KFZ-Problembehandlung - hier gibt es Hilfe

  • Guten Morgen Leute, eventuell kann mir ja jemand von euch den richtigen Hinweis geben :) Ich habe kürzlich meinen N57D30 optimieren lassen (per Logfahrt auf dem Prüfstand vorher / nachher). In den 10tkm die ich davor seit Kauf mit dem Auto gefahren bin hatte ich -nicht einen- Fehler in der DDE hinterlegt. Nachdem die Autobahn auf dem Heimweg zum ersten mal etwas freier war ging der Wagen dann bei über 220km/h unter Volllast in den Notlauf und speichert dabei primär "Ladedruck oberhalb physikalischer Grenze" und als Ursache des Notlaufs dann "Ladeluftschlauch abgefallen". Der Fehler mit dem Schlauch heilt sich selber wenn man etwas langsamer macht und dann fährt er auch wieder normal, das System an sich ist auch dicht, ich habe gerade am WE den LLK gereinigt, abgedrückt und ein paar Dichtungen erneuert. Der Fehler mit der physikalischen Grenze tritt praktisch jedes mal auf wenn voller Ladedruck anliegt, er zeigt dann knapp unter 3500mbar. Ich hatte nun zunächst einmal das Unterdrucksystem und die Druckdosen sowie Ventile und Druckwandler geprüft - alles in bester Ordnung. Ladedrucksensor erneuert fürs gute Gewissen, war aber i.O. Abgastemperatur ist bei 600-650 Grad wenn der Fehler auftritt, LLT knapp unter 60 maximal seit der Reinigung - ich bin aber bisher auch nie über 10 Sekunden reines Vollgas gefahren, denn dann kommt der Notlauf. Dabei fällt der Ladedruck einfach langsam komplett ab, nachdem er angenagelt 348X.XX mbar gezeigt hat und der Solldruck bei Drehzahlen über 3200 Umdrehungen schon langsam zurückgeht (der Ladedruck bleibt also über dem Solldruck bis er einbricht). Nutzt man nur 85% Pedalstellung kann man auch ganz normal fahren, auch 250km/h. Man kann auch 5 Sekunden Vollgas fahren, kurz vom Gas... wieder 5 Sekunden drauf ... das geht ebenso. Die Soll-Ist-Luftmassen sind unter normaler Fahrt in Ordnung. Was könnte hier softwareseitig das Problem verursachen ? Ich habe bereits einen Termin für eine Nachkontrolle, aktuell aber keine Info worauf nochmal geschaut werden soll. Ich weiß halt nicht ob es eine reine Schutzfunktion der DDE ist, die auf Grund von Zeit X Volllast z.B. wegen nicht angepasster Ladedruckbegrenzung auftritt (Ladedruck weicht ja nach oben ab), eventuell gar Boost Creep am Serienlader ? Wär toll wenn jemand eine Info hat, vielen Dank !

  • Ist denn auf dem Prüfstand der Volllastpunkt auch in Beharrung gefahren worden? Sprich Volllast so lange halten bis alle Zustandsgrößen (Ladedruck, Temperaturen, ...) sich eingependelt haben und dann weiter halten und schauen, ob irgendwas wegläuft?

    Beim typischen Pull auf dem Prüfstand wird ein Fehler, der nur im Stationärbetrieb eintritt, nicht unbedingt erkannt. Insofern würde ich erst dort ansetzen.

    Das ist übrigens auch einer der Punkte, die von Applikateuren aus der Industrie gerne am Chiptuning kritisiert werden.

  • Man muss fairerweise sagen, dass das auf dem durchschnittlichen Rollenprüfstand auch schwierig umzusetzen ist, allein schon weil riesige Mengen Luft bewegt werden müssten um das Fahrzeug adäquat zu kühlen. Die OEMs und deren Dienstleister fahren da etwas andere Geschütze auf.

    Ich denke dein Chiptuner ist die beste Anlaufstelle um das Thema zu lösen. Aber das ist schon unglücklich wenn das Auto nach so kurzer Zeit Volllast in den Komponentenschutz reinläuft. Mir fehlt allerdings die Erfahrung und Kompetenz um zu beurteilen was der Kennfeldverbieger hätte besser machen sollen, vielleicht meldet sich noch jemand mit mehr Erfahrung zu Wort :check:

    Einmal editiert, zuletzt von HellBilly (7. Februar 2024 um 09:42)

  • Es ist ein Alpina LLK (ok weils ein Alpina ist ^^), hätte auch kein Problem einen noch größeren zu verbauen aber das ist offensichtlich auch nicht die Ursache


    Es könnte ja auch denkbar sein dass das Wastegate nicht ausreichend öffnet um die übermäßigen Abgase ausreichend abzuführen. Laut dem Video ein häufiger Fehler, der erst nach dem Optimieren zur Geltung kommt:

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    Allerdings hatte ich die Druckdose des Wastegate (wie alle anderen) bereits mit Unterdruck beaufschlagt und sie hält den Druck tadellos, man sieht auch wie sich der Hebel vom Wastegate verstellt - vielleicht aber nicht genug ? Gibt es hier ein Soll-Maß um zu messen ob der Hebel auch ausreichend stark angelenkt wird ? Kann die Dose anderweitig defekt sein, was z.B. intern den Arbeitsweg mechanisch begrenzt ?


