Ölfilter - Wechselintervall

  • Nein, auch das nicht. Bei Luft und anderen komprimierbaren Medien wäre dies der Fall, nicht jedoch bei Öl in einem hydraulischen System.

    Jeder Widerstand im Ölsystem wird hydraulisch direkt an die Pumpe übertragen. Vor und hinter dem Ölfilter bleibt der Druck immer gleich, egal welcher Ölfilter und egal welche Ventile.

    Es gibt hierbei einfach keinen Differenzdruck, das ist Fakt.

  • Hofrat, der Ölfilter arbeitet nicht als Venturi-Düse. Wo nimmst Du das denn jetzt her?

    Im Ölsystem ist alles mit Öl gefüllt und gesättigt. Es ist Hydraulik, und da gibt es beim Ölfilter keine Differenzdrücke.

    Frage einfach mal einen Hydraulik-Spezi wenn Du mir nicht glaubst.

    Fakt ist zudem, dass der Ölfilter immer weniger Volumenstrom filtert, je beladener er ist.

  • Letzter Versuch, bevor die Gleichungen der Strömungsmechanik von Fluiden neu geschrieben werden müssen.... :lach3:

    Statisches System, kein Volumen- und Massentransport, keine Strömung, kein Differenzdruck. Beispiel Bremshydraulik (vernachlässigbarer Volumen- bzw. Massentransport).

    Vergleich mit offenem Stromkreis, kein Strom fließt, Spannung der Spannungsquelle ist auch nach unendlich langen Leitungen genau so hoch wie an der Quelle.

    Dynamisches System, Volumen- und Massentransport -> Strömung, Differenzdruck durch Strömungswiderstände an Rohrleitungen, Verschraubungen, Ventilen, Filtern etc.. Beispiel Hauswasserleitungen, Motorölsystem.

    Vergleich mit geschlossenem Stromkreis, Strom fließt, die Spannung am Lastwiderstand (Verbraucher) ist wegen Leitungswiderständen geringer als die Spannung der Spannungsquelle.

  • Ok, jetzt habe ich meinen Denkfehler erkannt. :verlegen:

    Ich habe den Öldruck mit dem hydraulischen Volumenstrom verknüpft, was so natürlich nicht geht.

    Gehen wir davon aus, dass die Ölpumpe konstant 300 ml/s fördert. Diese 300 ml/s werden vor und hinter dem Ölfilter durch das System gepumpt, da hydraulisch.

    Natürlich gibt es dabei jedoch auf der Pumpenseite einen um das Umgehungsventil erhöhten Öldruck gegenüber der Ausgangsseite des Ölfilters. Öffnet das Umgehungsventil bei 2 bar, so liegen auf der Pumpenseite diese 2 bar mehr Druck an, logisch. Das habe ich nicht erkannt, da ich zu sehr auf den Volumenstrom konzentriert war.

    Einen Differenzdruck gibt es also ganz klar, da streiche ich meine Aussagen.

    Was ich die ganze Zeit im Kopf hatte war ein Differenzvolumenstrom, diesen es nicht gibt. :roey:

    Die 300 ml/s werden also immer gefördert, völlig egal ob je zur Hälfte durch den Filter und das Umgehungsventil, oder komplett durch das Ventil, spielt keine Rolle. Je beladener der Filter ist, also immer weniger Volumenstrom durchlässt, je mehr Öl fließt ungefiltert durch das Umgehungsventil. Das ist das, was ich aussagen wollte.

    Die Sache mit dem Differenzdruck war ein blöder Denkfehler meinerseits, wenn ich das so im Nachhinein betrachte. Ist ja eine völlig logische Sache. :facepalm:

  • Kommen wir wieder zur Praxis zurück. Also der Leerlauf-Warm-Öldruck ist bzw. war in allen meinen Autos von 1 bis 1,5 bar (gilt für xW-30 bis xW-50er Öl). Sollte daher der Leerlauf-Warm-Öldruck über 1,5 ansteigen und sich 2 annähern, kann man davon ausgehen, daß etwas nicht paßt. Erste Adresse wäre ein verstopfter Ölfilter, d.h. rascher Austausch desselben plus ÖW und dann schauen, ob der Öldruck wieder paßt. Nur so einen Fall hatte ich noch nie, der Öldruck ist auch nach einer Filterlebensdauer von teilweise über 50.000km nie ersichtlich angestiegen, was auf normale Durchlässigkeit des Ölfilters schließen läßt.

    Rechtlicher Hinweis - Haftunsausschluß: Ich übernehme keine Haftung. Meine Beiträge sind in bezug auf §645Abs.2 BGB (bzw. analoge Gesetze im Rest der Welt) als laienhafte Ratschläge / Empfehlungen anzusehen. Anwendung auf eigene Gefahr. Es entsteht kein Vertragsverhältnis. Gilt auch für grobe Fahrlässigkeit.

  • Das sieht für mich danach aus, daß Dein Auto auf xW20er bzw. auf eher niedrige KV100 hin ausgelegt ist. Ist aber egal, wichtig ist nur, einen Referenzwert zu haben. Sollte dieser Öldruck merklich ansteigen, paßt etwas nicht.

