Allgemeiner Öl-Thread ohne Themenschwerpunkt

  • Wir hatten hier mal einen interessanten Bericht in denen unterschiedliche Öle verglichen wurden und dort konnte man entnehmen, das die Viskosität im Vergleich zum Additivpaket weniger Auswirkung auf den Verschleiß besitzt. Dieser Bericht wurde nur leider völlig ignoriert.

    Das Problem vieler Motorenöle ist nicht die Viskosität. Erst letztens unterhielt ich mich auf einem Track mit einen Subaru BRZ Fahrer, welcher sehr zufrieden das 0W20 nutze.
    Analysen wie Ventilantrieb sehen hervorragend aus.
    Wichtig war es für sie nur, das 0W20 von Subaru nicht zu nutzen, weil Öle vom Hersteller durch Kostenersparnisse ein schlechteres Additivpaket mitbringen.
    Dieser Erfahrung konnten wir schon einmal mit DSG Ölen sammeln. Hier kann ein anderes Öl wahre Wunder bewirken.
    Nicht alle Viskositäten die ein Hersteller wählt sind schlecht.

  • Stimmt, so ist auch Castrol oder das 30er Öl bei BMW in verruf gekommen. Das 30er Castrol was damals eingesetzt wurde war eben leider ein Low- oder Mid-Saps Diesel Öl auf zu langen Intervallen. Natürlich wollte keiner mehr ein 5w-30 fahren und Castrol hat auch einen schlechten Ruf bekommen. Dabei hat auch Castrol gute Öle, man muss nur das passende raussuchen.

    Zum Thema mischen: Das ist nicht ganz trivial, mischt man 50% 10w-60 mit 50%0w-40 kommt nicht ein 5w-50 raus. Da aufpassen, das lässt sich nicht ganz trivial ausrechnen oder bestimmen.

  • Kaltviskosität ist deutlich wichtiger als die Heißviskosität. Ein stabiler Hydrodynamischer Schmierfilm ensteht auch bei einer Viskosität von 1mm²/s bei genug Drehzahl(Sommerfeldzahl), wobei auch die Geometrie der Wellen eine Rolle spielt.

    Um einen hohen Verschleißschutz bei Volllast zu bieten ist ausschließlich der HTHS Wert, der Wert, dem man Beachtung schenken sollte.

    Also da möchte ich ja mal zwischenhaken.

    Dass die Kaltvisko deutlich wichtiger als die Heißvisko ist, sehe ich anders.
    Man sieht ja in Analysen, in denen die Heißvisko ordentlich abgefallen ist, einen ziemlich hohen Verschleiß.

    Physikalischer Verschleißschutz = hohe Viskosität
    Bei 1 mm²/s bringt die Drehzahl nichts, der hydrodynamische Schmierkeil benötigt einen gewissen Innenwiderstand der Flüssigkeit, da sich sonst kein genügender Druck aufbauen kann, um zwischen zwei Flächen zu gelangen und die Flüssigkeit einfach weggeschert wird.
    Da spricht man dann von Schmierfilm-Abriss.

    Der HTHS ist übrigens auch nur eine Viskositätsangabe, dynamische Viskosität (ebenfalls Heißvisko).
    Um einen hohen HTHS zu realisieren, benötigt es auch eine gewisse kinematische Viskosität.
    Deswegen ist mit z.B. 20er und 30er kein HTHS von 4 oder mehr möglich. Die kinematische Viskosität liegt im Zusammenhang mit dem HTHS.

    Man versucht nun den geringeren Verschleißschutz der dünnen Öle über Additive zu kompensieren.

    Und ob die Kaltvisko bei 75 oder 85 mm²/s liegt, sehe ich zweitrangig, wenn man nicht gerade in Sibirien bei -30°C unterwegs ist.
    Im Sommer spielt das dann bald gar keine Rolle mehr....auch 100 mm²/s @ 40°C sind völlig problemlos.

