• d.h. du siehst bei einem 0 w8 keinerlei Nachteile zu einem öl mit hoher Viskosität bei hohen Temperaturen und Volllastbetrieb ( kann ja bspw. auch Anhängerbetrieb sein)?

    Wenn dem so ist, müssten bald Öle mit hoher Viskosität für neue Verbrennermotoren vom Markt verschwinden (bis auf die Tuning und Rennnischen) und die meisten dann auf diese Leichtlauföle umschwenken.
    Deren Ziel ist doch Verbrauchs und Emissionsminimierung.

    Ich finde die Entwicklung interessant, aber das hört sich für mich nach einem Öl an, dass keine Nachteile mehr hat.

  • Grundsätzlich ist es bei der Frage nach dem optimalen Öl nicht zielführend, allein die Viskositätenlage um einen Schmierstoff zu beurteilen, wenn man hierbei den Motor selber und seine Konstruktion außer Acht lässt.

    Hier hatten wir das schon alles. Motoren für bestimmte Heißviskosität ausgelegt?

    Mazda 3 BN SKYACTIV G-120 2.0 Benziner (2017)

    Motor: RAVENOL REP 5W-30
    Schaltgetriebe: Addinol MTF 75W-80

  • Ich beurteile ein Öl nicht allein aufgrund seiner Viskosität. Mir ist auch klar, dass ein Motor, für den 0 w8 freigegeben ist, auch entsprechend konzipiert sein muss.

    Mich würde eben nur interessieren, welche Nachteile ein 0 w8 Öl hat. Mir fällt dazu der Volllastbetrieb bei hohen Temperaturen ein.
    Ich hatte mal verstanden, dass höhere Viskositäten höhere Reserven, weil dickeren Film ausbilden. Es kommt natürlich noch auf die verwendeten Additive an.

    Wenn dem nicht so ist und ein 0w8 keine Nachteile hat, ist das toll und die Zukunft bei neuen Motoren, die dann auch bzgl. Langlebigkeit, Drehzahl und Leistung und Temperaturbständigkeit keine Einschränkungen haben, bei gleichzeitiger Verbrauchs und Emissionsminimierung..

  • Dünne Öle können gut funktionieren. So haben viele japanische Fahrzeuge seit Jahren 0W20 als Werksbefüllung. Entgegen allen Unkenrufen funktioniert 0W20 mit Longlife IV beim VW-Konzern auch gut.
    Allerdings vermute ich auch, dass es mit Vmax kritisch werden könnte.
    Ich möchte allerdings nicht die Ölwahl von Toyota damit hinterfragen, sondern eher das Konzept "Vmax". In welchem europäischen Land außer Deutschland wird denn dauerhaft über 130 km/h gefahren? - Genau, in keinem. Und wenn Fahrer in Deutschland Wert auf hohe Endgeschwindigkeiten legen, werden sie sich eher für andere Fahrzeuge als einen Yaris Hybrid entscheiden.
    Ohne hier eine Diskussion über Tempolimits vom Zaun brechen zu wollen, möchte ich behaupten, dass Toyota, wenn sie ganz konsequent wären, den neuen Yaris bei 145 km/h hätten abriegeln können, damit sie ganz sicher gehen, dass die Maschinen nicht öfter Schaden nehmen. Oder anders gesagt: Wer seinem neuen Yaris etwas gutes tun will, sollte nicht zuerst über ein dickeres Öl, sondern über eine freiwillige Beschränkung auf Richtgeschwindigkeit nachdenken.
    Wie gesagt, das ist keine politische Schelte gegen hohes Tempo, nur ein pragmatischer Ansatz, mit den konstruktiven Grenzen von Öl und Motor bei diesem Kleinwagen umzugehen.

  • Hoher Vollast Anteil kommt in der Realität außer auf der Rennstrecke doch nur in absoluten Ausnahme Situationen vor. Nachts auf freigegebener Strecke.
    Und da doch auch nur für Minuten, weil man in einer Viertelstunde bei 200 Sachen schon 50km zurück legt. Bei 250 Sachen in 12 Minuten.

    Dann kann ein gutes Thermomanagement so ausgelegt sein, daß auch bei Dauervollgas die Öltemperatur nur wenig ansteigt. Sensorik und Steuerung kann ja gegebenenfalls wieder Leistung zurück nehmen.

