Normverbrauch - Realistisch oder Utopie? - Effiziente Fahrweise

Aetvyn ab dem Punkt, wo du geschrieben hast, dass die meisten modernen Diesel 4l/100km hinkriegen können, bin ich nicht mehr nur von 6Zylindern ausgegangen. Gibt ja nicht viele Reihen6 Diesel, oder?

Zitat von Aetvyn

Wenn du den nicht auf Sparsamkeit trimmst, dann verbraucht der automatisch 1/3 mehr Kraftstoff als ein 4 Zylinder (bei gleicher Drehzahl wohl bemerkt - BMW spielt da ja auch mit der Getriebeübersetzung).

Das ist auch wieder ein Beispiel wo du nicht einfach 1/3 weniger Zylinder = 1/3 weniger Verbrauch rechnen kannst.

Motoren werden auf einen harmonischen Lauf ausgelegt.

Bei 4 Zylindern wird pro 180° Kurbelwellenumdrehungen 1Zylinder gezündet. (also halbe Motorumdrehung)

2 Kolben sind Synchron. Es gehen also immer 2 hoch und 2 runter. (Ausnahme: Crossplane)

Bei 6Zylinder gehen dann nicht 3 hoch und 3 runter, sondern auch 2. Dadurch müssen die Takte anders aufgeteilt werden. Alle 1/3 Kurbelwellenumdrehung.

Bei selber Drehzahl haben 4 Zylinder und 6 Zylinder also unterschiedlich oft Arbeitstakte (=power strokes).

ein gutes Video zu dem Thema:

Deswegen meinte ich mit den Motor in kleinerem Mazda auch, dass man den 6Zylinder halbiert zu einem 3 Zylinder. Kolben, Ventile etc. kann man übernehmen. Solche Sachen werden in der Branche gerne gemacht.

In der Regel hat aber nie die Hälfte von etwas, halben Verbrauch als Wirkung.

Halber hubraum hat nicht den halben Verbauch. Halbe Anzahl Zylinder hat nicht den halben Verbrauch.

Nicht einmal halb so viele Räder haben nicht halb so viel Verbrauch (Motorräder).

Selbst die halbe Geschwindigkeit hat nicht den halben Verbrauch. (sonst müsste der CX60 bei 40km/h anstatt ~80km/h sogar <1,5l/100km verbrauchen)

Aber schauen wir einfach was kommt. Die Zeit wird zeigen wie Sparsam die Autos noch werden können.

6 Zylinder Reihendiesel: Mazda, MB & BMW im PKW-Bereich. Im LKW-Bereich ist das die Regel, Ausnahme wäre Scania mit V8.

Das was du schreibst kenne ich, aber ich hatte es so betrachtet. 720° also zwei mal Kurbelwelle drehen bedeutet alle haben ihren vollen Takt gefahren. Sprich alle Zylinder haben einmal gefeuert.

Angenommen du fährst nie an der höchsten Last, sondern bist immer drunter, dann wird dir (alles andere ausgeblendet) ein 6 Zylinder 2 mal mehr einspritzen.

Damit ein 6 Zylinder gleich viel verbraucht wie ein 4 Zylinder benötigst du 1/3 weniger Drehzahl und da kann man zu BMW schielen, bei 130 km/h:

4 Zylinder ca. 1900 rpm

6 Zylinder ca. 1300 rpm

Erreicht durch eine andere Übersetzung zum Getriebe (das ist gleich).

Deshalb verbrauchen die grob gleich viel. Ein 4 Zylinder ist vor allem dann sparsamer, wenn man seine Drehzahl nicht mehr Dritteln kann bzw. die Lastanforderung nicht am Maximum liegt.

Deinen sonstigen Beispielen stimme ich völlig zu. Pi mal Daumen braucht ein 6 Zylinder 1/3 mehr Kraftstoff (bei gleicher Drehzahl und gleichen technischen Bedingungen) oder eben 1/3 weniger Drehzahl im vergleich zum 4 Zylinder damit man auf den gleichen Verbrauch kommt.

Oder anders gefragt, wenn dem nicht so wäre wie ist es dann? Gerne konkrete Zahlen. Finde meine Annäherung für diesen Fall ganz praktikabel.

