Das Autoleben - heute und früher

  • Man sollte sich definitiv heute wesentlich mehr mit der Technik auseinander setzen. Früher war Nissan noch komplett Made in Japan... heute kommt der Motor von Renault.... Opel früher Opel... jetzt Peugeot.... Da werden diverse Krankheiten direkt über mehrere Marken übertragen. Alter EA111 = Schrottmotor ( Steuerkette, Ölverdünnung ) EA 211 Super Motor (siehe Analysen hier) EA211 Evo ( die Berichte über merkwürdige Fahrverhalten häufen sich) .... 50800 Öl mit fragwürdigen Verschleissbild? Opel Astra K 1.6 Turbo LSPI probleme. Dexos 2 dann doch Dexos 1. Gen 2... Bei Mercedes und BMW bin ich jetzt nicht so im Bilde, aber ein guter Freund hatte bei seinem 2009 1er BMW auch Probleme mit der Steuerkette. Mazda 6 GJ von meiner Schwägerin steht mit einem Motorschaden in der Werksatt... Motorschaden bedingt durch zu viel Dieseleintrag ( sie kannte das Problem nicht)...Früher Vergaser oder Saugrohreinspritzung mit Volllastanfettung... Benzinverbrauch wie Sau, aber hat gehalten... heute alles Magermix Motoren mit Direkteinsprizung. Funzt die Einspritzung nicht richtg raucht direkt der Kolben weg. Zusätzlich Verkokungsproblem. Mein erster Wagen war ein Nissan 100 NX 1.6 mit Vergaser Motor. 12 Liter im Stadtverkehr... hatte auch mal einen Kabelbrand im Motorraum..hat nur den Drehzahlmesser zerschossen, der Rest lief über Jahre ohne große Probleme. Lima war mal kaputt... 150 Euro für eine neue und konnte im vorbeigehen ausgewechselt werden. Ich mag meinen Leon und hab mit einen der letzen EA211 Motoren einen über die Jahre gereiften Motor drin. Ökoaktionismuss und die daraus resultierenden "Innermotorischen Maßnahmen" sparen sicherlich Treibstoff... produzieren aber große Werksattrechnungen und viel Müll, wenn die Autokäufer genauso sorglos mit den Wagen umgehen wie noch vor 20 Jahren. Aktuelle Technik hat einfach nicht mehr genug Reserven um die Inkompetenz der Nutzer zu kompensieren.

  • Porsche Fahrer gehen immer brav in die Werksatt... Dacia Fahrer sehen den Tüv als Inspektion.. mache ich bei unserem Kia eigentlich auch so. Der Report zeigt damit eigentlich nur, dass teure Autos eine bessere Wartung bekommen. oh Wunder, die Käufer haben meistens auch mehr Geld :)

  • Vor Allem kann man an alten Autos noch basteln und die vertragen das auch.
    Bei neueren Systemen wird es halt allein dadurch schon schwieriger, dass viel mehr elektronisch überwacht wird.


    Bsp:
    Als ich den Verdacht hatte, dass meine Servopumpe einen Lagerschaden hat (hatte sie dann doch nicht) und ich trotzdem weiterhin Langstrecke fahren musste, habe ich einfach den Riemen der Servo abgenommen und den Wagen so noch eine Woche (~1000km) so weiter gefahren, bis ich einen Termin in der Werkstatt hatte. Keine Error-Lampe, kein Fehlercode, nix...

    Meine Sensoren sind z.B. auch relativ simple Konstruktionen.
    Als mein Öldruckschalter mal defekt war und ich schnell Ersatz brauchte, habe ich einfach einen Sensor von irgendeinem Fiat mit selber Barzahl genommen, der vom Gewinde gepasst hat, habe mir den Anschluss etwas zurechtgeschnitzt (der Stecker vom Schalter war vorn zu kurz, deshalb musste ich etwas vom Plastik drum herum abschneiden und ihn freilegen, sodass er richtig einrastet...) und das Problem war behoben...
    Nach ein paar Monaten habe ich dieses Provisorium dann gegen einen Originalschalter ausgetauscht.

