CCS, kin. Visko, VI, Pp/Fp - Was sagt die Theorie?

  • @Andy Das ist doch Quatsch, das ist reiner Zufall das es für ein paar SAE/40 Viskositäten passt.

    Mit einer KV100 von 14,5 kommt man auf ca. 3,8. Als 0W40 sind es aber oft nur 3,6-3,7 und als 10W auch gerne 4,2-4,4. Ein 10W60 hätte danach gerade einmal 4,7.

    Solche Aussagen ohne Belege sind doch nicht zielführend, das verwirrt nur. (am besten die Beiträge dazu ins Offtopic verschieben, das gehört auch nicht in den Addinol Thread)

    Gruß

    Karsten

  • Es geht ja um Frischöl. Da spielt die Zerscherung keine Rolle.
    So oder so, kann man aus einer einzigen kin. Viskositätsangabe in mm²/s nicht den HTHS in mPas berechnen. Selbst mit zwei mm²/s Angaben geht es nicht. Das ist völlig unmöglich.
    Im verlinkten HTHS-Thread steht noch weiteres.

  • Es geht ja um Frischöl. Da spielt die Zerscherung keine Rolle.

    Die Viskosität ist keine reine Stoffkonstante, sondern i. Allg. von verschiedenen Parametern wie z. B. dem Geschwindigkeits- bzw. Schergefälle D, der Zeit t, der Temperatur T und dem Druck p abhängig. Besteht keine Abhängigkeit der Viskosität vom Schergefälle, so spricht man von Newton’schen Flüssigkeiten bzw. Newton’schen Schmierölen. Hierzu gehören reine Mineralöle sowie synthetische Öle vergleichbarer Molekularmassen. Schmieröle, deren Viskosität vom Schergefälle abhängt, bezeichnet man als Nichtnewtonsche Öle. Nimmt die Viskosität mit steigendem Schergefälle ab, so handelt es sich um strukturviskose Öle. Der Zusatz von Additiven zu Newton’schen Grundölen kann Strukturviskosität hervorrufen, z. B. der Zusatz von Polymeren zu Motoren- oder Industrieölen zur Verbesserung des sog. Viskositätsindexes.

    Ich verstehe das so, dass der (temporäre) Viskositätsabfall unmittelbar durch die Schergeschwindigkeit hervorgerufen wird.

  • Ja, wie bei jedem Test wird das Öl belastet und je nachdem danach mehr oder weniger verbraucht sein.
    Es geht nur darum, dass Frischöle getestet werden, und keine Gebrauchtöle, bei denen die Polymere schon zerkleinert sind. Daher ist der grundlegende Umstand, dass Polymere mit der Zeit zerschert werden, bei der HTHS-Messung ziemlich unwichtig.

    Beim HTHS wird keine Scherung gemessen, was oft angenommen wird, wie z.B. beim Injektoren-Test. Es handelt sich um eine Widerstandsmessung, sprich Viskositätsmessung in mPas.

    Ich poste gleich noch etwas im HTHS-Thread.

  • Und dennoch ist deine Aussage aus:

    Es geht ja um Frischöl. Da spielt die Zerscherung keine Rolle.

    nach meinem Kenntnisstand falsch oder am Thema vorbei. Ich habe nie von permanenter Zerscherung gesprochen.


    Es ging lediglich um:

    Soweit ich weiß kann man durch Einsatz von Polymeren die KV100 merklich anheben, allerdings fallen diese dann unter Scherung (temporär!) zusammen, weshalb der HTHS Wert nicht pauschal von der KV100 abhängen kann.

    Es ging um den Vergleich von Newton’schen Ölen (dem Ideal) und strukturviskose (den realen mit Polymeren versehenen) Ölen, deren Viskosität mit steigender Schergeschwindigkeit temporär abnimmt.

  • Es gibt jedoch keine Scherung, sondern nur eine zeitweise Verformung der Moleküle durch Druck.
    Daher ist es ziemlich nebensächlich, ob Polymere nun zerschert werden können oder nicht, und dass die 100°C-Visko davon abhängig ist ebenfalls.

    Nach dem HTHS-Test wird das Öl höchstwahrscheinlich kaum an Viskosität verloren haben, anders als beim Injektoren-Test, dieser dann tatsächlich schert.

