Richtig Warmfahren - Wie haltet Ihr es ?

  • Mein Auto hat allerdings auch nur eine kleine 1.2 Liter Nähmaschine unter der Haube. :D Aber immerhin knappe 4 Liter Gesamtölfüllmenge..

    kann ich unterbieten !
    799ccm Turbodiesel, mit sagenumwobenen 40 PS, eine Höllenmaschine die schon so manchen Porschefahrer zum Weinen gebracht hat... an der Tankstelle ! :thumbsup:

  • wieso manche Porschefahrer? :/ Gibt es da Höllenmaschinenen, welche die einen niedrigeren Verbrauch haben als deiner? 8|

    Mnn sind es alle Porschefahrer.... :rolleyes:

    his:Mazda CX30,BJ2020 2.0 Sky-X,4 Zyl Kompressor 180 PS,Automatik,M-Hybrid, 5W30 Mazdaöl

    hers:Volvo C30,BJ 2007 2.4i,5 Zyl Sauger 190 PS,Automatik, 5W40 Polytechöl :service:

  • Klärt mich mal auf, von welchem Fahrzeug/Motor sprechen wir hier?
    Und wie ist der Verbrauch?

    Gesprochen wird von einem Smart 450 cdi Cabrio. :thumbup:
    Wo der Normverbrauch liegt weiß ich gar nicht, ist aber leider seltenst der Wahrheit entsprechend...
    Realverbrauch liegt bei mir im Moment (Winter) bei ~3,5L und bei moderateren Temperaturen bei 3,2-3,4L.
    Nutze den Wagen als Daily, fahre ca. 90km/Tag, da rentiert sich das schon. Gefahren wird zu 80-90% Autobahn mit Geschwindigkeiten zwischen 90-120km/h, der Rest ist Stadtverkehr. Geht also für das Fahrprofil völlig in Ordnung. Mein BMW benötigt bei gleicher Strecke ~8L Super+. Beide Autos mit Cabriodach zu wohlgemerkt.

    Edit: Der Wagen hat gestern die 180.000km-Marke geknackt und dankt es mir mit einem Ölverbrauch von 100ml auf den letzten 7000km. Der Turbo pfeift ein wenig, besonders im kalten Zustand, schon seitdem ich den Wagen besitze, insofern weiß ich auch worin die Ursache liegt.


    Den hab ich einmal in Luxemburg gesehen, Wahnsinns Teil !
    Hab's nicht ganz vor Augen, die ersten 70-80% der Teststrecke fährt der Wagen rein elektrisch und den Rest der Verbrauchsmessung dann auf Verbrennungsmotor, sodass da solch ein Wert raus kommt.
    Finde ich ja klasse, wie Porsche da diesen "Test" hops nimmt und gleichzeitig die Glaubhaftigkeit dieses Zykluses (gewollt oder nicht) in Frage stellt ! :whistling:

  • Du meinst Ursache = Vorbesitzer?
    Aber 40PS.... wie fährt man denn so etwas warm? Da kommt man doch quasi nicht drum herum den auch kalt zu belasten?

    Richtig, gab es beim kauf gratis.
    Da der Preis dennoch sehr attraktiv war und ich damals eigentlich relativ gut einschätzen konnte, dass der Turbo noch einige Zeit halten wird, schlug ich zu.
    Seit Kauf bei ~70.000km hat er auch bisher noch weitere 110.000 drauf gepackt.

    Zum Thema Warmfahren:
    Die Rahmenbedingungen sind die, dass ich im Ruhrgebiet lebe und die Autobahnen im Ruhrgebiet meist schon früh morgens VOLL sind. Soll heißen, dass ich morgens auf meiner Strecke die ersten 15km gar nicht schneller als 90km/h fahren könnte, selbst wenn ich wollte (die ersten 3km davon finden innerorts statt). Ab da kann ich dann auch mal 110-120 fahren, weil ich dann weitestgehend aus'm Pott raus bin.

    Der Grund, warum ich mir den Alten Smart Diesel kaufte ist, weil dieses Modell noch über ein langes 6. Gang-Getriebe verfügt (bzw. 5 und 6 sind lang).
    Als dann der Partikelfilter 2006 eingeführt wurde, bekamen die Ing. Probleme den geschlossenen DPF überhaupt auf Betriebstemperatur zu bekommen, weil die produzierte Abgastemperatur zu niedrig war. Welchen Geniestreich hatte man also ? Genau, die Übersetzung wurde gekürzt, sodass die Drehzahl des Motors bei gleicher Geschwindigkeit stieg und einhergehend auch die Abgastemperatur -> Problem gelöst, auf Kosten des Verbrauchs !
    Naja und die 451er-Modelle ab 2007 hatten sogar nur noch 5 Gänge, fiel für mich also völlig raus.

