Motoren für bestimmte Basisöldicke (xW) ausgelegt?

  • vor Jahren fuhr man auch noch w50 oder w60 Öle fast ausschließlich im Rennsport, heute fährt Porsche im gt3 0w40, und das , zumindest vor drei Jahren noch , auch im 24h rennen. Das sind mal eben 3500 Kilometer , welches sicherlich einer höheren Belastung entspricht als es die meisten von uns im Straßenverkehr hinbekommen.

    Hast du dazu iwas "handfestes" zur Hand?

    Wenn das stimmt, dann muss man unsere Abneigung gegen 0W Öle und ViV deutlich hinterfragen. Jahrelang wurden alle möglichen sportlichen Autos (Porsche, AMG, Corvette und Co.) mit 0W-40 ausgeliefert. Wenn nun bei einem 24h Rennen (1x Kaltstart auf ~4000 km Volllast!) ebenfalls 0W-40 eingesetzt wird...

  • Ich muss dazu sagen das ein Porsche gt3 auf der Straße sowie auf der Rennstrecke seine volle Garantie behält wenn man die Services einhält.
    Ich hatte aufgrund meines Jobs Kontakt Bein 24h rennen zu Porsche und habe dort das Rennen verfolgt. Dabei auch mich mit einigen da unterhalten.
    Desweiteren hab ich bei den Touristenfahrten mit jemanden gesprochen der dort mit seinem gt3 fuhr und genau mit diesem Fahrzeug auch im Porsche Cup fährt. Fahrzeug bekommt nur 0W40, damals ausschließlich Mobil 1, war wohl Vertragsgebunden so. Wie es heute ist weiß ich nicht.
    Natürlich kann man sagen das alles hören sagen ist, aber ich persönlich fand die Aussagen sehr schlüssig.

    Hier ist es auch verdeutlich!!

    https://www.porsche.com/germany/motors…partner-mobil1/

  • So ein Motor fürs Rennen braucht ja nur ein paar tausend Kilometer halten

    Das stimmt eben nicht. Bei Porsches beispielsweise ist eine gleiche Haltbarkeit wie bei reinen Straßenfahrzeugen vorgesehen. Man erhält bei rechtzeitigen Service jedes Mal neue Garantie , und das OHNE den Motor zu öffnen.
    Übrigens hat selbst Rowe den amg Motor über 40000 Kilometer gefahren ohne die Innereien zu ändern.
    Aufgrund dieser Erlebnisse war ich so verdutzt das hier immer von einem 0W abgeraten wird , insbesondere wenn Belastung im Spiel ist.
    Von der Theorie habe ich es verstanden wieso, auch anhand der hoher veröffentlichten Fachkunde.
    Aber wie gesagt, Theorie und Praxis sind eben manchmal doch verschieden!

  • Hier muss ich dir klar widersprechen.
    Ein Porsche im Hobby Rennbetrieb auf der Nordschleife hat gut und gern mal nach 2-3 Saisons den Bedarf nach einem neuen Motor. Nur weil Porsche den dank der Garantie zahlt liest man da nicht so viel drüber.

    Ob das am 0W-40 liegt oder nicht steht auf einem anderen Blatt. Aber die Motoren sind unter Last alles andere als unkaputtbar.

    Und grundsätzlich raten wir eher zu einem hochwertigen Basisöl als zu einer konkreten Viskosität. Ausser es existieren Erfahrungen die besagen das eine bestimmt Viskosität klar vorzuziehen ist bei dem speziellen Motor. So zum Beispiel bei den älteren BMW Reihensechsern (S54 etc.)

