Die Mobilitätswende - was steckt dahinter und was bedeutet das für uns?

Und wo ist dann der Unterschied zwischen dir und Herrn Duesmann? Er will halt mal Sonntags mit dem Rennrad über die Autobahn fahren, du morgens vor sechs mit 200 km/h und deinem Diesel. Den Wunsch kann man doch in beiden Fällen haben.

Ich habe ebenfalls eine Pendelstrecke von 60 km pro Strecke. Dafür habe ich mindestens einen mittleren sechsstelligen Betrag weniger für mein Haus bezahlt, wie sonst an meinem Arbeitsplatz. Und dann wäre die Pendelstrecke meiner Frau zudem 60km.

Ich habe zwei Fahrzeuge die 24 und 28 Jahre alt sind nur für den Spaß rumstehen und verbrauche bei Benutzung endliche Ressourcen rein zu meinem Vergnügen. Und ja, ein Verbot Sonntags zu fahren finde ich ebenfalls Scheisse.

Aber alles das hindert mich doch nicht daran mich kritisch zu hinterfragen und zu prüfen wo es bei mir persönlich in meiner Situation Möglichkeiten gibt, Dinge zu verändern.

Verbote sind da der falsche Weg. Aber Herr Duesmann ist ja gar nicht in der Position ein solches zu erwirken. Aber mal provokante Dinge an die Rampe zu stellen um die Leute zum nachdenken anzuregen finde ich gut.

Die Autobahn ist dazu da um schnell und effizient von A nach B zu kommen und nicht für das Fahrrad gedacht.

Ich fahre um die Uhrzeit und diese Geschwindigkeit um mehr Lebenszeit und Freizeit zu haben um mit meiner Freundin, Familie, Freunden Zeit zu haben und auch noch Sport der mir Spaß macht zu treiben, der zudem gesund ist. Nicht nur Arbeit, Arbeit, Arbeit, in 2 h dann schlafen gehen weil spät zu Hause und dann am nächsten morgen wieder das gleiche die nächsten Jahrzehnte.

Außerdem muss ich zur Arbeit fahren so wie viele andere hier in Deutschland. Das passiert nicht aus jux und dollerei.

Ich störe mich daran, dass er Sonntags wählt. Soll er doch bitte den Montag wählen und nicht nur für PKWs.

Die allermeisten die ein Fahrzeug besitzen, benutzen es zu einem erheblichen Teil für die Arbeit und nur zu einem geringen Anteil für Spaßfahrten. Und dann soll genau dieser geringe Teil und dann auch noch Sonntags seiner Aussage nach beschränkt werden. Aha ok.

Die meisten Unternehmen weigern sich trotz Möglichkeit Home Office anzubieten, was zu viel weniger Fahrten im allgemeinen führen würde (das ist der Grund warum ich beim letzten Arbeitgeber gekündigt habe und konnte das auch nur machen, weil sich die Unternehmen um so Menschen wie mich mit Erfahrung in einem extrem gesuchten Bereich gerade zu schlagen, aber auch nicht jeden hans und franz anstellen trotz extrem hohen Mangel aufgrund der Komplexität des Themas, aber das ergeht nicht den meisten so).

Nochmal: Emissionen Verkehr allgemein, davon PKW Individualverkehr, davon die meisten Fahrten zur Arbeit, dass was dann an Spaßfahrten im Privatbereich bleibt ist ein Witz. Aber Home Office Möglichkeiten usw. usf. nicht wahrnehmen.

Da stellt sich ernsthaft die Frage ob die Politiker und Firmenbosse die so eine Aussage mit PKW Fahrverbot am Sonntag und Tempolimit allgemein befürworten oder fordern, wohl noch ganz bei Trost sind. Unter Anbetracht dieser Konstellation kommt die Frage auf: Warum muss der kleine Teil der uns als Freizeit bleibt, beschränkt, verboten und geregelt werden wie wir ihn nach Ansichten von Politkern oder Firmenbosse zu gestalten haben?