    Zurück zum Warmfahren, ja gestaltet sich als äußerst schwierig vor allem weil mein Arbeitsplatz direkt an der Autobahn ist, sprich auf dem Heimweg könnte ich direkt unbegrenzt den Fuß durchtreten, da ist dann aber eben auch 90 fahren angesagt. Warum 90km/h ?
    Weil der Motor bei 90 mit ziemlich genau 2000 U/min fährt. Für einen Diesel sind das grundsätzlich schon "höhere" Drehzahlen, man muss aber auch bedenken, dass der Motor drehmomenttechnisch bei niedrigen Drehzahlen nicht aus den vollen Schöpfen kann und Drehzahl nun leider die einzige Möglichkeit ist, dem kleinen Motörchen ein wenig Leistung zu entlocken.
    Drehen tut er übrigens bis 5000 U/min.
    Insofern liegt er dann beim Warmfahren bei etwa 1/3-Drehzahl was in meinen Augen und nach nun über 100.000km anscheinend in Ordnung ist, sonst hätte er wohl mittlerweile schon gezeigt (in Form von Turbotod, Ölverbrauch etc.), dass ihm diese Fahrweise nicht bekommt.

  • Aber 40PS.... wie fährt man denn so etwas warm? Da kommt man doch quasi nicht drum herum den auch kalt zu belasten?

    Ein Streichholz 10 sek. vor dem Starten unter die Ölwanne werfen :flitz:

  • ...wenn die nicht sogar Nachts einfach durchlaufen. :evil:

    Das wäre viel zu Schädlich, Ineffizient und vorallem geht der Motor so Futsch.

    Das mit unter den Tanks stimmt damit der Diesel flüssig wird.
    Aber eben "Offenes Feuer" unter dem Tank ist ziemlich Krass.

    Der Diesel brennt aber hat nur ne kleine Herdflamme, der Benzin entfacht sich wie ein Phöenix und schicktalles sofort in die Hölle falls es anfängt zu Brennen. Der Diesel ist umso stärker/gefährlicher als dass Benzin wen dieser "Atomisiert" wird.

  • Das wäre viel zu Schädlich, Ineffizient und vorallem geht der Motor so Futsch.

    Meines Wissens nach wird es oftmals in Sibirien so gehandhabt.

    Ich bezweifle auch, dass ein LKW-Motor nach einem Tag Standzeit bei -50 Grad Celsius überhaupt noch anspringen würde.

    Ein Bekannter war für's Militär dort im Einsatz und erzählte ähnliches. Die LKW wurden in einen Kreis gestellt um einen Dieseltank herum, und eine Person hatte nachts die Aufgabe die Tanks zu füllen, während die Motoren liefen.

  • Um hier OT abzurunden und zu beenden gebe ich Infos aus erster Hand:
    Bin in Sibirien geboren, in Novosibirsk, daher Insider.

    Bei Temperaturen unter -43 Grad hatten wir Schulfrei, kam im Winter öfters vor...
    Bei uns war Kohleabbau und viel dazugehöriges Equipment und Technik dabei.
    Nicht alles war in riesigen beheizten LKW-Garagen abgestellt.
    Busse, Feuerwehr, Krankenwagen und Benziner-LKW waren in Garagen bei milden +5-10 Grad untergebracht.
    Alle Diesel-Kipplaster wurden monatelang nach Schichtende vollgetankt und draußen aufs Gelände mit laufendem Motor bis zum nächten Morgen abgestellt. Es durfte kein Motor ausgehen, denn nach ein paar Stunden war kein Starten mehr möglich. Dann mussten sie in die Garage zum Auftauen geschleppt werden.

    Auch Benzin-Fahrzeuge, die länger draußen gestanden haben, mussten vor dem Starten unter Ölwanne und Getriebe mit großem Benzin-Bunsenbrenner oder Holzfeuer angewärmt/angeheizt werden (Gasbrenner funktionieren bei solchen Minusgraden nicht, da kannst du das Gas in Eimer kippen und umfüllen...).
    Motor wurde dann mit getrettenen Kupplung gestartet. Danach langsam und in Schritten die Kupplung loslassen und Getriebe in Neutral durchdrehen lassen. Wer zu hastig war und schnell entkuppelt hat, dem platzte das Getriebe, weil das kalte Öl zwischen Zahnrädern nicht schnell genug entweichen konnte und das Getriebe sprengte...

    Hier ein Beispiel:

    Externer Inhalt m.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

    In Sibirischen Regionen läuft alles bisschen anders ab.
    Über das Thema "richtiges Warmfahren" macht man sich da auch Gedanken, allerdings aus anderen Intentionen...
    :D

    OT Ende

  • Insbesondere die übervorsichtigen Warmfahrer (bis 80° Öltemperatur nur max 2000 U/min !) sind davon betroffen und tuen ihren Motoren letztlich auch keinen Gefallen damit.

    Von der Sorte bin ich auch :D

    Aber so richtig überzeugt davon was nun besser ist bin ich noch nicht.