    Viele Grüße,
    Sebo

    Betreut:
    Golf 4 1.9 TDI 110 PS VEP @ Ravenol NDT + Archoil 9100

  • Das mag sein, wir können aber nicht beurteilen weshalb und warum der Motor das zeitliche segnete ( Benutzerfehler, keinen Service etc ) Fakt ist, das ein GT3 Porsche , der motorisch sehr seriennah ist, kaum oder sehr selten einen Motorschaden in der Vergangenheit hatte. ( VLN , GT Masters etc )
    Wer mag kann sich gern mal das Reglement durchlesen, diese Fahrzeuge sind motorisch seriennaher als man denkt ;)

  • Von Porsche und VAG Autos findet man im Netz zahlreiche Betriebsanleitungen für den Kundenmotorsport mit seriennahen Motoren. Egal ob 911 Cup, R8 LMS, TT Cup, RS3 LMS, GTI/Leon TCR, usw. es werden immer die Serienviskositäten (0W40 / 5W30) vorgeschrieben und immer vom aktuellen Partner. Bei Porsche Mobil 1, bei VAG früher Castrol später Ravenol VMP. Von 0W20 fehlt aber jede Spur wobei ich aber auch nicht weiß ob das serienmäßig bei den >280 PS TSI genutzt wird.
    Von AMG, BMW, Honda, Hyundai war leider nix zu finden aber da wird es bei den meisten ähnlich sein.

    1. Wer sagt, dass nicht trotzdem andere Öle gefahren werden und diese besser beim Verschleißschutz abschneiden?
    2. Welche Aussage hat es, wenn bspw. Manthey als Werksteam 0W40 einsetzt, was bringt uns das?
    3. Rowe fuhr als Schmierstoffspezialist im AMG, wo sicherlich auch 0W40 vorgegeben wird, 10W40.
    4. Die Revisionsintervalle in den Anleitungen sind nicht mehr feierlich, was ist schon ein 24h Stunden Rennen mit folgendem Neuaufbau gegen ein Autoleben auf der Straße oder gar eins mit regelmäßigen Touristenfahrten?

    Zu 2. Ja, 0W40 funktioniert, auch im Porsche in Le Mans für viele, viele tausend km, das weiß man aber doch schon ewig, warum man diese SAE Klasse hier so verteufelt obwohl die meisten Motoren wohl weit anspruchsloser sind muss man nicht verstehen.
    Zu 3. Warum auch nicht? 10W40 kann doch sogar eine dünnere KV100 haben und trotzdem mehr HTHS. Ein besserer Schmierfilm und weniger Reibung? Eigentlich blöd wer das im Rennen nicht nutzt.

  • Ich kann deinen Ausführungen folgen und meist auch beipflichten. Bei den Revisionen jedoch hast du meiner Meinung nach vergessen, das beispielsweise Rowe den amg GT3 45000 Kilometer gefahren ist, ohne den Motor zu öffnen und teile zu tauschen etc. Der nächste Punkt ist, das man sehr wohl anhand eines Rennens was mit 0W40 gefahren werden darf Rückschlüsse ziehen kann. Wenn ein 0W40, was hier immer dahingehend nicht bevorzugt wird weil es angeblich zu schnell abbaut , Polymer etc, so kann man sehen das es eben doch nur in der Theorie so ist und die Praxis anders aussieht. 3500 Kilometer nordschleife und das 24h im dauerhaften Hochtemperatur Bereich zeigen, das dieses Öl über die gesamte Zeit es schafft absolut zuverlässig zu schützen. Wenn man diese Kilometer „umrechnet“ in Straßen Kilometer sind es etwa 35000 auf der Straße ( man sagte mal 1 km Ring entspricht 10 km Straße ).
    Wenn man also auf der Straße ein 0W Öl fährt und dieses alle 5-10000 Kilometer wechselt , sollte absolut nichts passieren.
    Übrigens fuhr Rowe beim amg 10w60, erst durch die Umstellung zum m6 gt3 sind sie auf 10w40 gewechselt.

  • Und grundsätzlich raten wir eher zu einem hochwertigen Basisöl als zu einer konkreten Viskosität.

    Korrigiere mich falls ich falsch liege, aber wird hier nicht sehr stark/pauschal von 0W Ölen abgeraten solang es im Winter nicht sehr kalt wird? Ich könnte dir auf die Schnelle sicher 10 Beratungen zeigen wo ein 5W/10W empfohlen wurde, aber wie lang muss ich suchen bis sich geschlossen für ein 0W Öl ausgesprochen wurde?

