabei, dass ich mir keine Sorgen machen muss?

MfG

Ich denke es handelt sich um ein messfehler POS und grün passt ja irgendwie auch nicht zusammen. Mir ist kein fall bekannt beim G-120 über eine defekte kopfdichtung, ausser du bist ohne kühlwasser gefahren. Unter dem öleinfülldeckel siehst du kein schleim oder so?

Weiß jemand, welche Motoren man beim Sprinter W906/VW Crafter vorzugweise bzw. auf keinen Fall kaufen sollte?

welche Modelljahre? Welche Leistung? Einsatzzweck?

Falls dich jemand vor dem Crafter mit 2 Liter Bi-Turbo warnen will weil der Motor im T5 oft Probleme macht - Crafter (und Amarok) haben einen anderen Motor als der Transporter.

Die MB Motore OM 646 und OM 651 als Vierzylinder sowie OM 642 als V6 würde ich den VW Motoren vorziehen. Leistung ist gegenüber den PKW Versionen etwas reduziert, die Motorölmenge aber fast verdoppelt. Die sind bei normaler Pflege und Beanspruchung sehr haltbar und robust. Viele Kunden haben noch schnell die letzten Sprinter mit OM 642 gekauft, der Motor wird jetzt nicht mehr im Sprinter verbaut, neuer Sechszylinder nicht in Sicht.

Zitat von Weizen007

welche Modelljahre? Welche Leistung? Einsatzzweck?

Es soll um ein mitellanges Modell gehen, sodass man darin stehen kann. Ziel ist der Um-/Ausbau zu einem Camper. Leistung ist sekundär, wobei Verbrauch vor Leistung geht. V6 nicht nötig.