    Wäre natürlich angenehmer wenn es tatsächlich so ist dass man den Motor auch schon bei deutlich unter 80°C belasten dürfte/sollte... aber ich weiß nicht so recht ?(

  • Man muss ja nicht gleich schnell beschleunigen, aber man kann nach 2-5minuten Fahrt ruhig ein bisschen Leistung und Drehzahl abrufen. Bei mir ist so, ich bin nach einem Km auf der Landstraße, nach 2 weiteren auf der Autobahn. Ich beschleunige langsam aber fahre trotzdem schnell, d.h. auf der Landstraße 100, auf der Autobahn 120-130 2 km etwa, dann ist die Öltemp. bei 80 (Außentemp 5-10°C)
    So wird der Eimer schnell warm, man ruft aber insgesamt noch viel, viel weniger Leistung ab, als bei Vollgas. Ok, es kommt natürlich auch auf das Auto an aber mit den 20-30kw die man für 100-130km/h braucht dürften die meisten Autos wohl klarkommen.

    :red: Euro Series 5w40

    :aroi: AR 9100

    :she: V-Power

    :rav:MTF3+VSG 70/30

  • Beim Warmfahren muss man sich immer vor Augen halten, dass man ja mit dem Verkehr zumindest mit schwimmen will /soll/ muss. Dafür muss der Motor aber eine bestimmte Leistung abgeben. Diese ist aber wiederum proportional zu dem Produkt aus Drehmoment x Drehzahl. Da aber das Drehmoment selbst proportional zum Mitteldruck in den Zylindern ist, bedeutet es auch, dass man eine Reduzierung der Drehzahl immer mit steigenden Drücken in den Brennräumen erkauft. Oder um es deutlich zu sagen, eine Reduzierung der Drehzahl bedeutet immer ein Anstieg der Kolbenkräfte !
    Und was dabei nun besser ist, lässt sich nun wirklich nicht pauschaliert sagen.
    Weiterhin gilt aber auch die alte Faustregel, dass eine Erhöhung der Drehzahl primär zu einem Temperaturanstieg beim Öl führt, während eine Lasterhöhung temperaturmäßig eindeutig mehr ins Wasser geht.
    Wohl dem, der ein Öl-Wasser Wärmetauscher in seinem Auto verbaut hat. Da werden die verschleißfördernden Einträge aus Wasser und Benzin so oder so recht schnell wieder ausgetragen.
    Eine Anmerkung sei an dieser Stelle noch gestattet:
    Bei niedrigen Drehzahlen (also bis 2000 U/min) fährt man bereits mit kleinen Gaspedalwinkeln den Motor ungedrosselt, also in der Volllast. Bei den meisten Fahrzeugen reicht hier bereits ein Drittel des Pedalweges.
    Daher empfehle ich mit kaltem Motor sowohl hohe Lasten als auch extrem Drehzahlen zu vermeiden. Als grobe Merkformel für die maximale Drehzahl gebe ich auf Nachfrage immer an : Mindestens 2000 U/min und sonst Öltemperatur x 100.
    Beispiel : Öltemperatur 35 Grad -> max 3500 U/min; und dafür lieber einen etwas kleineren Zylinderdruck fahren.

  • Tja, bei den Automatik Fahrzeugen gibt es halt den Zielkonflikt zwischen (Test-) Verbrauch und schneller Aufheizung des Öles, wobei die Priorität vom Gesetzgeber klar vorgegeben ist.
    Aber auch in diesen Fällen sollte man sich dann auf eine hinreichende Erprobungstiefe beim Hersteller verlassen können, was in der Regel ja auch einwandfrei funktioniert, egal wie die Autos letztlich warm gefahren werden.
    Zur Beruhigung: In den meisten Foren wird an dieser Stelle überempfindlich bis hysterisch argumentiert und reagiert.

  • ich habe was das warmfahren mit Automatik bzw. DSG/stronic folgende Erfahrung:

    Fahrzeug: Audi S3 2.0 TFSI mit 7 Gang stronic - DSG Typ DQ381

    warmfahren in "D", das DSG schaltet dabei eher früh und unter 2.000 U/Min -> mindestens 10 km für 80°C Öl
    warmfahren in "S", das DSG schaltet dabei eher spät und dreht bis ca 3.000 U/Min -> nach ca. 7km hat man die 80°C

    -> ich starte den Motor, die Drehzahl geht auf ca 1.200 und fällt dann auf ca 800 ab, dann fahre ich in "D" los, quasi durch die Siedlung und auf der Landstraße fahre ich dann in "S" weiter
    nach 10 km bin ich bei über 90°C, wenn ich nach 13km auf die BAB auffahre, habe ich volle Temp anliegen und kann sofort "Vollfeuer" geben :)

    grundsätzlich ist "mein Motor" ein heißerer Kandidat und liegt immer um 100°C Öl -> meine aktuelle Ölanalyse zeigt nicht nachweisbaren Kraftstoffeintrag; meine Fahrweise und mein Fahrprofil scheinen aber auch nahezu optimal zu sein :D