Zitat von Coupe

Aber alles das hindert mich doch nicht daran mich kritisch zu hinterfragen und zu prüfen wo es bei mir persönlich in meiner Situation Möglichkeiten gibt, Dinge zu verändern.

Da stimme ich dir zu 1000% zu!

Zitat von Coupe

Verbote sind da der falsche Weg. Aber Herr Duesmann ist ja gar nicht in der Position ein solches zu erwirken. Aber mal provokante Dinge an die Rampe zu stellen um die Leute zum nachdenken anzuregen finde ich gut.

Da stimme ich dir auch zu!

Die meisten fahren schon so sparsam wie möglich zur Arbeit und gehen mit den Ressourcen sparsam um, haben zurzeit keine Möglichkeit noch mehr zu sparen, da eine Ersparnis von 20% einer Preiserhöhung von 300% und aufwärts entgegensteht. Deshalb sind solche Aussagen seitens Herrn Duesmann oder Waschlappen nutzen oder Energiespartipps die viele Menschen schon seit Jahren umsetzen sowas von daneben, da viele zurzeit eh schon mit dem Rücken zur Wand stehen und nicht mehr wissen wo vorne und hinten ist. Haben vielleicht etwas für einen Kurzurlaub übers WE innerhalb Deutschlands gebucht um auch mal einen Tapetenwechsel zu haben und verzichten auf einen großen Urlaub wegen den hohen Preisen und dann kommen so neunmalkluge mit einem Sonntagsfahrverbot für PKW und dafür mit dem Rennrad fahren. Sowas von dumm, blöd, unsensibel und vor allem asozial.

Siehste, inhaltlich sind wir vermutlich gar nicht weit auseinander.

Als ich das Statement vor drei oder vier Tagen das erste Mal gelesen habe, habe ich mich auch geärgert. Ich habe es mit einer uncharmanten Bezeichnung des Urhebers an meinen audifahrenden Kollegen weitergeleitet mit dem Hinweis. Super Sache, sollten wir aber erstmal ein oder zwei Jahre mit Audifahrer testen.

Dann wurde die Aussage über alle möglichen Kanäle mir immer wieder präsentiert und jedesmal fand sich dabei eine andere Interpretation des immer gleichen Statements. Fakt ist - ich kenne ihn nicht. Ich kann ihn auch nicht fragen, wie er es meint. Vielleicht ist er unsensibel, vielleicht asozial, vielleicht hat seine PR Abteilung gesagt „Hau mal raus, wirkt grün zahlt aufs Nachhaltigkeitsimage ein“, vielleicht hat er den Sonntag gewählt, weil es schon mal einen autofreien Sonntag gab, oder möglicherweise ist die Zielgruppe seiner Marke nicht in Jobs, die Sonntags zur Arbeit müssen. Was auch immer.

Mittlerweile finde ich die Aussage nicht mehr so dramatisch. Z.B.hat er gar nicht von einem autofreien Sonntag gesprochen, sondern von autofreien Tagen und dann im weiteren, wenn (!) es ein Sonntag wäre, dann würde er diesen nutzen um mit seinem Rennrad über die leere Autobahn zu fahren. Ein solcher Aufruf kann ja durchaus auch verschiedene Adressaten haben. Auch ein Arbeitgeber kann sich z.B. dadurch angesprochen fühlen. Vielleicht doch die Möglichkeit des Homeoffice zu ermöglichen oder auszuweiten. Wenn die Leute vielleicht zwei Tage zu Hause arbeiten, dann entfällt an diesen Tagen die Notwendigkeit des Fahrens. Damit spart man, und hat sogar noch den Vorteil mehr Freizeit zu haben.

