Im Leerlauf ist das größte Problem - Kavitation in den Kolbenringen, die Ölfilm komplett abreist und nicht Dispergentien vs Absetzen...
Öl und Kavitation?
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Andy Kannst du mehr dazu schreiben bzw gibt es dazu ein Thema in der Fachkunde?
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Nein, leider nicht. Das ist ein privates Eigentum. Ich kann nur sagen, dass die Kavitation ist bemerkbar bei den 0w/5w-40/50 Öle mit VI > 180.
Edit: Kavitation beim Leerlauf ist besonders kritisch, denn beim Leerlauf eine peritektische Reaktion beschleunigt Bildung von "Leim" und kleine Partikeln (Russ, Feststoffe) sind die Zentren, die Erosion der Oberflächen findet auch statt...
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Und das tritt bei Ölen mit einer niedrigeren Heißviskosität (0W30/0W20) nicht auf?
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ich verstehe, dass es vom VI abhängig ist
VI größer 180
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Kavitation kann auch bei den 0w-20 passieren, aber ganz leicht, bei den Ölen mit VI 210
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Kommt es dann nur auf VI an oder auch auf das Grundöl?
Bei einigen Herstellern (war das nicht auch Ravenol?) Werden für die Basis PAO mit natürlich hohem VI eingesetzt, welche nicht mit zusätzlichen Polymer "geboostert" werden
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Kavitation im Bereich Kolben/Zylinder, dazu gibt es ja was im Netz im Bezug aufs Kühlmittel
https://www.mpulse.mahle.com/de/article/mahle-qualitaet-gegen-kavitation
es gibt also noch einen weiteren „Kavitationsraum im öligen Bereich“ und hier spielt VI eine Rolle? Richtig verstanden?
weil wenn du zustimmst, habe ich eine Vermutung…..
Beitrag„Synthetische Schmierstoffe“ - Artikel im "Oelchecker"
Nachdem @Aetvyn den Oelchecker hier im Forum mal verlinkt hat
-> Zeitschriften, Kunden- und Fachmagazine - Oelchecker und Co.
denke ich, wir sollten die Seiten 9-11 des Sommer-Magazins mal anpinnen
der Link zum Magazin: https://oelchecker.oelcheck.com/oelchecker-sommer-2022/67198045
Einen Textteil möchte ich mal hervorheben, weil wir immer wieder über PAO und Polymere diskutieren:
Synthetische Schmierstoffe werden nicht, wie ihre mineralischen Kollegen, auf der Grundlage von Rohöl, sondern…AndiG9. November 2022 um 16:12 kleiner Hinweis zu PAO, denn in Grunde ist PAO auch Polymer, wenngleich „chemisch-technisch-anders“, als die VIV Polymere, aber mit vermutlich ähnlicher Wirkung bei Kavitation, sofern im hohen VI Bereich
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Kavitation hängt immer mit 3 Hauptfaktoren zusammen: Druck / Temperatur / Siedepunkt des Mediums
Mich wundert das dieses Thema hier nicht breiter diskutiert wird, denn in Verbrennungsmotoren herschen geradezu herrliche Bedingungen für dieses zestörererische Phänomen...
Nehmen wir mal das Beispiel Ringnut im Kolben: der Kolben bewegt sich nach oben, Abgas wird rausgedrückt der Kolbenring wird nach unten gedrückt, am oberen Totpunkt ändert sich schlagartig die Bewegungsrichtung, zusätzlich zur Masseträgheit hilft auch noch der abfallende Druck während der Zylinderfüllung mit das der Kolbenring auf die oberseite der Nut gepresst wird...in diesem Moment herscht ein unbekannter atmosphärischer Unterdruck unter dem Kolbenring im Schmierspalt (weil das Öl im freigewordenen Raum nachfließen muss, es aber durch Flüssigkeitsreibung wiederstand gibt)
Genau an dem Punkt (Beispiel Kolbenring) herrscht auch eine sehr hohe Öltemperatur, die oft weniger als 100 Grad C vom Siedepunkt des öls entfernt ist.
Durch Atmosphärischen unterdruck Sinkt der Siedepunkt weiter auch wenn er nur wenige Tausendstel sekunden besteht, lösen sich Dampfblasen welche bei m nächsten Richtungswechsel des Kolbens kollabieren und eine (sehr sehr kleine ) delle ins Aluminium schlagen.
Man stellt sich jetzt noch dieses Szenario mit Leichtsiedenden Mötorölverunreinigungen Wie
Benzin/Diesel/Wasser vor, und schon wirds einem bang.
Auch am Kolbenbolzen wo keine Druckölschmierung ist, haben wir traumhafte Bedingungen für Kavitation.
