Ölpraxis - Erfahrungsberichte - 5W40 im M54 E46

  • Update:
    Das Ravenol VST ist nun mittlerweile 11.000km in den Motor und wird heute oder spätestens morgen gewechselt.
    Ich hatte eigentlich vor, das Öl bereits nach 7500km abzulassen und eine Analyse durchzuführen, um einen direkten Vergleich zum Redline zu haben. Auf Grund privater Angelegenheiten war ich viel unterwegs und überschritt diese KM-Grenze um 3500km.

    Der Nachfolger ist ein Öl von geringem Bekanntheitsgrad und von der Viskositätsklasse 5W30 mit LL01!
    Wieso jetzt 5W30?!
    Ich besitze in meinen Fuhrpark mehrere Fahrzeuge, in denen ich hauseigene Erfahrungen hinsichtlich der Viskosität und des Motorenlaufs festhalte.
    Der M54 besitzt im Bereich des Stirndeckels bzw. an der Vanoseinheit extrem hohe Temperaturen. Mit einem Öl von geringerer Viskosität erhoffe ich mir dort, eine bessere Wärmeabfuhr. Ob sich der Verschleißwert dadurch verändert, mag die nächste Ölanalyse festhalten.

  • Ich kann dir eigentlich aus eigener Erfahrung sagen was dort vorne an der Vanos passiert mit einem 30er-Öl. Das macht nette braune Ablagerungen und Verkokungen, man kann förmlich an den Ablagerungen die Hitze "ablesen".

    Machst du dann auch zum Vergleichen einmal vorher und nachher den Ventildeckel ab?

  • Die Ablagerungen an der Vanos stammen von der Qualität des Grundöls, der Hitzebeständigkeit und die Dauer des Temperatureinflusses, in diesem Bereich, auf das Motorenöl.
    Desto höher die Viskosität, desto schlechter ist der Wärmeübertrag. Es gibt zudem sehr moderne und temperaturstabile 5W30, wodurch man deine Aussage nicht pauschalisieren kann.

    Ich habe die Ventildeckeldichtung bei 180.000km gewechselt und sehe es nicht als notwendig, den Zustand noch einmal zu überprüfen.
    Mein M54 ist auf Grund guter Einsatzbedingungen und regelmäßigen Ölservice an der Vanos, hinsichtlich Ablagerungen, in einem sehr guten Zustand.
    Das wird sich in Zukunft nicht ändern.

  • Gut, dann müsste man trotzdem zum beurteile nach dem 5w-30 Intervall nochmal den Deckel abnehmen.

    Im Grunde genommen hast du recht mit deiner Aussage, jedoch kommt vorne an der Vanos wo die Verunreinigungen typischerweise sind nicht wirklich Öl hin, es besteht so gesehen kein Fluss. Daher habe ich mit 30er Ölen ausschließlich schlechte Erfahrung in der Angelegenheit gemacht, zumal man auch sagt bei höheren Laufleistungen nimmt man tendenziell ein dickeres Öl. Zumal der M54 ab Werk schon die 40er Vorgabe hat, auf 5w-30 wurde nur später in den Niederlassungen umgestellt weil sie das in alle Motoren kippen konnten, sowie Thema Verbrauchsreduktion etc.

    Bin mal gespannt was du beobachten kannst.

  • Vielen Dank für deine Erfahrungen.

    Ich habe den Spritzschutz oberhalb der Einlassnockenwelle entfernt. Somit kann ich den Zustand der Nockenwelle und der dortigen Ablagerungen sehr gut beobachten.
    Der M54 wird bzw.wurde seitens BMW, mit 0W30 oder 5W30 befüllt.

  • ModEDIT: Inhalt musste aus rechtlichen Gründen entfernt werden (Nutzungsbedingungen aktualisiert).