Mit dem Rennrad über eine elendslange gerade Autobahn zu fahren, macht aber schon Null Spaß. Also ich fahre lieber auf abwechslungsreichen, gerne auch kleinen Nebenstraßen, wo man mitten in der Natur ist. Mal durch kleine Ortschaften, mal durch Wälder, dann wieder durch Felder. Das beglückt das Rennradlerherz!

Zitat von Daniel0

Und zu BMW:

Ja die sind kreativ im Geld verdienen. 240€ für die unbegrenzte "Lizenz" 40 Sekundenclips nur von vorne zu haben.

Das Thema hatten wir hier schon einmal und ich verstehe ehrlich gesagt immer noch nicht die Problematik.

Die Hardware ist verbaut, wenn man bestimmte Optionen wählt. Man kann das wählen, wenn man ihn konfiguriert oder nachträglich, wenn man es vergisst. Kostet immer 240 € unbegrenzt und es sind alle Kameras:

Ist halt Sonderausstattung, das hat man bei Premiumherstellern schon immer extra bezahlt in den letzten 20 Jahren. Deshalb verstehe ich nicht den Punkt: Ihh es kostet extra.

Die Problematik ist zum einen dass es nur 40 Sekunden sind was bei manchen Situationen zu wenig sein kann und dass aktuelle Fahrzeuge nur Kameras noch vorne haben.

Also zahle ich 240€ extra für bereits verbaute Hardware um einen Clip zu haben wie ihn Dashcams vor 10 Jahren gemacht hätten mit diesen Einschränkungen.

Und das bei einem Premiumhersteller.

Aber jedem das seine es gibt auch sinnlosere Dinge für die man Geld ausgeben kann beim KFZ

Wenn du eine 360° Kamera hast (das ist gar nicht so unüblich heutzutage, wenn wir schon von aktuell sprechen), dann sind das alle Kameras. Du kannst auch beliebig oft 40 Sekunden speichern.

Aber jedem das Seine und auch hier driften wir ab vom Thema...

Zitat von Daniel0

Aber jedem das seine es gibt auch sinnlosere Dinge für die man Geld ausgeben kann beim KFZ

Ja zb diese "Autonomes Fahren " Systeme, haben wir ja bei Automobil wieder gesehen, wie gut die sind, wer sich drauf Verlässt, der ist Verlassen,

Wenn die Autos Gute Reifen Bremsen Fahrwerk,Antrieb Beleuchtung haben, ist doch für die meisten Kunden schon das Wichtige an Bord.

Ja Teslas System ist einfach total veraltet und richtig schlecht nach heutigen Maßstäben. Aber solange deren Chef so rumposaunt und Teslas Kommunikation so ist wie aktuell

BMW tut echt viel, dass sie mich als Fanboy behalten.

Für mich wäre das wirklich etwas Neues und würde es begrüßen. Es kommt nicht so schnell, aber allein, dass es ausgesprochen wird ist schon ein Novum.

Länger fahren, seltener kaufen: BMW prüft Update-Optionen

An sich ist es das normalste Ziel der Welt, wenn ein Autobauer wie BMW möglichst viele Neuwagen verkaufen will. Kunden, die ihre Fahrzeuge nicht lange

www.bimmertoday.de

Naja man denkt darüber nach so was wie Sitze nachträglich zu installieren. So etwas kann jeder Autosattler viel günstiger seit Jahrzehnten.

Fahrwerk, Infotainment, Assistenten schließt man aus. Warum Fahrwerk ausschließen? Da gibt es eine Menge Aftermarketlösungen die besser wie ab Werk sind.

Klingt für mich nach viel PR Gewäsch zum Thema Nachhaltigkeit.

Du beziehst das auf diesen Absatz:

Zitat

Andere Aspekte, beispielsweise komplexe elektronische Assistenzsysteme, die modernsten Infotainment-Lösungen oder die jüngsten Entwicklungen der Fahrwerkstechnik, werden sich hingegen auch künftig nur bedingt nachrüsten lassen.

