Additive, weniger Verbrauch, ruhigerer Motorlauf.. wie kann das?

  • Hallo liebe Gemeinde, ich lese ja schon lange aufmerksam und interessiert mit, mir stellen sich aber nachwievor obige Fragen...

    Wie kommt ein geringerer Spritverbrauch zustande!? Oder gar ein spürbarer geringerer Widerstand im Schubbetrieb?

    Ein Reibungsverminderer kann doch nur während der Mischreibung wirken also nach Kaltstart und in irgendwelchen Grenzbedingungen. Sobald der Ölfilm trägt findet doch keine Reibung mehr zwischen den Bauteilen statt? :überleg:

    Wieso verändern sich die Geräusche oder gar die Laufruhe?

    Das die Viskosität da ne Rolle spielt ist klar, ein dickeres Öl dämpft die Geräusche stärker als ein Dünnes... aber was spielt das Additiv hier für eine Rolle? 🤔

    Und zu guter letzt natürlich.... warum nehmen Automobilhersteller diese Additive nicht mit in ihre Freigabe auf? Wenn man so einfach 0.5 Liter sparen kann dann braucht man doch nicht kostspielige Motoren zu entwickeln die mit nem 0W16 klarkommen...😳

    Fragen über Fragen 😁

  • Mischreibung gibt es

    an Kolbenringen, zumindest in den Totpunkten
    in der Steuerkette, falls vorhanden

    zwischen Nocken und Tassenstößeln, falls vorhanden

    Hinzu könnte kommen, dass Leute prozentuale Angaben zum Leistungsverlust durch innermotorische Reibung, die für Volllast gelten, auf Teillast übertragen, da sind sie aber mindestens für die Steuerkette höher. Der ist es egal, ob Volllast oder Teillast.

    Falls meine Einschätzung stimmt, spielt auch die Ausführung der o.g. Baugruppen eine Rolle - ein Motor mit Rollenschlepphebeln und Zahnriemen dürfte weniger von Reibungsminderern profitieren.

  • es gibt frei zugängliche Darstellungen wie sich die Gesamtreibung im Motor zusammensetzt. Für den Anwender gehört auch der Riementrieb für die Zusatzaggregate dazu.

    Der größte Teil der Reibung ist die Kolben / -ring Gruppe. Wenn man keinen exorbitanten Ölverbrauch haben will, sind die Ringe immer in der Mischreibung.

    die Lager der Kurbelwelle und selbst der Ventiltrieb machen relativ wenig Reibung, spätestens seit den Rollenschlepphebeln. Dafür bekommt man mehr Schwingungsprobleme, die mit Dämpfung ( = Reibung ) bekämpft werden.

    An den KR ist es ein Kompromiss weil man zwar wenig Reibung aber auch kein blowby haben will ( Variation der Ringvorspannung ). Als Referenz für einen guten Motor gilt der Punkt 2000/min 2 bar Mitteldruck. ( da fährt meiner 100 km/h )

    die meisten Autos fahren aber noch weniger Mitteldruck im Alltag, also stark gedrosselt und das ist auch eine Form der Reibung.

    Ich sehe es aber auch so: die Reibung der Kolbengruppe kann man durch Reibungsverminderer reduzieren und dadurch Kraftstoff sparen ( und nebenbei die Radleistung erhöhen )

    im OT haben sich Festschmierstoffe bewährt. ( WS2,MoS2,HBN )

  • MrMcFly79 20. Juli 2022 um 23:39

    Hat den Titel des Themas von „Weniger Verbrauch, ruhigerer Motorraum... wie kann das?“ zu „Weniger Verbrauch, ruhigerer Motorlauf.. wie kann das?“ geändert.
  • MrMcFly79 20. Juli 2022 um 23:44

    Hat den Titel des Themas von „Weniger Verbrauch, ruhigerer Motorlauf.. wie kann das?“ zu „Additive, weniger Verbrauch, ruhigerer Motorlauf.. wie kann das?“ geändert.
  • zu diesem Thema finde ich die englische Studie aus 2007 recht interessant, 200+ Seiten, zum Thema Friction Modifer im Motoröl und Kraftstoff!

    Klasse finde ich die fired Engine Motorprüfstandsläufe inkl. live Ölprobenentnahme aus dem Kolbenring Paket während des Betriebs! Eine der Aussagen und Erkenntnisse daraus: der Motorölaustausch im Kolbenringpaket dauert einige Betriebsstunden....

