Motul X-Power 10W-60 - Porsche 911 997 - 9.000 km

  • Guten Tag zusammen,

    ich bin neu hier, habe aber bereits einige Zeit mitgelesen. Ich bemerke und freue mich über den tendentiell sachlichen Austausch. Ich bin kein Tribologe, habe aber Interesse an dem Thema, dem ich aus Zeitgründen aktuell aber leider keine Weiterbildung widmen kann (aber fest einplane). Ich fahre mit Leidenschaft einen Diesel und einen Benziner. Letzterer hat vor kurzem einen neuen Motor mit einigen systematischen Verbesserungen im Vergleich zu einem Originalmotor bekommen. Ich habe mir vorgenommen aufgrund der hohen Kosten für ein neues Aggregat, das aktuelle eng im Rahmen meiner Möglichkeiten zu monitoren, um frühzeitig sich abzeichnende Schäden erkennen zu können. Dazu gehören höherfrequente Ölwechsel, intensive Ölfilterinspektionen und natürlich die obligatorische Analyse, derer drei ich hier publiziere und um fundierte Meinung bitte. Der Abstand der Analysen ist plusminus 9.000km, der Motoreninstandsetzer empfielt 7.500km und ein 10W-60. Da ich fast ausschließlich Langstrecke fahre um sicherzustellen, daß Wasser- und Kraftstoffeinträge sich erst garnicht etablieren können, könnte ich wahrscheinlich auch längere Wechselintervalle durchführen, aber die paar km mehr spielen dann auch keine Rolle mehr. Die Öltemperaturen erreichen bei mir schon gerne 110°C+, ich fahre das Aggregat schonend warm und natürlich auch hinreichend lange kalt.

    Der in den Analysen bemerkenswerte Kupfergehalt ist stetig sinkend, aber für mich dennoch ein Punkt dem ich Aufmerksamkeit schenken möchte. Der Motoreninstandsetzer schließt die Haupt- und Pleuellager (zur Recht wie ich meine) aus, bleiben der Lagerkäfig der Zwischenwelle und die vom Labor angemerkte Reaktionsmöglichkeit des Öls mit Kupfer (z.B. im Ölkühler).

    Mein nächster Schritt wäre auf ein anderes Öl zu wechseln um zu prüfen, ob eine Ölreaktion mit Kupfer tatsächlich relevant ist.

    Was sonst sollte/kann ich tun um hier mehr Gewissheit zu bekommen?

    Danke!

    14.000km_.pdf

    23.000km_.pdf

    31.500km_.pdf

  • Aetvyn 5. August 2022 um 11:41

    Hat den Titel des Themas von „Motul X-Power 10W-60, Frage zu Analysen, insbesondere Kupfer“ zu „Motul X-Power 10W-60 - Porsche 911 997 - 9.000 km - Fragen zu Analysereihe, insbesondere Kupfer“ geändert.
  • Dass das Kupfer so hoch ist, weil es mit dem Öl reagiert, habe ich noch nie gehört. Kann es aber auch nicht dementieren oder kommentieren. Dazu fehlt mir das Wissen.

    Jedenfalls glaube ich dass du der einzige 911 Fahrer weltweit bist, der 10W-60 einfüllt.

    Spaß beiseite. Auf keinen Fall brauchst du dieses Öl. Ich würde nun entweder umstellen auf das MOBIL FS X1 Rally Formula 5/50 und wieder nach 7500 km eine Analyse machen, oder nach 5000 km eine Probe ziehen…. oder Falls du nicht im tiefsten Winter unterwegs bist, das Motul 300V Competition 15/50 testen.

    ENDLESS :relax: PAGID :relax: FERODO

  • es gibt schon "Schmierstoffe" die Auswirkungen auf Kupfer haben bzw. dessen Korrosion - positiv, wie negativ

    beim lesen des PDS des Motul X-Power 10W-60 ist mir jetzt nichts direkt ins Auge gesprungen;

    sehe es aber wie EddyF. - der Porsche braucht was anderes, das genannte Mobil ist sicherlich ein Kandidat

    eröffne mal einen Beratungsthread und dann wird es sicherlich weitere brauchbare Empfehlungen geben

  • Dieser hohe Kupfergehalt ist eigentlich nur durch korrosiven Kupferverschleiß erklärbar. Oder im Ölkühler befinden bzw. befanden sich noch Kupfer(staub)reste von der Produktion, die jetzt ausgewaschen wurden. Kupferverschleiß tritt normalerweise nur bei langer Öleinsatzdauer auf, wenn die sog. Kupfer- bzw. genauer Buntmetall-Inhibitoren verbraucht sind.

