Allgemeiner Öl-Thread ohne Themenschwerpunkt

  • "Australien" ist pauschal wie "China" - wissenschaftlich unhaltbar. Ich war dort und es gibt intensiv Wintersport ( blue mountains nahe Canberra ). Meines Wissens ist für Wintersport Wasser + tiefe Temperaturen ( < 0°C ) notwendig.

    nur weil es im death valley ( USA ) hohe Temperaturen gibt, muß man Detroit ( nahe kanadischer Grenze ) eben kein 20W50 fahren !

    zum "Durchölen": die allermeisten fahren Autos jünger als 10 Jahre. wie von - leider ungehörten - Mitgliedern bereits berichtet läuft das Öl aus den Ölkanälen nicht ab.

    Die Zulaufleitungen zu den Verbrauchern laufen nicht leer ! Nur wenn die ( Rücklauf- ) Leitungen Luft ziehen können, dann ja, falls nein die auch nicht ( oftmals ist die Mündung derer unter dem Ölspiegel )

    In meinen V8 gibt es mehrere Rücklaufsperren. Die funktionieren so gut, dass ich mich mit etwa 1 Liter toten, kalten Altöl herumschlagen muß, falls der Ölkühler, das Filtermodul oder die Abdeckung im Innen-V demontiert werden.

    Insofern verstehe ich die Debatte um "Trockenlauf" beim Start überhaupt nicht ! Trockenlauf gibt es selbst im Motorenwerk nicht, weil für den obligatorischen "cold-test" Öl in die Kanäle vom Prüfstand aus gedrückt wird. Es rasselt 3 / 4 Sekunden, weil die Hydros befüllt werden müssen, danach ist der Motor bereit für den Fahrzeugverbau. ( Stand 2012 )

  • Na ja, da lege ich mich mal tatsächlich fest, daß es nämlich keinen halbwegs modernen Motor ohne Rückschlagventil gibt bzw. einer Vorrichtung, welche das Zurückfließen des Öls aus den Ölleitungen sowie dem Ölfiltergehäuse oder Ölfilter zurück in die Ölwanne verhindert. Und bitte hier keine Wortklaubereien, was ein Rückschlagventil ist und was nicht, jedenfalls stellen moderne Motoren sicher, daß die Ölleitungen immer weitestehend mit Öl gefüllt sind (wo dies technisch möglich ist, gibt ja auch Boxer, wos horizontale Ölleitungen gibt oder Fälle mit fallenden Ölleitungen).

    Rechtlicher Hinweis - Haftunsausschluß: Ich übernehme keine Haftung. Meine Beiträge sind in bezug auf §645Abs.2 BGB (bzw. analoge Gesetze im Rest der Welt) als laienhafte Ratschläge / Empfehlungen anzusehen. Anwendung auf eigene Gefahr. Es entsteht kein Vertragsverhältnis. Gilt auch für grobe Fahrlässigkeit.

  • Ich möchte nochmal zu dem Argument zurückkommen, das auf einer der Vorseiten gebracht wurde: modernes Thermomanagement.

    Wenn die Kühler/Wärmetauscher ausreichend dimensioniert sind, daß Öl- und Wassertemperaturen bei australischem Fahrprofil bei australischen Temperaturen sich im vorgesehenen Bereich bewegen, wo zur Hölle soll dann der Vorteil eines viskoseren Öls sein? Das Öl muß viskos genug sein, daß sich ein belastbarer hydrodynamischer Film ausbildet. Noch dickflüssiger bringt keinen Vorteil, sondern nur Nachteile: geringerer Volumenstrom, damit schlechtere Wärmeabfuhr, mehr Reibung, d.h. Minderleistung und Mehrverbrauch.

    100°C Öltemperatur bei 16° und Nieselregen in Kontinentaleuropa und 100°C Öltemperatur bei 40°C in Australien sind beides - Öltemperaturen von 100°C. Warum soll ich dann in down under ein ein viskoseres Öl benötigen?
    Das brauche ich nur, wenn ich meine Öltemperaturen nicht unter Kontrolle habe. Bei einem 40 Jahre alten Holden mag das notwendig gewesen sein. Bei modernen Autos ist das anzuzweifeln.

