Allgemeiner KFZ-Thread

  • Ab wann werden im OM654 die gleitgelagerten Schlepphebel verbaut?

    Nach 6/2020 hat es eine beim OM654 Änderung gegeben, die dem Einlaufen der Nockenwellen entgegenwirken soll.

    Genauers wurde in de Post, wo das Datum genannt wurde, nicht erwähnt.

    Aber wenn ich diesen Post lese kann es sich fast nur um die Änderung von Rollen- auf Gleitlager handeln.

  • Nicht mehr so ganz genau. Ich glaube, es müsste ein Mercedes Forum gewesen sein mit der Unterkategorie, die sich mit dem Thema der eingelaufenen Nockenwelle beim OM654 befasst.

    Ich suche seit zwei Tagen nach Infos welche bekannten Probleme der W213, 300de macht und will nicht bei "zu alten" gebrauchten die Kinderkrankheiten und irgendwelche Sparmaßnahmen von Mercedes mitkaufen wo die dann hinterher selbst bemerken, dass die Reklamationsquote während der Garantiezeit VS Einsparmaßnahme für den Hersteller schlecht ausfällt.

    Das ist schon ein sehr spezielles Thema. An das Datum nach 6/2020 erinnere ich mich noch sehr gut.

    Der zweite Punkt für "nach 6/2020" war die etwas bessere Abgasnorm, die der gleiche Motor erreichen soll.

    Das ganze zeigt mal wieder, dass konstruktive Fehler nicht mit sehr gutem Öl behoben werden können.

  • Hallo,

    Aber wenn ich diesen Post lese kann es sich fast nur um die Änderung von Rollen- auf Gleitlager handeln.

    das kann ich nach meiner Logik überhaupt nicht nachvollziehen. Gleitschlepphebel sorgen doch für deutlich mehr Reibungs-/Gleitverluste und bergen eine deutlich größere Gefahr des Einlaufens, oder?

    Kann das einer erklären? Ich kenne hauptsächlich die Gleitschlepphebel der Opel OHC-Motoren, die bei einem Öl mit zu niedrigem HTHS sehr gerne einlaufen.

    1981 Opel Monza 30E: 1477126.png | 1987 Opel Corsa C16SE: 1434732.png | 1992 Opel Senator C40SE: 1537330.png

    Öl in allen Fahrzeugen: :rek: SG Sport 15W-50

  • Die Schlepphebel laufen nicht ein, sondern die einzelnen Nocken werden rechts und links "abgefräst", da durch das quasi nicht mehr vorhandene Nadellager der eigentliche Schlepphebel auf der Nockenwelle schleift.

    Ich vermute minderwertige Nadellager. Und die neuen Schlepphebel werden billiger zu produzieren sein.

    Symptom ist übrigens u.a. ein 'ploppen' aus dem Luftfilterkasten bei Leerlauf.

  • HaTe

    habe jetzt auch einen im Post vom MotorenZimmer-YT-Kanal gefunden, der schrieb, dass der Wechsel zum Gleitlage Mitte 2018 vollzogen worden sein soll. Was nun stimmt, kann ich nicht überprüfen.

    Die weiteren Kinderkrankheiten, die Rückrufaktionen erforderlich machten, sind mehr als gruselig. Wasserpumpen-, Magnetventil- und Ölpumpenprobleme sind dabei mit Folgeschäden wie Brandgefahr, Kühlwasser im Unterdrucksystem, Bremsausfall usw. Und zum Ärger der Käufer vermehrt der Versuch kostengünstige Softwareupdates einzuspielen, statt vernünftige Pumpen einzubauen.

    Der Käufer ist mal wieder Beta-Tester. :staunt: :aua:

    Die eingelaufene Nockenwelle ist "nur" ein Folgeschaden, der nicht primär mit der Art der Lagerung zusammenhängt. Diese Schäden treten stark vermehrt bei Taxen auf, die viel im Stand den Motor laufen lassen. Die Ursache ist aber eine zu schwach eingestellte Ölpumpe, die im Stand einen etwas zu geringen Öldruck liefert. Es ist schon unglaublich, dass man bei einem Premiumhersteller den Wagen nicht zu lange im Stand laufen lassen darf, weil er sonst kaputt geht.

    Viel Start-Stop bzw. Motor an-aus ist auch nicht so gut, weil mal wieder eine schwächliche Steuerkette verbaut sein soll.

    Das ganze passt aber zur Tendenz die innere Reibung so stark zu reduzieren, dass der Motor zu Lasten der Haltbarkeit 0,00001 Liter auf 10.000 Km weniger verbraucht.