    EDIT: Also wenn ich mir Videos von Wastegates an Unterdruckdosen im Netz so anschaue ist mein Hebelweg auch ausreichend groß.

    Einmal editiert, zuletzt von Aetvyn (7. Februar 2024 um 16:40) aus folgendem Grund: Ein Beitrag von *kartman* mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Das mit dem Wastegate ist insofern auch hinfällig da es sowieso nicht angesteuert wird bzw permanent auf Stellung zu stehen gelassen wird.


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  • Der Ladedruck ist während der Beschleunigung deutlich höher als der Soll-Ladedruck, irgendwann greift dann der Bauteilschutz und der Notlauf wird aktiviert. Für mich sieht es nach fehlerhafter Ladedruckmap aus.

    Hier gibt es aber Leute, die da sicher mehr zu sagen können.

  • Kann der Ladedrucksensor im N57 überhaupt mehr wie 3,5 bar absolut anzeigen? Sieht für mich schon fast danach aus als ob der Sensor da am Ende ist und der reale Ladedruck vielleicht sogar noch höher. Aber egal, Ist-Ladedruck ist ja über Soll. Daher tippe ich da auch auf ein Softwareproblem.

  • Den Sensor hatte ich als erstes erneuert ^^ Der scheint also leider Recht zu haben. Und nein mehr als 3500mbar kann er wohl in der Tat nicht anzeigen, wie viel da also tatsächlich anliegt weiß man noch nicht mal. In jedem Fall zu viel und die DDE kommt nicht mal auf die Idee das Wastegate anzusteuern.

  • Das glaube ich dir. Aber jeder Sensor hat nur einen bestimmten Messbereich. Gerade bei big boost Umbauten müssen oftmals die serienmäßigen Sensoren ausgetauscht werden weil der angestrebte Ladedruck größer ist als der maximal messbare des Sensors.

    Und 3,5 bar Absolutdruck finde ich selbst für einen Biturbo Diesel schon stramm. Ist doch ein D5 auf Basis 535d oder?
    Aber egal, das würde erklären warum der Istladedruck bei rund 3500mbar stehen bleibt. Dein eigentliches Problem ist meiner Meinung die große Abweichung soll-ist.

  • Den Sensor hatte ich als erstes erneuert ^^ Der scheint also leider Recht zu haben. Und nein mehr als 3500mbar kann er wohl in der Tat nicht anzeigen, wie viel da also tatsächlich anliegt weiß man noch nicht mal. In jedem Fall zu viel und die DDE kommt nicht mal auf die Idee das Wastegate anzusteuern.

    Wenn der physikalische Wert höher ist als der Messbereich, kann die Logik auch auf einen fehlerhaften Sensor (Kurzschluss oder Unterbrechung) oder auf unplausibles Sinal schließen. Sowas wäre mit Programmierung nur zu beheben, wenn der Wert nicht überschritten wird, oder tatsächlich ein Sensor mit größerem Messbereich zum Einsatz kommt.

    Mazda RX8 ロータリーエンジン - Rōtarīenjin

    Motor: :ams: XL 10W-40
    Getriebe: :rav: VSG 75W-90
    Achsgetriebe: :ams: Severe Gear 75W-90

  • "Ladedruck oberhalb physikalischer Grenze" und als Ursache des Notlaufs dann "Ladeluftschlauch abgefallen"

    Na wenn der Ladedruck oberhalb phyikalischer Grenze kann der Ladeluftschlauch nicht abgefallen sein :yes:

    Das mit dem Wastegate ist insofern auch hinfällig da es sowieso nicht angesteuert wird bzw permanent auf Stellung zu stehen gelassen wird.

    Ich bin bei HellBilly , hier wurde vermutlich der Vollastpunkt nicht stationär angefahren, geht auch schlecht mit Rollenprüständen ohne Abtriebsleistung. Weshalb unter den Umständen zumindest eine Kontrolle per Logfahrt auf der Straße erfolgen sollte.

    Ich stelle mal eine These in den Raum aufgrund der Aussage mit dem WasteGate:

    • Tuner macht die Applizierung
    • Stellt fest, dass der Soll Ladedruck nicht erreicht wird
    • WasteGate wird deaktiviert, da Ist-Ladedruck immer unter oder nahe gewünschten Soll-Ladedruck
    • auf dem Rollenprüfstand schauts gut aus, weil die Last fehlt und dadurch die Abgasmenge für den Turbo zu gering ist: lässt sich übrigens bei den Videos von Leistungsmessungen beobachten, wenn erwartete Leistung & Ladedruck nicht erreicht wird... auf der Straße aber schon.

