Die ottomotorische Verbrennung aus technischer Sicht

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    Einen so sehr klopfenden Benziner habe ich selten gehört...
    Alter Schwede... :lach3:

    :val: :gulf: :qoi:

    '88 Mitsubishi Galant (4G37, 185tkm): Q8 F1 10W-50
    '96 Toyota Starlet (4E-FE, 190tkm): ROWE Synt. RSi 5W-40
    '03 Renault Clio (K4J, 120tkm): Shell Helix HX6 10W-40

    "Wir schaffen Institutionen, Regierungen und Schulen, um uns im Leben zu helfen, doch jede Institution entwickelt nach einer Weile die Tendenz, sich nicht mehr so zu verhalten, als sollte sie uns dienen, sondern als sollten wir ihr dienen. Das ist der Moment, wenn das Individuum mit ihnen in Konflikt gerät.“ - Miloš Forman

  • Ein Betreiben des Motors an der Klopfgrenze hat durch die kurzzeitig auftretenden hochfrequenten Druckschwingungen im Brennraum selbst eine Reinigungswirkung.

    Dazu noch eine Frage:

    Wenn ich für einem Motor, der für ROZ98 oder gar ROZ95 ausgelegt ist, ein ROZ102 nutze, könnte es dann sein, dass die Klopfregelung gar nicht mehr so weit regeln kann, dass der Motor die Klopfgrenze erreicht? Wenn ja könnte es so ja zum Ausbleiben dieser Ultraschallreinigung kommen.

  • Sei doch froh das er die Klopfgrenze nicht erreicht..Für den Motor gesünder,weil kurz danach klingelt er sonst.

    Desweitern danken es dir deine Lager,Kolben usw. Wenn du keine Klopfende Verbrennung hast.. 😉

  • Sei doch froh das er die Klopfgrenze nicht erreicht..

    Lars, ich glaube, da habe ich zu wenig zitiert, um den Sinn zu erhalten. Hartmut sagt, dass das kurze Klopfen ein normaler Zustand im Motor ist, der gerade bei Klopfreglung regelmäßig auftritt:

    Ein stabiler Motor kann längere Zeit im mittleren Klopfen ( bis zu vereinzelten 20 bar Druckamplituden) betrieben werden, ohne einen Schaden zu erleiden. Eine Klopfregelung fährt den Motor immer wieder in das Klopfen hinein. Beim Erkennen der dann auftretenden Druckschwingungen regelt sie die Zündung wieder leicht zurück. Nur so lässt sich ein Motor geregelt an der Klopfgrenze betreiben.

    Im Artikel steht noch, dass dadurch das praktisch erreichbare Effizienzmaximum angesteuert wird. Bei modernen Motoren müsste die Zündsteuerung zum Erreichen der theoretisch maximalen Effizienz so weit verstellt, dass man ganz weit in den Klopfbereich reinkommt. Das praktisch erreichbare Effizienzmaximum liegt dann genau an der Grenze zum Klopfen. Da diese Grenze auch vom Betriebszustand abhängig und damit variabel ist, wird halt immer wieder kurz geschaut, wo genau es klopft. Der Motor regelt also ständig langsam und kleinschrittig in Richtung Klopfen, um dann bei erkannten Klopfen schnell und gröber wieder zurückzuregeln.

    Dabei kommt es kurzzeitig zu Klopfen, was dem Motor aber nicht schadet (s.o.), sondern ihn sogar teilweise reinigt (s. ganz oben).

    Meine Überlegung ist dann: Wenn ich mit Supersprit ein Klopfen unmöglich mache für den aktuellen Motor (weil sein Einstellungsbereich den nun zum Klopfen ansteuerbaren Bereich das gar nicht vorsieht), schade ich dem Motor damit sogar auf lange Zeit, weil ich die Selbstreinigung durch Klopfen unterbinde?


    Nebenbei: Genial, was Hartmut da geschrieben hat. Das ist ja druckreif.

  • Hmm🤔....interessant.

    Aber woher kommen die Erkenntnise?auf welche Motoren bezogen ist das?

    Die alten Motoren aus den 90igern haben so eine "einfache" Motorsteuerung da glaube Ich nicht das diese dad hin bekommt.

    Und Ich kenne es nur so das klopfende Verbrennung unbedingt vermieden wird um nicht Lager und /oder Kolbenschäden zu bekommen.

    Und ein Reinigungseffekt durch klopfen?Wie muss man sich das vorstellen?

    Wurden nach solche Test die Motoren zerlegt und verglichen mit klopfen und ohne?

    Was wird genau gereinigt?

  • Zu der Frage, um welche Motoren es geht: Schau mal in Artikel 2a und dort der Abschnitt zur Historie, da ist das erklärt.

    Die Techniken zur Klopfvermeidung sind weiter unten auch beschrieben.

    Auch zu dem Reinigungseffekt stand was. Man kann an der Sauberkeit wohl erkennen, wo die Klopfregelung versagt.