    Ich könnte mir denken dass Shell (UK Ltd.) auf Basis dieser Ergebnisse ihren FuelSave 95 Kraftstoff als besonders spritsparend eingeführt hat. (Wilde Vermutung meinerseits)

    https://www.google.com/url?sa=t&source=web&rct=j&url=https://etheses.whiterose.ac.uk/4716/1/uk_bl_ethos_439718.pdf&ved=2ahUKEwje5MSewIj5AhX_QvEDHWkcDTsQFnoECBAQAQ&usg=AOvVaw00KVH823d_rmGCunLkMRKL

    Vorsichtige Naturen mögen mir den direkten Pdf Download link verzeihen, ich bekomme das Pdf mit kostenfreien Mitteln leider nicht auf Foren Limit konforme Dateigröße komprimiert.

    So long :smile2:

  • Der "Nano Energizer" ist ja ein wahres Wundermittel, Reibungskoeffizient wird um den Faktor 100 reduziert und die Leistung gar um 100% erhöht. Und das auch noch bei einer Kraftstoffetsparnis von bis zu 20%

  • Ich habe kostenlos bekommen, und kraftstoffetsparnis war schon 21%. Ich merke deine ironie aber ich lebe nicht davon, danke! Und bin ich hier neuigkeiten zu probieren. Also im diese sinne ich wünsche dir auch ein gute rest tag :daumen:

  • Dein kommentar hat mich überrascht, ich lese von dir immer vernünftige antwort, ich fühlte mich angegriffen direkt nach mein frage. Aber so ist von meine seite die ganze vergessen. :handschake:Und beschreibung von hersteller naja...

  • Zusätze nützen demjenigen der diese verkauft, bei dieser Aussage bleibe ich, ein modernes Öl hat alles was es braucht, da wird auch für mich Zirkonium( sollte es mal nicht nur als Marker enthalten sein ) keinen Unterschied machen.
    Die Gefahr etwaiger Negativeffekte wäre mir im Vergleich zum etwaigen positiven Zugewinn zu groß und unnötig, meine Meinung.

    übrigens: Man kann Öle aber auch abseits vom Zirkoniummarker identifizieren, es nützt also nichts dieses bei falsch eingefülltem Öltyp und etwaiger Garantieansprüche, dieses nach zu dosieren 😉

  • MrMcFly79

    Ich habe aktuell zwei Additive im Auto:

    • AR9200V2 im Motor
    • AR6400D und 6900D in Diesel

    Vor die Verwendung dieser Additive war mein Verbrauch so um 6,1L/100Kmh

    Aktuell bin ich bei 5,5L. Dies ist also 0,6L Ersparnis, wenn man es so sieht.

    Um dieses Ersparnis zu beurteilen, muss man die eigenen Erwartungen und die eigene Denkweise bewerten/überprüfen.

    Ein guter Blogartikel dazu vom Andy Archer, dem Gründer von Archoil https://www.fueltechexperts.com/mpg-negative-vs-positive-gain/

    In den meisten Fällen reinigen die Dieseladditive das System soweit, dass der ursprüngliche Verbrauch wieder möglich ist. (--> Negativ Gain)

    Dazu kommen die Möglichkeiten mit dem Positiv Gain (was m. E. viel kleiner ist): Reibungsminderer im Motor, AGR OFF, Leistungsoptimierung.

    Aus meiner Sicht stellt sich die 10% Verbrauchsverbesserung - bei mir! - wie folgt zusammen:

    • 60% durch Treibstoffsystem-Reinigung + Dieseladditive + Reibungsreduzierung im Motor mit AR9200V2 (oder alternativ mit Wagner Micro Ceramic o. Ä. (nach AR6400D war bei mir die Änderung in einigen Tagen messbar)
    • 20% AGR OFF, Chiptuning, Getriebespülung, (Nach all das merkte ich keine sofortige Änderung)
    • 20% weil ich dem Thema Verbrauch viel mehr Aufmerksamkeit schenke, fahre ich bewusster, besser und damit sparsamer.

    Eine Verbrauchsreduzierung ist also möglich, das Ergebnis hängt aber von vielen Faktoren ab.

    Gr.

    OI

  • Ich habe aktuell zwei Additive im Auto:

    AR9200V2 im Motor
    AR6400D und 6900D in Diesel

    Vor die Verwendung dieser Additive war mein Verbrauch so um 6,1L/100Kmh

    Aktuell bin ich bei 5,5L. Dies ist also 0,6L Ersparnis, wenn man es so sieht.

    und welches der beiden Additive bewirkt nun die Verbrauchsminderung?


    nicht falsch versehen, stelle deine Aussage nicht in Frage, aber da du beide Additive gleichzeitig verwendest, noch dazu handelt es sich bei dem einen um ein Kraftstoffadditiv, das andere wird dem Öl zugegeben, wird es schwierig, nun die Wirkung des einzelnen Additiv zu bestätigen

  • Ich würde es (zeitlich) eher mit dem AR6400D verbinden, weil ich die Verwendung 2-3 Wochen später gestartet habe als mit dem AR9200. Dort ist mir nur der ruhigere Lauf aufgefallen, wobei ich bei der ersten Fahrt schon 5,83L hatte ...