Ich habe im Kopf auch das konstante Fahren. Beim Beschleunigen sieht das mit dem Verbrauch wieder anders aus, da spielen die Gänge mit rein, der Wirkungsgrad, die Schaltstrategie usw.

konkrete Zahlen kann ich dir nicht geben. Rechne da selbst nie irgendwas aus.

Ich kann dir nur weitergeben, was ich bei der Technik bisher so beobachtet habe. Es gibt sehr viele variablen die Synergien erzeugen und ebenso leicht sind sie verpasst.

Bsp. ein 4Zylinder kann einen 4-2-1 Fächerkrümmer haben um die Abgasströme optimal zu nutzen.

ein 3 Zylinder kann das nicht so. Ein 6Zylinder könnte wiederum doch.

Ein 6Zylinder könnte einen Turbo bessser nutzen, weil immer einer der Einlassventile offen ist und der Turbo nie dagegen an drücken muss. Und ebenso jederzeit ein Zylinder den Turbo mit Abgasen antreibt.

Beim 4Zylinder mit Turbo ist zwischen den Takten etwas die puste raus.

Die Takte selbst sind unterschiedlich. Arbeitstakt "beschleunigt" den Kolben und verläuft schneller, Kompressionstakt bremst und je nachdem wie die Zylinder angeordnet sind und takten läuft der Motor unterschiedlich.

Die Form des Brennraums, Kolben, Pleuel und Kurbelwelle spielt mit rein.

Mehr Zylinder bei selbem Hubraum erzeugen mehr Leistung.

Weniger Zylinder sind dafür sparsamer.

Weiß gar nicht was ich dazu sagen soll. Einfach abwarten was noch für Hypermillingwerte ermittelt werden. Die 2,5 l/100km des CX60 sind auf jeden Fall eine Hausnummer, wo ich mir sicher bin, das es so schnell nicht geschlagen wird.

Ich bin aber froh wenn doch. Hat ja nur Vorteile für alle.

Zitat von Leon96

Habe 2021 den 900 Turbo von turboseize gekauft.

Und seit 2018 fahre ich einen Saab 9-5 Aero.

[...]

Die Motoren sind grundsätzlich EXTREM(!) ähnlich da alle 4-Zylinder-Turbomotoren die bei Saab bis 2010 gebaut wurden (Ausnahme Saab 9-3 Generation2) auf der gleichen Basis aufgebaut sind. Mit kleinen Anpassungen kann ich die Nockenwellen oder Kolben vom Saab 900 auch im Saab 9-5 fahren.

Zwei kleine Anmerkungen: der 900 turbo hat eine unterdruckgesteuerte Verteilerzündung. Die ist dumm! Auf klopfen kann der Wagen nur dadurch reagieren, daß das analoge Steuergerät (Bandpaßfilter, Schwingkreise und drei Potis...) Ladedruck rausnimmt.

Und ein fast vollausgestatteter turbo 16 mit Leder wiegt auch über 1300...

Kurz: es ist alles noch viel schlimmer.

Das erste mal nach 8 Jahren mit meinem Seat Ibiza 6J 1.4 86 PS die 1.000 Km ohne Tankvorgang geknackt. Mit übertanken geht in den Tank ca. 50-52 Liter hinein. Später mal auf dem tatsächlichen Verbrauch gespannt.

Stehe mit dem F30 330d nach 42tkm in knappen 2 Jahren bei ...

Durchschnittsverbrauch: 5,6 Liter / 100km

Durchschnittsgeschwindigkeit: 62,5 km/h

Ölwechsel: 6,0

Die täglich Kurzstrecke hat sich wieder bei rund 5 Litern eingependelt. Das letzte Regenerationsintervall war fast 800km lang. Tanke aktuell Shell VPower und additiviere mit 10ml / 10 Litern 6900D.

Es gingen tatsächlich mit übertanken/Nippeltrick 53 Liter hinein. Realer Verbrauch lag bei 5.21 Liter pro 100 Km.

Heute mal wieder den Aygo betankt. Der mag einfach warmes Sommerwetter. Dann ist auch Kurzstrecke egal. Das meiste war ca. 10km vom Dorf in die Stadt.