  • Ich kann dir eigentlich aus eigener Erfahrung sagen was dort vorne an der Vanos passiert mit einem 30er-Öl. Das macht nette braune Ablagerungen und Verkokungen, man kann förmlich an den Ablagerungen die Hitze "ablesen".

    Machst du dann auch zum Vergleichen einmal vorher und nachher den Ventildeckel ab?

    Ich kann mnaglo da nur unterstützen. Auf allen Bildern die ich mit 5w30 im M54 gesehen habe gibt es, vor allem an der Vanos, Ablagerungen.

    Zusätzlich zu den Ablagerungen sehe ich zu der 30er Heißviskosität einen weiteren Nachteil.
    Die Pleuellager bei den Reihensechszylindern sind, gerade wenn oft und gerne mal etwas forscher gefahren wird, nicht gerade unproblematisch. Besitzer eines S54b32 der z.B. im E46 M3 oder auch im Z4M zum Einsatz kommt können dort einiges berichten. Der M54 erreicht zwar nicht die gleichen Kolbengeschwindigkeiten aber diese sind immer noch sehr hoch im Vergleich zu anderen Motoren.

    Aus diesem Grund würde ich ein 40er, im Sommer auch gerne ein 50er Öl als deutlich besser geeignet ansehen.
    Der Vorteil der besseren Wärmeableitung durch die geringe Viskosität wird meines Erachtens durch den schlechteren Verschleißschutz und die entstehende Verkokung von Kolbenringen und anderen Bauteilen im Motor mehr als aufgehoben.

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    betreut E65 740i, E90 325i, F11 530xd

  • Soweit ich informiert bin ist Werksempfehlung und befüllung 5w-40, zumindest bei den früheren M54. Obs dann geändert wurde weiß ich nicht. In den Werkstätten wurde dann auf jeden Fall das 0w oder 5w-30 benutzt. Das mit dem Spritzschutz ist gut, leider sieht man dadurch trotzdem nicht die kritischen Stellen an der Vanos.

    Pleuellager machen nur bei den "S" Motoren probleme. Die fahren auch andere Lagerspiele. Der M54 hat so gut wie keine Probleme damit. Hatte selbst schon bei Motoren mit 200000km (M54B30) die Pleuellager gewechselt und die waren alle noch top.

  • Die klassischen Verkokungen vom 5W30 beim M54 stammen vom Castrol. Dort wurde ein Öl, mit weniger guten Grundöl, zu lange gefahren.

    In den M54 machen die Gleitlager weniger Probleme. Die mittlere Kolbengeschwindigkeit dieser Motoren ist äußerst angenehm.
    Die M-Motoren spielen da in einer ganz anderen Liga.

  • Soweit ich informiert bin ist Werksempfehlung und befüllung 5w-40, zumindest bei den früheren M54. Obs dann geändert wurde weiß ich nicht. In den Werkstätten wurde dann auf jeden Fall das 0w oder 5w-30 benutzt. Das mit dem Spritzschutz ist gut, leider sieht man dadurch trotzdem nicht die kritischen Stellen an der Vanos.

    Pleuellager machen nur bei den "S" Motoren probleme. Die fahren auch andere Lagerspiele. Der M54 hat so gut wie keine Probleme damit. Hatte selbst schon bei Motoren mit 200000km (M54B30) die Pleuellager gewechselt und die waren alle noch top.

    Ich weiss das für den M54 noch eine ganze Weile die BMW LL-98 freigegeben war. Darunter waren die allermeisten 5W-40-Öle.
    Die 5W-30 Öle die BMW für den M54 einfüllt haben meistens LL-04, also Öle die eigentlich für die Rußpartikelfilter entwickelt wurden.

    Interessant, ich dachte gerade beim 3l gäbe es da auch hin und wieder Ärger mit den Pleuellagern. Bin jetzt bei 234tsd Kilometern und hatte überlegt die Lager vorsorglich zu tauschen.
    Für den Sommer kommt warscheinlich 0W-40 oder 5W-50 rein.