    Im Grunde brauchst du ja nur einen Vibrationssensor, der unübliche Vibrationen aufnimmt. Piezo war damals auch schon bekannt. Und dann gehst du einfach ein paar Grad zurück mit der Zündung (oder vor). Keine Raketenwissenschaft. Das Schwierigste ist wohl, den Zeitpunkt festzulegen, ab/bis dem Vibrationen unüblich sind. Aber der Ansatz dazu mit dem Inkrementrad klingt auch "simpel" umsetzbar.

    Grundsätzlich lässt man ja auch wohl nur minimales Klopfen zu, dass dann durch die Kleindruckwelle ein wenig wie ein Ultraschallreiniger funktioniert.

  • Und ein Reinigungseffekt durch klopfen?Wie muss man sich das vorstellen?

    Wurden nach solche Test die Motoren zerlegt und verglichen mit klopfen und ohne?

    Da hartmut ja aus der Motorentwicklung / Motortestung kommt, vermute ich mal ja. Würde mir da aber als Normalo-Ottomotorfahrer keinen Kopf machen, ob meiner nun an die Klopfgrenze regelt oder nicht. (Für die ganz genauen: Zumindest so lange, wie sich der Motor nicht "komisch" anhört bzw. keine Fehlermeldung auslesbar ist.)

    Rechtlicher Hinweis - Haftunsausschluß: Ich übernehme keine Haftung. Meine Beiträge sind in bezug auf §645Abs.2 BGB (bzw. analoge Gesetze im Rest der Welt) als laienhafte Ratschläge / Empfehlungen anzusehen. Anwendung auf eigene Gefahr. Es entsteht kein Vertragsverhältnis. Gilt auch für grobe Fahrlässigkeit.

  • Klopfen ist nicht gleich klopfen. Wurde doch schon erwähnt, dass ein Motor klopfen muss, damit der Klopfsensor das erkennt und dann das MSG regeln kann.

    D.h. jeder Motor klopft prinzipbedingt, das was mit höherem Oktan erreicht ist, möglichst viel Leistung bei keinen "Motorschadenklopfen".

    Gruß Edwin

    ---

    BMW F31 LCI 320dA (2015) [B47D20] 1207839.png

    Motoröl: :rek: DPF-2 Plus 5W-30 + 5 Additive | Getriebeöl: :fu: Titan ATF 6008 | Sprit: EN-590 Diesel + :maol: 9930 Diesel Ester

    Opel Speedster Turbo (2001/2003) [Z20LET] 1207841.png

    Motoröl: :rav: RHV Racing High Viscosity 20W-60 | Sprit: :aral: Ultimate 102

    Smart #1 Brabus 1483626.png

  • Verstehe Ich nicht...Jeder Motor wird bei seiner Entwicklung abgestimmt.Und dabei stimmt man ihn auf dem Motorenprüfstand so ab das er weder klopf noch klingelt.

    Und Ich denke man kann das nicht auf ALLE Motoren pauschal beziehen. Da in den 90igern die alten Brotdose STG ja kaum was konnten.

    Auch würde mich interessieren in wie weit sich der Reinigungseffekt überhaupt bemerkbar macht.

    Interessiert mich aus der Neugierde heraus😊

  • Aber Motoren sind nun mal fertigungsbedingt leicht unterschiedlich, d.h. nicht alle Motoren einer Bauserie verhalten sich 100%ig gleich. Außerdem gibts mit fortschreitender Betriebsdauer auch erhebliche innermotorische Veränderungen. Auch die Kraftstoffqualität unterliegt Schwankungen, ebenso die angesaugte Luft (Temperatur, Feuchtigkeit, Luftdruck etc.). Aus diesen Gründen variiert der optimale Zündzeitpunkt. Daher braucht es eben eine Regelung, die den Zündzeitpunkt immer im optimalen Bereich hält. Das ist, wie ausführlich erläutert wurde, eben nahe an der Klopfgrenze.

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  • Welche Fragen bleiben offen? Verstehe ich jetzt nicht.

    Die Frage bezüglich Reinigungseffekt wird nur hartmut selbst beantworten können. Ob der aber hier noch aktiv ist?

    Oldtimer haben natürlich keine Klopfsensoren, denn die wurden erst in den 1980er Jahren erfunden.

    Rechtlicher Hinweis - Haftunsausschluß: Ich übernehme keine Haftung. Meine Beiträge sind in bezug auf §645Abs.2 BGB (bzw. analoge Gesetze im Rest der Welt) als laienhafte Ratschläge / Empfehlungen anzusehen. Anwendung auf eigene Gefahr. Es entsteht kein Vertragsverhältnis. Gilt auch für grobe Fahrlässigkeit.

  • Ich denke was Lars meint, ist, dass versch. alte Motorgenerationen mit dementspr. alten Steuerungen gar keine Klopfregelung haben. Mein Citroen ZX (aber auch bei meinem ex Fiat Punto 176 war es so) z.B. der hat keinen Klopfsensor, dementsprechend, auch keine Klopfregelung. Die Steuerung kann garnicht erkennen, ob eine klopfende Verbrennung stattfindet. Man kann mutmaßen, dass er vielleicht anhand der Ansauglufttemperatur (ein Sensor dafür ist vorhanden) etwas mehr oder weniger Zündwinkel freigibt. Dazu müsste dann eben etwas im Kennfeld hinterlegt sein. Ob es wirklich so ist, zweifle ich aber an.