    Angenommen, ich erinnere mich richtig, sind mir während dieser 2-3 Wochen "Zwischenzeit" keine gravierenderen Änderungen mehr aufgefallen.

    Da ich den Verbrauch bzw. Reichweitenänderungen - als skurilles Hobby für Nerds - stets beobachte, wäre mir die Änderung wohl schneller aufgefallen, wenn sie so ausgeprägt gewesen wäre.

    Wichtig: ich teste auch nicht unter Laborumständen und dokumentiere alles nicht zu sehr sorgfälltig und es sind lediglich als Eindrücke aus meinem Alltagsbetrieb ...

    Details laut Spritmonitor:

    • KM 174696 - Aral Biodiesel + kein Additiv --> aktuell etwas unter 5,5L
    • KM 173871 - Aral Ultimate ohen zusätzliches Additiv-> 5,55L
    • KM 172974 - HEM Biodiesel + AR6900D --> 5,46L
    • Km 172063 - HEM Biodiesel + AR6400D --> 5,49L
    • KM 171223 - Aral Biodiesel + AR 6900D --> 5,95L
    • KM 170419 - HEM Biodiesel + Oilsyn Diesel Race DNA --> 6,04L
    • KM 169657 - HEM Biodiesel + AR9200V2 ohne Dieseladditive dafür ein einziger langer Autobahn-Fahrt (als nicht das übliche Mischprofil) --> 5,83L

      Die Fahrten davor waren im Schnitt so um 6,1L

    Gr.

    OI

  • Hi

    ich hätte mich kurz bei diesem Thema eingeklinkt da mich auch eine Frage nicht loslässt.

    Ich verwende das Polytron MTC bei einem T6 (EA288). Die erhöhte Laufruhe des Motors ist sehr stark erkennbar und das bei nur der Hälfte der empfohlenen Dosierung. Angeblich besteht das Additiv ja zum Großteil aus Aminen. Warum werden solche bei einem Premium Motoröl nicht von Haus aus zugesetzt?

    Angeblich ist ja der Aufschlag bei diesen Additiven ja so riesig so das dies ja eigentlich kein Kostentheme sein sollte wenn ich im Gegenzug dafür die Laufruhe merklich steigern kann (Marketing). Ausser dies ist für den Großteil der Betreiber egal, wichtig ist nur der "günstige" Preis.

    Wieso setzen die Hersteller diese Additive nicht auch in Ihren Vorgaben ein?

    Oder haben diese Additive dann doch eine Nebenwirkung / Nachteil so das man Sie eben nicht uneingeschränkt empfehlen bzw. verwenden sollte?

    Ich weiss das die Einen sagen das ein gutes Öl alles an Additive hat welche ein Motor benötigt, warum gibt es dann doch einen so großen merkbaren Unterschied nach Zusatz diese Additive?

    Ich weiß, viele Fragen, aber irgendwie treibt mich immer die Frage um schadet man mit den Zusätzen dem Motor oder tut man Ihm etwas gutes?

    Danke. H.

  • Ganz grob (wurde auch in anderen ähnlichen Threads bereits erörtert):

    Weil das nicht immer so eindeutig ist und es deshalb nicht umgesetzt wird. Es kann bei einem Motor spürbar sich etwas ändern, bei einem anderen gar nichts bringen und in Sonderfällen sogar schaden (z.B. bei Motoren mit Alusil oder besonderer Beschichtung kann es mit gewissen Additiven Probleme geben).

    Additive erhöhen die Kosten vom Öl und wenn es nicht immer etwas bringt, dann lässt man es auch. Zudem gibt es dann noch die Herstellerfreigaben und bestimmte Additive werden durchaus in Premiummotorölen verwendet. Ich erinnere mich da durchaus an z.B. Ester oder auch Wolfram. Wobei man bei Ester nun streiten kann ob es ein Additiv ist oder nicht.

    Das begründet auch die Lager: Für Additive, gegen Additive. Je nachdem welche Erfahrung macht selbst gemacht hat.