    Bei so einer Umgebung hilft das Beste Öl nichts und Ölberatungen sind reine Kaffeesatzleserei, wenn sich keiner die Mühe macht, nach der Ursache unerwünschter Folgewirkungen zu suchen.

  • E39 530dA : die Schlepphebellagerung wird nicht direkt über einen Ölkanal versorgt, sondern nur von dem umherspritzenden Öl geschmiert. Ob da die z.B. im Leerlauf heruntergeregelte Pumpe eine Rolle spielt....?

    Alle von dir genannten Probleme gehen auf die zum Unterdrucksystem undichte Wasserpumpe zurück. Beim Software-Update wird die Unterdrucksteuerung abgeschaltet.

    Weiter gibt es bei den ersten 654ern manchmal Probleme mit der Steuerkette, den Cleanpoint habe ich hier an anderer Stelle schon genannt.

    Davon abgesehen ist der 654/656 ein Top-Motor.

  • Das habe ich auch nirgendwo geschrieben, dass da ein Ölkanal ist.

    Meine Vermutung ist, dass beim Nadellager das Öl wegen des offenen Käfiges schneller wieder wegfließt als neues angespritzt werden kann. Hatte mal mehrere Videos gesehen wo bei den neueren Motoren im Leerlauf nur noch gemessene 0,5 bar im Leerlauf anliegt. Das ist schon fast klar, dass dann eine Magelschmierung auftreten kann.

    Den OM654 bin ich mal im 4x4 163 PS Leih-Vito bis zum Limit beladen mehrere Tage gefahren und war schon von der Power beeindruckt, die der hat. Und dann noch nur 8,1 Liter Verbrauch; allerdings bei max. 100 Km/h.

    Ich bin mit der Recherche eingestiegen mit dem Gedanken "Mercedes kann Diesel", bin ich schon gefahren, sparsam und mehrere schrieben, dass der bei guter Pflege mind. 500 Tkm hält. Sollte also einer der letzten sehr guten Diesel sein und vom 2,2 Liter OM651 hörte man auch fast nur Gutes.

    Der Großteil der vielen Kinderkrankheiten sind mMn beim Erstbesitzer im Rahmen der (stillen) Rückrufe beim Service behebbar.

    Richtig teuer wird jedoch die zu schwache Steuerkette, und die Pumpen; besonders, wenn es erst nach Ablauf der Garantiezeit auftritt.

    Bei den ölseitigen Dingen hilft m.E. nur die Wechseintervalle drastisch zu verkürzen bzw. zu halbieren.

    Und dann kommt dazu noch ein neueres Diesel-Gate zumindest zum OM654. Die Abgasreinigung schaltet sich mittels Thermofenster bei unter 6 Grad ab. ...

    Da muss Mercedes noch einmal ran und das wieder weg programmieren. Softwareupdate. ...

    Der Motor ist ja in fast jedem passenden Modell verbaut, das gibt es m.E. garantiert ein Upgrade für die alten Baujahre.

  • Naja, bei Mercedes wird man sich schon was dabei gedacht haben, die Abgasreinigung bei unter 6grad abzuschalten. Vermutlich ein prinzipieller Konstruktionsfehler und das Update und damit die Entfernung dieser Funktion wird wahrscheinlich für den Motor nicht die beste Lösung sein.

  • Dr Death

    Deinem Namen entprechend würde mich eher interessieren was sich Mercedes dabei gedacht hat, einen Motor zu konstruieren bzw. konzipieren, der beim Laufen lassen im Stand kaputt geht? :nogo:

    Den Öldruck im Stand auf ein notwendiges Minimum laufen zu lassen, ist wahrlich keine Raketentechnik.


    Was die Ausschaltung der Abgasreinigung bei unter 6 Grad (Thermofenster) betrifft, ist schon eher klar, was sich Mercedes dabei gedacht hat. Der Motor versottet und die Abgasreinigung ist nicht ausreichend (=zu billig) konstruiert bzw. dimensioniert.

    Wenn Mercedes durch diese wenig sinnvollen Sparmaßnahmen nicht eine Klagewelle haben will, werden die sich noch eine brauchbare Lösung dafür ausdenken müssen.

    Die für Mercedes billigste wäre m.E. natürlich diese Motorschutzmaßnahem einfach per Softwareupdate weg zu programmieren.

    Solange es dafür keine zufriedenstellende Lösung gibt, ist dieser Motor für mich raus.