  • ModEDIT: Inhalt musste aus rechtlichen Gründen entfernt werden (Nutzungsbedingungen aktualisiert).

  • @Tequila009
    Zumal man ja den Motor im kalten Zustand auch keinen hohen Belastungen aussetzt und damit den vermeintlichen Nachteil in der Viskosität gewissermaßen ausgleicht.

    @Roar
    Woher wissen das deine Motorenbauer mit dem Verschleiß im kalten Zustand? Haben die Testreihen mit Kaltstarts gemacht und dann im Vergleich das ganze mit vorgewärmtem Öl wiederholt und anschließend bei beiden eine Ölanalyse durchgeführt?

    Einmal editiert, zuletzt von Manitu (15. März 2017 um 15:27)

  • Ich wusste doch Tequila muss noch seinen Senf dazu geben :D Denke eigentlich auch in seine Richtung. Zumal, wie viel % der Betriebsdauer ist man im Kaltvisko-Bereich unterwegs und wie viel im Heißvisko-Bereich? Okay das kommt stark auf das Fahrprofil an, aber gehen wir mal nicht von einem Kurzstreckenpendler aus, dann muss das Öl heiß durchaus gute Eigenschaften haben. Auch im Stop and Go Verkehr oder gar mit Start-Stop-Automatik sehe ich eine höhere Heißvisko als Vorteilhaft, denn im Leerlauf hat man schön heißes Öl bei kaum Drehzahl, der Schmierkeil wird sich so kaum aufbauen als dass es in den HTHS relevanten Bereich geht.

    Nächste Frage wäre auch, wer sagt wie groß der Verschleißunterschied zwischen einer 75 und 85 Kaltvisko liegen wird? Hinzu kommt eben dass in dem Betriebsbereich bewusst mit wenig Last gefahren wird (zumindest bei den wissenden Fahrern).

  • ModEDIT: Inhalt musste aus rechtlichen Gründen entfernt werden (Nutzungsbedingungen aktualisiert).

    3 Mal editiert, zuletzt von Roar (15. März 2017 um 16:35)

  • Das mit der Sommerfeldzahl siehst du eindeutig Falsch. 1 mm²/s reicht bei gewissen Parametern aus!

    Lagerspiel(dein genannter Innenwiderstand),Winkelgeschwindigkeit (umso größer die Welle desto größer die Winkelgeschwindigkeit bei gleicher Drehzahl), auf die projizierte Fläche wirkende Kraft (Lager die breiter Ausgelegt sind verteilen die wirkende Kraft besser)...

    Ein Motor der Bsp. auf SAE 20 ausgelegt wurde, wird mit dieser Viskosität genügend Reserven bieten und läuft im optimalen Bereich.

    Honda Civic Type R FK2 - 310 PS - 400Nm - geforderte Viskosität: 0W20

    Deiner Meinung nach geht es darum dünne Öle mit Additiven zu kompensieren. Dann fahr ein dickes Öl ohne Additive. Kannst dir wohl vorstellen was passiert.

    Bestes Beispiel:
    Castrol Edge 5W30 Longlife, 15000km im Audi S3, sportlich gefahren

    HTHS von 3,5 nach Spezifikation. Kaum Kurzstrecke und Sportliche Fahrweise bei einer 30er Viskosität. Dadurch wird der Kraftstoff ständig aus dem Öl ausgekocht.

    Kaltstartphase ist der größte Verschleißfaktor neben verdreckten Motoren... Das ist einfach FAKT!

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  • Viele enthalten wenig ZDDP welches das primäre EP-Additive ist. Durch Molybdän wird zusätzlich die Reibung verringert (weniger Temp.) aber auch der Verschleißschutz gesteigert.

    Die meistens Analysen fallen mit 0W20 in den vorgeschriebenen Modellen tadellos aus.

    Verstehe die Panik nicht, die immer verbreitet wird gegenüber diesen Ölen. Da liegen schon Analysen vor und trotzdem werden diese irgendwie verdrängt, da es für viele nicht logisch erscheint.