    Was auch beim Öl gilt, gilt auch beim Additiv: Selbst, wenn es subjektiv sich besser anhört und sich anfühlt, muss es nicht zwangsläufig auch besser performen - sprich weniger Verschleiß verursachen. Kann gleich sein oder sogar schlechter. Ist halt alles nicht so einfach im Leben.

    Gruß Edwin

    ---

    BMW F31 LCI 320dA (2015) [B47D20] 1207839.png

    Motoröl: :rek: DPF-2 Plus 5W-30 + 5 Additive | Getriebeöl: :fu: Titan ATF 6008 | Sprit: EN-590 Diesel + :maol: 9930 Diesel Ester

    Opel Speedster Turbo (2001/2003) [Z20LET] 1207841.png

    Motoröl: :rav: RHV Racing High Viscosity 20W-60 | Sprit: :aral: Ultimate 102

    Smart #1 Brabus 1483626.png

  • Mephisto

    eine naturgemäß weniger neutrale Meinung von Andy Archer (Archoil)

    Oil Additives - Our View - Fuel Tech Experts - Lifting the Lid on Fuel & Oil Additive Market
    Oil additives have long been a controversial subject that haunts the oil and automobile industries, their respective stakeholders, and – perhaps most…
    www.fueltechexperts.com

    hier ist ein grober Blick über die von Forenmitgliedern verwendeten Öladditive: Umfrage: Welche Öladditiv verwendet ihr?

    und Dieseladditive: Umfrage: Welche Diesel-Treibstoffadditive verwendet ihr?

  • ...angeblich besteht das Additiv ja zum Großteil aus Aminen. Warum werden solche bei einem Premium Motoröl nicht von Haus aus zugesetzt

    frei nach einem Zitat Deines Namensvetters aus Faust:"Allwissend bin ich nicht, ...."

    Woher kommt die Erkenntnis, dass solche Aminhaltigen Additive nicht eingesetzt werden? Fast alle aschefreien organischen Friction modifier haben Amine als funktionelle polare Gruppe, sind als solche aber mit Standardanalytik schwer nachweisbar.

    Dazu kommt noch, dass ein Additivpaket mit FM, PPD, etc ein ausgewogenes und ausbalanciertes Konstrukt ist was durchaus mehrere Funktionalitäten abdecken muss wie nur die Laufruhr zu erhöhen.

  • Danke für die Antworten

    In dem Archoil Artikel sind sicherlich viele Punkte die zutreffen. Für mich stellt sich nur immer die Frage, kann die Zugabe eines Additives auch schädlich sein, indem es ein anderes Adiitiv von der Oberfläche verdrängt und dadurch etwas unvorhergesehenes auslöst (Korrosion, etc.) oder die Funktion eines anderen Additives bei einem anderen Temparaturniveau einschränkt (EP ..). Ich weiß das wird mir natürlich niemand beantworten können, nur ist es wirklich so einfach zu sagen: Ein Motoröl erfüllt die Mindestanforderungen und ein Additiv (egal welches) ergänzt die Qualität nach oben, je nach Funktion des Additives (Laufruhe, Verschleiss, Reinigung, etc.), ohne Konsequenzen befürchten zu müssen.

    Ich weiß das wird niemand Pauschal beatworten können, aber so ungefähr stellt es sich für mich zusammenfassen dar. Leider bringt es mich in meiner Entscheidung ob ich weiter das Polytron oder evtl. das AR9100 verwenden soll nicht wirklich näher und dies wird mir auch nieman abnehmen. Jedoch wäre es schön einen Ansatzpunkt zu haben ob die Verwendung auch einen negativen Einfluss haben kann oder ob ich alleine auf meinen Popometer hören soll, der eindeutig sagt das es dem Motor gut tut, da er wesentlich runder und weicher läuft. Besonders im Zusammenspiel mit HVO100.

    Danke

  • Kurz, ja. Siehe auch: Additive Mischen / nacheinander verwenden...

    Wenn man mehrere Additive mischt, dann muss man schon genau wissen was man macht oder eine erhöhte Risikobereitschaft besitzen.

    Gruß Edwin

    ---

    BMW F31 LCI 320dA (2015) [B47D20] 1207839.png

    Motoröl: :rek: DPF-2 Plus 5W-30 + 5 Additive | Getriebeöl: :fu: Titan ATF 6008 | Sprit: EN-590 Diesel + :maol: 9930 Diesel Ester

    Opel Speedster Turbo (2001/2003) [Z20LET] 1207841.png

    Motoröl: :rav: RHV Racing High Viscosity 20W-60 | Sprit: :aral: Ultimate 102

    Smart #1 Brabus 1483626.png