    Ob er die Werte 100% akkurat weitergegeben hat bezweifle ich, aber es hat erstaunlich gut funktioniert und mir fiel im Betrieb kein Unterschied zwischen dem Originalschalter und diesem Provisorium auf. :thumbsup:

    :val: :gulf: :qoi:

    '88 Mitsubishi Galant (4G37, 185tkm): Q8 F1 10W-50
    '96 Toyota Starlet (4E-FE, 190tkm): ROWE Synt. RSi 5W-40
    '03 Renault Clio (K4J, 120tkm): Shell Helix HX6 10W-40

    "Wir schaffen Institutionen, Regierungen und Schulen, um uns im Leben zu helfen, doch jede Institution entwickelt nach einer Weile die Tendenz, sich nicht mehr so zu verhalten, als sollte sie uns dienen, sondern als sollten wir ihr dienen. Das ist der Moment, wenn das Individuum mit ihnen in Konflikt gerät.“ - Miloš Forman

  • @Schanny hat es schon erwähnt, denn weshalb die Wagen durchfallen ist auch nicht aufgeführt. Wenn der Wagen wegen einer falsch eingesetzten Birne etc. durchfällt, dann hat der Wagen selber keine Schuld daran und das passiert bei älteren Fahrzeugen nunmal häufiger und in der Werkstatt wird die Reparatur häufig gleich versprochen und bei guten Kunden wird das dann auch nicht in den Bericht geschrieben. Ist mehr ein sozialer Spiegel.

  • Ich bin immer Autos aus Ende 90er bis Mitte 2000er gefahren. Nie Probleme mit Motoren gehabt, nur normale Verschleißteile. Selbst der Wankel läuft mit seinem üblichen Verschleiß ohne irgendwelche Störungen. Werkstatt sieht er nur für Rückrufaktionen. Baujahr 2005, nun seit 5 Jahren bei mir.

    Auch der 2004er Clio meiner Mutter absolviert mittlerweile seit zehn Jahren in ihrem Besitz tapfer den alltäglichen Kurzstrecken Betrieb. Probleme hat nur das miese DP0 Automatik Getriebe gemacht, die konnten aber gelöst werden.

    Ich glaube so gegen Ende 2000er fing es an mit dem konstruieren von Schrott, ob aus Sparzwang oder mit Absicht. Passt mit der Finanzkrise zusammen, als man merkte, dass die alten Autos viel zu gut sind, und deshalb vom Steuerzahler subventioniert verschrottet werden müssen...

    Mazda RX8 ロータリーエンジン - Rōtarīenjin

    Motor: :ams: XL 10W-40
    Getriebe: :rav: VSG 75W-90
    Achsgetriebe: :ams: Severe Gear 75W-90

  • Das teuflische an der Agenda die im Automobilbereich verfolgt wird liegt mehr darin dass der Optimierungswahn vorsätzlich und wahrscheinlich mit kriminellem Gedankengut im Hintergrund auf dem Rücken des eh schon überbesteuerten Verbrauchers ausgetragen wird, und zwar vollumfänglich. Und wir kriegen ausser Facebook Anwälten die einem das Geld zurückversprechen nichts von legaler Prägnanz auf die Schiene. Man kann grossangelegte Betrugskampagnen mit Klagen überziehen, oder die Geschäftstätigkeit mit diesen Häusern einstellen. Das mache ich. Kein rostiger Cent von mir.

    Die Autokonzerne haben durch "Kneejerk" (aus der Hüfte schiessen) Aktionen seitens der Politik effektiv einen Freischein erhalten die Kundschaft nach Strich und Faden zu verarschen und ich wage zu behaupten keiner der Hersteller hat kein Blut an den Händen.

