Bleiben wir mal bei der Schmierfähigkeit von 2T-Öl im Kraftstoff.
Wie alex_at bereits schrieb, sind 2T-Öle in der Lage einen 2T-Motor zu schmieren, und das bis 1:100 in der Mischung. Dabei gilt es natürlich zu beachten, dass ein 2T-Motor schneller verschleißt und die Laufgarnitur bei vergleichsweise geringen Laufleistungen erneuert werden muss.
Ich selbst hatte eine längere Zeit lang 2T-Öl dem Benzin beigegeben (1:300 bis 1:500) und nach Absetzen gab es auch 2 Situationen, in diesen der Motor im Standgas abstarb. Ich hatte dann bemerkt, dass ich erst quasi Vollgas geben muss, damit er wieder Drehzahl annimmt.
Das heißt, Drosselklappe auf damit die Stauscheibe weiter auslenkt und den Mengenteiler mit den kleinen Kolben zur Spritversorgung kräftiger betätigt.
Diese Situation hatte ich bis jetzt 2x, und zu Hause angekommen gab es erstmal einen kleinen Schluck 2T-Öl. Danach wieder alles bestens, als wäre nie etwas gewesen. Diese Erkenntnisse traten jeweils nach Absetzen der 2T-Öl Zufuhr auf.
Seit gewisser Zeit bin ich auf das ERC Power-Additiv 250ml umgestiegen und verwende es mittlerweile unregelmäßig.
Das Ding ist nun, dass ich einen Benziner fahre und dazu die empfindliche KE-Jetronic III mit elektrohydraulischem Stellglied zur Gemischanpassung per/als Lambda-Regelung.
Dass ein 2T-Öl keine oder gar eine negative Wirkung der Schmierung aufzeigt, ist für mich so nicht nachvollziehbar, auch beim Diesel nicht.
Die Dinge mit Beeinflussung des/der Zündzeitpunktes/Zündwilligkeit kann ich nachvollziehen. Das steht außer Frage und darum geht es hier auch gar nicht.
Doch die Schmiereigenschaften in negativer Form sind für mich völlig unlogisch. Das müsste ja bedeuten, dass ein 2T-Öl mit höherer Heißviskosität gegenüber Diesel die (auch hydrodynamische) Druckstabilität absinken lässt?! Wie ist das zu erklären?
Wir sollten uns also mal den HFRR-Test genauer anschauen. Dieser erfolgt nach DIN EN ISO 12156-1, über diesen im Detail nicht so viel herauszufinden ist. Aber hier mal ein Video zum Aufbau:
High Frequency Reciprocating Rig - Hochfrequenz-Hubkolbengerät
Wisst ihr, woran mich das erinnert?
Genau, an den einarmigen Schmierfilm-Banditen oder den 3+1 Kugel-Test = 4-Ball-Test. Hier mal ein paar Beiträge:
- #17 bis #20
- #23 bis #25
- #43 <-- ganz wichtiger Punkt
- #77 bis #79
HFRR Setup
Im Test wird eine Kugel auf einer planen Fläche mit hoher Frequenz per Gewicht belastet.
Wer bitte konstruiert sowas?
Beim 4-Kugel-Test können auch Öle am besten abschneiden, diese in der Realität einer GÖA dann eher im Durchschnitt landen.
Grundlegend:
Kugeln/Zylinder auf einer nicht angepassten Fläche als Verschleiß-Indikatoren ermitteln zu wollen, ist in etwa so, als würde ich den Grip von 160er und z.B. 305er Reifen auf einer 2 cm breiten Stange testen. Da könnte dann unter Umständern sogar der 160er Reifen mehr Grip bieten als der 305er. Blöd nur, dass das dann unter realen Bedingungen nicht zutrifft, weil die 2 cm durch ganzflächig ausgetauscht wurden.
Und genauso wenig kann man Bauteile samt Betriebsmittel im & am Motor nicht mit solch verzerrenden Tests aufzeigen wollen. Das ist einfach lächerlich.
Damit ich nun zum Ende finde, kommen wir zu den Diesel-Bauteilen. Also ab Tank bis zur Einspritzung.
Das suche ich jetzt gerade aber nicht mehr heraus und bitte euch, diese Infos im Detail mitzuteilen. Es geht im Grunde darum, wie die Bauteile aufgebaut sind und wo die "Knackpunkte" sind. Schaut mal bitte, welche Bauteile im System wie konstruiert sind und welche Belastungen es wo geben kann.
Diesem HFRR-Test würde ich derzeit keine allzu hohe Bedeutung zuordnen. Genauso wenig wie dem Banditen und dem 4-Kugel-Kram.