Petronas Syntium 7000 0w-40 | M113 (Mercedes W210 E55 AMG) | 8400 km

  • Hallo zusammen,

    hier einmal die aktuelle GÖA von meinem Fahrzeug mit längstem Wechselintervall. Normalerweise bewege ich mich eher in der Region von 5000 km bei einem Ölwechsel. Der Wagen fährt 50 Prozent Kurz- und Ultrakurzstrecke, 40 Prozent Mittelstrecke und selten Langstrecke. Last- und Volllastanteil ist sehr gering. Wie ist eure Ansicht, sollte man bei einem Fahrzeug mit so undankbarem Fahrprofil auf ein kürzeres Wechselintervall umsteigen oder ist das noch im Rahmen? Ölsorte möchte ich zwecks Kompatibilität zur übrigen Flotte gerne beibehalten, sollten nicht gravierende Aspekte gegen weitere Verwendung sprechen.

    Vielen Dank im voraus für euren Input.

  • Angesichts des Fahrprofil nichts schlimmes, Verschleiß noch in Ordnung, aber... wirklich 2 Jahre das selbe Öl im Motor? Ist es bei AMG nicht etwa ein mal im Jahr Ölwechsel als Normal/Vorschrift angesehen? Na ja, kann schon vorkommen, wenn er meiner währe, würde ich mir für Kurz- und Ultrakurzstrecke ein Kleinwagen anschaffen (wenn es dem eigenen Ego nicht stört) und den AMG etwas mehr artgerechte Nutzung gönnen.

    Kraftstoffeintrag und Rußindex sind grenzwertig, IR-Index weniger als <85, also auch schlecht, Oxidation ist recht hoch, Nitration und Sulfation zeigen auch dass das Öl beinah fertig ist. Weis nicht wie hoch ist TBN bei Frieschöl, aber das spielt jetzt keine Rolle - Öl war fertig und es ist raus.

    Wenn das 0W-40 sein soll würde ich was Esterhaltiges nehmen, wie Ravenol SSL z.B. Der macht den Motor nach so einer Exekution sauber.

  • Danke für deine Einschätzung. Du hast Recht, bei den meisten AMG Modellen liegt die zeitliche Grenze für den Wechsel bei 1 Jahr, bei dem 210er lag es jedoch noch bei 2 Jahren.

    Zum Thema Kleinwagen: Zum einen wird der 210er aus Platzgründen (ist ein T-Modell) gebraucht, und zum anderen fahre ich den Wagen sehr gerne. Er ist seit 20 Jahren in meiner Hand und wurde in dieser Zeit stets nach MB Vorgabe gewartet. Dieses Leben ist sicherlich nur den wenigsten Fahrzeugen dieser Baureihe vergönnt, die meisten enden irgendwann, nach 10 verschieden Fahrzeughaltern, mit hoffnungslosem Wartungsstau und den damit verbunden Folgeschäden, auf dem Schrott. Mir ist der Wagen ans Herz gewachsen, weshalb ich mich in all den Jahren nicht von ihm getrennt habe. Die "Ego" Bemerkung hättest du dir meiner Meinung nach sparen können, da weder zutreffend noch zielführend.

    Back to Topic:

    Wenn eine Vielzahl der Werte schon im kritischen Bereich sind, wäre vielleicht als erste Maßnahme eine Halbierung des Wechselintervalls in Erwägung zu ziehen, oder?

  • Aus meiner Sicht ist das Öl top. Der Intervall funktioniert auch. Vll besser bis 7.000km.

    Aluminium Kupfer kann ich bei deinem Motor nicht beurteilen, ob das mit einem anderen Öl besser sein könnte.

    ENDLESS :relax: PAGID :relax: FERODO

    2 Mal editiert, zuletzt von EddyF. (18. August 2022 um 20:05)

  • Aufgrund der vielen (Ultra)-Kurzstrecke würde ich zum Öl noch AR9100 dazu nehmen.

    INEOS Grenadier (05/2023 - 13.000km) - :rav: FES 0W-30 1450021-1_5.png

    Seat Leon ST eHybrid (12/2022 - 59.000km) - Original Öl Longlife IV 0W-20 1411488-1_5.png + 1411488-2_5.png

    Seat Ibiza FR Pro Black Edition (11/2023 - 29.000km) - :adi: Giga Light MV 5W-30 - 1493617.png

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    Seat Leon ST 1.4 TSI (11/2017-12/2022 - 224.510km) - "Original Öl Longlife III 0W-30" (Seat) 884234_5.png

    VW Amarok 2.0 BiTDI 4Motion (06/2018-05/2023 - 127.152km) - :rav: NDT Nord Duty Truck SAE 5W-40 + :aroi: AR9100 948967_5.png

    Toyota Aygo 1.0 VVT-i (07/2009-11/2023 - 152.463km) - :rav: DXG 5W-30 347022_5.png

  • Danke für den Rat. Ich mache mir auch um den Motor absolut 0 Sorgen, bevor der M113 Probleme macht hat jedes andere Bauteil an dem Wagen versagt. Ich habe Gott sei Dank gar keine Probleme mit Rost (Vorsorge wurde bei Kauf damals professionell durchgeführt)

    Wenn jetzt die einstimmige Meinung gewesen wäre, dass das Öl völlig verbraucht war, hätte ich natürlich die MB Wechselvorschrift verkürzt, keine Frage. Aber die Mehrheit scheint bisher der Ansicht zu sein, dass die Ölreserven noch in einem vertretbaren Bereich lagen. Mir fehlt es diesbezüglich noch etwas an Erfahrungswerten, deshalb bin ich dankbar für eure Einschätzung.