    Alle schummeln, alle wissen dass die gewünschte E-Mobilität scheitern wird, alle wissen dass autonomes Fahren heute in vergleichsweisen Kinderschuhen steckt. Alle wissen dass die Überzüchtung von diesen Motoren purer Blödsinn ist.

    Aus jahrelangem Autoverkauf in den USA (neben dem Luftfahrzeug An & Verkauf) hab ich mir über die Jahre meine eigene Meinung zu den verschiedenen Kundenkreisen gebildet.

    Der Kunde wünscht prinzipiell erheblich viel Ausstattung und Komfort zum kleinstmöglichen Preis bei höchstmöglicher Effizienz und Lebensdauer. Er mag aber auch mit 250 über die Autobahn fliegen und das, nach Möglichkeit, mit ner 1.2TSI Schleuder die dabei keinen Sprit verbraucht. Steuerfrei wenns geht, weil iss ja Euro 19 Norm und produziert demnächst klinisch reinen Sauerstoff...

    Fakt ist, 95% der Kunden wollen ein schickes Auto haben das viel kann und nix kostet. Das KFZ ist das Rückrat unseres Landes... längst nicht mehr "des Deutschen liebstes Kind"... Autos von der Stange. Fast wie bei H&M. Grösse aussuchen, Farbe auswählem. Klick.

    Ausnahmen im Bereich bilden die "Luxushersteller". Verkauf mal einen Bentley, Rolls, Maybach, Aston Martin, Ferrari oder Lambo, nebst Jaguar und Landrover. Selbst da kommen die Kunden mit teils komplett kindischen Vorstellungen ins Autohaus. Wir haben uns regelmässig über die feine Gesellschaft schiefgelacht, auch als Grossverdiener im Sales Management. Man könnte fast glauben die Leute hätten nicht begriffen dass man den Bentley auch komplett online verkaufen könnte. Die Verkäufer sind nur Kulisse, Ambiente und Show. Preis? Moment, da muss ich mit dem Manager sprechen. Gutes Gefühl beim Kunden: "Oh! Man spricht wegen uns mit dem Manager!" VK und Manager sprachen 3 Minuten über die Baseballergebnisse von letzter Nacht. Danach stehen beide auf, gehen zum Superkunden und es kommen nochmal lausige $500 oder $1000 weg vom Preis... Zufrieden? Nein? "Danke dass sie uns heute besucht haben, wir bedauern dass wir Ihnen kein besseres Angebot unterbreiten können. Auf Wiedersehen!"

    Die Autos machen im Schnitt über die Lebenszeit bei Erstbesitzern viele Probleme, aber man hat ja oft auch Lakeien die sich drum kümmern und es kostet ja auch nur Geld oder man hat eh grad nix besseres zu tun. Alle 2 Jahre muss ein neuer Jaguar her.

    Spritpreise egal, Versicherung egal. Preis egal, Hauptsache ein Superkunden Rabatt ist drin, damit man sich "geschätzt" fühlt. Die Welt im Luxuskundensegment ist so Fake wie die Glocken der Trophäenweiber die man durch die Gegend chauffiert. Ich lache jedesmal herzhaft wenn einer dieser Menschen neben oder hinter mir im Stau steht. Meine Fresse, ein Dacia Sandero macht das genausogut. Aber wir sind ja individuell und anders. Was ganz besonderes! Hat Mami schon gewusst. Und man muss den Reichtum ja auch irgendwie zeigen. Ich finds meistens armselig.

    Kraftstoffpreise, Steuern, Kosten für Betriebsstoffe, Versicherungen, Gebühren hier, Gebühren da, lassen dem Durchnittsautofahrer graue Haare wachsen. Miliarden von Euros für die Instandsetzung von Schäden die durch miserable Strassen verursacht werden, halb Deutschland steht vornehmlich im Stau, wiederrum ein ökologischer und ökonomischer Finanzgau sondersgleichen.