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  • Die meistens Analysen fallen mit 0W20 in den vorgeschriebenen Modellen tadellos aus.

    Verstehe die Panik nicht, die immer verbreitet wird gegenüber diesen Ölen. Da liegen schon Analysen vor und trotzdem werden diese irgendwie verdrängt, da es für viele nicht logisch erscheint.

    Ist ein beruhigende Aussage, die hier getroffen wird. Ich hatte in Erwägung gezogen, mir einen Mustang GT 5.0 zu kaufen und war im entsprechenden Forum unterwegs. Auch dort herrscht teilweise eine Verunsicherung wegen dem 0W20-Öl, das Ford ja jetzt flottenmäßig respektive auch im Mustang in Deutschland vorschreibt. Eine Umölung auf eine andere Viskosität wird abgelehnt. Zusätzliche Bedenken kamen auf, da Ford für genau diesen Motor in Amerika ein 5W50 einfüllt. Das erscheint für mich nicht logisch..... ?(

  • @Roar
    Dafür kann ich leider nichts, dass du diesen nicht erkennst. Du schreibst üppiger als 229.5 (mit realer Freigabe)

    229.5: Zink Mittelwert 1060ppm, gibt es auch mit Molybdän

    0W20 SN: Zink Mittelwert 850ppm, hier öfter Molybdän

    Über 200ppm Zink weniger sind nicht üppiger meiner Meinung nach. Bitte nicht immer so drastisch sehen.

    Wenn es die Herstellervorgabe so fordert, dann gibt es überhaupt kein Problem.

  • Kaltstartphase ist der größte Verschleißfaktor neben verdreckten Motoren... Das ist einfach FAKT!

    Ist das wirklich Fakt?
    Ich wüsste nicht, wie wir dies feststellen könnten.
    Zumal es ein riesiger Unterschied ist, ob Kaltstart mit 0W/5W bei -20°C oder mit 10W bei 10°C.

    Ölverdünnung würde ich mit ganz oben auflisten bei den Verschleißfaktoren.
    Kaltstart ist zu weit fächerbar um das festzunageln.

  • Ist ein beruhigende Aussage, die hier getroffen wird. Ich hatte in Erwägung gezogen, mir einen Mustang GT 5.0 zu kaufen und war im entsprechenden Forum unterwegs. Auch dort herrscht teilweise eine Verunsicherung wegen dem 0W20-Öl, das Ford ja jetzt flottenmäßig respektive auch im Mustang in Deutschland vorschreibt. Eine Umölung auf eine andere Viskosität wird abgelehnt. Zusätzliche Bedenken kamen auf, da Ford für genau diesen Motor in Amerika ein 5W50 einfüllt. Das erscheint für mich nicht logisch..... ?(

    Na das würde mir aber auch zu denken geben. Jetzt müsste man wissen ob die Motoren Baugleich sind. Falls ja macht das ja überhaupt keinen Sinn dass in den USA ein extrem viel dickeres Öl eingefüllt wird als hier.

    Zum Thema 0w-20: Zumindest ich persönlich habe da keine Bedenken oder verteufel das Zeug weil es so dünn ist. Solange der Motor eben darauf ausgelegt ist! Füllt man natürlich eins dieser 20er in einen Motor der mindestens 30er bekommen soll, ist es natürlich Teufelszeug.

  • ModEDIT: Inhalt musste aus rechtlichen Gründen entfernt werden (Nutzungsbedingungen aktualisiert).

    Einmal editiert, zuletzt von Roar (15. März 2017 um 19:34)

  • Das sind Mittelwerte meiner eigenen Datenbank. Ich beschäftige mich schon seit einigen Jahren mit ÖL/Emulsion.

    Ich bin Maschinenbau-Ingenieur und habe auch Beruflich mit ÖL/Emulsion zu tun.

