Flugbenzin bekommen, 130 Oktan verbleit und jetzt?

Jepp, interessant. So ein Bezin wäre auch für Tuner von alten Rennmotoren hochinteressant. Man könnte die Verdichtung weiter erhöhen und so die Leistungsausbeite erheblich steigern. Oldtimer-Rennfahrer sind ja besondere Streber ...

Zumindest in der zivilen Luftfahrt gilt Zuverlässigkeit über alles. Deswegen sind die Motoren einfach konstruiert und entspannt ausgelegt. Leistung und Effizienz sind zweitrangig.

Die Anwendungen dieses Kraftstoffs sind so exotisch wie der Sprit selbst.

Historische Kampfflugzeuge, und historische Rennfahrzeuge, als Kraftstoff nicht regelementiert war.

Wies aussieht, hast Du da schon ein wahres Schätzchen in dem Kanister. Ich zitiere mal:

"Für ältere Hochleistungs-Flugmotoren, vor allem bei Maschinen aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs und danach, die sehr hohe Oktanzahlen über 100 benötigen, muss der entsprechende Kraftstoff extra hergestellt bzw. mit speziellen Zusätzen versehen werden, um einen störungsfreien Betrieb zu gewährleisten. Hierbei handelt es sich typischerweise um die Sorte AvGas 130 HL (Also stark verbleites - high lead - Benzin mit 130 Oktan).

Diese heute sehr teuren speziellen AvGas-Sorten sind vor allem bei historischen Flugschauen sowie Flugzeugrennen wie jene in Reno/Nevada (USA) anzutreffen. Ein ganz ähnliches „Renn-Benzin“ wird auch für die unteren Klassen bei Beschleunigungsrennen verwendet"

Siehe:

AvGas

Ich bezweifele trotz aller Hochpreisigkeit, das sich ein Bediener von fliegenden Hochleistungskisten eines Fasses habhaft werden möchte, bei dem Herstellungsdatum etc..unbekannt sind..

Ausserdem, die Umwelt!

Ein Fass reicht da nicht mal für das warmlaufen.

Für den Weg zur Arbeit ist die Verwendung nicht erlaubt, aber um das bei Flugzeugrennen völlig sinnlos zu verpulvern, ist das voll ok?

Hängt davon ab, was auf dem Faß steht. Wenn eine Chargennummer drauf ist und das Faß original verschlossen, gibt es sicher Abnehmer dafür, die einen guten Preis zahlen. Ich glaube nicht, daß der Verkauf verboten ist. Auf abgesperrten Rennstrecken beispielsweise sehe ich da keine Probleme für die Verwendung, d.h. nicht auf öffentlichen Straßen. Aber ich lasse mich gerne eines besseren belehren, dann aber bitte die exakten Gesetzesstellen ...

Frankenmartin kauf Dir halt jetzt nen passenden Flieger dazu

Gute Idee. Vielleicht verkauft der Didi ja eines (hat eh so viele - falls man mal in Salzburg vorbeikommt, sollte man sich den Hangar7 unbedingt anschauen - großartige Sammlung historischer Flugzeuge, Formel 1 Rennwägen und Moto GP Motorräder - auch der "Hangar" selbst ist beeindruckende Architektur):

Die Flotte der Flying Bulls im Hangar-7 | Hangar-7

Hahaha war gestern Abend noch in Salzburg West in der Nähe vom Flughafen...

Schade, da hast Du was versäumt, das muß man sich unbedingt ansehen, wenn man benzinaffin ist. Eintritt ist übrigens frei.

So ein altes russisches Kriegsschiff mit 4 facher außenliegender Torpedobestückung und seinen 2x 24000PS Motoren und Sidepipes hat auch was. Da atmest keine 2 min. in 10 Meter Entfernung und durch das Kerosin wird Dir nicht nur schwindelig , 130 Liter würden da vermutlich für einmal Anlasser durch drehen reichen

Zitat von Homer

aber um das bei Flugzeugrennen völlig sinnlos zu verpulvern, ist das voll ok?

Ich sehe es eher so, dass bei den Rennen zum Beispiel sowieso ein solcher Sprit verfeuert wird und entsprechend x Gramm Blei in die Luft abgegeben werden. Die Menge x ist also gesetzt. Nehmen die dafür nun das Benzin von Frankenmartin bleibt es bei der Menge x. Wenn Frankenmartin das Benzin aber in seinem Rasenmäher verfährt, besorgen sich die Teilnehmer des Rennens sich den Sprit woanders und es wird insgesamt entsprechend mehr Blei in die Luft abgegeben (zumal man beim Rasenmähen ja auch ein wenig von dem Dunst abbekommt...). Der Rasenmäher merkt von dem anderen Sprit halt gar nichts.

Und auch wenn früher alle mit verbleitem Benzin gefahren sind, heute sind wir doch schlauer und wissen, dass das nicht so gut war. Änhlich wie beispielsweise die Geschichte mit dem Asbest.

EDIT: PS, Danke für den Hangar-7 Tipp. Da muss ich glaube ich mal hin!

Jepp, Frankenmartin ist ein Umwelschützer, wenn er das Flugzeugbenzin an Spinner verhökert ... (Sorry an die Umweltschützer, aber das mußte jetzt sein ...)

Zitat von Sachengibts

EDIT: PS, Danke für den Hangar-7 Tipp. Da muss ich glaube ich mal hin!

Melde Dich doch bitte vorher bei mir, wohne da in der Nachbarschaft, dann trinken wir dort einen Kaffee bei intensiven Ölgesprächen ...

Es könnte allerdings auch sein, dass derjenige, der das Fass ergattert, sich so drüber freut, dass er einfach noch eine Extrarunde fliegt. Was dann? Hilft das der Umwelt? Der Rasen ist immer noch nicht gemäht und das Benzin ist verpulvert.

Hi, hi, hi, der war gut, aber ja, so könnte es natürlich sein!

Frankenmartin, wenn der Thread für Dich keinen Sinn mehr macht, gebe bitte Bescheid. Dann wird er geschlossen.

Ja, stimmt, wir sind etwas abgeschweift, aber einige sinnvolle Tips haben wir Frankenmartin ja doch gegeben. Das andere kann man unter "brainstorming" subsumieren ...

Frankenmartin : Woher weißt du das mit den 130 Oktan, wenn nichts verwertbares auf dem Fass steht? "Normales" Flugbenzin ist Avgas 100LL und damit bei 100 Oktan. LL steht für "Low Lead" und damit bleiarm, aber nicht bleifrei.

Ja, stimmt, wir sollten mal hinterfragen, ob irgendwas und wenn ja, was genau auf dem Faß steht. Also Frankenmartin Du bist gefordert!