    Ich investiere ohne mit der Wimper zu zucken in mein altes Flagschiff und zahle meine utopischen Steuern und eben nur die Haftpflicht. Nicht weil ich mir kein neues Auto leisten kann, ich weigere mich ein Auto zu kaufen das nach 2 Jahren Schrottwert hat oder als Koksfabrik registriert sein sollte, oder dessen Hersteller auf meine Kappe schummelt. Ich arbeite für meine Kohle.

    Wenns beim Dicken mal zuende geht, wirds irgendeine Rotzgurke die man nach Möglichkeit für 125 Euro im Monat leasen kann. 1-2 Jahre, weg mit der Kiste. Standard 08/15 so wie der Rest der Discounter Nation. Doch einen Tata importieren?

    Deutschland kann, wie übrigens die USA, niemals zurück zu einem Zustand den man als Normal betrachten könnte. Es sind historisch abnormale Zeiten mit abnormalen Menschen die abnormale Ziele verfolgen. Die guten alten Autozeiten sind jedenfalls vorbei. Und früher war mehr Lametta!

    :prost:

  • Meiner Meinung nach kann man den Hersteller gar nicht so große Vorwürfe bzgl. Haltbarkeit machen, da sind die Kunden selber Schuld.

    Eine Saugdiesel Wanderdüne die 500k km hält, will doch heute gar kein Kunde. Immer größer, breiter, schneller....

  • Ich denke es gibt genügend motoren die 300-500 tkm laufen würden. Doch dann kommen normale reparaturen wie auspuff kupplung zahnriemen usw so das es sich im alter nicht mehr lohn es zu reparieren vorallem günstigere autos sind da betroffen. In teurere autos wird halt mehr investiert in reparaturen bis es verschrottet wird und erreichen automatisch eine höhere laufleistung.

    Mazda 3 BN SKYACTIV G-120 2.0 Benziner (2017)

    Motor: RAVENOL REP 5W-30
    Schaltgetriebe: Addinol MTF 75W-80

  • Wobei kleinere Autos auch eher im Stadtverkehr betrieben werden, da wäre dann eher ein Vergleich der Betriebsstunden interessant.
    Aber auch die Großen leiden unter den selben Problemen, Steuerkette, Direkteinspritzung etc. und die Reparaturen sind meist ungleich teurer.

  • Eine Saugdiesel Wanderdüne die 500k km hält, will doch heute gar kein Kunde. Immer größer, breiter, schneller....

    Klar, aber diese Bedürfnisse werden auch gezielt beim Kunden geweckt.

    Schaut euch mal an, wie Werbung früher war...

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    Skippt da einfach mal irgendwo in der Mitte rein und lasst das ne Minute auf Euch wirken.
    Ich weiß nicht, wie gut euer Englisch ist, aber ich denke der Unterschied von dieser Werbung zu heutiger Werbung sollte klar sein.
    Da stand das reine Produkt im Vordergrund und dementsprechend wurde Qualität und Haltbarkeit groß geschrieben.
    Diese trockene, faktische Produktpräsentation wirkt heute fast skurril.


    Heutzutage will man mit Marketing meist nämlich nicht unbedingt ein Produkt, sondern einen Lifestyle verkaufen.
    Mitbegründer dieses ganzen sog. Lifestyle-Marketings war übrigens Marlboro in den 50ern mit ihrem Slogan „More than just a cigarette“.

    Logisch, dass das von einer Zigarettenfirma kommt.
    Das reine Produkt ist ja nicht gerade gesund oder objektiv gut für die Kundschaft. Also fokussiert man sich anstelle dessen auf einen Lifestyle, den man transportieren möchte.

    Achtet das nächste mal wenn ihr Werbung schaut im Fernsehen mal darauf. Kinderpingui, Autos, Waschmittel... Alle wollen einen Lifestyle verkaufen und suggerieren irgendwas.
    Und macht euch auch bitte mal bewusst, dass da Marketingteams oder -agenturen hinterstecken, die mithilfe von horrenden Budgets und minuziöser Analysearbeit diese Spots planen. Da ist nichts dem Zufall überlassen...