Im Winter braucht er dann wieder 1 Liter mehr.

Schon beeindruckend für einen Benziner

Das ist ja sogar der Verbrauch wie ihn der Hersteller angibt. Etwas besser.

Vom Dorf in die Stadt heißt Landstraße? Dann wären das auch trotz Kurzstrecke beste Bedingungen. Zumindest für die Fahrzeugklasse.

Landstraße ist da fast gar nicht dabei. Mal eine grobe Zusammenfassung der Strecke: 1km im Ort zum Kindergarten (mit Chance auf Warten am Bahnübergang) - nach 5 bis 10min neuer Start - 2km innerorts (wieder mit Chance auf Stopp am Bahnübergang) - ca. 400m außerorts Tempo 70 - im Ort dann Tempo 50, Tempo 30, Tempo 50 - dann geht's nahtlos in Stadt über mit Tempo 50, Tempo 70 (ca. 2km), Tempo 50, 7 Ampeln sind auf der Strecke, aktuell noch eine Baustellenampel. Gesamt ca. 11km.

Das schöne am Aygo: in der Ebene kann man den bei Tempo 50 schon "gut" im 5. Gang fahren

Dann ist der Verbrauch sehr gut!

Heißt das der kommt auf der AB hinter LKWs unter 4liter?

Ja. Das hatte ich letztes Jahr probiert. Auf 3,89 kam ich da nach 500km.

Gar nicht mal so wenig, im Vergleich zu dem Fahrprofil miit 4,3. "nur" ~10% Da haben die bei Toyoto den Motor/das Auto wohl sehr gut für das Fahrprofil optimiert.

Bei WLTP kann man gut unter den Angaben fahren, ich schaffe da gut und gerne 15-20% weniger. NEFZ damals war eine Katastrophe zu unterbieten.

Laut WLTP würde der Cupra Ateca 8,3L/100km verbrauchen, bin vorhin Köln - Hamburg mit 7,2L/100km gefahren. Spaß hat's jedoch nicht gemacht, da bleibe ich lieber bei meiner normalen Fahrweise mit 10-12L/100km.

Zum Vergleich, mein Vorgängerfahrzeug, ein BMW G31 520d Touring war mit 5,8L/100km (WLTP) angegeben, da war mein Rekord mal 4,5L/100km. Wobei man den auch bei zügiger Fahrt ohne groß Pausen mit 11,5L/100km (von Italien nach Köln) oder gar 13L/100km (Würzburg - Köln) fahren konnte.

Heute hatte ich mal den Seat. Auf dem Heimweg (Stadtverkehr + Dorf) bin ich mal rein elektrisch gefahren: 21,5kWh/100km.

Das ganze ist natürlich nur eine Momentaufnahme, aber zum Vergleich: mit dem Aygo brauche ich bei dem Fahrprofil <5L, den alten Leon bin ich auf der Strecke mit ca. 6-6,5L gefahren.

Das ist auch der Hauptkritikpunkt an einem Hybriden. Der kann halt nichts gescheit. Der Verbrauch ist an sich zu hoch. Ein E-Auto verbraucht da weniger.

Auch als reiner Verbrenner taugt er nichts, da der nicht Hybrid auch da weniger verbraucht.

Bin da irgendwie nicht so begeistert von der Software-Steuerung. Hätte da irgendwie mehr erwartet wie bei Toyota z.B.

Die Werksangabe vom Aygo mit 4,6L/100km kann ich im Sommer deutlich und auch wiederholbar unterbieten.

Schaut bitte nicht auf Stadt, Überland, Autobahn, das pflege ich nicht ein.

Ein echt klasse Auto. Man bekommt keine Gänsehaut, aber ein Lächeln im Gesicht wenn die Zwerge funktionieren und nicht viel fressen

Es gibt ja auch nichts was den Verbrauch erhöhen könnte. Komfort = Null. Aktuell ist schwitzen angesagt, da es keine Klimaanlage gibt.

Eigentlich hätte ich mal Lust auf ein "Hyper-Miling". Mal sehen ob mit dem 35 Liter Tank 1000km drin sind. Aber irgendwie habe ich keine Lust 12 Stunden nonstop da drin zu hocken.