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    betreut E65 740i, E90 325i, F11 530xd

  • Brauchst du nicht tauschen die Lager, ist unnötig bei dem Motor.

    Das 5w-30 LL04 wie vorhin erwäht weil es in der NL in alle Motoren eingefüllt werden konnte bei den Inspektionen. In den Diesel, genauso wie in den Benziner. Natürlich wissen wir dass dies nicht gerade sinnvoll ist.

  • Genau!
    Es gibt aber auch 5W30 LL01.

    Ich habe mir ein paar von diesen 5W-30 mal angeschaut. So richtig überzeugen können mich die Öle nicht. Zum Teil sehr hohe Verdampfungsverluste und dann sind hochwertige 5W-30 auch nicht wirklich günstig.

    Die Entscheidung sei natürlich jedem selbst überlassen. Da würde ich wesentlich eher zu einem hochwertigen 5W-40 z.B. von Meguin das High Condition oder Super Leichtlauf greifen als dem M54 5W-30 einzufüllen. Kommt durch Kurzstrecke noch Kraftstoffeintrag hinzu fällt die Viskosität noch weiter ab. Da ist man mit einem 5W-40 schon eher auf der sicheren Seite.

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    betreut E65 740i, E90 325i, F11 530xd

  • Das Ravenol VST ist nun mittlerweile 11.000km in den Motor... [...] Ich hatte eigentlich vor, das Öl bereits nach 7500km abzulassen und eine Analyse durchzuführen, [...]

    Sorry, dass ich es so sagen muss! :D Was du vermutlich als "suboptimal" und alles andere als verschleißmindernd für deinen Motor empfinden magst, kann ein Erkenntnisgewinn für uns alle sein! Der unbedarfte, wahrscheinlich unwissende Autofahrer hat häufig noch längere Intervalle (Stichwort: Longlife, Wechselintervalle bis zu 25 bis 30 tausend km!), die er seinem Motor abverlangt.
    Du hast jetzt zwar dein selbst gesetztes Ziel um etwas mehr als 45% Laufleistung überschritten. Dennoch haben wir hier im Oil Club doch hinterher eine Vorstellung zur Frage:
    "Wie schlägt sich das hier oft gelobte Ravenol VST verschleißtechnisch über ein Intervall, was für sehr viele Autofahrer als "normal" anzusehen ist?" ;)

  • Der M54, besonders der 2.5l, ist hinsichtlich mittlerer Kolbengeschwindigkeit das friedlichste was man aktuell noch auf den Straßen finden kann. Mit 15,0 m/s kommen die Pleuellager selbst bei Maximaldrehzahl nicht ins schwitzen. Einen M54B25 auf Dauer eines der scherstabilsten Motorenöle auf den Markt zu geben ist ähnlich, als würde ich den 116i meiner Freundin eine 400mm Bremsanlage verbauen. Über die Notwendigkeit lässt sich streiten.

    Als Vergleich
    mittlere Kolbengeschwindigkeit :

    M54B25: (Bohrung x Hub) 84,0mm x 75,0mm (Drehzahl 6000) = 15,00 m/s

    M54B30: (Bohrung x Hub) 84,0mm x 89,6mm (Drehzahl 6000) = 17,92 m/s

    N20B20: (Bohrung x Hub) 84,0mm x 90,1mm (Drehzahl 6000) = 18,02 m/s

    Honda CBR 600R: (Bohrung x Hub) 67,0mm x 42,5mm (Drehzahl 13500) = 19,13 m/s

    BMW M5 V10 E60: (Borhung x Hub) 92mm x 75, mm (Drehzahl 8250) = 20,68 m/s

    Honda S2000 : (Borhung x Hub) 87,0mm x 84,0mm (Drehzahl 8300) = 23,24 m/s

    Einmal editiert, zuletzt von RtRensen (6. März 2017 um 16:56)