    Und bei den Autos ist es halt genau das selbe.
    Kein Wunder, produkttechnisch unterscheidet sich ja auch nicht mehr viel zwischen den Herstellern.
    Die wirklich großen Innovationen sind durch und was sich heute auf den Straßen bewegt ist großenteils der selbe Plastik-Einheitsbrei mit ein paar unterschiedlichen Logos (—> Marketing ;) ) vorne drauf.

    Jeder arbeitet gefühlt mit jedem zusammen, weil es billiger ist und man so weitere Kosten einsparen kann denn ums Produkt geht es beim Automobilbau schon seit Jahren nicht mehr. Jetzt steht die Gewinnmaximierung im Vordergrund, bevor das Produkt Auto in ein paar Jahren in dieser Form endgültig verdrängt ist.

    Zählt 1 und 1 zusammen und ratet, in welcher Phase wir uns aktuell befinden: http://m.bpb.de/nachschlagen/l…uktlebenszyklus

    Die Verkaufszahlen kommen schon lange aus der Marketingabteilung und nicht den Ingenieuren und das weiß man auch - nicht umsonst werden die Ingenieure immer weiter gegeißelt.

    Traurig, aber wahr... Die fetten Zeiten des Autos sind vorbei.

    Deshalb versuche ich mein Relikt aus einer anderen Ära so gut es geht zu erhalten.

    Dem Kunden die Schuld zuzuweisen wäre aber auch nicht richtig, man muss sich seiner eigenen Rolle im Weltgefüge erstmal bewusst werden, um sie zu hinterfragen und folgerichtig zu handeln.
    Die meisten Leute sind froh, wenn sie nach der Arbeit noch Zeit finden, 3-4h zu entspannen bevor es ins Bett geht und man morgens wieder weiter schuftet.

    Jack London schrieb einst etwas wie „Wenn nicht einmal die reichsten Menschen dieser Erde, welche im Überfluss leben, Weitsicht und moralische Integrität zeigen, wie kann man dies dann von jenen Armen und Verdrängten vorraussetzen, welche ums tägliche Überleben kämpfen müssen ?“

    Konsum und alle damit einhergehenden Dinge ist eine Art Naturgesetz, tief verwurzelt in der Natur des Menschen...


    So Schluss jetzt mit dem Text, der Kommentar ist etwas ausgeartet... :rolleyes:

    :val: :gulf: :qoi:

    '88 Mitsubishi Galant (4G37, 185tkm): Q8 F1 10W-50
    '96 Toyota Starlet (4E-FE, 190tkm): ROWE Synt. RSi 5W-40
    '03 Renault Clio (K4J, 120tkm): Shell Helix HX6 10W-40

    "Wir schaffen Institutionen, Regierungen und Schulen, um uns im Leben zu helfen, doch jede Institution entwickelt nach einer Weile die Tendenz, sich nicht mehr so zu verhalten, als sollte sie uns dienen, sondern als sollten wir ihr dienen. Das ist der Moment, wenn das Individuum mit ihnen in Konflikt gerät.“ - Miloš Forman

  • Meiner Meinung nach kann man den Hersteller gar nicht so große Vorwürfe bzgl. Haltbarkeit machen, da sind die Kunden selber Schuld.

    Eine Saugdiesel Wanderdüne die 500k km hält, will doch heute gar kein Kunde. Immer größer, breiter, schneller....

    Mit den erkenntnissen der Letzten Jahrzehnte könnte man sparsame Diesel die auch sehr, sehr lange halten bauen und auch den Kundenwünschen entsprechen. Nur da macht die Industrie kein Geld mehr. Es gibt ganze Abteilungen vermutlich sogar Firmen die sich mit dem beschäftigen wie und wann etwas kaputt gehen sollte

  • Haltbar und Kundenwunsch entsprechend würde ich bezweifeln, der Kunde möchte die Leistung eines 6 Zylinders mit der Sparsamkeit eines downsizing Motors. Noch dazu 4 Klimazonen, Massagefunktion, Hifi Entertainment etc.
    Zusätzlich müssen noch staatliche Anforderungen Zwecks Emissionen erfüllt werden. Einer dieser Punkte muss sich verändern, da der 3. es nicht tun wird bleibt es ein Kompromiss aus Leistung und Haltbarkeit.