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  • Kalt ist er egal bei welcher Viskosität bei 5.3-5.6 bar. Meinst du das man bei höheren Viskositäten in meinem Fall Nachteile bezüglich Ansteuerung des ölfilters hat?

    Bei ganz harter Beanspruchung sinkt der Öldruck im Leerlauf bis auf 0.9 bar ab ( 95C oder mehr ) 0.8 bar soll aber problemlos laufen bei diesem Motor.

  • Also der Leerlauf-Warm-Öldruck ist bzw. war in allen meinen Autos von 1 bis 1,5 bar (gilt für xW-30 bis xW-50er Öl). Sollte daher der Leerlauf-Warm-Öldruck über 1,5 ansteigen und sich 2 annähern, kann man davon ausgehen, daß etwas nicht paßt. Erste Adresse wäre ein verstopfter Ölfilter,

    Da aber der Öldruck bei nahezu jedem Motor nach dem Ölfilter gemessen wird (egal ob mit nummerischer Anzeige oder mit Druckschalter) wirst du nur etwas erkennen können, wenn du eine nummerische Anzeige hast.

    Welches Auto hat heute überhaupt noch serienmäig eine Öldruckanzeige? Bei mir nur mein Audi B4 Cabrio 2.3E Bj. 1991....

  • Kalt öffnet das Überdruckventil, daher ist der Druck unabhängig von der Visko in etwa gleich, sagt also nichts über den Ölfilter aus. Sinkt der Druck aufgrund sehr heißen Motoröls, ist das für die Ölförderung vollkommen egal, außer er sinkt wirklich sehr stark, dann kann ein Defekt im Schmiersystem vorliegen (z.B. Überdruckventil bleibt stehts offen bzw. ist undicht etc.).

    Rechtlicher Hinweis - Haftunsausschluß: Ich übernehme keine Haftung. Meine Beiträge sind in bezug auf §645Abs.2 BGB (bzw. analoge Gesetze im Rest der Welt) als laienhafte Ratschläge / Empfehlungen anzusehen. Anwendung auf eigene Gefahr. Es entsteht kein Vertragsverhältnis. Gilt auch für grobe Fahrlässigkeit.

  • Da aber der Öldruck bei nahezu jedem Motor nach dem Ölfilter gemessen wird (egal ob mit nummerischer Anzeige oder mit Druckschalter)

    Woher hast Du diese Info? Normalerweise wird der Öldruck ja vor dem Ölfilter gemessen (Zwischen Ölpumpe und Ölfilter). Ist aber egal: wird der Öldruck nach dem Filter gemessen, dann ist zu geringer Öldruck ein Warnsignal für mögliche Probleme im Ölfilter. So etwas fällt einem ja auch sofort auf. Aber richtig: eine Öldruckanzeige sollte natürlich vorhanden sein.

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    Einmal editiert, zuletzt von Giacomo Agostini (13. Oktober 2021 um 09:34)

  • Woher hast Du diese Info? Normalerweise wird der Öldruck ja vor dem Ölfilter gemessen

    Schau mal in deinen Motor wo der Druckschalter oder Druckgeber sitzt. Es soll ja der Druck unmittelbar bevor es zu den Motorschmierstellen geht überwacht werden, alles andere macht wenig Sinn. Z.B. bei älteren VW mit Filterpatrone sitzt der in Druckschalter in der Mitte am Gehäuse wo die Filterpatrone angeschraubt ist und die Patronenverschraubung ist der Ausgang des Filters.

    Weil es so schön war, nochmal die Darstellung von Tequila 009, man beachte das Öldruckmanometer (= Druckschalter = Druckgeber).

  • Z.B. bei älteren VW mit Filterpatrone sitzt der in Druckschalter in der Mitte am Gehäuse

    Aber erst nach der Einführung der dynamischen Öldruckkontrolle...

    Da hast du dann zwei Geber...

    einmal den du meinst - der prüft ob bei über 2000 Umdrehungen min. 1,8 Bar anliegen.

    Oben am Zylinderkopf hast du dann einen 0,3 Bar Schalter. Das ist dann die Stelle die von der Ölpumpe am weitesten entfernt ist.

    Vorher gab es nur den 0,3 Bar Schalter am Kopf.

    Gruß Basti

  • Für mich aber immernoch unverständlich wieso sogenannte Sportwagen solche Anzeigen teils nicht drin haben. Honda hat es beim folgemodell auch wieder raus genommen, sowas versteht man nicht.

    Heute wird oft der Öldruck oft dynamisch überwacht, mit Druckfühlern oder mehreren Druckschalter um Leerlaufdruck und Volllastdruck, also den drehzahlabhängigen Öldruck richtig zu erkennen. Im Fehlerfall gibt es dann eine Meldung.

    Außerdem können 90% aller Fahrer mit einer reinen Öldruckanzeige nichts anfangen, geschweige die Anzeige richtig interpretieren. Daher ist eine Meldung sicherer....