    Und im Schnitt sind die 0W-40 Öle sicher hochwertiger/aufwendiger als der Schnitt der 10W-40 Öle, oder nicht? Denn schafft man 0W-40 inkl. namenhafter Freigaben mit einem HC Öl?

  • Ich habe ähnliche Empfehlungen gelesen. Ob in meiner ölberatung oder anderen , es wird gesagt das 0W selbst bei unseren Wintern keinen Vorteil bringt und ein 0W in einem Sommerfahrzeug absolut gar keinen Sinn hat. Wie gesagt von der Theorie kann ich der Empfehlung folgen aber praktisch gibt es da wohl Ausnahmen.
    Übrigens ist bei Porsche auch das 5W50 nach A40 Norm erlaubt, das fahren sie aber nicht im Rennen. Dort hat man eine noch höhere Viskositätsspreizung und dennoch gibt man es frei. ;)
    Ein weiteres Beispiel anhand eines Motorrad Motors.
    Die bmw HP4 Race ist ein reines Rennstrecken Fahrzeug. Gefahren wird 0W40, Serien bmw 5W40.Aprilia übrigens genau so.( bis Modell 2018) .
    Intervalle sind bei den Motorrädern alle 10000 Kilometer. ( Serie, Race weiß ich nicht )
    Es kommt halt auf die Auslegung an, AMG schreibt 229.5 0/5W40 ausschließlich vor , Service alle 20000.
    Wie mastergamer bereits erwähnt , sind häufig die 10w40 die angeboten werden von der Qualitätseinstufung minderwertiger, bzw es wird wohl nicht mehr daran „geforscht“, einfach weil es keine Notwendigkeit mehr gibt.

  • Ein gute Gegenbeispiel ist Ford mit dem Mustang.
    Regulär 0W20 oder 5W20 mit Track Paket dann 5W50 wobei der Motor hier gleich seien soll. Es gibt nur Elemente wie Ölkühler usw.

    Das wiederum finde ich sehr interessant. Wobei auch hier wohlmöglich keine ölberatung zu einer solchen viskosität gekommen wäre.

  • Bei den Revisionen jedoch hast du meiner Meinung nach vergessen, das beispielsweise Rowe den amg GT3 45000 Kilometer gefahren ist, ohne den Motor zu öffnen und teile zu tauschen etc.
    Übrigens fuhr Rowe beim amg 10w60, erst durch die Umstellung zum m6 gt3 sind sie auf 10w40 gewechselt.

    Was sagt uns das? Beide Motoren werden im Serienfahrzeug mit dünnen Grundölen betrieben. Rowe als Ölspezialist weicht von der Empfehlung ab. Bei Rowe hält er lang mit 10W60 (woher die Info? :check: ), das sind jetzt kein Argumente für 0W40 :D

    Zitat von FK2R

    3500 Kilometer nordschleife und das 24h im dauerhaften Hochtemperatur Bereich zeigen, das dieses Öl über die gesamte Zeit es schafft absolut zuverlässig zu schützen.


    Der nächste Punkt ist, das man sehr wohl anhand eines Rennens was mit 0W40 gefahren werden darf Rückschlüsse ziehen kann. Wenn ein 0W40, was hier immer dahingehend nicht bevorzugt wird weil es angeblich zu schnell abbaut , Polymer etc, so kann man sehen das es eben doch nur in der Theorie so ist und die Praxis anders aussieht.
    ff.


    "3500km absolut zuverlässig schützen" und 3500km verschleißarm hinter sich bringen sind nicht das gleiche.

    Der Rest ist viel zu pauschal.
    Meine Beobachtung, die sich aus den GÖA ableitet:
    Bis 0W40 funktionieren große Viskospannen ganz gut, v.a. dann wenn auf hochwertigste Grundstoffe gesetzt wird und der Motor auch nur ein "normales" 40er braucht. Bei den 5W50ern oder auch 10W50ern und natürlich auch den 10W60ern sieht man dann aber ganz klar, dass die ViV immer stark abbauen, v.a. dann wenn der Motor auch wirklich diese dicke Viskosität braucht.