    Die sonstigen Verschleißwerte sind aber ausgezeichnet. Die 10W-60 Viskosität scheint dem Motor prinzipiell sehr gut zu schmecken ...

    Rechtlicher Hinweis - Haftunsausschluß: Ich übernehme für obiges keine Haftung. Meine Beiträge sind in bezug auf §645Abs.2 BGB (bzw. analoge gesetzl. Regelungen im Rest der Welt) als laienhafte Ratschläge / Empfehlungen anzusehen. Anwendung auf eigene Gefahr. Es entsteht kein Vertragsverhältnis. Gilt ebenso für grobe Fahrlässigkeit.

    Also im Diesel tanke ich HVO100. Der Umwelt zuliebe - 90% CO2 Einsparung und damit besser als ein E-Automobil! :check: Und was machst Du? Gönn Dir doch auch diesen Energy-Drink für Deinen Motor und schone damit auch die Umwelt! HVO100 der Supersaft verleiht Deinem Motor Flügel ...

    Einmal editiert, zuletzt von Giacomo Agostini (5. August 2022 um 15:44)

  • Offensichtlich hattest Du einen Kolbenkipper. Was wurde dann gemacht? Stahlbuchsen? anderer Werkstoff bei den Buchsen? Closed Deck?

    Wer hat das repariert?

    Erzähl mal ein bisschen mehr und mach eine Ölberatung auf. Denke auch, daß Du mit einem 50er Öl besser bedient bist.

  • Offensichtlich hattest Du einen Kolbenkipper. Was wurde dann gemacht? Stahlbuchsen? anderer Werkstoff bei den Buchsen? Closed Deck?

    Wer hat das repariert?

    Erzähl mal ein bisschen mehr und mach eine Ölberatung auf. Denke auch, daß Du mit einem 50er Öl besser bedient bist.

    Nein, es hat mir bei ordentlich Speed (irreparabel) alles zerrissen (wahrscheinlich Zwischenwellenlager), da ist ein gebrauchter Motor drin, der aber vor dem Einbau zu Cartronic ging und dort die nötigen Modifikationen erfahren hat, also AluSil-Zylinder, Veränderungen Kühlkanalgeometrie, Thermostat, Umbau auf closed-deck usw. Das ist nach meinem Dafürhalten die bestmögliche Reparaturmöglichkeit für diese Motoren, wer Buchsen in diesen Motor einbaut, macht das aus Kosten-, nicht aus Qualitätsgründen und verschlimmert eigentlich das Problem der MK1-Modelle mit der Locasil-Technologie. Und das ist auch keine Philosophiefrage. Immer wenn ich etwas von "Buchsen" lese, tut es mir für den Besitzer und den Motor leid. Und wer von "Stahlbuchsen" spricht meint wahrscheinlich Grauguss; allein diese Unschärfe in der Terminologie spricht Bände.

    Aber egal, ich mache gerne eine Ölberatung auf und danke schon mal für die Antworten, den Kupferdrahtversuch mache ich umgehend!

  • Dass das Kupfer so hoch ist, weil es mit dem Öl reagiert, habe ich noch nie gehört. Kann es aber auch nicht dementieren oder kommentieren. Dazu fehlt mir das Wissen.

    Jedenfalls glaube ich dass du der einzige 911 Fahrer weltweit bist, der 10W-60 einfüllt.

    Spaß beiseite. Auf keinen Fall brauchst du dieses Öl. Ich würde nun entweder umstellen auf das MOBIL FS X1 Rally Formula 5/50 und wieder nach 7500 km eine Analyse machen, oder nach 5000 km eine Probe ziehen…. oder Falls du nicht im tiefsten Winter unterwegs bist, das Motul 300V Competition 15/50 testen.