  • Das Öl ist zwar am Ende aber meiner Meinung nach noch nicht "gekippt"

    Aluverschleiß sticht mir jetzt nicht ins auge sondern eher Kupfer.. kann ich bei dem Motor leider nicht beurteilen und sicher nicht dramatisch hoch

    Ich schließe mich EddyF. an mit seinem 7500km vorschlag.

    There's many who tried to prove that they're faster
    But they didn't last and they died as they tried
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  • Ich kann mir vorstellen, dass so etwas immer schwer pauschal zu beantworten ist, aber kann man ganz grob umreißen, welche der Werte ab wann ein "kritisches" oder zumindest stark erhöhtes Level erreicht haben? Damit ich mit der Zeit auch ein grobes Gefühl dafür entwickeln kann.

    Genannt wurden ja bisher Rußindex, IR-Index, Oxidation, Nitration, Sulfation und Kupfer. Wo lägen denn hier die ungefähren Grenzen für ein nicht mehr zufrieden stellendes Ergebnis?

  • Ruß finde ich hier nicht kritisch.. eher ab 0,3 und darüber

    Oxidation,Nitration, sulfation finde ich hier auch noch okay.. auch sieht man den BN.. alles noch im Rahmen..aber diese Werte würde ich mit der Frischölanalyse vergleichen damit man sieht wieweit der BN gefallen ist und welchen Wert Oxidation beim frischen Öl hat

    Kupfer ist auch schlecht zu sagen weil es von Motor zu Motor unterschiedlich ist aber ich sage mal <1mg/kg pro 1TKM sollten eigentlich drin sein

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  • TBN ist wirklich noch mit Reserve, sollte bei Frischöl etwa um 10 sein Petronas Syntium 7000 0w-40

    Kupfer und Kraftstoff kommen eindeutig von Kurzstrecke, nicht kritisch aber sehr zum Leiden des Öls und des Motors.

    Oxidation ist hier eine Differenz zu Frischöl, und das ist im negativen Sinne. Sieht man auch an der Farbe des Tüpfels. Nitration und Sulfation mag noch nicht kritisch zu sein, aber das ist der Anfang der Lack- und Schlammbildung.

    Auf jedem Fall lieber früher wechseln, wenigstens ein mal im Jahr. Wenn Du zu wenig fährst und es scheint dass das Öl auch 2 Jahre aushalten kann, dann musst du auch bedenken wie schnell altert das Öl wenn Auto öfters Kurzstrecke fährt. Bei längeren Stielstehen oxidiert das Öl viel schneller, nicht zuletzt wegen Kraftstoffeintrag, Rost kommt dazu.

    Mit dem Kleinwagen-Vorschlag hast Du mich wahrscheinlich falsch verstanden, tut mir leid. Ich meinte damit, gerade dem Wagen zu Liebe, ihn von der ledigen Kurzstreckenbetrieb zu schonen und ein gebrauchtes Klein-Ding dafür, als Zweitwagen, zu beschaffen. So würde ich zumindest tun. Aber ok, du hast es in 20 Jahren sehr gut hinbekommen (das war nicht zu ahnen), vielleicht schafft der Wagen auch weitere 20!

    Mit dem Ego war auch keine Stichelei, es gibt Leute die sich schämen in ein Biligauto einzusteigen, oder niemals ein Japaner/Koreaner ins Haus holen, wegen Vorbehalte oder hohen Ansehen & Status in der Gesellschaft (oder nur in der Nachbarschaft), wir ticken alle anders, das kann ich gut verstehen.

  • Noch etwas zu Petronas: laut Beschreibung von Endy zum Öl, Grundöl besteht aus 90% PAO und 10% HC und enthält AN.

    Ob 10% HC +AN ausreichen, um die Dichtungen und Simmeringe beim alten Motor nicht aushärten zu lassen?

    Daher erneut mein Vorschlag, ein Ester haltiges Öl zu nehmen. Wenn ich falsch liege, dann korrigiert mich bitte.

  • Alles gut, wir haben uns glaube ich einfach falsch verstanden. Der 210er wurde leider irgendwann durch Neuanschaffungen automatisch zum Zweitwagen. Ein Kleinwagen wäre in sofern kontraproduktiv, als dass es die Einsatzzeit des 210ers nur noch weiter reduzieren und er gar nicht mehr bewegt würde. Auch wenn es nicht schön ist, besser viel Kurzstrecke als gar keine Strecke. Deine Anregung zum Verkürzung des Intervalls auf 1 Jahr wäre aber natürlich gerade in diesem Fall eine sinnvolle Maßnahme um dem Fahrprofil etwas entgegenzuwirken. Ich bin sowieso großer Fan von kurzen Wechselintervallen, insofern wäre ich dem nicht abgeneigt.

    Den Einwand zum Ölsorten-Wechsel in Hinblick auf Verträglichkeit mit den in die Jahre gekommen Dichtungen finde ich interessant. Hier würden mich natürlich Zweitmeinungen ebenfalls sehr interessieren!

  • Ja genau Tequila009 , bin ja davon auch ausgegangen dass die TAN nicht zu Hoch war, aber fachlich gesehen es ist nur in die Kristallkugel schauen, hast recht.

    Was sagst Du zu analysiertem Petronas Öl, dass keine Ester enthält, vermutlich nur AN und zu 90% aus PAO Grundöl besteht: kann dieses Öl bedenkenlos bei älteren Motoren benutzt werden? Da eine auffrischung von alten Dichtungen vielleicht sinnvoller währe?