Mein 2.0 TDI 125kW regeneriert regelmäßig aktiv alle 385km, obwohl ich viel Langstrecke fahre. Nur, wenn ich längere AB-Strecken sehr schnell fahre, geht dieses Intervall auch mal an die 500km heran.
Der Hersteller VW hat das wohl so appliziert, weil man der eigenen Differenzdruck-Sensorik nicht traut. Es gibt zwei Beladungsmodelle: Einmal gemessen nach Differenzdruck und einmal errechnet nach Verbrauch. Die gemessene Beladung ist bei mir regelmäßig weit unter 10g, während die errechnete viel höher ist und somit letztlich auch die Regeneration auslöst. Die letzten 180tkm hat dieses System auf jeden Fall komplett störungsfrei funktioniert. Trotz regelmäßig voll ausgenutzer Longlife-Intervalle (30tkm) war auch keine Ölvermehrung feststellbar.
Was aber die eigentliche Filterfunktion angeht, ein paar Punkte kann ich hier so nicht unkommentiert stehen lassen ... Insbesondere nicht die aus dem Uralt-Artikel von 2007, als gerade erst EU4 galt, in der noch gar keine Grenzwerte für die Partikelzahl PN festgelegt waren, sondern nur für die Partikelmasse PM, die nicht nach der Partikelgröße differenzierte. Seit 2007 hat sich doch einiges geändert, was aber scheinbar noch nicht überall angekommen ist.
Zur Funktion:
Im DPF wird der akkumulierte Ruß bei der Regeneration keinesfalls zu "kleineren Teilchen" verbrannt, sondern zu Asche und CO2 oxidiert. Ganz so, wie zu Hause beim Grillen. Und diese Asche verbleibt dann auch im Filter. Bis dessen max. Aschevolumen (hier 175ml) überschritten ist und der DPF getauscht werden muss. Bei meinem Motor sind laut VCDS aktuell errechnete 109ml Asche im DPF bei 180tkm, die verbleibende Laufstrecke ist also immer noch ordentlich.
Wer an der Wirksamkeit des DPF zweifelt, darf sich gerne die Grenzwerte der Abgasnormen in Wikipedia zu Gemüte führen, wo seit EU5b auch eine max. Partikelzahl PN (nicht zu verwechseln mit der Partikelmasse PM !) festgelegt wird. In dieser Partikelzahl gehen auch die ultrafeinen Partikel mit ein. Und diese ist beim Diesel seit EU5b bei 6x 10e11, während die ach so sauberen Benziner hier bis einschl. EU6b eine Partikelzahl von 6x 10e12 emittieren dürfen. Also eine 10x so hohe Partikelzahl !
Und die Partikelzahl von 6x 10e11 wird mind. bis zur künftigen EU 6d, die im Jan. 2020 obligatorisch wird, beibehalten. Daher kann sie so schlecht nicht sein. Auch halten die bisher untersuchten Fahrzeuge anders als beim NOx beim Feinstaub sämtliche Grenzwerte regelmäßig ein. Der DPF ist also seit EU5 in seiner Wirksamkeit auch gegen feinste Partikel unumstritten.
https://de.wikipedia.org/wiki/Abgasnorm
Bei aktuellen Dieselfahrzeugen besteht die gesamte Partikelemission ohnehin zu 2/3 aus Reifen- und Bremsenabrieb, nur 1/3 kommt überhaupt aus dem Auspuff. Da sieht man, welche Dimensionen die aktuelle Diskussion schon erreicht hat. Und wie uns E-Fahrzeuge dabei voran bringen können :-).