Allgemeiner Öl-Thread ohne Themenschwerpunkt

  • zum Thema Ravenol mal ganz allg.:


    - Ravenol tut einiges, vor allem haben sie ein breites Spektrum an Ölen und bedienen zusätzlich "Sonderwünsche" -> Motorsport
    - Motorsport-Anwendungen haben für mich aber rein gar nichts mit dem Alltagsnutzen zu tun -> bevor mir was unterstellt wird, ich kenne die Branche und weiß um die unterschiedlichen Anforderungsprofile an das Material Motorsport vs. Serie
    - allerdings wird gerade dadurch eine Produktabgrenzung und klare Empfehlungen sehr schwierig -> alleine in meinen Motor könnte ich locker 8 verscheidenen Ravenol Öle reinschütten, davon auch ein freigegebenes Motorsport-Öl, dessen Alltagsnutzen ungeachtet der guten Werte ich allerdings ein wenig in Frage stelle


    @AndiG, ich erlaube mir eine Gegenfrage...

    Du sagtest mehrfach, dass wenn ein Öl X eine entsprechende namentliche Freigabe für deinen Motor besitzt, hast Du keine Bedenken es im Vollintervall zu fahren.
    Warum dann Bedenken bei gleicher namentlichen Freigabe vom Racing Öl Y ?

  • @Georg-TDI gerne....

    1. die namentliche Freigabe, ist zweifelsfrei ein wichtiges Kriterium, wenngleich sie nichts darüber sagt, ob das Öl gut ist oder nicht. das mal vorweg.
    denn, der Ölhersteller "kauft" sich ja lediglich durch eine Referenzprobe und das Einhalten bestimmter Grenzwerte die Freigabe durch den Fahrzeughersteller; mit der Nutzung des Öls erfüllt der Endkunde die Garantiebedingungen des Fahrzeughersteller und ohne namentliche Freigabe und lediglich einer Auslobung der Empfehlung durch den Ölhersteller ist der Endkunde ggf. im Hintertreffen beim Garantiefall.

    2. ich habe es im ASL Thread erwähnt
    viele gute, aber hier oftmals als einfache Öle abgestempelte Öle sind vom Grundöl eher dick und benötigen wenig Additive, um im alltäglichen Intervall den nötigen Verschleißschutz sicherzustellen; das zeigen auch entsprechende Analysen der gebrauchten Öle.
    im Motorsport sind die Anforderungen schlichtweg anders. das Öl muss kein "Intervall" durchhalten, sondern ein Rennen oder ein Rennwochenende.
    hinzu kommt, dass die derzeit so hochgelobten Motorsport-Öle eher "dünn" ausgelegt sind, dafür aber stark addtiviert; vermutlich kratzen sie damit ganz knapp an den in Punkt 1 erwähnten Grenzwerten für eine etwaige Freigabe durch den Fahrzeuhersteller. es gibt keinerlei Aussagen über den "Verlauf im Alltags-Intervall" dieser Öle.
    da im Motorsport nach sehr kurzer Nutzung wieder gewechselt werden, wirken hier vermutlich eher die Additive denn das Grundöl - die Additive dürfte auch was Alterung und Langzeitnutzung im Intervall im Alltag eher im Nachteil sein.
    anders gesagt: im Alltag sehe ich die einfachen Öle im Vorteil.

    3. die Autobahn Schumis brauchen für ihre Rennwagen halt ein Motorsportöl, also reagieren die Hersteller. -> vorsicht, Sarkasmus!
    allerdings läuft hier gehörig was falsch....
    Motorsportöle haben ihre Berechtigung und sie brauchen auch Freigaben, einfach weil es immer mehr echte Hobby-Fahrer und auch Teams gibt, die im Rahmen von Touristenfahrten auf der NOS aber auch bei Rennveranstaltungen moderne PKW einsetzen.
    (für diverse Fahrzeuge, die die Hersteller ihren Kunden im Rahmen von Markenpokalen und "Rennserieneinsatz" zur Verfügung stellen, gibt es teilweise umfangreiche Revisions und sogar "Gewährleistungsprogramme", sofern bestimmte Vorgaben eingehalten werden - Customer Racing/Kundensport)
    zu meiner aktiven Zeit war ich gezwungen entweder ein altes Auto zu fahren, wo Garantie etc kein Thema ist, oder beim mordernen Auto schlichtweg die Garantie aufs Spiel zu setzen, wei man nicht freigegebene Öle fuhr.
    nun aber diese Öle im Alltag einzusetzen und hoffen, dass sie da funktionieren, finde ich schlichtweg falsch und sogar gefährlich!!!
    in keinem aktuellen Datenblatt eines Motorsportöls lese ich von Vorzügen in der Alltagsnutzung...im Gegenteil, denn es wird darauf hingwiesen, dass die Öle für den "Rennbetrieb" sind und Rennbetrieb hat mit Alltag nichts zu tun....anderes Lastprofil und vorallem völlig andere "Wartungsintervalle" der Fahrzeuge!