Das sagt der Autor und nicht die Dame. Wenn man dem Link folgt auf Auto Express merkt man, dass davon gar nichts gesagt wurde, sondern einfach nur eine Interpretation ist.

Elektronische Assistenzsysteme nachrüsten wird nicht so einfach möglich sein, weil das wirklich sehr komplex ist. Die anderen Punkte sind machbar. Und wenn man das ganze weiter spinnt, dann ist BMW sehr weit Vorne was die Kreislaufwirtschaft (altdeutsch: Recycling) angeht. Andere kündigen an: Wir wollen E-Autos und ja die Batterie soll man wiederverwenden können und BMW geht da weiter und sagt alles - also das ganze Auto > 95 % (siehe auch: https://www.bmw.com/en/magazine/su…ity-at-bmw.html).

In dem Artikel von Auto Express heißt es zudem auch, man glaube nicht, dass man alle zu den öffentlichen Verkehrsmitteln bewegen kann. Stimmt. Mich wirst du damit nie überzeugen können.

Von wegen öffentliche Verkehrsmittel: Heute gibts in ganz Österreich Generalstreik der Bahn und vieler kommunaler Verkehrsbetriebe. Da bleibe ich doch gleich lieber beim Auto ...

BMW ist nicht der einzige Hersteller der in den letzten Jahren von Nachhaltigkeit schwärmt und große Versprechungen macht. Das ist fast durch die Bank so.

Ich sehe nicht was BMW da besser macht. Es wird sich zeigen wie viel davon in Zukunft eingehalten wird.

Es ist eher so dass BMW da auf VW reagiert hat. Weil nach dem i3 und i8 und der Nachhaltigkeit die man für diese Fahrzeuge versprochen hatte ist BMW total eingeschlafen. Und nach dem Dieselskandal war VW der erste der große Versprechungen gemacht hat als man die Antriebswende endlich Ernst genommen hat.

Functions on Demand von Audi – Ausstattungen nachträglich kaufen

Erster Kunde: ab 696€ 3 Jahre und dann 133€ für 1 Jahr. Günstiger als Lifetime.

Zwischensumme: 829€

Fahrzeug geht an den nächsten Kunden:

Nur im Winter interessant, also 6 Monate: 133€ und 4 Jahre.

Zwischensumme: 1361€

Ist zwar mit 1339€ angegeben, aber wenn jedes Auto mit Vollausstattung produziert wird (à la Mainboards), dann nur noch eine Linie und alles per App freischaltbar.

Hab ich doch mal in einem Beitrag erwähnt oder nicht?

Lang lebe die Betriebswirtschaft...

Der nächste logische Schritt wenn einem langsam die Gimmicks und Gadgets ausgehen um die Leute zu triggern. Zudem durch steigende, unbeherrschte, Komplexität und fallende Kompetenzen, eine Wartung sich als unzumutbar entwickelt. Dazu kommt das Personalkosten und Maschinenproduktionskosten in keinem Verhältnis stehen. Irgendwie muss man eben Geld verdienen und unserem Wirtschaftssystem ist "kein Zuwachs" ein Rückschritt. Die Verschwendung von Ressourcen alles vollzustopfen, ohne es zu nutzen, sollte man gar nicht erst ansprechen.

Doch mal sehen sich einen Ersatzmotor zuzulegen...

Engine on Demand wäre doch eher was. Die Heinis sollten erstmal versuchen Motoren so zu bauen dass die mindestens 200tkm. schaffen.

Köstlich dieser Artikel:

Umfrage zur Mobilität: Keine Verkehrswende in Sicht

Das Auto – ein Auslaufmodell? Eine kleine Umfrage bescheinigt dem Pkw eher steigende Popularitätswerte.

www.heise.de

Wird wohl erst einmal nichts mit der Mobilitätswende. Getreu dem Motto: "Redet ihr nur, ich mache einfach das was ich will."