Allgemeiner Öl-Thread ohne Themenschwerpunkt

  • Gerne habe ich einen Text von Dr. Ewan Delbridge, Global Manager, Consumer Engine Lubricants bei der Lubrizol und von Ian Bell, R&D Director bei Afton Chemical und Dr. Maureen Hunter, Technical Service Manager für King Industries und Dr. Annette Loos Applikationstechnologin für ZDDPs bei der LANXESS und Dr. Eugene Scanlon, Technical Marketing Manager, Performance Components für BASF und Dr. Neil Canter Chemical Solutions zusammengetragen. Ich denke das reicht als Quellenangabe.

    ZDDPs zersetzen sich unter Hochtemperatur- und Hochdruckbedingungen zu einem Tribofilm beim Motorlauf.

    Dies ist ein hochkomplexer Weg, und der resultierende Tribofilm wird durch die Art und Menge anderer vorhandener Additive bzw. Wirkstoffe sowohl positiv aber auch negativ beeinflusst. Die Zersetzungsbereitschaft eines ZDDP und die Eigenschaften des Tribofilms können somit durch die chemische Struktur der anderen Stoffe gefordert oder behindert werden.

    Dabei ist ZDDP nicht gleich ZDDP, hier gibt es unterschiede.

    Normalerweise zersetzt sich ZDDP durch Hitze, Druck und Reibung und bildet einen Phosphatfilm auf der Metalloberfläche.

    ZDDP als Antioxidans enthalten entweder zweiwertigen oder vierwertigen Schwefel oder dreiwertigen Phosphor, der das Hydroperoxid reduziert.

    Bei Motorenöl verwendete ZDDP-haltige Additivpakete werden formuliert, indem so viele positive Kombinationen wie möglich verwendet werden, indem Inkompatibilitäten zwischen bestimmten Additiven vermieden werden. Dies kann eine Herausforderung sein, da moderne Ölformulierungen oft eine Kombination aus 10 oder mehr Rohstoffen sind. Empirisches Wissen über synergistische Wechselwirkungen ist der Schlüssel zur Erstellung stabiler und funktionierender Pakete. Auf gut Glück irgendwelche Öle/Additive mischen, ist im Prinzip wie würfeln. Man kann Glück haben und bekommt die höchste Punktzahl, oder eben Pech haben und benutzt die besten Würfel und bekommt eben die niedrigste Punktzahl.

    Kalzium- und Magnesiumkationen, die im Motorenöl oft als Dispergentien und Detergentien verwendet werden, können in die ZDDP-abgeleitete Oberflächenschicht eingebaut werden, was sich auf die Reibung dieses Films auswirkt. Es hat sich herausgestellt, dass Magnesium schädlicher ist als Kalzium.

    Ein anderes Beispiel sind schwefelhaltige Additive und Ester-basierende Öle. Das richtige Verhältnis ist wichtig, da diese Stoffe um die Metalloberfläche konkurrieren. Wenn die Konzentration eines ZDDP in einer bestimmten Formulierung zu hoch ist, kann die Wirksamkeit von EP-Additiven aufgrund der Konkurrenz auf der Metalloberfläche verringert werden. Dies fordert die Chemiker der Ölproduzenten, einen Balanceakt zu kreieren, um das richtige Verhältnis von ZDDP zu EP Additiven zu finden. ZDDPs können mit bestimmten Additiven negativ reagieren und Zinksalze bilden, welche zu Schlammbildung beitragen können. Die Schmierstoffstabilität in ZDDP-haltigen Formulierungen ist nur so lange gegeben, wie das Öl basisch bleibt, da ZDDPs unter sauren Bedingungen instabil werden.

    Da klassische ZDDPs sogenannte Aschebildner sind und dann Abgasnachbehandlungssysteme negativ beeinflussen können, wurden metallorganische Derivate hergestellt, die Molybdän, Titan und Wolfram enthalten. Wird nur die AW-Leistung berücksichtigt, gibt es phosphorhaltige AW-Additive, die in niedrigeren Dosierungen als ZDDPs verwendet werden können, um das gleiche Leistungsniveau wie die klassischen ZDDPs zu erreichen.

    Kombiniert man wahllos Additivpakete/Wirkstoffe können Komplexe gebildet werden. Das Ergebnis ist, dass der daraus entstandene Komplex physisch im Filter eingeschlossen werden kann, was zu Filtrationsproblemen und additivischer Erschöpfung führen kann.

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  • I2-racing Na ja, die Verschleißmetalle sind hier das Kriterium der Wahl. Zeigen ja direkt den Zustand des Tribofilms auf.

    Magnus Der Artikel ist lange bekannt und die Aussagen ebenfalls. Bezieht sich auf Zusatzadditive. Hier gehts aber darum, ob man immer beim gleichen Öl bleiben soll oder auch auf eine andere Sorte mit unterschiedlicher Additivierung wechseln darf. Klare Aussage von mir, damit bin ich hier raus: Ja, darf man. Es gibt keine einzige GÖA hier, die anzeigt, daß es bei Wechsel auf andere Ölsorten Probleme gegeben hat, die sich auf negative Wechselwirkungen mit dem zuvor verwendeten Öl zurückführen lassen.