  • Georg-TDI & AndiG, ich habe eure beiden Beiträge mal hier her in den allgemeinen Ölthread verschoben.

    Denn das ist an sich eine interessante öffentliche Diskussion.
    Im Detail kämen die Themen zu den Freigaben, Basisölen, VI-Verbesserern und weiteres zum Tragen.
    Daher mal hier weiter, weil es kein spezifisches Öl-Topic gibt.

    :hotdrink:

  • @AndiG

    Ist ja nicht böse gemeint.
    Aber wir haben einen Testresultat von
    Millers Oil CFS 0w20.
    Millers Oil CFS 0w20 10000Km Altölanalyse

    @Israelit2 hat ein Gutes Öl für sein Fahrbereich Ausgewählt.
    schau dir mal sein zitat an


    Millers ist im Motorsport sehr bekannt und beliebt und ich wollte bei der Visko 0W20 bleiben (ich fahre das Auto auch täglich 25+25km) aber das Öl Temp des GT86 liegt bei 125C-130C in "race" modus, millers arbeitet bei 125 problemlos (verspricht Millers), vor 25000km hatte den Motor ein Aral 0W40 vom toyota Händler drin und habe bis 140C auf der Rennstrecke gelesen!!

    Mit dem Millers habe ich ein gutes Kompromiss (täglich/Rennstrecke) gefunden.
    Ich denke Motul 300V 0W20 wäre eine Alternative gewesen aber irgendwie finde ich dass das Motul mehr für Motorsport gedacht ist

    Gruß

    ist aber auch ein Rennöl.

  • Das bestätigt, dass dünnere Öle das Thermomanagement im Motor positiv beeinflussen. Dickeres Öl hat zwar zweifellos eine höhere HTHS Viskosität, aber wenn ich damit 10-15° höhere Öltemperaturen habe, kann man den Vortell relativieren. Zudem gibt es für Öl und Additive eine Grenztemperatur, bei der sich das ganze durch chemische Reaktionen zersetzt und verkokt.

    Ein hochwertiges Öl vorausgesetzt, und wenn der Motor damit klar kommt, sind niedrige Viskositäten nicht nur möglich, sondern auch von Vorteil.

    Mazda RX8 ロータリーエンジン - Rōtarīenjin

    Motor: :ams: XL 10W-40
    Getriebe: :rav: VSG 75W-90
    Achsgetriebe: :ams: Severe Gear 75W-90

  • Wenn ich zu hohe Öltemperaturen habe, dann wäre m.E. ein Ölkühler bzw. größerer Ölkühler sinnvoll.

    Ja sicher macht ein Ölkühler mehr sinn.

    Bei NA(Sauger) macht mehr sinn ein Öl/Wasser Wärmetauscher.
    Bedenke das im Ölkühler häufig ein Halbes liter Öl im Kühlsystem verbleibt und nicht alles ablassen kannst.
    Da dass Öl ein längere weg hat, sinkt mit dem Ölkühler auch der Öldruck ein bisschen.

  • Bedenke das im Ölkühler häufig ein Halbes liter Öl im Kühlsystem verbleibt und nicht alles ablassen kannst.

    Ja das sehe ich auch als Nachteil. Je nach Lage kommt da schnell was zusammen. Beim aktuellen M3 z.B. mit dem S55 verbleiben 1,2 Liter im Ölkühler.


    Ja sicher macht ein Ölkühler mehr sinn.