    Die folge davon ist, dass die Ladedruckregelung (für die große Stufe) deaktiviert ist, weil WasteGate nicht angesteuert werden kann.

    Du fährst nun hohe Last bei hoher Drehzahl/Geschwindigkeit, dadurch ist nun mehr Abgasmenge als auf dem Prüfstand vorhanden und der Ladedruck geht durch die Decke, da Regelung deaktiviert.

    "Am Öl kanns nicht gelegen haben... war ja keins drin."

  • Die These wäre natürlich technisch möglich, andererseits auch ziemlich hart. Im Standgas oder bei niedriger Drehzahl wird aktuell das Wastegate auch geöffnet, da geht die Ansteuerung dann auf 95%. Tritt man drauf schließt es (5%) - heißt Ansteuerung des Druckwandlers aus - kein Vakuum wird mehr durchgeleitet, Druckdose entspannt sich, Wastegate geht zu. Welche Logik (Fahrerwunsch/Ladedruck/Abgasdruck usw.) dazu herangezogen wird wann es unter Volllast wieder öffnet weiß ich leider nicht. Alleiniges Erreichen des Sollsdruck scheint es ja nicht zu sein.


    Es waren seitdem hin und wieder auch völlig wahllos andere Fehler gespeichert, die nach dem Löschen nicht mehr wiederkamen oder nach einiger Zeit durch andere vertreten worden. Sie kommen auch sehr selten (und vor dem Tuning gar nicht), die Logik scheint also durchaus etwas verwirrt zu sein. Dabei war auch Ladedrucksensor Kurzschluss nach Plus UND dann nochmal nach Masse (Sensor erneuert), Verhältnis gemessener zu berechneter Luftmasse zu klein und noch 1-2 ähnliche Berechnungsfehler.

  • Für mich klingt das alles nach einem fehlgeschlagenem Tuningversuch. Hast du nicht die Möglichkeit, den alten Datenstand wieder aufzuspielen, dein Geld zurück zu bekommen und zu einer anderen Firma zu gehen? Es gibt doch gerade wenn es um BMW geht namhafte und fähige Tuner.

    Bei mir ist da ganz schnell das Vertrauen weg....

  • Das mit dem WasteGate hat sich für mich durch deine Aussage so angehört, also ob das bewusst so gemacht wurde. Was wohl nicht der Fall ist.
    Auch deine Probleme mit dem Drucksensor könnnen durch die Überbeanspruchung außerhalb seines Messbereichs zustande kommen.

    Wie dem auch sei, HaTe hat alles geschrieben was zu tun ist.

    "Am Öl kanns nicht gelegen haben... war ja keins drin."

  • Ja die Schwelle zu sagen "Hätteste das bloß sein lassen" hab ich schon durchbrochen ^^ Der Betrieb hat nach dem was ich mitbekommen habe und nach eigener Aussage auch schon "unzählige" N57 gemacht. Von daher sehe ich das so dass Fehler leider natürlich vorkommen können, gerade wenn man neu schreibt und nicht nur einen fertigen Datensatz aufspielt. Es kommt nun nur darauf an das Problem zu korrigieren und vor allem transparent offenzulegen was genau nicht gepasst hat, denn da zeigt sich die Kundenorientierung. Sollte das nicht möglich sein würde ich durchaus auch dazu tendieren den originalen Datensatz wieder aufspielen zu lassen und die Sache rückabzuwickeln, da ich sonst einfach ein schlechtes Gefühl hätte. Unsere Kommunikation über das Problem gestaltet sich aktuell eher etwas einseitig, da ich zwar weiß dass sie nochmal was ändern wollen, aber (bisher, ich hab inzwischen sehr gezielt nachgefragt) nicht was und warum. Somit suche ich weiter potentielle Fehlerursachen in meinem Wagen selbst, zumal man sich erst nicht ganz sicher war ob das Update was ändern würde. Über das Forum hier habe ich bereits einen weiteren scheinbar sehr kompetenten Kontakt erhalten, leider hatte der an dem Tag wo ich mal für eine Nachkontrolle der Arbeit des ersten Tuners vorbeikommen könnte keine Termine mehr frei.

  • Um es kurz zu machen: Der alte Softwarestand ist wieder drauf, das Auto läuft wieder absolut problemlos. Was es war und warum auch ein anderes Kennfeld weiterhin Fehler (aber keinen Notlauf mehr) geliefert hat wären nur Mutmaßungen, ich konnte das mit dem Programmierer leider nicht besprechen. Aber ich hab tatsächlich -heute- noch einen Termin bei einem reinen BMW Diesel Tuner der mir empfohlen wurde, ich werde ihm die Geschichte erstmal schildern, vielleicht kann er ja auch was dazu sagen oder kennt die möglichen Ursachen.

    Besonders auffällig übrigens zusätzlich, dass der Wagen im Leerlauf stumpf und hart bis in den Begrenzer von 5500 gedreht hatte, jetzt mit der Seriensoftware wird er wieder bei 4000 sanft gehalten - die AU wäre vermutlich spannend geworden