    Das relativiert alles. Im Motorsport wird 0W8 dagegen kaum zum Einsatz kommen.

    Mazda RX8 ロータリーエンジン - Rōtarīenjin

    Motor: :ams: XL 10W-40
    Getriebe: :rav: VSG 75W-90
    Achsgetriebe: :ams: Severe Gear 75W-90

  • ok, das bestätigt meine Vermutung. Vmax wird kritisch, wobei Volklast nicht nur Vmax ist.
    Und wer sich diesbzgl. einschränken möchte, nur, weil das dünne Öl auf einen Motor abgestimmt ist, der dann die Leistung heruntersteuert, wenn es zu heiß wird, kann das ja tun.
    Wobei ich mir den neuen Yaris mal angesehen habe: Sportliches Konzept und Aussehen mit 125 PS, da macht es bestimmt viel Freude, sich wegen des Öls an heißen Tagen zurücknehmen zu müssen. Das Konzept scheint mir nicht so ganz stimmig zu sein, aber ich beurteile das ja auch nur aus Käufersicht...

  • Ich habe es eher andersrum gemeint. Daß der Motor und alles drum herum sicher auf so ein dünnes Öl abgestimmt werden kann. Thermomanagement hält die Öltemperatur unter allen Umständen konstant, und sollten die Betriebsparameter doch zu extrem werden, kann immer noch die Steuerung eingreifen.

    Edit: Ich habe Mal ausgerechnet, wo die Viskosität landet, wenn ein Motor ohne Ölkühler mit 5W30 (KV100 von 12, KV40 von 70) auf 130° Öltemperatur getreten wird.

    Viskosität ist immer zusammen mit der Temperatur zu sehen, und sehr davon abhängig.

  • Das stellt kein Problem dar wenn der Motor darauf konstruiert wurde und Öltemperatur oberhalb der 125 Grad werden mit einkalkuliert.
    Schmierstoffe sind mittlerweile während der Entwicklung eines Motors ein wichtiges Element.

  • Edit: Ich habe Mal ausgerechnet, wo die Viskosität landet, wenn ein Motor ohne Ölkühler mit 5W30 (KV100 von 12, KV40 von 70) auf 130° Öltemperatur getreten wird.

    Das ist interessant. Ich danke dir. Also hier hast du mit 5w30 gerechnet.

    Kannst du dasselbe auch mit dem neuen 0 w8 rechnen lassen, dann hat man einen Vergleich.
    Danke dir.

  • Ich kann das Misstrauen gegenüber dünnen Ölen überhaupt nicht nachvollziehen.

    Ein Automobilhersteller wie Toyota würde niemals seine bekannte Zuverlässigkeit aufs Spiel setzen wenn die freigegebene Viskosität nicht in allen Lebenslagen passen würde. Dazu zählt auch die deutsche Autobahn - die werden das in ihrer Auslegung schon berücksichtigen, keine Sorge.

    Ich weiß welche knallharten Tests am Motorenprüfstand gefahren werden - 24/7 Nordschleife, Dauerredline etc. und das über Wochen und Monate. Dagegen wirkt 10min Vollgas auf der Autobahn wie ein Spaziergang im Park. Zumal man in Deutschland ohnehin Zwangspausen einlegen muss außer man fährt 3 Uhr morgens über die Bahn.

    Wir fahren zum Beispiel seit Tag 1 in unseren BJ2006 RAV4 D-CAT die damals schon sehr verpönten 2,9er 5W-30 Öle.

    Geschont wurde das Auto nicht wirklich - Dauer Vmax im Hochsommer bei 40°C etc. alles dabei. Das Auto hat mittlerweile über 360tsd km auf der Uhr und verbraucht bis heute kein Öl (Täglich 2x50km).

    Deshalb fahre ich in allen meinen Japanern das dünnste Öl was zugelassen ist - zumal der Verschleiß beim Kaltstart ohnehin am höchsten ist.

    Das dünne Öle schlecht für den Motor sind halte ich für einen Mythos - wie auch eine vielzahl an GÖA hier im Forum bestätigen können.

    BMW 320d xdrive 2017
    Motor: :mobi1: 5W-30 ESP API SP
    Getriebe: :fu: ATF 6008

  • Fahre auch nur 0w20, habe die Höchstdrehzahl angehoben, der Wagen wird als Ringtool nicht geschont und der Skyactiv Benziner ist bis jetzt noch nicht gestorben.