  • Karsten hat in diesem Beitrag anhand einer überspitzten, aber treffenden Metapher gezeigt, wann ein 0W40 Sinn macht:

    Die Sache ist halt, dass man diesen spaßig gemeinten Sachverhalt genauso umdrehen kann.

    Wenn man die absoluten Heißtemperatureigenschaften nicht braucht (im Dubai Autodrome Tunercup bei 50°C, mit nem E39 M5 Hitzkopf mit Kompressorumbau) macht es Sinn die Viskositätsspreizung so hoch wie möglich zu halten.

    Wenn es so einfach wäre führen wir alle entweder 0W20 oder 30W70.

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  • @Dirtyhands1.8

    Du weißt selber das diese Aussage mindestens extrem unpräzise wenn nicht einfach falsch ist. Die Spreizung so hoch wie möglich, wie es eben ohne Polymere, nur mit Basisöl mit natürlich hohen Viskositätspsreizungen geht ja, Polymere, klares nein! Welche Vorteile sollen sich durch den Einsatz von Polymeren im Öl denn Ergeben, wenn nicht extreme Tieftemperatureigenschaften mit gleichzeitig hohen Heißviskositäten benötigt werden.

    Hochtempertureigenschaften haben nichts direkt mit der Viskosität zu tun, denn es gibt auch Motoren die mit dünnerem Öl bei hohen Temperaturen funktionien, hier liegt der Fokus eher auf oxdidationsstabilem Basisöl.

    Welche KV100 und welchen HTHS auch immer der jeweilige Motor für geringen Verschleiss benötigt, es ist doch komplett kontraproduktiv diesen mit großen Mengen Polymeren zu erreichen anstatt mit dickerem Basisöl. Ein 5W20 ist in dem Fall trotzdem einem 0W20 vorzuziehen.

    Was wollen wir denn bei uns mit 0W Ölen? Es gibt nur zwei Gründe dafür, extrem tiefe Temperaturem, haben wir nicht und CO2 Ersparnis, ja da pfeif ich drauf!

    Das ganze natürlich immer unter der Annahme das es sich bei beiden Produkten um die höchstmögliche Qualität an Basisölen handelt, dann kann das Öl mit der höheren Spreizung unmöglich die besseren Eigenschaften haben. Von arktischen Bedingungen eben abgesehen.

    Gruß

    Karsten

  • Du weißt selber das solche einseitigen, absoluten Aussagen immer mindestens extrem unpräzise wenn nicht einfach falsch sind.

    Warum soll man den Vorteil beim Kaltstart dünnerer Öle mit vielen Polymeren auch bei unseren Temperaturen nicht mitnehmen, wenn alle anderen Faktoren trotzdem abgedeckt werden können? HTHS größer 4 bringt bei >95% aller Motoren nunmal gar nix. 95% aller Motoren zerren auch nicht sonderlich an den Molekülketten.

    Oder anders gesagt:
    Welche Vorteile sollen sich durch den Verzicht von Polymeren im Öl denn Ergeben, wenn nicht extreme Scherrstabilität verlangt wird und gleichzeitig keine sehr hohen HTHS-Viskositäten benötigt werden?

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  • Und warum sollte er ein 5/10W40 fahren wenn der Motor ohne Probleme mit Top Verschleisswerten ein 0W40 fahren kann?
    Polymere zerscherren, ja, aber zu wieviel Prozent diese zerscherren liegt am Motor. Der 5 Zylinder ist nicht grade sehr anspruchsvoll in dem Sinne. Am Ende es Intervalls zählt nur der Verschleiß! Und das wird ein 0W40 bei dem Motor genauso lösen wie ein 5 oder 10W. Wenn der Fahrer dann noch ein 0W bevorzugt als Grund xyz, warum dann nicht ein solches fahren ;)

  • Warum soll man den Vorteil beim Kaltstart dünnerer Öle mit vielen Polymeren auch bei unseren Temperaturen nicht mitnehmen

    Dabei solltest Du beachten, ab welchen Temperaturen dieser Vorteil zutrifft.
    Bei z.B. 0°C ist es für die Durchölung völlig vernachlässigbar, ob 0W oder 5W. Selbst mit 10W gibt es da keine wirklichen Unterschiede, da hydraulisch.
    Es handelt sich daher um einen vermeintlichen Vorteil.

    Reden wir allerdings von -15°C, sieht die Sache natürlich anders aus.