    Rechtlicher Hinweis - Haftunsausschluß: Ich übernehme für obiges keine Haftung. Meine Beiträge sind in bezug auf §645Abs.2 BGB (bzw. analoge gesetzl. Regelungen im Rest der Welt) als laienhafte Ratschläge / Empfehlungen anzusehen. Anwendung auf eigene Gefahr. Es entsteht kein Vertragsverhältnis. Gilt ebenso für grobe Fahrlässigkeit.

    Also im Diesel tanke ich HVO100. Der Umwelt zuliebe - 90% CO2 Einsparung und damit besser als ein E-Automobil! :check: Und was machst Du? Gönn Dir doch auch diesen Energy-Drink für Deinen Motor und schone damit auch die Umwelt! HVO100 der Supersaft verleiht Deinem Motor Flügel ...

  • synergistische Wechselwirkungen ist der Schlüssel zur Erstellung stabiler und funktionierender

    Ausser die, sind keine mehr genannt, die zeigen sogar RNT nicht.

    Die Erläuterung von Dr. Ewan Delbridge ist bei uns inhaltlich bekannt.

    Über Synergien habe ich bei der Mischungen viele Info gesammelt...

  • Magnus wie erwähnt ist der Bericht bekannt, den muß man jetzt nicht immer wieder neu hier reinstellen, vor allem wenn es eine Themenverfehlung Deinerseits ist. Es geht hier nicht um die Mischung von Additiven, sondern das Nacheinander Verwenden unterschiedlicher Öle.

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    Also im Diesel tanke ich HVO100. Der Umwelt zuliebe - 90% CO2 Einsparung und damit besser als ein E-Automobil! :check: Und was machst Du? Gönn Dir doch auch diesen Energy-Drink für Deinen Motor und schone damit auch die Umwelt! HVO100 der Supersaft verleiht Deinem Motor Flügel ...

  • ich wollte doch nur ausdrücken, dass es evtl. nicht ganz positiv sein könnte, immer das Öl bei jedem Ölwechsel durchzuwechseln.
    Soll heißen, wenn ein Öl in einem bestimmten Motor und Fahrprofil gut funktioniert, warum dann zu einem anderen Öl + Additiv wechseln?

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  • weil dieses Oel einen extrem hohen VI hat und im Forum viel diskutiert wird, das das nicht unbedingt ein gutes Zeichen sein soll.


    Darum ist nochmals meine Frage, ab welchem Degradationswert des KV100 nach zb 6000 KM, ohne Krafstoffeintrag und alles mechanisch io, ab welchem Wert kann man ein Urteil über die Qualität des Oels abgeben ?

    Einmal editiert, zuletzt von Tequila009 (8. Februar 2022 um 19:03) aus folgendem Grund: Ein Beitrag von Jean-Pierre mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • dieses Öl hat etliche Zyklen bei den OEMs durchgelaufen, die um Potenzen das übersteigen, was wir hier jemals in einer GÖA sehen werden.

    Darüber hinaus sind die von Andy zitierten Tests schon sehr aussagekräftig.

    Fest steht, dass das Basisöl hier über jeden Zweifel erhaben ist, wogegen das >>fremdesÖlhier<< das erst noch beweisen muss.

  • ich denke das kann man pauschal nicht sagen, ich denke man kann nicht sagen das Öl ist ab einer Änderung von x% nicht gut - sondern höchstens, dass es vielleicht für den Motor andere Öle/Viskositäten gibt, die besser geeignet wären.

    Jedes Öl funktioniert unterschiedlich in verschiedenen Motoren.

    Davon abgesehen, was ist, wenn das Öl um x% an kv100 verliert - aber weniger ppm Verschleiß als ein anderes Öl welches weniger %kv100 verloren hat. Dann wäre das Öl einerseits "schlechter", weil mehr Viskositätsabfall, aber andererseits besser wegen weniger Verschleiß ppm

  • Gibt es irgend ein Massstab wo man sagen kann zb GÖA nach 6000 Km KV100 20% weniger als FÖA, dann ist Oel minderwertig ?

    Hängt immer von Motor und Fahrprofil ab (Alltagsmotor, extremer Sportmotor auf Rennstrecke, Winter, Sommer etc., Kraftstoffeintrag, Wasser). Muß man immer anhand dieser Rahmenbedingungen einschätzen.

    Rechtlicher Hinweis - Haftunsausschluß: Ich übernehme für obiges keine Haftung. Meine Beiträge sind in bezug auf §645Abs.2 BGB (bzw. analoge gesetzl. Regelungen im Rest der Welt) als laienhafte Ratschläge / Empfehlungen anzusehen. Anwendung auf eigene Gefahr. Es entsteht kein Vertragsverhältnis. Gilt ebenso für grobe Fahrlässigkeit.

    Also im Diesel tanke ich HVO100. Der Umwelt zuliebe - 90% CO2 Einsparung und damit besser als ein E-Automobil! :check: Und was machst Du? Gönn Dir doch auch diesen Energy-Drink für Deinen Motor und schone damit auch die Umwelt! HVO100 der Supersaft verleiht Deinem Motor Flügel ...

  • Darum ist nochmals meine Frage, ab welchem Degradationswert des KV100 nach zb 6000 KM, ohne Krafstoffeintrag und alles mechanisch io, ab welchem Wert kann man ein Urteil über die Qualität des Oels abgeben ?

    Wenn es keine Antwort gibt dann ok, aber bitte nicht die Frage immer wieder umgehen mit wenn und aber.

    Danke.