    Ich mach mir bei dünnen Ölen, welche für den Motor freigegeben sind auch überhaupt keinen Kopf...

    Ich kann es halt nur an Daten festmachen und hier habe ich eine niedrigere Öltemp. mit 0w20 als mit 5w30 z.B. .

              

  • Es ist nicht nur v-max auf der deutschen Autobahn, was die Heißviskosität herausfordert.

    Stop and Go Verkehr im Hochsommer, bei Lufttemperatur nahe 40 Grad und Asphalttemperatur weit darüber tut das auch: Die Drehzahl ist im Leerlauf super niedrig, es wird viel angefahren, und es findet fast keine Ölkühlung statt. Außer der. Wagen hat vielleicht einen Öl Wasser Wärmetauscher.

    Die Gleitlager müsse beim Lagerspiel und dem Verhältnis Kraft/Fläche einfach entsprechend konstruiert und gefertigt sein. Dann geht das.

    Mazda RX8 ロータリーエンジン - Rōtarīenjin

    Motor: :ams: XL 10W-40
    Getriebe: :rav: VSG 75W-90
    Achsgetriebe: :ams: Severe Gear 75W-90

  • Mir wurde mal zugetragen :trall:, dass die Oberflächen immer präziser in ihrer Hohnung gefertigt wird und der Ölfilm neben der Schmierung hauptsächlich kühlen soll. Nur deshalb werden solche niedrigen Viskosität realisiert und somit auch die Temperaturen abgeleitet. Dünne Öle können dennoch sehr druckbeständig sein.

    Der Unterschied von newtonschen zu Flüssigkeiten mit viel VI Improver ist, dass sie sich durch die Dilatanz eigenartig verhalten. Besonders wenn unterschiedliche Geschwindigkeit im Fluid auftreten. D.h bei Querschnittsverengungen.

    Das haben extrem dünne oder sehr dicke Grundöle nicht. Ihr Verhalten ist "nachvollziehbarer". Deshalb wird empfohlen beide zu mischen.

    Die Theorie ist komplex und deshalb sind wir hier registriert. Ansonsten funktionieren herkömmliche Schmierstoffe, mit angemessenen Intervall und Fahrprofil tadellos. :check:

  • Was fest steht ist, dass wenn der gute Harald am Wochenende mit seinem Yaris über die BAB heizen will das auch gerne ohne Bedenken tun kann und sich nicht mit einem 0W8 hinter dem nächsten LKW einordnen muss. :grins3:

    BMW 320d xdrive 2017
    Motor: :mobi1: 5W-30 ESP API SP
    Getriebe: :fu: ATF 6008

  • Ich arbeite bei Toyota, und wir haben bescheid bekommen das die ganz neuen Toyota Yaris mit 0W8 öl befüllt werden müssen, ich wollte das nur so eben hier im forum nennen, weil ich es aber für sehr dünn halte!
    Glaubt ihr das wird gut gehen mit vollgas auf der deutschen autobahn im sommer? :überleg:

    Da du bei Toyota arbeitest ist die Frage einfach.Ja das funktioniert.

    Nach meinem Wissen kommt das 0W8 nur in Hybrid Modelle.

    Da ist es ja viel leichter zu steuern das es funktioniert.

    1. alle 15Tsd km Ölwechsel, werden die meisten machen um die 10 Jahre Garantie zu erhalten

    2. bei den Hybriden ist alles genau geplant, Höchstgeschwindigkeit begrenzt, Motordrehzahl, Leistung etc heißt bei der Bedienung kann der Endverbraucher nix mehr verkehrt machen

    3. dadurch sind alle Umgebungvariablem viel leichter zu planen und somit auch der Verschleiß und dasbenötigte Öl.

    Durch die neue 10 Jahre Toyota Garantie muss es ja mindestens solange halten.

  • Weiß evtl. jemand, welches Öl der GR Yaris bekommt?

    Ich denke nicht, dass ein Homologationsfahrzeug die dünne Suppe bekommt, zumal mit dem weltstärksten 3-Zylinder (261PS).

    Daraus könnte man ableiten, dass Toyota durchaus nach Fahrprofilen unterscheidet, ob 0W-8 zum Einsatz kommt. Nach dem Motto "für einen 08/15 Hybriden im Kleinwagen reicht das 0W-8".