  • Es kommt eben auf die Konstruktion an. Dies zeigt aber das es absolut keinen Grund gibt das hier selten bis gar nicht 0W Öle empfohlen werden.
    Bei Mercedes kann man ein 10w60 fahren da Saugmotor. In dem GT4 Fahrzeug sieht das schon wieder anders aus. Dort fährt man aufgrund der besseren wärmeableitung ein W40 Motoröl.
    Was ich sagen möchte ist, das wenn ein Motor darauf ausgelegt ist, auch ein 0W im Sommer super funktionieren kann. Natürlich immer angepasst an die Betriebsbedingungen.
    Wenn das 0W40 Öl die Polymeren angeblich so schnell abbauen, dann müsste im Rennen schnell Feierabend sein, da solche Belastungen wohl nicht annähernd jemand mit seinen Straßenfahrzeug hinbekommt. 3500 km nordschleife ist so immens, wenn da das Öl nicht passt, würde es den Motor schon frühzeitig zerlegen.
    Man kann auch daran erkennen das ein Motor seltenst Bis gar nicht komplett revidiert wird, das das Öl super funktioniert, wenn die Auslegung passt. Wenn Mercedes AMG solch eine Viskosität vorschreibt mit einem Intervall von 20000 Kilometern , und man die Garantie heutzutage bis 200000 Kilometern verlängern kann , dann ist dies sicherlich ein kleiner guter Indikator dafür, das das schon funktionieren kann. Und ich denke nicht das Mercedes das nur aufs Brötchen holen bei einem solchen Öl konstruiert hat.
    Schluss endlich muss es jeder selbst wissen was er seinem Auto gönnt, ich hatte in meiner ölberatung schon mal geschrieben , das mir ein 10w in keiner meiner Autos kommen würde, ob verständlich Ofer nicht ;)
    Schlussendlich kann man sicherlich sagen das ein 0W Öl in einem dafür frei gegebenen Motor und verkürztem Ölwechsel Intervall Funktioniert.

  • Die Rheologie eines dickeren Basisöls ist klar besser doch ich muss auch dazu sagen, dass die Zerscherung der Polymere hier oft dramstisiert wird.
    Mobil 1 ist sehr innovativ. Jahrelang fuhren leistungsstarke Motoren damit zuverlässig. Ebenfalls PeakLife 5W50 oder VR1 Racing 5W50. Bei unseren kurzen Intervallen....

  • Der Grund ist der Unsicherheitsfaktor. Wären hier 10 GÖA mit deinem Motor und 0W20 und die wären nicht schlechter als die 10 anderen mit 5/10W30 würde man dir kein dickeres Öl empfehlen. Die Vorteile von 0W sind eben gering bis gar nicht vorhanden, ein möglicherweise besserer Verschleißschutz durch ein dickeres Öl wird dann als wichtiger angesehen.

    Bestätigend kommt dazu, dass die meisten Fahrzeuge mit dickerem Öl als vorgeschrieben bessere Verschleißwerte in den GÖA zeigen.

  • Die Rheologie ist, vor allem in Grenzsituationen, besser. Es geht bei 0W Öle nicht nur um Polymere, sondern auch um die Nachteile, die ein 0W Basisöl mit sich bringen:
    - höherer NOACK (ca. 8-10)
    - niedrigerer Flammpunkt
    usw.
    Da ich Fan eines besonders ruhigen Motorlaufs bin, habe ich New Life 0W-40 usw. nur kurz getestet.

    Gruß Julian

  • Es geht ja generell um 0W Öle.
    Das was ich oben schrieb zeigt einfach das diese Öle auch im sportlicheren Bereich gut funktionieren.
    Die hiesigen Analysen zeigen auch kein so schlechtes Bild als das es den Motoren schadet.
    0W im Rennsport zeigt das ein 0W auch im Rennsport funktionieren kann und auch für sportliche Motoren ( wie oben erwähnt ) Funktioniert. Ich denke es ist oft Kopfsache.
    In meinem alten Honda , welcher auch für 0w20-10w40 konstruiert ist , fährt seit über 300000 mit 0w40 und das täglich Langstrecke.
    Hier würde man mir mit Sicherheit von dieser Viskosität abraten, zumal ich alle 20000 wie vorgeschrieben erst das Öl wechsele.