    Sicher gebe ich zu, man könnte z.B. ein AGR Ventil ggf leichter zugänglich montieren, aber selbst dann hätten heute nur wenige Lust/Zeit diese Sachen selbst zu erledigen.

    Ich glaube auch nicht das es Abteilungen gibt die sich damit beschäftigen wann etwas kaputt gehen soll, sondern eher wie lange es mindestens halten muss.

  • Das ist doch ein alter Hut. Schon immer würde die Grenznutzungsdauer getestet. Früher, damit nicht an einem Lager die ganze Maschine frisst, heute, um dem Kunden bei N1 eine mäßig teure Reparatur und den Hinweis auf den demnächst anstehenden Neukauf zu präsentieren.

  • Genau so ist es. Fettes Trinkgeld für den Serviceberater der meinen Verkäufern die blau angelaufenen, unter Schnappatmung leidenden Kunden anbringt um sie über eine günstige Inzahlunggabe des Jaguar's zu informieren.

    Von beiden Seiten erlebt, sowohl als Serviceberater, als auch als Verkaufsleiter. Will er/ sie nicht? Dann gibts Lösung #2:

    Lass dir den $4800 Reparaturauftrag unterschreiben (immer GENAUE Durchsichten machen und jedes Zipperlein aufschreiben) und wenn wir in der Woche in der das Auto bei uns ist (um auf "Teile zu warten" die man am Lager hat) nix richtig teures finden hat der Kunde Glück und die Werkstatt fährt den Profit rein. Am lustigsten waren Reparaturfinanzierungen. Beim nächsten Service ist sicher wieder was. Tasse Kaffee und Kekse nicht vergessen, der "geschätzte Kunde" gibt mehr Geld aus.

    Dann kannst du die Leute noch beim finanzieren foppen bis der Papagei von der Stange fällt und beim Leasing klingelt es so richtig in der Kasse weil man mit der Bank in sogenannten Tiers arbeitet. D.h. dem Kunden werden je nach Creditrating um bis zu 12% unterschiedliche Angebote gemacht. Ich hab mal ne Notbremse gezogen als ein VK eine Kundin die für 0% qualifiziert gewesen wäre zu 9% APR finanzieren wollte. Die Bank zahlt die Provisionen direkt an den VK.

    Es schlackern die Ohren wenn man einem 24 jährigen Bauarbeiter seinen S4 für $2.500 plus Restschuld abkauft und ihm einen mit über $8.500 Marge beladenen S6 (finanziert) mitgibt. Seine monatliche Rate etwas über $1300, weil er schlechte Kreditwürdigkeit hatte. Der Kunde hatte trotz jedem Versuch ihn davon zu überzeugen dass beide Autos ausserhalb seiner Liga sind, mehr Beratungsresistenz als ein Politiker. Den S4 konnte ich am nächsten Tag für glatte $6.500 ungesehen weitergeschieben, der Käufer hätte ihn am Tag der Ankunft mitgenommem. Den S6 hatten wir nach 3 Monaten wieder auf dem Hof - Reposessed.

    Eigentlich kaufe ich erst seitdem ich richtig in der Industrie und in verschiedenen Autohäusern gearbeitet hab, keine Autos mehr vom Händler. Sicher gehts in Deutschland etwas gesitteter zu.

    Die BMW Verkäufer die da rumsitzen und versuchen die Edelkarossen an den Mann zu kriegen beneide ich trotzdem nicht. Mir wird oft schlecht wenn ich in einen Showroom laufe. Da gibts nicht viel zu Lachen.