  • Es geht hier primär um die Kaltvisko! Bei einem 0W-40 mußt Du beispielsweise ungleich mehr VIV zugeben als bei einem 10W-40. Das 10W kommt somit einer sog. Newtonschen Flüssigkeit wesentlich näher, was bei den Scherbelastungen an den Reibstellen von Vorteil ist ("stabilerer" Schmierfilm, da die VIV praktisch flachgedrückt werden). Und bei ganzjährig hohen Umgebungstemperaturen bringt Dir kalt das 0W im Vergleich zum 10W keine Vorteile. Das heißt in Summe ist das 10W-40 hier besser geeignet, finde ich persönlich jedenfalls.

    Ich selbst gehe mit der Kaltvisko nur soweit hinunter, wie ich sie tatsächlich brauche. Wenns immer warm ist, brauche ich sie nicht.

    Rechtlicher Hinweis - Haftunsausschluß: Ich übernehme keine Haftung. Meine Beiträge sind in bezug auf §645Abs.2 BGB (bzw. analoge Gesetze im Rest der Welt) als laienhafte Ratschläge / Empfehlungen anzusehen. Anwendung auf eigene Gefahr. Es entsteht kein Vertragsverhältnis. Gilt auch für grobe Fahrlässigkeit.

  • Ja, aber VIV sind nicht generell zu verteufeln. Wegen mir können die zerscheren wie sie wollen, solange das Öl insgesamt "performt".

    Bin immer noch der Meinung wir vermischen zu viele Dinge und kommen deshalb auch nicht auf einen Nenner.

    Gruß Edwin

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    BMW F31 LCI 320dA (2015) [B47D20] 1207839.png

    Motoröl: :fu: Titan GT1 PRO 2290 5W-30 + 6 Additive :döba: = >20 % Additive | Getriebeöl: :fu: Titan ATF 6008 | Sprit: EN-590 Diesel + :maol: 9930 Diesel Ester

    Opel Speedster Turbo (2001/2003) [Z20LET] 1207841.png

    Motoröl: :rav: RHV Racing High Viscosity 20W-60 | Sprit: :aral: Ultimate 102

    Smart #1 Brabus

  • die Rücklauf-Sperren sind aber doch nur im Motorteil vorhanden, der im Betrieb mit Druck beaufschlagt wird bis zur Schmierstelle, von dahin dann aber „offener“ Rücklauf in Wanne

    das Bild von maggiPhantom zeigt es doch

    und läuft das Öl in die Wanne, wird es durch die Kräfte, bis auf einen geringen Teil der als Film stehen bleibt, von der Schmierstelle weggezogen

    also ist es doch weiter von Vorteil niedrig Viskoses Öl mit Druck zu beaufschlagen beim Start


    viele VIV sind heutzutage stabiler als Grundöle

    Einmal editiert, zuletzt von Aetvyn (26. Oktober 2022 um 19:24) aus folgendem Grund: Ein Beitrag von AndiG mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • "Australien" ist pauschal wie "China" - wissenschaftlich unhaltbar. Ich war dort und es gibt intensiv Wintersport ( blue mountains nahe Canberra ). Meines Wissens ist für Wintersport Wasser + tiefe Temperaturen ( < 0°C ) notwendig.

    Na ja, um solchen Argumenten vorzubeugen, habe ich immer von den warmen Gegenden in Australien gesprochen und explizit auf Gebiete hingewiesen, wos nie kälter als 15 / 20 Grad wird. Wohl deshalb ist ja auch Penrite der Ölhersteller, der die fettesten Viskos herstellt.

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  • Ja, aber VIV sind nicht generell zu verteufeln. Wegen mir können die zerscheren wie sie wollen, solange das Öl insgesamt "performt".

    Das hat nichts mit verteufeln zu tun, aber VIV haben eben auch Nachteile bzw. Grenzen, die man nicht wegdiskutieren kann. Und wenn ich sie nicht brauche, weils auch ohne geht, ist mir persönlich ohne lieber.

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  • Giacomo Agostini
    Jein: australische Melasse war hier durchaus ein Thema.