    Ja, die Reaktion mit dem Öl kann ich auch nicht glauben, mache aber den Kupfer(draht)versuch. Und das 10W-60 schert offenbar bei hoher Belastung schnell herunter. Ich hatte gestern fast 20min eine Öltemperatur zwischen 110 und 125°C, allerdings mit Klimaanlage und ständig zwischen 230-270km/h.

  • Alusol oder Lokasil, ich bin jetzt verwirrt.

    Lokasil ist eine dünne Verschleißschicht die vom Aluminium aufgrund ihrer Porosität beim Gießvorgang durchdrungen und damit fester Bestandteil der Zylinderlauffläche wird. Der Grundgedanke (billiges Grundmaterial, hochwertige Verschleißschicht) ist sicherlich sehr gut, in praxi hat es sich bei diesem Motor nicht wirklich bewährt, was aber nicht nur an dieser Technologie liegt/lag! Meine neuen Zylinder bestehen aus NiSiC, also Siliziumflocken in einer Nickel-Matrix. Aber ich glaube das ist OT.

  • Nein, mir war nicht klar um welches Gießverfahren es sich handelt.

    Alusil: Übereutektische Al-Si Legierung mit der Zusammensetzung AlSi17Cu4.

    Lokasil: Verbundgießverfahren mit Si-Preforms, die durch Al-Legierung infiltriert werden.

  • *** ModEdity by Aetvyn: Beim direkten Antworten auf einen Beitrag wird kein Zitat benötigt, das stört nur den Lesefluss. Bitte in Zukunft beachten. Danke.

    Ich mache keine Werbung, aber die wissen wirklich was sie tun.

  • Ja, aber das scheidet für mich aus, weil ich meinen auch im Winter fahre, zumindest wenn salzfrei.

    Ich möchte für den Kupfergehalt noch etwas ergänzen, im Amerikanischen 997er Forum werden jede Menge Ölanalysen (von Blackstone) publiziert und jeder gibt seinen mehr oder weniger (un)qualifizerten) Senf dazu. Jedenfalls habe ich mir die Kupferwerte angesehen und diese sind tendentiell im einstelligen oder sehr niedrig zweistelligen Bereich. Als Öle werden häufig 0W- oder 5W-40 (Driven) gefahren, an 10W+ wagen die Amis noch nicht mal zu denken.

    Wenn sich mein Abwärtstrend etabliert, komme ich nach ca. 20.000km ebenfalls in diese Größenordnung. Mein Kupferdrahttest läuft noch, ich habe die Probe mit Schmirgelpapier blank geschliffen und sofort ins Öl getaucht und heute Morgen bereits mal auf 100°C aufgeheizt. Ich beobachte das mal und melde das Ergebnis in jedem Falle zurück.

  • ich würde ganz gezielt nach Ölen mit Porsche Freigabe schauen ;)

    und, obwohl ich grundsätzlich nicht sooooo viel von Amis halte, bei manchen Ansichten gebe ich Ihnen uneingeschränkt Recht, insbesondere was die Nutzung von "Betriebsstoffen unter Berücksichtigung der Hersteller-Anforderungen" geht.

    ich habe bewusst nicht Hersteller Freigaben geschrieben, weil es gibt auch einige Öl, die nicht namentlich freigegeben sind, aber vom Ölhersteller gemäß der Norm "empfohlen" werden und genau die würde ich suchen

  • poste bitte das Ergebnis vom Kupfertest hier bzw in deinem Beratungsthread

    Ich habe gestern die vorher abgeschmirgelte Kupferplatte aus meinem Ölglas (X-Power 10W-60, Motul) geholt. Das Glas hatte ich mehrfach bei 100°C im Wasserbad um auch Temperatureinflüsse nachzustellen. Tatsache ist, daß die blanken Stellen immer noch blank sind; natürlich sieht man daß die Oberfläche etwas "belegt" ist, das kann aber auch mit den Additiven zusammenhängen. Keinesfalls würde ich eine echte Korrosion diagnostizieren. Mit den stetig sinkenden Werten aus den Analysen bin ich auf einem guten Weg und glaube auch an Produktionsrückstände im Ölkühler etc.

    Natürlich berichte ich weiter bzw. stelle die nächste Analyse ein.