Schmelzpunkt verschiedener Additive

  • Hallo zusammen.

    Habe heute mal neben Flammpunkte FP des Öls über Schmelzpunkte SP der Additive nachgedacht und frage in die Runde.... ob da was relevant ist.

    Verwundert über die Zahlen war ich schon.

    SP Wolfram 3.422 Grad C.

    SP Molybdän 2.623 Grad C.

    SP Bor 2.076 Grad C.

    SP Zink 419 Grad C.

    SP Schwefel 112,8 Grad C.

    SP Phosphor 44,1 Grad C.

    ENDLESS :relax: PAGID :relax: FERODO

  • Also Phosphor (P) in elementarer Form willst Du wirklich nicht haben - neigt zur Selbstentzündung. Es gibt genug berichte wo an der Ostsee weißer Phosphor mit Bernstein verwechselt wurde und sich in Hosentaschen entzündet hat.

    Schwefel kann elementar in Basisölen vorkommen, ist aber nicht erwünscht, weil sich Sulfide mit Buntmetallen aus Motorkomponenten bilden können.

    Ansonsten kommt S in öladditiven als Sulfonate, Sulfate, bzw als Thionate vor.

  • Ist in Ölen nicht großartig notwendig da es ja als Festschmierstoff eingesetzt wird. Ist bei Bor (hBN), Wolfram (WS2) oder Moly(MoS2) recht ähnlich.

    Gott es wird mal wieder Zeit meine Chemie Bücher aus dem Studium auszugraben.. :lesen:

    :motu:300V 15W-50

    :red: 5W-50

    und niemals vergessen... EISERN UNION!

  • Meist als metallorganische Verbindung. Im Fall von Mo ist das oft MoDTC, das Di-Thiocarbamat. Die Umwandlung in die wirksame, reibungsreduzierende Kristallform des MoS2 erfolgt unter Druck und Temperatur an der tribologischen Kontaktstelle.

    Bei Wolfram vermute ich, wird es ähnlich sein, eine öllosliche organische Verbindung die sich dann unter Druck und Temperatur zu einer tribologisch wirksamen Struktur umwandelt .

  • R6_B28 : kein Ölhersteller arbeitet gerne mit Feststoffadditive weil es prozesstechnisch schwer zu kontrollieren ist. Hast Du schon Mal ein Feststoffadditive versucht homogen in ein Öl einzumischen? Das bedarf einiges an Aufwand (schütteln oder mixen) um ein homogenes Gemisch herzustellen. Wenn man das auf eine große Menge Öl hochskaliert, ist es ein Riesenaufwand, immer die gleiche Konzentration in eine Ölflasche zu bekommen. Beim Batch-blending geht das vielleicht noch, aber beim Inline-Blending ist eine reproduzierbare Qualität kaum zu gewährleisten.

  • Die meisten dieser Stoffe müssen wahrscheinlich nicht erst flüssig werden um mit etwas anderem zu reagieren.

    Als Beispiel Wolframcarbid WC (für Werkzeuge, Fräser...) wird als elementares Wolfram und Kohlenstoff Gemisch bis 2000°C erhitzt und geht dann in Bindung.

    Oder manche Metalle werden in Säuren oder anderen Lösungen aufgelöst und dann weiterverarbeitet, kombiniert, reduziert....

  • Ich kenne jetz persönlich Wolfram aus den alten Glühbirnen, das war der feine draht der zwischen 2 Enden in der Gas befüllten Glühbirne das gebrannt hat.

    Aber eben, unter Gas, ansonste verglühte der Draht. Im Öl denke ich sehr eine gut eigenschaft.

  • OK, das sind aber die Schmelzpunkte der Elemente, die liegen im Öl nicht in elementarer Form vor.

    Natürlich liegen die Elemente in elementarer Form vor.

    Die Wörter "Element" & "elementar" beschreiben im chemischen Sinn gleiches, und damit ist keine nötige feststoffliche Beschaffenheit differenziert.

    Elemente sind einfach die grundstofflichen Basen, unabhängig ihres Zustandes.

    Was die Feststoff-Formen wie MoS2 und WS2 angeht, können wir diese gut erfassen da eben optisch wie auch physisch wahrnehmbar.

    Der Punkt liegt hier bei den Metall-Organischen Verbindungen, da wir diese einfach nicht separiert kennen und wahrnehmen können.

    Da begeben wir uns ins Gebiet der Chemie und was "Metall-Organisch" überhaupt bedeutet und ist, kann zu mindest ich bis jetzt nicht konkret erklären. Inwieweit da die molekularen Verbindungen eines Elementes aufgespalten und mit anderen Molekülen in eine neue Verbindung gebracht werden, diese dann eben "Metall-Organisch" ist, ist für mich bis heute eine nicht erklärte Form der Elemente.

    Und nun gilt es erstmal die Schmelzpunkte der Feststoffe von den Metall-Organischen Stoffen zu trennen, wenn es sie beim letzteren überhaupt gibt.

    Ich würde daher anraten, diesen Thread wieder zurück in die "Allgemeine Öl-Thematik" zu verschieben. Da benötigt es erst weitere genauere Infos und fachliche Erklärungen, damit wir überhaupt erstmal verstehen können, was da im Grunde Phase ist.

  • Also da muss ich doch vehement widersprechen, "Element" und "elementar" beschreiben eben nicht im chemische Sinn das gleiche. Ein Element, kann in verschiedenen Verbindungen vorkommen, z.B. als Oxid, als Salz, etc und eben elementar, d.h. es geht keine chemische Verbindung mit einem anderen Element ein.

    Metallorganische Verbindungen sind klar definiert - es sind Elemente der Metall (diese sind ebenfalls über den Bindungszustand klar definiert) die Verbindungen mit organischen Molekülfragmenten wie Alkyl-, Aryl-, Carbonyl-, Aromaten, etc eingehen.

    Ob jemand MoS2 und WS2 mit bloßen Augen erkennen kann ist zwar schön für dies Person, war aber nicht Thema dieses Threads.

  • "elementar" im chemischen Sinne sollte nicht mit "elementar" im Ausdruck verwechselt werden.

    Wenn ich z.B. schreibe:

    "Du musst diese Vorgehensweise beachten, da sie elementar wichtig ist."

    "Wir konnten in der Probe #9325 Kalzium elementar in Höhe von 17ppm ermitteln."

    Da wird doch sehr deutlich, dass "elementar" keinen chemischen Zustand impliziert. Denn "elementar" sagt nur aus, dass eben diese Elemente gefunden wurden. Ob nun in Form eines Feststoffes oder anderweitig im Verbund ist dann separat zu ermitteln.

  • Ich weiß nicht ob das zielführend ist, aber ich mache gerne mit:

    elementar
    Definition, Rechtschreibung, Synonyme und Grammatik von 'elementar' auf Duden online nachschlagen. Wörterbuch der deutschen Sprache.
    www.duden.de

    Gruß Edwin

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