    Ich kenne das Forum schon seit es dieses gibt. War hier stiller Mitleser und habe auch die Entwicklung des Forums mitbekommen. Hier wurde aber später nur noch in eine Richtung diskutiert.

    Dennoch möchte ich hier Anonym bleiben.

  • Ich muss @rox recht geben und verstehe seine Meinung.
    Die dünnen Öle werden viel zu oft ins negative Licht gedrängt, obwohl uns Analysen vorliegen die uns eindeutig ein positives Ergebnis übermitteln. Auf Motor-Talk gibt es einen Ford EcoBoost Nutzer, der über 260.000km mit A5/B5 im Longlife-Intervall absolviert hat und den Motor geht es tadellos. Honda Motoren vertragen diese Öle, so meine Erfahrungen, ebenfalls hervorragend. Im Dragster-Bereich wendet man diese Öle mittlerweile erfolgreich auch an:
    http://lucasoil.com/products/racin…ster-racing-oil

    Dieser Hype wird hier im Forum aber wohl nie verschwinden. Alles was paar Zylinder hat, muss sofort A3/B4 5W40 oder 0W40 bekommen.

  • Naja, es ist ja kein Hype, wenn viele Leute an der konservativen Meinung des dickeren Öles festhalten.

    Dies kritisch zu hinterfragen ist natürlich vollkommen in Ordnung und sollte ja auch so sein.

    Bei Leuten, die mit den sehr dünnen Ölen hohe Km-Stände erreichen, würde mich mal interessieren, ob sie auf der BAB auch mal Vollgas fahren, oder nur Halbgas geben und den Motor samt Öl nicht wirklich fordern. Das würde nämlich einen großen Unterschied ausmachen.

    Zu gerne würde ich mit einem 0W-20-Fahrzeug mal mindestens 30 Min. auf der BAB alles rausholen und den Besitzer dabei beobachten. :D

    Ich weiß nicht; laut Ölhersteller liegt das primäre Ziel der dünnen Öle klar in der Kraftstoffeinsparung, und die Formel 1 sagt, mit einem dickeren Öl ist der physikalische Verschleißschutz höher.
    Da bin ich von ein paar sehr guten Ausnahme-Analysen bzgl. 0W-20 und co. noch nicht überzeugt.

  • Ich fange mal ganz von vorne an... Produkte können sich im Laufe der Zeit ändern sowohl was das Basisöl betrifft als auch die Additivierung.
    Das aktuelle Datenblatt.. Früher hat Meguin für LM produziert. Nun ist es eine Firma. Die Öle waren schon immer Identisch!

    https://pim.liqui-moly.de/pidoc/P000339/…-40-16.0-de.pdf

    Dieses Öl war in seiner alten Formulierung auch nicht schlecht!

    Du wirst durch so ein Forum nicht viel lernen, wenn dir das Grundwissen fehlt. Da hier jeder seine Meinung schreiben kann und soll, bist du am Ende nicht schlauer als vorher. Wenn du wirklich was lernen willst, setz dich mit Fachliteratur (Tribologie, Strömungsmechanik, Fluidmechanik,etc..) auseinander. Ließ dir verschiedene Patente durch, die mit dem Thema Öl zu tun haben. Dort sind Ergebnisse genau dokumentiert und was welcher Parameter ändern kann. Viele Bachelor/Diplomarbeiten haben sich mit dem Thema Öl beschäftigt. Es gibt genug Material zum lernen wenn man will.

    NOCHMAL:
    Du schreibst das Öl hat sich VERBESSERT. Siehe:
    Liqui Moly Synthoil High Tech 5W-40
    -WORAN- siehst du das? An der einzigen vorhanden Analyse von 2012, aufgrund derer alle anderen Teilnehmer des Threads das Öl abwerteten?
    Liqui Moly Synthoil High Tech 5W-40
    Hast du neue Erkenntnisse? Hast du eine neue Ölanalyse?

    Wenn du meine Frage nicht beantworten kannst oder willst, auch gut.