  • Jetzt werden direkt wieder mehrere Sachen vermischt.

    @Dirtyhands1.8 Weil es keinen Vorteil beim Kaltstart gibt, ganz einfach. Bei unseren Temperaturen behaupte ich ich bis zum Gegenbeweis das bei zB -10°C es exakt gar keinen Unterschied zwischen 0W und 5W gibt. Selbst wenn einer messbar sein sollte (Durchölungszeit) sind die Unterscheide absolut auf die Gesamtdurchölungszeit absolut vernachlässigbar.

    Kein Mensch hat was von extrem hohen HTHS Werten gesagt, wenn nicht benötigt, warum nicht einfach ein 5W30 fahren? Macht mehr Sinn als 0W40!

    @C.M. Das habe ich doch nie gesagt. Klar kann 0W40 funktionieren. Sinn macht es dennoch nicht sich Nachteile durch Plastik im Öl ins Boot zu holen. Vekokungen am Kolben können auch durch Polymere verursacht werden nicht nur Basisöl.

    Daher sind so pauschale Aussagen wie Dirtyhands ja selber sagt total kontaproduktiv, das verwirrt nur jene Nutzer die weniger Background haben. Wenn man Sie nicht braucht sind Polymere nie sinnvoll. Außer verdicken können die gar nichts. Das ist kein sinnvolles Additiv was positive Eigenschaften mit sich bringt, sondern nur Nachteile wenn eben Tiefttemperatureigenschafen nicht benötigt werden.

    Gruß

    Karsten

  • Wenn man Sie nicht braucht sind Polymere nie sinnvoll. Außer verdicken können die gar nichts.

    Genau das ist es.
    Dieser Kunststoff als Polymere ist quasi eine Notlösung, um überhaupt dünne Basisöle verwenden zu können (abgesehen von Motoren für SAE20 und weniger). Sie wurden damals eingeführt, um irgendwie ein Mehrbereichsöl zu entwickeln.

    Außer eine Mondamin-Soßenbinder-Verdickung haben Polymere keinen weiteren Sinn.

  • Den nicht vorhandenen Vorteil beim Kaltstart postuliert ihr halt und fertig, das ist natürlich auch eine Art der stichhaltigen Argumentation. Und das gilt natürlich auch für alle Motoren die jemals gebaut wurden, ist ja selbstverständlich, denn man hat das Wissen ja gepachtet obwohl man eigentlich nur im Nebel rumstochert. Btw: Wir - eigentlich schon Addinol per hier veröffentlichter E-Anfrage-Mail-Antwort (die als Unsinn abgetan wurde wurde) - hatten ja schon geklärt, dass die Rechner die bspw. die KV0, KV10 etc. berechnen aus vorgegebener KV40 und KV100 nichts taugen.

    Warum sollte man 5W30 mit HTHS <3,5 fahren, wenn man einen HTHS von 4.0 möchte/benötigt und gleichzeitig beim Kaltstart möglichst wenig Verschleiß haben möchte?
    Wo ist der Nachteil dieser bösen ViV, wenn man aus einem 0W/5W Öl einen HTHS von 4.0/>4,2 rausholt? Wie hoch ist der nochmal bei reinen 0W/5W Basisölen? Auch 5W30 brauchen ViV...

    ViV aus persönlicher Abneigung immer als unnötiges, blödes Plastik abzutun empfinde ich im übrigen sehr unseriös, das wertet solche Aussagen wie auch das Forum gleich etwas ab. Wenn mein Chemiebuddy mich nicht verschaukelt hat ist PAO auch nichts weiter als Plastikpolymere. Diese pöse Plastikplörre..., der "LL-Plörre"-Unsinn Uninformierterer ist da nicht weit von weg :flitz:

    Aber die ganze Diskussionen hatten wir ja schon öfter und große Lust habe ich daran nicht mehr. Wie bereits angemerkt vermisse ich nach wie vor das Denken in Spannen und das finden des jeweils richtigen Maß, es gibt nur böse/gut, schwarz/weiß, usw. und ich sehe da auch keine Entwicklung. Ich hoffe das wir durch immer mehr GÖA mehr Durchblick erhalten, zahlreiche 0W Analysen die über jeden Zweifel vollstens erhaben sind haben wir ja genug. Daher werde ich auch verschiedene Viskos mal durchprobieren.

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