    Der große Vorteil ist das dieser unabhängig von der Wassertemperatur agieren kann.

  • Ja sicher macht ein Ölkühler mehr sinn.
    Bei NA(Sauger) macht mehr sinn ein Öl/Wasser Wärmetauscher.
    Bedenke das im Ölkühler häufig ein Halbes liter Öl im Kühlsystem verbleibt und nicht alles ablassen kannst.
    Da dass Öl ein längere weg hat, sinkt mit dem Ölkühler auch der Öldruck ein bisschen.

    Der Ölkühler ist fest und wird mit druckfesten Leitungen angeschossen. Da geht kein Druck "verloren". Möglicherweise dauert der Druckaufbau ein klein wenig länger. Wer will kann das mit einer elektrischen Pumpe ala M5 lösen.

    Wärmetauscher werden gern verbaut, weil im Deformationsbereich keine ölführenden Leitungen sind und das Einbinden in den Kühlkreislauf mit zwei Formschläuchen konstruktiv einfacher ist, als einen gesonderten Kühlkreislauf unterzubringen. Weiterer Vorteil ist das anfängliche Aufwärmen des Öls.

    Ölkühler kann man so verbauen, dass sie (fast) leerlaufen können, macht nur mehr Aufwand. Manchmal ist die damit einhergehende Anhebung des Ölvolumens gewünscht.

  • Wenn ich zu hohe Öltemperaturen habe, dann wäre m.E. ein Ölkühler bzw. größerer Ölkühler sinnvoll.

    Natürlich, das wird bei hohen Leistungen auch gemacht. Aber damit senkt man nur die durchschnittliche Öltemperatur im Kreislauf. Was schon mal gut und notwendig ist. Mit einem dünneren Öl senkt man die Temperatur an der Schmierstelle, weil bei dünnerem Öl mehr davon durch gepumpt wird. Das gilt vor allem für die Lager. Dort tritt das Öl durch Bohrungen ein, verrichtet seine Arbeit, tritt seitlich aus den Lagern aus, verteilt sich im Kurbelgehäuse, und landet in der Ölwanne. Je dicker das Öl, desto weniger tritt an der Stelle aus. Der Öldruck steigt, aber die Menge pro Zeit sinkt, damit auch die Wärme, die transportiert wird. Das gilt für alle Teile, die mit Öl gekühlt werden, zum Beispiel Kolbenboden Kühlung mit Spritzöl, Welle vom Turbolader...

    Ölpumpenkapazität und Ölkreislauf sind aufeinander abgestimmt, man darf die Hersteller Angabe der Viskosität nicht unterschreiten, aber auch nicht zu sehr überschreiten. Das hat weniger mit Kaltstart Eigenschaften zu tun, viel mehr mit der Bauteilkühlung mittels Öl.

    Mazda RX8 ロータリーエンジン - Rōtarīenjin

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    Getriebe: :rav: VSG 75W-90
    Achsgetriebe: :ams: Severe Gear 75W-90

  • Die Öltemperatur gemessen in der Wanne kann je nach dem tatsächlich steigen. Mit höherem Volumenstrom gleicht sich die Temperatur im Motor und in der Ölwanne zunehmend an. Im Motor kühler, in der Ölwanne wärmer. Das gilt vor allem dann, wenn man keinen Ölkühler hat. Mit Ölkühler kommt es auf dessen Kapazität an, mit mehr Volumenstrom gibt der auch wieder mehr Wärme an die Umgebung ab.

    Mazda RX8 ロータリーエンジン - Rōtarīenjin

    Motor: :ams: XL 10W-40
    Getriebe: :rav: VSG 75W-90
    Achsgetriebe: :ams: Severe Gear 75W-90

  • Die Öltemperatur gemessen in der Wanne kann je nach dem tatsächlich steigen. Mit höherem Volumenstrom gleicht sich die Temperatur im Motor und in der Ölwanne zunehmend an. Im Motor kühler, in der Ölwanne wärmer. Das gilt vor allem dann, wenn man keinen Ölkühler hat. Mit Ölkühler kommt es auf dessen Kapazität an, mit mehr Volumenstrom gibt der auch wieder mehr Wärme an die Umgebung ab.

    Warum führt Theorie und Praxis zu diametralen Ergebnissen?