(Hab schon viele Hydraulikpumpen durch Kavitation sterben sehen...auch wenn Das öl noch weit vom Siedepunkt entfernt ist, kommt es im Ansaugbereich der Pumpe durch den Druckabfall zur Dampfblasenbildung)
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Und wie ist die Rolle der Festschmierstoffe bei Kavitation nun genau? Denn die obige Erklärung ist ja allgemein und steht nicht im Zusammenhang mit dem AR9200. Hier spielen eher Kraftstoff- und Wassereintrag eine Rolle.
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Festschmierstoffe aber auch Ruß etc. begünstigen bzw. verstärken/erhalten die Kavitation, ebenso wie hohe VI
sie wirken quasi wie ein „Multiplikator“
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ohne sie ist der Effekt räumlich begrenzt, durch sie wird der Wirkradius erweitert
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Warum genau begünstigt ein hoher VI (Viskositäts index oder?) kavitation? Geht dieser mit einem niedrigeren Siedepunkt einher? Oder sinds etwa die Polymere?
Hohe Viskosität könnte ich mir noch erklären...
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der Einwurf der VI kam durch Andy
aber aus meiner Sicht macht beides erstmal durchaus Sinn
der Siedepunkt, genau wie das Verhalten von Polymeren als solche, egal ob als VI im HC, oder „natürlicher“ VI in PAO
beides, also Siedepunkt, genau wie das Verhalten bzw die Wirkung der Polymere, hat ja Auswirkungen auf den Druckabfall und damit die Kavitation
richtig bewusst wurde es mir durch deinen Hinweis mit den Hydraulikpumpen,
denn wenn man sich moderne Hydrauliköle für die spezifischen Anwendungen mal genau anschaut stellt man fest:
niedrige VI
keine Feststoffe
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Andererseits wird im Baumaschinenbereich oft von Profis (Selbstständige Servicetechniker in meinem Bekanntenkreis) empfohlen billiges Motoröl anstatt Hydrauliköl im Hydrauliksystem zu verwenden...
Angeblich deutlich längere Lebensdauer der Antriebe und Pumpen durch die verschleißschutz Additive und den höheren Siedepunkt. Zusätzlich meist noch bessere pumpbarkeit bei niedrigen Temperaturen.
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die Additive selbst, Feststoffe außen vor, sehe ich auch nicht als Problem, geht halt eher um Polymere
und billiges Motoröl?
frag mal, ob es evtl teilsynthetische sind, die sie dann einsetzen
worauf ich hinaus will, diese haben ja auch meist eher niedrige VI, im Vergleich zu mit VIV gepushten HC/PAO oder reine PAO mit hohem VI
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TDiMichl_R5/R3 erhöhte Verschleißwerte bedingt durch Kavitation müßten wir dann in den GÖA mit AR9200 (Festschmierstoff) sehen. Kann mich da eigentlich an keinen Fall erinnern. Auch bei anderen Feststoffadditiven nicht. Daher meine obige Frage. Finde sogar, daß meistens eine Verschleißreduktion eingetreten ist.
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Meinem Verständniß nach kann fast nichts schlimmer sein als Benzin/Wasser/Diesel im öl...dagegen sind Festschmiestoffe sicher der reinste Segen
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Das war bisher auch mein Verständnis. Schaumbildung kann man auch noch als Ursache von Kavitation nennen (die von der Ölpumpe mit angesaugte Luftbläschen "kollabieren" - d.h. plötzliche Volumensänderung - im Schmierspalt durch den extremen Druck).
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immer bedenken, nicht jede Form von „Verschleiß“ ist in den hier bekannten GÖA sichtbar
Kavitation regt Feststoffe im Öl zu Schwingung an, Resultat ist „Peeling“ auf Oberflächen
selbiges passiert vermutlich auch mit Ruß, Verschleißpartikeln etc pp
daher meine Vermutung:
wie so oft ist die Dosis das Gift
und jedweder Feststoff korrekt angewendet, funktioniert, nicht zuletzt weil es in Verbindung mit anderen Stoffen, z.B. mit den Dispersants, positive Wirkung hat,
überschreitet man bestimmte Mengen, kehrt der positive Effekt um
beim Verschleiß/Ruß ist es ähnlich….ab einem gewissen Maß, wird es halt zumehmend „kritisch“
aber ich bin bei euch…..
Wasser und Kraftstoff, evtl noch Silizium aus der Luft (Sand), sind das schlimmste, was passieren kann
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Bewegen wir uns jetzt dahin das normale Motorenöle kein Feststoff-Additive wie das MoW beim AR9200 besitzen, sondern nur in einer anderen löslichen Form vorkommen? Daher man mit AR9200 etwas ergänzt was vorher so nicht vorhanden war und solange man sich an die Dosierung hält bzw. nur geringe Abweichungen (die letzten 5ml in der Flasche wegen 7,384L Motoröl) fährt, es eine gute Ergänzung bis zum 0-Mehrwert ist, aber Folgeschäden so nicht zu befürchten sind?
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