    Zur Kaltviskosität:
    Im Prinzip ja, aber... das gilt nur ceteris paribus. In der Praxis hast Du bei einem 0w-40 oft bessere Grundöle mit höherem natürlichen VI als bei einem 10w-40 oder 15w-40; und oft genug auch bessere VI-V. Schauen wir uns das einfach mal am Beispiel der MB-Freigaben an: Das 10w-40 kann nämlich (wegen der geforderten Kraftstoffersparnis) maximal eine MB 229.3 erfüllen, muß also nur 30 Zyklen durch die Boschdüse nehmen, ein 0- oder 5w-40 kann dagegen eine 229.5 schaffen - und die erfordert 90 Zyklen.
    Du kannst also ein 10w-40 mit billigeren Zutaten brauen. Dann hättest Du in punkto Scherfestigkeit nichts gewonnen. Es hindert Dich natürlich niemand daran, ein extrem hochwertiges 10w-40 mit synthetischen Grundölen zu formulieren, das fast ohne VI-V auskommt, und dann nimmst DU natürlich auch bei den VI-V nur das Beste vom Besten. Nur: wie bekommst Du das dann verkauft? Der Durchschnittskunde hat keine Möglichkeit, das Anhand der Freigaben/Spezifikationen oder am Datenblatt zu erkennen, sondern muß dann Deinem Marketing glauben.

    Ich hab nichts gegen 10w-40 - genausowenig wie gegen "dünne" Öle. Ich hab im 900 turbo ein 0w-30 gefahren, und für den zwei Jahrzehnte jüngeren Alfa hab ich jetzt zwei Kanister 10w-40 hier stehen. Der Alfa steht nachts in einer Tiefgarage und tagsüber im Parkhaus, wird also nie so kalt wie ein Laternenauto. Ein 10w-40 ist vom Hersteller zugelassen, das Lkw-Öl hat ein starkes Additivpaket und war billiger als viele Pkw-Öle. Ich komm damit durch, und es ist billig - das waren meine Gründe dafür. Vom Verschleiß her wird das ggü einem 5w-30 bei meinem Fahrprofil keinen Unterschied machen. Wenn überhaupt, dann bei längeren Intervallen, weil die dieseltypischen Additivierung den Ruß besser unter Kontrolle hält. Aber die Viskosität wird mir da keine Vorteil bringen.

  • das gilt nur ceteris paribus.

    Sorry, ich dachte, das wäre selbstverständlich. Du mußt natürlich ähnliche Ölqualitäten vergleichen. Also nicht ein vollsynthetisches High-End 0W-40 mit einem mineralischen 10W-40 Traktoröl.

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  • Ich glaube wir lassen das, die Funktion der Öl-Rückschlagventile dürfte wohl jedem klar sein. Bevor die Physik hier neu erfunden wird ...

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  • Nein, aber ich muss auch gestehen, dass ich das Thema auch nicht durchblicke und würde sagen, ja ein Teil das Öles läuft zurück weil ja Luft von unten nachkommen kann, aber die Leitungen dürften nicht an allen Punkten leer sein, sondern nur ab dem "Scheitelpunkt", aber da ist halt die Annahme, dass da nichts mehr wichtiges kommt und bei anderen eben, dass das nicht gut ist.

    Wir sollten doch versuchen den Frieden zu wahren.

    Gruß Edwin

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    Smart #1 Brabus

  • ich habe nirgends geschrieben, das Öl nach oben gezogen wird, sondern auf druckloser Seite weg von der Schmierstelle

    diese ständigen Unterstellungen und Verdrehungen von Äußerungen sind langsam echt nervig und müssen was persönliches sein;

    wenn es Bedarf gibt, bitte privat, Danke!!!

  • Das Öl, daß sich nach dem höchsten Punkt der jewiligen Ölleitung / Ölbohrung befindet (von der Ölpumpe aus gesehen), wird letztlich irgendwann in die Ölwanne ablaufen. Das Öl was noch vor diesem höchsten Punkt ist, wird vom Rückschlagventil am Zurücklaufen gehindert.

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  • nein - schon mal was vom Saugheber gehört ?

    wenn durch die Ölsäule ein Unterdruck erzeugt wird, dann drückt der atmosphärische Druck dagegen und das Öl fliest nicht ab. Erst wenn Luft nachfliest (an die Stelle mit dem Unterdruck), bewegt sich die Säule.

  • Das ist klar. Drum habe ich ja "irgendwann" geschrieben. Denn diese Luftblasen werden eben im Lauf der Zeit nach oben "fließen" und im Gegenzug das Öl nach unten, seis nach Minuten oder Stunden. Ewig hält sich das nicht. Die Kunst des Motorenbauers ist es, daß möglichst die Lagerstelle selbst den höchsten Punkt bildet ...

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