    Den Citroen beispielsweise fahre ich in den allermeisten Fällen auch mit Standard 95 Oktan Sprit. Es bringt schlichtweg nichts (den Reinigungseffekt mal außen vor gelassen) mit z.B. 100 Oktan Kraftstoff zu fahren. Das Auto kann das garnicht erkennen. Es bringt nur eins, weniger Leistung und mehr Verbrauch, ähnlich wenn ich mit E10 fahre. Habe beides schon 1,2 mal ausprobiert.

    Citroen ZX 1.4i >> Motul 6100 Synergie + 10W-40 :motu:

    Ford Fiesta ST 1.5 Ecoboost >> Ravenol SFE 5W-20 :rav:

    Peugeot 205 GT 1.4 Doppelvergaser >> Elf HTX Generation 15W-40 :elf:

    Smart 450 CDI 0.8 Coupe u. Cabrio >> Ravenol VST 5W-40 :rav:

  • Wenn ich für einem Motor, der für ROZ98 oder gar ROZ95 ausgelegt ist, ein ROZ102 nutze, könnte es dann sein, dass die Klopfregelung gar nicht mehr so weit regeln kann, dass der Motor die Klopfgrenze erreicht?

    Das würde mich allerdings auch interessieren. Der M272 darf 91 Oktan und empfohlen sind 95. Würde die Klopfregelung überhaupt hoch bis zu 102 gehen?

    EDIT:
    Eine zu einfache Frage für einen komplexen Sachverhalt. Je nach Zustand im Motor wahrscheinlich schon.
    S.o. von Weizen007, wahrscheinlich findet man die Antwort hier: http://www.sfb224.rwth-aachen.de/Kapitel/kap3_4.htm

    MB C209 CLK350 V6 M272 BJ'06 @spritmonitor.de

    :she: Helix HX7 5W-40 + :fu: Titan ATF 4134 + :megu: Hypoid GL5 75W-90 + :she: E10

    2 Mal editiert, zuletzt von reznor (24. Mai 2024 um 09:51)

  • Mal abgesehen von der Klopfregelung...je höher die Oktanzahl desto schwerer ist die Entzündbarkeit..

    Heißt wenn du in ein 95 Oktan abgestimmten Motor 102 Oktan fährst,müsstest du um Mehrleistung zu erzielen den Motor auf dem Prüfstand neu abstimmen lassen.

    Das heißt du gehst mit der Zündung immer 2 Grad weiter auf früh bis er endweder anfängt zu klopfen/klingen oder trotz mehr Zündung keine Mehrleistung mehr kommt.

    Dann gehst du 2 Grad zurück und hast den optimalen Zündzeit das der Motor seine Max. Leistung hat und nicht klopf oder klingelt.

    Was Ich viel reizvoller beim Serienmotor finde sind die ganzen Reinigungsadjektive und da stellt sich halt die Frage wieviel macht diese "Klopfreinigung" aus?Mehr wie guter Sprit mit Adjektiven?Ich persönlich glaube das nicht..

  • Ich denke was Lars meint, ist, dass versch. alte Motorgenerationen mit dementspr. alten Steuerungen gar keine Klopfregelung haben.

    Das muß man sich im Detail je nach Automodell anschauen. Mein Benz Baujahr 1992 hatte jedenfalls schon einen Klopfsensor / eine Klopfregelung.

    Rechtlicher Hinweis - Haftunsausschluß: Ich übernehme keine Haftung. Meine Beiträge sind in bezug auf §645Abs.2 BGB (bzw. analoge Gesetze im Rest der Welt) als laienhafte Ratschläge / Empfehlungen anzusehen. Anwendung auf eigene Gefahr. Es entsteht kein Vertragsverhältnis. Gilt auch für grobe Fahrlässigkeit.

  • Der M272 darf 91 Oktan und empfohlen sind 95. Würde die Klopfregelung überhaupt hoch bis zu 102 gehen?

    Je nach Automodell gibt es einen mehr oder weniger begrenzten Regelbereich. Nicht alle Regelungen können soweit auf früh stellen, daß die 102 Oktan in jedem Fall voll ausgenutzt werden können. Würde da mal bei den Autoherstellern anfragen. Vielleicht bekommt man ja eine Antwort ...

    Rechtlicher Hinweis - Haftunsausschluß: Ich übernehme keine Haftung. Meine Beiträge sind in bezug auf §645Abs.2 BGB (bzw. analoge Gesetze im Rest der Welt) als laienhafte Ratschläge / Empfehlungen anzusehen. Anwendung auf eigene Gefahr. Es entsteht kein Vertragsverhältnis. Gilt auch für grobe Fahrlässigkeit.